Nun ist es endlich so weit! Nach gut drei Monaten vorbereiten, planen und Auto ausbauen kann es losgehen. Die Reise ist in drei etwa gleich lang dauernde Abschnitte aufgeteilt:
Insgesamt habe ich etwa dreieinhalbe Monate zur Verfügung.
31.5.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Sydney-Windsor-Lithgow-Bathurst
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Schön
T min 4 C Tmax 21 C |
Total 210 Km
Asphalt 210 Km Gravel Track |
So das war also mein letzter Tag in Sydney. Nachdem ich in der leeren Wohnung noch einmal übernachtet hatte, fuhr ich zum Immobilien Makler um meine Hausschlüssel abzugeben. Da wurde mir doch tatsächlich noch 35.71 AUD verrechnet da ich die Schlüssel nicht am Vorabend sondern eben erst am 31. abgegeben hatte!! Deshalb verrechnete man mir einen weiteren Tag. Ich liess mir die gute Laune aber nur kurz verderben.
Der nächste Stop war beim Metzger im Maquarie Shopping Center. Ich hatte an Sonntag meine Bestellung aufgegeben und konnte nun das vakuumverpackte Fleisch abholen.
Nachdem ich das Auto vollgetankt hatte ging’s auf der M2 Autobahn Richtung Westen zur Stadt hinaus. Bei einem Reifenhändler kaufte ich noch zwei Schläuche und war dann endlich unterwegs.
Beim Anstieg in die Blue Mountains machte ich einen Fotohalt um noch ein Bild vom Sydney Bassin zu schiessen. Fast 60 Km entfernt konnte man die markante Skyline der Stadt im Dunst gerade noch ausmachen. Auf der Bells Line of Road, das ist die weniger befahrene Strecke durch die Blue Mountains, liess ich „The Big Smoke“ endgültig hinter mir. Um mir die Füsse etwas zu vertreten, entschloss ich mich eine kurze Wanderung zu den „Walls“ zu machen. Diese Seite der Blue Mts. Ist bedeutend weniger besucht, verglichen mit dem sehr touristischen Katoomba mit seinen berühmten Three Sisters. Ein schmaler Trampelpfad führt etwa 1,2 Km von einem Parkplatz zu einer senkrecht abfallenden Felswand von wo man eine schöne Aussicht ins Grose Valley hat.
Vorbei an Lithgow ging die Fahrt weiter bis nach Bathurst. Diese Stadt ist aus zwei Gründen berühmt: Einerseits ist es die älteste Stadt im Landesinnern von Australien und andererseits geniesst Bathurst in Australien den Ruf der Motorsport Metropole. Auf der spektakulären Mt. Panorama Rennstrecke werden jährlich einige Klassiker im lokalen Motorsportkalender abgehalten.
Später stattete ich dem lokalen E+H Vertreter einen Besuch ab. John Maguire hatte mich eingeladen einen gemeinsamen Abend mit ihm und seinen Mitarbeitern zu verbringen. Nachdem alle ihre Autos nach Hause gebracht hatten, traf man sich im Family Hotel zu Drinks und anschliessendem Nachtessen. Wir alle genossen den netten Abend und gegen 11 Uhr, der Pub wollte ja schliesslich auch mal Feierabend machen, verzogen sich die Leute langsam nach Hause. Ich legte mich im Garten von John im meinem Troopy schlafen.
1.6.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Bathurst-Orange-Parkes-Condobolin-Lake Cargelligo
Lake View Caravan Park (AUD 11)
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. leicht bewölkt
T min –4 Tmax 17 C |
Total 416 Km
Asphalt 416 Km Gravel Track |
Als ich gegen 7 Uhr aufwachte, herrschte draussen stockdicker Nebel und die Temperatur war auf minus 4 C gesunken.. Nun das störte mich im warmen Schlafsack wenig. Allerdings musste ich zum ersten Mal seit ich in Australien wohne Eis von der Windschutzscheibe kratzen !! Da sich bei den Maguires noch nichts rührte und ich unbedingt aufs WC musste, kletterte ich kurzent-schlossen in die Kabine und machte mich Richtung Bathurst auf. Die weitere Fahrt Richtung Orange war faszinierend weil die Land schaft nach wie vor in zum Teil dichtem Nebel lag und die Wiesen und Bäume mit dichtem Raureif überzogen waren. Die Sonne zeigte sich aber bald und machte der eisigen Glasur den Garaus. In Orange gönnte ich mir einen Kaffe und drehte nach Westen Richtung Parks. Die ansonsten recht fruchtbare Gegend leidet wie eine Grossteil Australiens seit Jahren unter einer Dürre Periode. Nur wenige Schafe sind auf den mageren und ausgetrockneten Wiesen zu sehen. Auf Feldern auf welchen Wassermelonen gepflanzt worden sind, liegen Hunderte von Minimelonen, die allzu magere Ausbeute einer fehlgeschlagenen Ernte.
In Parkes stattete ich den nahegelegenen Radioteleskop einen Besuch ab. Diese Riesenschüssel hatte in den 60er Jahren Berühmtheit erlangt, weil die Signale und Bilder der ersten Mondlandung über diese Station empfangen worden sind. In der Stadt kaufte ich noch Früchte und Gemüse ein, da Parkes die letzte grössere Stadt war bevor ich mich in den Busch schlagen werde. In dieser Gegend herrscht bereits kaum noch Verkehr und die Landschaft bietet wenig Abwechslung.
Als ich in Lake Cargelligo ankam, drehte ich erst mal eine Runde durch die kleine Stadt. Es war dann auch kein Wunder, dass ich and er Tankstelle Gera und Don beim Tanken traf. Die Beiden waren schon gestern angekommen und hatten sich bereits auf dem Campingplatz einquartiert. Da sie noch Freunde nördlich von Dubbo besuchen wollten, waren sie schon am Sonntag in Sydney gestartet und wir hatte ausgemacht, dass wir uns hier treffen wollten.
