Quasi als Hauptprobe für den geplanten Jakobsweg «Camino Primitivo» hat Ueli die ersten drei Etappen des Jurahöhenwegs absolviert. Die Etappenlängen und Schwierigkeitsgrade entsprechen in
etwa den Etappen in Spanien. Eigentlich wäre auch Myrta mit dabei gewesen, sie hat aber leider vor kurz davor einen Muskelfaserriss eingefangen und konnte deshalb leider nicht
mitmachen.
Da er alleine unterwegs war und die ersten Etappen nicht weit von zu Hause liegen, ist er jeweils mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Morgen zum Ausgangspunkt der Etappe gefahren. Zum
Übernachten fuhr er dann auch wieder nachhause.
Der Jurahöhenweg startet am Fusse der Lägern in Dielsdorf, unweit des Flughafen Zürich-Kloten. Von dort führt die Route der ersten Jurakette entlang bis zum zweithöchsten Punkt der
Gebirgskette, der La Dole (1677 m), um danach in Nyon am Genfersee zu enden.
Der untenstehende Reisebericht startet mit den ersten drei Etappen und wenn alles passt, wird er hoffentlich sukzessive ergänzt, sodass schliesslich die ganze Route von 320 km und 14000 Hm
abgedeckt und dokumentiert ist.
Fakten
Anreise: ÖV nach Dielsdorf
Länge: 24,6 km
An-/Abstieg: ca. 880/960 m
Nettowanderzeit: ca. 5.5 h
(7h nach Wanderwegvorgabe)
Rückreise: ÖV Brugg - nachhause
Mit dem Zug geht es in einer guten Stunde erstmal nach Dielsdorf. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen startet er zur ersten Etappe. Diese ist mit über 25 km und fast 900 Höhenmetern grad mal eine der strengeren Abschnitte des Jurahöhenwegs. Schon der Aufstieg nach Regensberg bringt einem ganz schön ins Schwitzen. Kaum aus dem Dorf, führt der Weg 200 Hm durch die Rebberge und Felder zum hübschen Ort. Schöne Riegelhäuser sind ringförmig auf einem markanten Hügel angeordnet, nur überragt von Kirche und Wehrturm.
Bald verlässt man die «Zivilisation» und taucht in den schattigen Wald ein. Gelegentlich erschliesst sich einem die Aussicht ins Umland bis hin zu den Alpen. Immer weiter, meist auf Waldstrassen, steigt der Weg an bis man die Radarstation auf dem Grat der Lägern passiert. Von hier aus wird der Flugverkehr des nahen Flughafens überwacht.
Bei der Hochwacht, hier hat es auch ein Restaurant (Mo und Di geschlossen) und bei klarem Wetter eine herrliche Aussicht auf die Alpenkette. Die grössten Anstiege hat man nun hinter sich und der schmale und felsige Pfad folgt vorwiegend dem Grat des Bergrückens. Links und rechts fällt der Berg steil ab und es ist angebracht konzentriert zu bleiben. Am Burghorn kann man sich ausruhen und die fantastische Aussicht in die Alpen noch einmal geniessen. Dann fällt der Weg ab, hinunter auf den Lägernsattel. Hier kann man dem nunmehr noch stärker ausgesetzten Gratweg folgen, oder aber man richtet sich nach den Wegweisern des Jurahöhenwegs (Nr.5). Dieser folgt der Nordflanke der Lägern Richtung Baden. Auf etwa halbem Weg nach Baden bietet sich die Mittagspause beim Chaltbrünnli an. Ein Unterstand, ein schöner Grill und eine herrlich kalte Quelle bieten dem Wanderer eine hervorragende Rastmöglichkeit.