Kurz nachdem auch ich mich im Campingplatz eingenistet hatte, stellte ich fest, dass der rechte Vorderreifen sehr wenig Luft hatte. Ich pumpte den Reifen wieder auf und stellte aber bald fest, dass er definitiv Luft verlor. Eine Überprüfung liess mich vermuten, dass das Ventil die Ursache des Luftverlusts war. Ein kurzer Besuch beim Reifenhändler löste das Problem. Er tauschte das Ventil aus und überprüfte ob nicht noch ein anderes Leck vorhanden war. 5 Dollar sparten wir ein Haufen Ärger und Schweiss. Bevor ich zurück ins Camp fuhr kaufte ich mir noch die Zutaten um ein Chili con Carne zu kochen.
Nach dem gemeinsamen Nachtessen sassen wir noch zusammen und redeten über vergangene Reiseerlebnisse bis es uns dann doch zu kalt wurde und wir uns in die „warme Hütte“ zurückzogen.
2.6.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Lake Cargelligo-Hillston-Mossgiel-Mungo NP
Main Camp (Mungo NP) |
Meist bedeckt mit Aufhellungen
T min 3 C Tmax 14 C |
Total 371 Km
Asphalt 50 Km Gravel 321 Km Track |
Wie die Vögel standen wir mit der Sonne auf. In dieser Jahreszeit heisst das um etwa 7:30 Uhr. Nach einem kurzen Müesli Frühstück und einem heissen Kaffee packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg Richtung Hillston. Bald wurde die Asphaltstrasse durch eine Piste abgelöst. Langsam aber sicher liessen wir die zivilisierten Gegenden hinter uns. Die Landschaft war auch hier extrem trocken und die wenigen Tiere die auf den kargen Weiden anzutreffen waren, wurden mit Heu durchgefüttert. Eine riesige Staubfahne nach sich ziehend, brausten wir durch die Landschaft. Hinter Hillston wurde die Piste etwas rauer und wehe wenn es hier regnen würde, dann geht gar nichts mehr. Der Bulldust und die rote Erde verwandelt sich schlagartig in ein unpassierbares Schlammloch. Die Landschaft ist flach wie ein Brett und nur die wechselnde Vegetation sorgte für etwas Abwechslung fürs Auge. Um die Mittagszeit hielten wir am Strassenrand an um etwas zu essen. Don entzündete ein kleines Feuer um den Billy aufzusetzen und ein Sandwich zu toasten.
Auf ziemlich direktem Kurs näherten wir uns dem Mungo Lake National Park. Die Piste querte einige uralte ausgetrocknete Seen. Die Gegend ist vor allem bekannt geworden, da man hier die ältesten Spuren menschlicher Bewohner in Australien entdeckt hat. Ureinwohner Australiens haben die Gegend für mehr als 60'000 Jahre bewohnt. Eine Ausstellung im Visitor Center informiert über die Geschichte von den prähistorischen Riesenwombats bis in die Gegenwart, welche geprägt worden ist von den weissen Schafzüchten die Mitte des 19. Jahrhundert die Gegend in Beschlag genommen haben.
Wir quartierten uns unweit des Visitor Centers im Main Camp ein und erhielten alsbald Besuch von eine Gruppe Kängurus. Ein kurzer Wanderweg bringt einem die lokale Flora etwas näher und natürlich etwas Bewegung in die Beine. Gekocht wurde Heute auf dem offenen Feuer. Gera machte ein Stirfry Chicken im Campoven und ich grillte mir etwas Fleisch auf der Hotplate. Am Lagerfeuer hielten wir die aufkommende Kälte ganz gut aus und plauderten bei einem Glas Wein bis wir uns dann doch zurückzogen um in den warmen Schlafsack zu kriechen.
3.6.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Mungo Natl. Park-Pooncarie-Menindee-Lake Pamamaroo
Bush Camp am Ufer des Lake Pamamaroo |
Schön
T min –1 C Tmax 17 C |
Total 278 Km
Asphalt 40 Km Gravel 238 Km Track |
Wieder hatten wir eine Nacht mit Temperaturen unter Null. Alles war mit einem Frost überzogen als wir nach Sonnenaufgang aufstanden. Don hatte bereits ein Feuer entzündet und schon bald kochte der Billy und eine heisser Kaffee brachte uns auf Trab. Im Visitor Center versprachen wir uns eine heisse Dusche, bevor wir uns den Natl. Park näher anschauen wollten. Damit war aber nichts, denn die Duschen hatten nicht mal kaltes Wasser.
Also querten wir erst mal den Mungo Lake bis wir am anderen Ufer auf den China Wall trafen. Ein kurzer Spaziergang führte uns mitten in die Erosions-Formationen welche so typisch sind für diesen Teil des Parks. Es war hier wo die ältesten Spuren menschlicher Geschichte in Australien gefunden worden sind. Die Rundfahrt vermittelt einen guten Eindruck de verschiedenen Landschafts- und Vegetationsformen. Auch trifft man immer wieder auf Spuren der Besiedlung durch Weisse. Bei der Vigar Well bestiegen wir einige imposante Dünen, von welchen man auch eine schöne Aussicht auf die Halbmond förmige China Wall und den Mungo Lake geniesst. Wir verliessen den Mungo National Park auf einer rumpeligen Piste westwärts und trafen nach etwa 50 Km auf die geteerte Hauptstrasse. Mit Teer war es allerdings nicht weit her und schon bald rumpelten wir wieder über eine Piste. Nördlich von Pooncarie verläuft die Piste recht nah dem Darling River entlang. An einer leicht zugänglichen Stelle machten wir Mittagsrast, bevor wir die restliche Strecke nach Menindee unter die Räder nahmen. Im Menindee Hotel genehmigten wir uns ein Bier. In diesem Pub hatte schon Burke und Wills übernachtet, auf ihrer tragisch endenden Expedition zum Golf von Carpenteria. Ihren Spuren werden wir noch einige Male begegnen.
Kurz hinter Menindee bogen wir zum Lake Pamamaroo ab, wo wir direkt am Ufer einen schönen Platz zum Übernachten fanden. Ich machte mir heisses Wasser und genehmigte mir eine heisse Dusche da die Temperaturen geradezu angenehm waren.
Zum Nachtessen brutzelte ich mir ein Mongolien Lamb im Campoven während die Fussels sich ein Barbie auf den Grill warfen.
Heute Abend zeigte ich den Beiden wie angenehm eine Schaufel voll Glut unter dem Hintern tat.....
4.6.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Lake Pamamaroo-Broken Hill-Silverton-Broken Hill-Mutawintji NP
Homstead Camping Area |
Meist leicht bewölkt
T min 6 C Tmax 21 C |
Total 307 Km
Asphalt 217 Km Gravel 90 Km Track |
Ein wunderschöner Sonnenaufgang erwartete mich als ich aufwachte. Die Baumskelette im See kontrastierten mit dem leuchtend orangen Himmel. Es war auch eine relativ milde Nacht gewesen und deshalb war es bald angenehm warm.
Nachdem wir unseren schönen Stellplatz verlassen hatten, führte die Strasse dem Lake Menindee entlang. Von einem Aussichtspunkt aus konnte man den riesigen See gut überblicken. Aber im Gegensatz zum See an welchem wir eben übernachtet hatten, hat der Lake Menindee zur Zeit kaum Wasser und grosse Flächen sind deshalb trocken.
Die monotone Fahrt nach Broken Hill war zum Glück nicht allzu lang und bald tauchten wir ins Shopping Center ein um ein paar Lebensmittel zu ergänzen. Viel brauchte ich nicht, da mein Kühlschrank immer noch ziemlich voll und die anderen Vorräte kaum angebraucht sind. Anschliessend fuhren wir nach Silverton hinaus. Die Stadt ist Heute eine Geisterstadt mit nur wenigen Einwohner. Im späten 19. Jahrhundert hatten noch etwas 3000 Leute hier gewohnt und nach Gold geschürft. Die kleine Ortschaft erlebte eine Renaissance als die Mad Max Filme in dem kleinen Kaff und in der nahe gelegenen Mundi Mundi Ebenen gedreht wurden.
Zurück in Broken Hill füllten wir unsere Treibstoffvorräte auf, da der Diesel von nun an markant teurer sein würde. Trinkwasser aufzufüllen wurde uns nicht empfohlen da das lokale Wasser scheinbar berüchtigt ist für seinen schlechten Geschmack.
So fuhren wir bald einmal nordwärts zum Mutawintji National Park. Nachdem wir uns eine Campsite gesichert hatten, gingen wir auf eine kleine Wanderung entlang des Homstead Creeks. Dieser führte zwar wie meist kein Wasser, aber die Landschaft war ganz eindrücklich. Ein kurzer Rundwanderweg sollte uns an einigen Wasserlöchern vorbeiführen welche für die Aborigines wie auch für die erster Entdecker in der ansonsten trockenen Umgebung eine grosse Bedeutung hatten. Schon von weitem hörten wir eine Ziege jämmerlich schreien. An den Wasserlöchern angekommen sahen wir die ganze Bescherung. Immer wieder fallen die Ziegen ins Wasser und können sich auf Grund der steilen Seiten nicht mehr aus dem Becken befreien. Es trieben bereits drei tote Tiere im Wasser und zwei weitere standen zitternd und blökend bauchtief im Wasser. Ich kletterte hinunter um zu versuchen die Ziegen zu retten. Während das ältere der Tiere bald einmal bemerkte, dass ich helfen wollte und sich an den Hörnern aus dem Becken zerren liess, wollte das jüngere Tier mir nicht trauen. Aber selbst die gerettete Ziege war bereits so schwach, dass sie sich nicht mehr erheben konnte. In einem trockenen Becken ganz in der Nähe lagen noch mindestens ein Dutzend weitere Kadaver was einem das Ausmass der Tragödie vor Augen führte. Auf der anderen Seite sind diese wilden Ziegen aber auch ein riesen Problem für den Park und seine ganze Flora und Fauna. In den letzten neun Jahren waren schon mehr als 20000 Tiere gefangen und zerstört worden , aber noch immer leben über 1000 im Park. In der näheren Umgebung des Wanderwegs haben wir dann auch sicher über 20 Ziegen gesehen.
Zurück im Camp genehmigte ich mir ein Bierchen und anschliessend eine warme Dusche. Welch ein Luxus, schon wieder eine Dusche geniessen zu können.
Zum Nachtessen wärmte ich den Rest des Chilis, welches ich vor ein paar Tagen gekocht hatte. Trotz des milden Abends zog ich mich
relativ früh zurück, da ich endlich mal noch ein wenig lesen wollte, bevor mir die Augen wieder zufielen.
5.6.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Mutawintji NP-White Cliffs-Milparinka-Depot Glen
Depot Glen Bush Camp
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Schön
T min 10 C Tmax 25 C |
Total 385 Km
Asphalt 40 Km Gravel 345 Km Track |
Eine weitere milde Nacht machte das aufstehen einfach. Während meine Aussie Freunde anlässlich des heutigen Sonntags Speck und Eier auf dem Feuer kochen, begnügte ich mich wie immer bis anhin mit einem Müesli.
Da es sich gezeigt hatte, dass das Trinkwasser von ausgezeichneter Qualität ist, füllte ich meinen Trinkwassertank mit frischem Wasser auf. Auf dem Weg zurück zur Hauptpiste ergänzten wir unsere Feuerholzvorräte da Hunderte von dürren Bäumen am Strassenrand geradezu einluden.