Steil geht es danach hinunter in die Stadt, welche man über eine gedeckte Holzbrücke erreicht. Baden hat eine kleine aber feine Altstadt, in welcher man auch gut eine weitere Pause einlegen kann. Die offizielle Route macht hier einen Bogen der Limmat entlang und führt dann zum Bahnhof. Wenn man die Etappe bis Brugg weiter geht, kann man auch quer durch die Altstadt gehen und die Route unterhalb der Ruine Burgen Stein wieder aufnehmen. Steil geht es über viele Treppenstufen hoch zur Ruine, von wo sich die Aussicht hinunter auf die Stadt eröffnet.
Einer Teerstrasse folgend durchquert man die Aussenquartiere Badens, taucht aber dann bald wieder in den Wald ein. Bis zum Erreichen des Ausflugsrestaurants Baldegg überwindet man insgesamt noch einmal 200 Hm, dann hat man aber die anstrengendsten Abschnitte der Etappe hinter sich. Der angenehm zu gehende Weg verläuft ohne nennenswerte Höhenunterschiede bis zum Gebensdorfer Horn. Ein Rastplatz mit Grill lädt noch einmal zur Rast ein oder aber man geniesst die Aussicht auf das aargauische Wasserschloss. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Gebäude, sondern um den Ort, wo drei der grössten Schweizer Flüsse aufeinandertreffen: Die Aare, die Reuss und die Limmat. Nachdem der Wald zurückbleibt, durchquert nach den Ort Gebensdorf und erreicht das Ufer der Reuss. Dieser folgt man, bis der Fluss über eine Brücke gequert werden kann. Hier sind die Überbleibsel der ersten Industrialisierung gut sichtbar. Ein Stauwerk leitet auch heute noch ein Grossteil des Wassers in ein Kraftwerk. Dieses hatte vor allem die hier angesiedelte, grosse Spinnerei mit Strom versorgt.
Anstatt der Signalisation des Jurahöhenwegs zu folgen, kann man nach dem kuren Aufstieg vom Fluss links abbiegen und den direkten Wanderweg zum Bahnhof Brugg gehen. Das bietet dem Wanderer den Vorteil, dass der Weg sowohl an der rekonstruierten Römergarnison Vindonissa, als auch an der Klosterkirche Königsfelden vorbeiführt. Erstere bietet einen Einblick in das Leben der römischen Legionäre, denn Brugg, ehemals Vindonissa, war eine bedeutende Römersiedlung. Wer an der römischen Geschichte interessiert ist, kann von hier aus auch den kleinen Umweg zur guterhaltenen Arena einplanen. Die Klosterkirche hingegen ist für ihre wunderschönen Bleiglasfenster bekannt.
Kurz darauf erreicht man den Bahnhof und gleich dahinter die Altstadt. Brugg bietet eine gute Auswahl an Unterkünften und Restaurants, wie auch Einkaufsläden für Wanderer, welche auch die Folgeetappen geplant haben. Auf der Etappe 2 gibt es keine Versorgung, sodass es angebracht ist noch in Brugg für Proviant zu schauen.
Ueli nahm den Zug zurück nach Hause, um am nächsten Morgen wieder anzureisen.
Fakten
Anreise: ÖV nach Brugg
Länge: 17,1 km
An-/Abstieg: ca. 610/350 m
Nettowanderzeit: ca. 3.5 h
(4,8 h nach Wanderwegvorgabe)
Rückreise: ÖV Staffelegg - nachhause
Kurz nach 9 Uhr traf sich Ueli mit seinem Kumpel Dave am Bahnhof Brugg. Dave wohnt in der Nähe und wollte Ueli auf der zweiten Etappe begleiten.
Diese ist im Vergleich zur ersten einiges kürzer und beinhaltet auch bedeutend weniger Aufstiege. Man durchquert als Erstes die Altstadt von Brugg und gelangt an die Aare hinunter. Eine erstaunlich kurze Brücke überspannt der hier schmalen Fluss. Dieser hat sich im laufe der Zeit tief eingefressen und ist daher viel tiefer als breit.