Auf einer recht guten Piste gings weiter bis nach White Cliff. Dieser Ort ist einer der wenigen Plätze in Australien wo Opal gefunden wird. Im Gegensatz zu Coober Pedy und Lightning Ridge ist White Cliff nicht gar so touristisch wenn auch die meisten Geschäfte hier vom Tourismus leben. Nachdem wir die Sonnenenergie Versuchsstation mit ihren glänzenden Hohlspiegels kurz besichtigt hatten, fuhren wir zum Jock’s Place hoch. Dieser Typ lebt seit 37 Jahren in seinem Digout, so werden die unterirdischen Behausungen/Minen genannt, und verdient sein Geld damit, dass er Touris durch seine Höhle führt und diesen seine Räubergeschichte erzählt. Scheinbar hat er in seiner Unterkunft in der ganzen Zeit noch nie Opal gefunden und das obschon er Hunderte von Kubikmeters Geröll an die Oberfläche geschafft hat. Die ganzen Höhlen und Seitengänge sind vollgestopft mit Gerümpel und alten Kram welchen er im Laufe der Zeit angesammelt hat. Alles in allem ein ganz unterhaltsamer Typ, wenn auch ein wenig verrückt. Aber das muss glaub ich jeder ein bisschen sein, der sich entschliesst, seinen Lebensunterhalt mit Opalsuchen zu verdienen. Nach einer Rundfahrt durch die noch immer aktiven Minen mit ihren riesigen, an Maulwurfshügeln erinnernden, Geröllhaufen gings wieder auf der selben Piste zurück. Die ersten Kilometer waren ziemlich rumpelig und geprägt von Bulldust. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass sich bei der Mittagsrast der ganze Innenraum mit rotem, mehlfeinem Staub gepudert wiederfand. Wir fuhren noch weiter bis nach Milparinka wo wir das Hotel und die paar anderen, alten Gebäude besichtigten. Der kleine Ort war einmal mehr gegründet worden, als man in der Nähe Gold fand. Wie üblich wuchs die Ort-schaft rasant um dann genau so schnell wieder von der Bildfläche zu verschwinden.
Nicht weit von Milparinka fanden wir beim Depot Glen eine hübschen Platz zum Campen. Hier war Sturt mit seiner Expedition fünf Monate zum Lagern gezwungen, nachdem alle Wasserstellen in der weiteren Umgebung ausgetrocknet waren. Nach Monaten des Ausharrens fiel endlich genug Regen um der Expedition den Rückweg in die Zivilisation zu ermöglichen.
Später traf noch eine weitere Gruppe 4x4 ein so dass wir den netten Platz nicht ganz für uns allein hatten. Ich grillte mir eine Pouletbrust und kochte eine Pfanne voll Gemüse dazu.
6.6.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Depot Glen-Hewart Downs HS-Cameron Corner-Bollads Lagoon-Bore Track
Bush Camp Bore Track 75 Km N HS |
Schön, z.T. leicht bewölkt
T min 6 C Tmax 27 C |
Total 306 Km
Asphalt Gravel 210 KM Track 96 Km Bew. Mittel 64 Km/h |
Wie üblich waren wir um etwa halb Neun auf der Piste. Erst fuhren wir zum Fuss des Red Hill, etwa 7 Km vom Camp entfernt, um den Hügel zu besteigen. Einerseits bietet der kleine Berg eine gute 360 ° Aussicht und zum Anderen ist auf dem höchsten Punkt ein riesiges Steinmannli errichtet worden. Als Sturt und seine Mannschaft fünfeinhalb Monate am Depot Glen blockiert war, hat er seinen Leuten den Auftrag gegeben, eine Steinpyramide zu errichten. Dies diente in erster Linie dazu die Männer zu beschäftigen.
Anschliessend fuhren wir zu nahegelegenen Grab von James Pool. Er war der zweite Kommandant gewesen und kurz nachdem er sich mit einem Teil der Mannschaft Richtung Adelaide aufgemacht hatte, war er an Skorbut gestorben. Seine Leute haben ihn darauf in die Nähe des Depot Glen zurückgebracht und dort beerdigt.
Unsere Reise ging weiter Richtung Cameron Corner. Über gut unterhaltene Pisten gings erst mal Westwärts, vorbei an verschiedenen Homesteads und durch deren karge Weidegründe. Nachdem wir nach Norden abgedreht hatten, wurde das Gelände und auch die Piste immer sandiger. Immer öfter galt es flache, rote Sanddünen zu überqueren. Beim Fort Grey, bereits im Sturt National Park, hielten wir an um Mittagspause zu machen. Einige Yellow Throated Miner Birds waren extrem zutraulich und liessen keine Chance offen, unser Brot zu stibitzen. Selbst als wir uns zum Essen an den Tisch setzten, flatterten sie uns unverblümt vor dem Gesicht rum, um hoffentlich was zu ergattern.
Beim Cameron Corner angekommen besichtigten wir den Grenzstein wo Queensland, New South Wales und South Australia aufeinander treffen. Nebst diesem gibt es nur noch den Poeppels Corner, welchen ich 2001 besucht hatte, und den Surveyers General Corner westlich von Alice Springs. Mein GPS zeigte allerdings, dass der offizielle Grenzpunkt etwa 100 m entfernt und anscheinend in NSW lag. Im Corner Store tankte Don sicherheitshalber 20 l Diesel nach. Wir erkundigten uns nach der besten Route Richtung Innamincka und erhielten prompt die Auskunft den Bore Track zu benutzen. Die Strecke führt im südlichen Teil über das Gebiet der Bollards Lagoon Homestead und deshalb wird eine Gebühr von AUD 10.00 verlangt. 5 davon gehen zu Gunsten der Royal Flying Doctors und da die Strecke eh etwa 90 Km kürzer ist, spart man die 10 $ schon nur beim Diesel wieder ein. Wie es sich herausstellte, ist die Piste gut zu befahren und auch ziemlich abwechslungsreich. Am Anfang überquert man einen Salzsee welcher meist trocken und deshalb problem-los zu befahren ist. Dann wieder schlängelt sich die Strasse zwischen roten Sanddünen hindurch. Etwas nördlicher stösst man immer wieder auf Anzeichen der Gasquellen, welche in der Gegend zahlreich sind.
Kurz nach vier Uhr hielten wir nach einem schönen Campplatz Ausschau. Bald wurden wir fündig und richteten uns ein. Einzig die penetranten Fliegen waren eine Plage.
7.6.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Bore Track-Innamincka-Dig Tree-Burkes Grave
Burkes Grave Camp |
Schön, z.T. leicht bewölkt, etwas windig
T min 10 C Tmax 29 C |
Total 244 Km
Asphalt Gravel 244 Km Track Bew.Mittel 69 Km/h |
Wir hatten nur noch etwa 80 Km nach Innamincka und waren auch schon wieder früh unterwegs. Der Bore Track blieb nach wie vor gut befahrbar und landschaftlich abwechslungsreich. Zum Teil gings über kleine Salzseen, dann wieder durch rote Dünen und immer wieder Abzweigungen zu nahe gelegenen Gas Quellen. Als wir an der Hauptpiste nach Innamincka ankamen, mussten wir erst mal zur Tankstelle fahren, da Don’s Troopy Futter brauchte. Das erste Mal seit Tagen, trafen wir auf eine grössere Ansammlung von Autos und Leuten. Ums Roadhouse herum herrschte emsiges kommen und gehen. Tourismus ist dann auch das Hauptgeschäft in dieser abgelegenen Gegend. Nachdem Don getankt hatte (AUD 1.55 per Liter Diesel!!) fuhren wir erst mal zu Burkes Grab hinaus um den Campertrailer aufzustellen. Anschliessend gings hinaus zum etwa 70 Km entfernten Dig Tree. Das ist die Stelle, wo Burkes Mannschaft eine Nachricht in den Baum geritzt hatten, bevor sie das Basislager verliessen und dadurch den unglücklichen Tod von Burke selbst und seinem Vice Wills herbeiführten. Zwar hinterliessen sie den Entdeckern Lebensmittel und andere Ausrüstung aber die Gruppe war zu entkräftet um aus eigener Kraft den Weg in die Zivilisation zurückzufinden. Schlussendlich überlebte nur John King die Expedition zum Golf von Carpenteria nachdem er monatelang bei und von Aboriginals lebte bis er endlich gerettet wurde.
Auf der selben steinigen Piste ging’s zurück zum Camp wo wir uns eine Busch Dusche genehmigten. Zwar ist das Wasser aus dem nahegelegenen Wasserloch wegen den lehmigen Schwebstoffen ziemlich trüb, aber ansonsten von guter Qualität. Den Rest des Nachmittags verbrachten mit lesen und faulenzen. Don musste noch etwas kleines an seinem Wassertank reparieren, das war aber schnell erledigt.
Zum Nachtessen kochte wir beide ein Curryeintopf, genug, dass es grad noch einmal für eine Mahlzeit reichte. Es war Heute so warm, dass gar nicht erst ans Feuer sassen um zu
plaudern.
8.6.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Burkes Grave-Innamincka-Old Strzelecki Track-Wooltana HS
Bushcamp südl. Wooltana HS
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Meist bedeckt, windi G, Abends Regen
T min 20 C Tmax 26 C (16 C) |
Total 397 Km
Asphalt Gravel 397 Km Track Bew.Mittel 74.5 Km/h |
Da die Bewölkung über Nacht zugenommen hat, wurden wir mit einem spektakulären Sonnenaufgang belohnt. Zudem war die Temperatur nicht unter 20 C gefallen. Nachdem gepackt war, ging’s erst mal zurück nach Innamincka. Während ich sicherheitshalber 30 L Diesel nachfüllte, fuhren Don und Gera zur Abfallgrube um den Kehricht zu deponieren. Ein Campnachbar hat uns vor der Abfahrt noch informiert, dass im HF Funk für den Südwesten von uns zum Teil schwere Regenfälle gemeldet worden waren. Und tatsächlich türmten sich in unserer Fahrtrichtung immer wieder bedrohlich schwarze Wolken. Anfangs war die Piste noch etwas abwechslungsreich, da es häufig Kurven und auch immer wieder Weichsandpassagen hatte. Als wir aber nach der Mertie Mertie Homstead auf die neue Piste kamen, hatte man den Eindruck auf der Autobahn zu sein. Schnurgerade und über 20 m breit zog sich die Piste durch die öde Landschaft. Der bedeckte Himmel tauchte die Gegend zudem in ein fahles Beige, ohne jegliche Kontraste.
Bei der Montecollina Bore hielten wir zur Mittagsrast. Mitten in dieser trostlosen Landschaft verhilft dieser artesische Brunnen eine kleine Oase zum Leben. Ein Teich sammelt das ausströmende Wasser und die nähere Umgebung ist entsprechend grün. Dutzende von Enten und anderen Wasservögeln tummeln sich in den Teichen. Weiter südlich bogen wir von der Hauptpiste Richtung Gammon Range ab. Die Landschaft war flach und trostlos wie eine Mondlandschaft. Die dichten Wolken am Horizont verschleierten den Blick auf die nahen Berge. Die Piste war gut zu befahren und wir kamen weiterhin gut voran. Plötzlich roch es nach Regen und die Autos wirbelten auch keinen Staub mehr auf. Die rote Erde prasselte in die Radkästen, eindeutige Anzeihen dafür, dass es hier vor kurzem noch geregnet hatte. Nach dem Wooltana Homestead kamen wir an ein Flussbett mit schönen River Red Gums so dass wir uns entschlossen, entlang dieses Flusses einen Lagerplatz zu suchen. Nicht weit von der Piste richteten wir uns ein. Noch während wir aufbauten, begann es nicht überraschend zu tropfen. Don schlug vor, dass wir sein Vorzelt aufbauten. Bald stellte sich heraus, dass dies ein kluger Entscheid gewesen war, denn der Regen nahm zu und hielt zeitweise auch länger an. Die Temperatur war auch markant gefallen und zusammen mit der Feuchte war es ziemlich ungemütlich. Ich beschränkte denn mein Nachtessen auf zwei schnell gegrillte Bratwürste. Nach dem frühen Nachtessen sassen wir nicht lange unter dem Vorzelt, bis ich mich in mein Auto zurückzog.