Ein kurzer, aber doch recht happiger Anstieg bringt einem hinauf auf eine Hochebene gut 150 m über der Stadt. Man folgt der Abbruchkante durch einen schattigen Wald. An einigen Stellen eröffnet sich die Aussicht auf die Stadt und die Alpen in der Ferne. Durch das langgezogene Dorf Umiken gelangt man in offenes Landwirtschaftsgebiet, mit Blick über das Mittelland bis in die Alpen.
Nach etwa 2 Stunden wird die Linner Linde erreicht. Mit ihren geschätzten 800 Jahren und einem Umfang von 11 m, ist es der mächtigste Baum im Kanton Aargau. Im Schatten der 25 m hohen Baumkrone laden die Bänke zu einer verdienten Pause ein. Nach einem steten Aufstieg erreicht man den höchsten Punkt des Linnerbergs. Eine aussichtreiche Grillstelle wäre eine gute Gelegenheit für die Mittagspause.
Wenn die Wanderroute den Wald wieder hinter sich lässt, kann erkennt man bald den Burgturm der Ruine Schenkenberg. Wir durch queren die offene Landschaft, welche Ausblicke ins Schenkenberger Tal bietet. Ein letzter Anstieg führt unterhalb des Hard zum höchsten Punkt der Etappe, auf 750 müM. Kurze Zeit später sieht man auch schon das Etappenziel vor einem liegen. Im Restaurant auf der Staffelegg Passhöhe lässt sich bequem auf den Bus warten.
Kurz nach 9 Uhr traf sich Ueli mit seinem Kumpel Dave am Bahnhof Brugg. Dave wohnt in der Nähe und wollte Ueli auf der zweiten Etappe begleiten.
Diese ist im Vergleich zur ersten einiges kürzer und beinhaltet auch bedeutend weniger Aufstiege. Man durchquert als Erstes die Altstadt von Brugg und gelangt an die Aare hinunter. Eine erstaunlich kurze Brücke überspannt der hier schmalen Fluss. Dieser hat sich im Laufe der Zeit tief eingefressen und ist daher viel tiefer als breit.
Ein kurzer, aber doch recht happiger Anstieg bringt einem hinauf auf eine Hochebene gut 150 m über der Stadt. Man folgt der Abbruchkante durch einen schattigen Wald. An einigen Stellen eröffnet sich die Aussicht auf die Stadt und die Alpen in der Ferne. Durch das langgezogene Dorf Umiken gelangt man in offenes Landwirtschaftsgebiet, mit Blick über das Mittelland bis in die Alpen.
Nach etwa 2 Stunden wird die Linner Linde erreicht. Mit ihren geschätzten 800 Jahren und einem Umfang von 11 m, ist es der mächtigste Baum im Kanton Aargau. Im Schatten der 25 m hohen Baumkrone laden die Bänke zu einer verdienten Pause ein. Nach einem steten Aufstieg erreicht man den höchsten Punkt des Linnerbergs. Eine aussichtreiche Grillstelle wäre eine gute Gelegenheitfür die Mittagspause.
Wenn die Wanderroute den Wald wieder hinter sich lässt, kann erkennt man bald den Burgturm der Ruine Schenkenberg. Wir durch queren die offene Landschaft, welche Ausblicke ins Schenkenberger Tal bietet. Ein letzter Anstieg führt unterhalb des Hard zum höchsten Punkt der Etappe, auf 750 müM. Kurze Zeit später sieht man auch schon das Etappenziel vor einem liegen. Im Restaurant auf der Passhöhe lässt sich bequem auf den Bus warten.
Beim Etappenziel selber findet man keine Übernachtungsmöglichkeit, einzig das etwas weiter an der Route gelegene Seminarhaus Herzberg wäre eine Option (unbedingt Verfügbarkeit abklären). Aber mit dem Bus kann man in beide Richtungen ins Tal fahren, um dort zu schlafen und Verpflegung für den nächsten Tag einzukaufen. Küttigen bietet sich dafür an, denn dort findet man sowohl ein Hotel wie Einkaufsmöglichkeiten. Man kann aber auch zu Fuss absteigen, Abstieg ca. 40 Min. /200 Hm. Aufstieg am andern Tag zurück zur Route 5 beim Benkerjoch, etwa 1 h und 250 Hm.