9.6.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Wooltana HS-Balcanoona-Idninha-Copley-Lyndhurst-Farina
Farina Camping (AUD 3.50) |
Bedeckt, regnerisch
T min 12 C Tmax 19 C |
Total 240 Km
Asphalt 33 Km Gravel 50 Km Track 157 Km Bew.Mittel 52,4 Km/h |
Über Nacht hatte es immer wieder geregnet. Als wir aber aufstanden regnete es zum Glück nicht mehr und für einen kurzen Moment zeigte sich gar die Sonne. Auf dem Weg in den Gammon Ranges National Park machten wir einen kurzen Halt bei der Ranger Station in Balcanoona um uns mit Informations-material einzudecken. Danach fuhren wir zur Weetootla Gorge um eine kurze Wanderung in das Tal hinein zu unternehmen. Der gut markierte Pfad führt immer dem Balcanoona Creek entlang und quert diesen des öfteren. Bei einer Weggabelung folgten wir dem Weg ein Stück in die eigentliche Schlucht hinein. Diese war aber nicht sonderlich attraktiv, so dass wir uns wieder auf den Rückweg machten. Im hinteren Teil des Tales trafen wir auf einige Wasserlöcher. Nebst vielen Vögeln sahen wir einen Euro, eine Art Känguru.
Zurück bei den Autos machten wir uns auf den Weg um eine 4x4 Strecke mitten durch dem Park zu erkunden. Die abwechslungsreiche Strecke führte meist entlang einem trockenen Fluss um später auf bis 600 m ü.M. anzusteigen. Getrübt wurde die Fahrt einzig durch die immer wieder auftretenden Regenfälle und die dadurch getrübte Sicht.
Mittagsrast hielten wir bei der Heute verlassenen Idninha Station, einer ehe-maligen Schaffarm. Auf der geschützten Veranda konnten wir im trockenen unser Mittagessen einnehmen. Bis zur National Parks Grenze war die Piste recht gut gepflegt und angenehm zu befahren. Danach wurde die Strecke etwas rauer machte aber trotz allem Spass. Bis auf die Haupt Piste welche direkt von Balcanoona nach Copley führt, gings noch etwas langsamer über die Berg und Talbahn. Danach war es wieder eine gut unterhaltene Piste welche Tempi wie auf Teerstrassen zulässt.
Zwischen Copley und Lyndhurst machten wir einen kurzen Abstecher zu einer Kohlenmine. Im Tagbau wird hier Kohle abgebaut und von einer Aussichtsstelle hat man einen guten Überblick in das riesige Loch welches bereits abgebaut worden ist. Zudem konnte man einige alte Maschinen besichtigen, einen der riesigen Trucks und ein noch eindrucksvoller Bagger waren ausgestellt.
In Lyndhurst machten wir beim Talc Alf einen Zwischenstopp. Er ist ein weiteres dieser unzähligen Outback Originale welche man im australischen Inland immer wieder antrifft. Alf hat sich auf das Schnitzen von Talk spezialisiert. Dieser sehr weiche Stein wird etwa 130 Km entfernt abgebaut und fein gemahlen als Füllstoff in verschiedensten Produkten weiterverarbeitet. Alf fabriziert hübsche Skulpturen aber vor allem kleine Tafeln mit magischen und mystischen Wortspielereien. So erklärte er uns im Detail woher der Name Australien stammt, aber auch die Bedeutung der Aboriginal Flagge. Er scheint ein ganz intelligenter Typ zu sein, wenn er auch ein bisschen verrückt erscheint. Aber dass muss man fast sein, wenn man in dieser Ecke Australiens glücklich leben will.
Da die Landschaft keinerlei Möglichkeit für ein Buschcamp versprach, entschlossen wir und im Campingplatz von Farina unterzukommen. Dies ist ein kleiner und gemütlicher Camping mit einfachen Einrichtungen aber dafür sehr naturbelassen. Die rote Erde klebte auf Grund der Nässe and den Sohlen und das Feuer brachten wir erst mit Hilfe von Benzin zum Brennen, aber verdarb uns die gute Laune nur wenig. Allerdings lud das Huddelwetter nicht unbedingt zum langwierigen Kochen ein. Ich wärmte mir ganz einfach mein übriggebliebene, indische Curry und ging bald mal in die Heia.
10.6.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Farina-Maree-William Creek
William Creek Hotel (AUD 45)
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Regnerisch
T min 13 C Tmax 19 C |
Total 278 Km
Asphalt Gravel 278 Km Track Bew.Mittel 62,4 Km/h |
Als ich gegen 6 Uhr das erste Mal erwachte sah ich in alle Richtungen Sterne am noch dunklen Himmel. Zwar hatte es in der Nacht immer wieder leicht geregnet aber das schien nun Vergangenheit zu sein. Denkste...
Die Piste hatte nur wenig gelitten in der Gegend und so kamen wir gut voran. In Maree füllten wir Diesel nach um sicher bis Coober Pedy zu kommen. Der kleine Ort hatte und hat Heute immer noch eine recht grosse Bedeutung in der Versorgung der vielen Stations und Outback Siedlungen. In der Vergangenheit hatte die alte Ghan Eisenbahnlinie hier die Spurbreite gewechselt. Am Bahnhof sind noch einige alte Loks und andere Relikte zu besichtigen. Der legendäre Tom Kruse hat von Maree aus via den Birdsville Track Birdsville selber und die Stations entlang mit Post beliefert. Die Überbleibsel eines seiner Trucks sind ebenfalls zu besichtigen.
Wie wir erfuhren, sollte am heutigen Tag ein nachgestellter Viehtrieb aus Birdsville mit 500 Rindern ankommen. Es war zu erwarten, dass die ansonsten verschlafene Gemeinde von Hunderten von Schaulustigen überschwemmt werden würde. Da uns die Geschichte nicht gross interessierte, machten wir und auf den Weg Richtung Coward Springs wo wir übernachten wollten.
Plane Henge ist ein skurriler Skulpturen Park „In the Middle of Nowhere“. Ein längstgeteilter VW Bus bildet das Eingangstor und zwei schwanzvoran im Boden steckende Flugzeuge bilden die markanteste Erscheinung. Aber es gibt noch jede Menge anderer Plasiken zu bestaunen, alles aus Schrott zusammengeschweisst.
Kurz darauf begann es aus dem unterdessen wieder bedeckten Himmel zu regnen. Immer wieder goss es, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Die Piste führte nun ganz nah am südlichen Teil des Lake Eyre vorbei und wenn die Strasse etwa erhöht war, hatte man ein gute Aussicht auf diesen, an und für sich kleinen Teil, des riesigen Salzsees. Das graue Wetter vermieste allerdings Fotos schon im Ansatz. Ein Gruppe von Motorradfahrern, welche wir in Maree beim Tanken schon gesehen hatten, überholte uns. Ich beneidete die Jungs nicht im geringsten und ich bin sicher sie haben sich ihren Wüstentrip auch etwas anders vorgestellt.
Die Strasse war nun immer öfter aufgeweicht und er war angebracht den 4x4 Antrieb zuzuschalten um auf der rutschigen Piste zu bleiben. Trotz der misslichen Verhältnisse bogen wir von der Hauptpiste ab um den „Bubbler“ und den „Blanches Cup“ zu besichtigen. Beides waren sogenannte „Mound Springs“, Quellen welche in der ansonsten trockenen Gegend permanent Wasser aus den Untergrund strömen lassen und dabei im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende zum Teil zu recht hohen Hügeln anwachsen. Die ganze Gegend ist voll von diesen Quellen und in der nahen Umgebung sind eigenartige Ökosysteme entstanden, welche unter anderem auch Lebewesen enthalten, die sonst nirgends auf der Welt vorkommen.
Coward Springs stellte sich als ein sehr schöner Ort heraus, welcher mit seinem schön angelegten Campingplatz und den nahegelegenen warmen Quellen zum Übernachten einlud. Allerdings machte uns die kühle Witterung und der unterdessen kräftige Regen, begleitet von einem unangenehmen Wind nicht an, schon zur Mittagszeit unser Camp aufzubauen. Nach kurzer Diskussion entschlossen wir und bis ins nahe gelegenen William Creek weiterzufahren und uns dort im Hotel ein Zimmer zu nehmen. In einer Steigung fielen und Autospuren auf, welche in Schlangen linien über die ganze Piste zogen. Ein internes Gespräch darüber via Funk wurde alsbald von einer fremden Stimme unterbrochen. Es war ein 4x4 Fahrer vor uns der Schwierigkeiten hatte, seinen Wohnwagen auf der rutschigen Piste zu halten. Bald darauf holten wir ihn ein und überholten ihn bei nächster Gelegenheit.
In Williams Creek angekommen, stellten wir fest, dass die wenigen Zimmer im Hotel bereits ausgebucht waren. Im gegenüberliegenden Campingplatz hatten sie aber zum Glück noch Zimmer frei. Zimmer ist dann auch ein grosses Wort, denn die Container ähnlichen Gebäude waren in kleine Räume aufgeteilt, welche eher an Gefängniszellen erinnerten. Aber uns war das ganz egal, Hauptsache es ist trocken und wir waren vor dem misslichen Wetter geschützt. Nach einer Dusche war es das auch schon bald mal „Beer-O-Clock“. Auch wenn es nur 200 m zum Pub war, fuhren wir im Auto hin, da der rote Boden aufgeweicht war und der Regen noch immer niederprasselte. Die Chance das wir hier für „Drink’n Driving“ gebüsst werden, sind relativ klein...
Das Hauptthema im Pub war dann auch das Wetter und die Strassenverhältnisse. Ein auf dem Parkplatz abgestellter Britz 4x4 Camper zeigte, dass die Pisten schon im trockenen Zustand zur Vorsicht mahnten. Der Wagen war auf der rechten Seite komplett eingedrückt und alle Scheiben waren kaputt. Die wohl unerfahrenen Touristen mussten das Teil auf die Seite gelegt haben.
Immer wieder trafen Autos aus allen Richtungen ein, über und über mit dem roten Schlamm bedeckt. Am schlimmsten schien die Strecke nach Coober Pedy gelitten zu haben. Als via Fax die neuesten Strassenzustandsberichte reinkamen, war dieser Abschnitt zu „4WD Only“ deklariert worden.
Der Pub selber ist typisch für den Australischen Outback. Der hinterst und letzte Quadratzentimeter ist mit Bildern, Unterhosen, Mützen, Visitenkarten, Führerausweisen, Schweizerfahnen und Tausend anderen Objekten dekoriert.
Wir nahmen das Nachtessen im gemütlichen Esssaal ein. Dieser Anbau ist, wie so viele Gebäude in der Gegend mit Eisenbahnschwellen von der stillgelegten Ghan Linie gebaut. Im Kamin brannten dicke Holzscheite, wie nicht anders zu erwarten: Eisenbahnschwellen...
Unterdessen waren noch weitere Motorradfahrer eingetroffen. Triefend nass und komplett gepflastert mit rotem Schlamm erzählten sie von ihrem Horrertrip. Sie alle sind auf dem Weg nach Finke, um sich das Alice Springs-Finke Alice Springs Desert Race anzuschauen. Die werden sich besseres Wetter noch viel mehr wünschen als wir, sind es doch noch über 500 Km bis Finke..