Fakten
Anreise: ÖV Staffelegg
Länge: 19,2 km
An-/Abstieg: ca. 825/775 m
Nettowanderzeit: ca. 4 h
(5,8 h nach Wanderwegvorgabe)
Rückreise: ÖV Hauenstein - nachhause
Schon kurz nach neun Uhr erreichte Ueli mit dem Bus die Staffelegg wieder. Noch immer war der Himmel strahlend blau und die Temperaturen stiegen weiter, bis 28 °C.
Oberhalb der Bushaltestelle führt der Wanderweg wieder weg von der Strasse. Am Gatterhof vorbei führt die Route steil hoch zum Erzberghof. Gleich oberhalb, Richtung Asperstrihe, würde das Seminarhaus Herzberg liegen. Entlang der Bernhalde gelangt man zum Benkerjoch, ein weiterer Juraübergang vom Fricktal ins Mittelland. Noch einmal überwindet man eine steile Rampe, dann geht man in stetigen auf und ab Richtung Salhöhe. Die offizielle Route führt eigentlich zum Grat der Eggholde hoch, um diesem zur Salhöhe zu folgen. Das lohnt sich aber eigentlich nur, wenn man auch den zusätzlichen, kurzen Abstecher zur Wasserfluh machen will. Von dort hat man eine schöne Aussicht über Aarau, das Mittelland bis hin zur Alpenkette.
Das Restaurant auf der Salhöhe ist bis kurz vor dem Etappenziel die einzige Einkehrmöglichkeit. Stetig führt der Weg bergan, meist aber moderat steil. Kurz bevor sich die Kantone Aargau,
Baselland und Solothurn treffen, führt ein ganz kurzer Abstecher zum höchsten Punkt des Kanton Aargau, 908 müM. Da liegt sogar ein Gipfelbuch auf, worin man sich verewigen kann. Der höchste Punkt
der Etappe folgt dann kurz darauf auf der Geissflue (942m). Bei bester Aussicht in die Vogesen und den Schwarzwald lässt sich dort auch gut Mittagsrast machen.
Besser noch, man steigt über steile Serpentinen zur Schafmatt ab. Beim Naturfreundehaus Schafmatt wird man an Sonn- und Feiertagen bewirtet, ansonsten kann man aber dort auch rasten. Durch die
Wiesen führt die Route weiter westwärts. Vorwiegend verläuft der Weg durch den Wald. Bei der Burgweid erreicht man ein herrliches Hochtal mit saftigen Wiesen.
Beim Hof Chrüzboden könnte man in etwa 40 Minuten zum Übernachten im Gasthof Löwen nach Wisen absteigen, ansonsten steigen wir auf Richtung Froburg wieder bergan. Dort kann man auch recht günstig übernachten oder auch nur etwas trinken. Auf dem Hauenstein selber gibt es ausser einer einfachen Unterkunft beim Neumatt Hof keine Unterkunft und auch keine Verpflegungsmöglichkeiten. Vom Hauenstein ist man aber auch in wenigen Minuten mit dem Bus in Olten, dort eine gute Auswahl an Unterkünften, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Ueli liess sich auch dem Hauenstein von Myrta abholen, nachdem er den Bus um Minuten verpasst hatte und dieser nur stündlich fährt.
Fazit:
Drei Tage Kaiserwetter, drei abwechslungsreiche Etappen. Gute 60 km und 2300 Hm. Der Rucksack war bewusst etwa gleich schwer beladen (8 kg) wie er auf dem Camino Primitive wiegen wird. Alles
problemlos und ohne grosse Anstrengung überstanden.
FORTSETZUNG FOLGT
Kommentar schreiben