11.6.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
William Creek- Coober Pedy
Oasis Caravanpark (AUD 18.50)
|
Schön
T min 11 C Tmax 20 C |
Total 189 Km
Asphalt 10 Km Gravel 179 Km Track Bew. Mittel 55,6 Km/h |
Kein Wölkchen am Himmel !!! Endlich schien die Schlechtwetterperiode vorüber zu sein. Nach einem kurzen Frühstück waren wir bald einmal auf der Piste da es ja Heute nicht viel zu packen gab. Die Strecke nach Coober Pedy war gestern Abend noch zu 4WD only erklärt und signalisiert worden. In welchem Zustand die Strecke wirklich war mussten wir selber heraus finden. Die Piste war in einem recht guten Zustand, nur ab und zu war die Oberfläche aufgeweicht und man musste etwas vorsichtig sein. Nach der Abzweigung Richtung Coober Pedy verläuft die Strecke durch das Gebiet der Anna Creek Station. Diese Rinder Farm ist die grösste der Welt und umfasst mehr als 30000 Km2. Die Fahrt war nicht sehr abwechs-lungsreich, aber durch die immer wieder rutschigen Abschnitte musste man auf Draht bleiben. Etwa in der Hälfte der Strecke kamen wir an eine Stelle wo letzte Nacht ein 4x4 eine Überschlag produziert hatte. Die Nachricht hatte im Pub schnell die Runde gemacht. Der Wagen war rundherum zerstört. Im Innenraum sah es aus, als ob eine Bome explodiert wäre. Auf dem Fahrersitz lag eine Bierbüchse, noch im Stubbycooler....Den Spuren zufolge hatte es den Wagen auf der rutschigen Piste quergestellt und als es schlussendlich in den Strassengraben gerutscht war, hat es ihn überschlagen. Beim Anfahren stellte es mein Auto auch kurz quer und bewies damit, dass es nicht ungefährlich war, wenn man auch nur einen Moment nicht aufpasst. Kurz vor Coober Pedy wollte ich noch versuchen eine Breiten/Längengrad Kreuzungspunkt zu erreichen, um den Besuch auf der www.confluence.org zu dokumentieren. Der Punkt liegt allerdings in der Woomera Prohibited Range und ich traute mich nicht, den Punkt anzufahren und in aller Öffentlichkeit des Internets zu publizieren, da das Abweichen von der Hauptstrasse in der Gegend verboten ist.
In Coober Pedy angekommen, kratzten wir erst mal kiloweise Schlamm von unseren Autos, bevor wir in die Stadt reinfuhren. Wir suchten uns einen Caravan Park und richteten uns ein. Anschliessend reinigte ich den Troopy innen einigermassen und machte anschliessend eine kurze Rundfahrt durch die Stadt. Viel gab es nicht zu sehen, denn die Hauptattraktionen sind hier Opalläden und unterirdische Behausungen, Hotels, Souvenirshops, Showminen etc. Das hatten wir in White Cliffs im kleinen Stil schon gesehen. Wir entschlossen uns, dass wir Morgen schon Richtung Kalgoorlie aufbrechen wollten. Wir gingen deshalb tanken und ergänzten unsere Lebensmittelvorräte. Ich checkte noch kurz meine E-Mails und machte mich bald einmal ans Kochen. Nach dem Essen sassen wir noch kurz im Fernsehraum. Dieser ist wie auch der Swimmingpool in einem alten Wassertank untergebracht.
12.6.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Coober Pedy-Ann Beadell Hyw-Tallaringa Well
|
Schön
T min 5 C Tmax 22 C |
Total 162 Km
Asphalt 6 Km Gravel 40 Km Track 116 Km Bew.Mittel 47.8 Km |
Nun Heute schien das Wetter eindeutig wieder OK zu sein. Als die Sonne aufging, erwartete uns ein strahlend blauer Himmel.
Wir nahmen uns Heute Morgen viel Zeit um noch alles zu erledigen und, nachdem wir eine letzte Dusche genossen hatten, gemütlich zu packen Das kann sehr wohl die letzte zivilisierte Dusche sein bis wir in Western Australia wieder in die Zivilisation eintauchen.
Nur 4 Km westlich von Coober Pedy bogen wir von der Teerstrasse auf eine Gravel Road ab, welche noch für Km durch die Welt der Opalminen dahin zog. Hunderte von Abraumhügeln so weit das Auge reicht, zierten die Landschaft. Immer wieder sah man vereinzelt Maschinen an der Arbeit, aber grössten Teils war keine Menschenseele zu sehen. Alsbald kamen wir an die Grenze der Mabel Creek Station, durch deren Land die ersten Km der langen Reise auf dem Ann Beadell Highway führen. Eine Informationstafel führte einem noch einmal vor Augen was auf einem wartet. Da stand auf dem Wegweiser: Laverton 1300 Km, und wir planten ein paar Hundert Km vorher noch einen Abstecher zu machen welchen nochmals etwas 500 Km dran hängt.
Die Gravelroad wurde nun durch eine meist schmale Piste abgelöst. Teils steinig, oft aber auch sandig, meist aber mit zum Teil nervigem Wellblech, welches die Karosserie brutal zum Dröhnen und alles schrecklich zum Vibrieren bringt. Nach etwa 50 Km gelangt man einmal mehr an den Dogfence. Diesen 5400 Km langen Zaun haben wir ein paar Tage zuvor beim Cameron Corner bereits einmal durchquert. Ein Wegweiser schickte uns 3 Km dem Zaun entlang nach Süden, wo man durch ein Tor auf die andere Seite gelangt und dann wieder zurück zur eigentlichen Piste gelangt. Wir fuhren noch etwa 50 Km weiter und entschlossen uns bei der Tallaringa Well zu übernachten. Der Brunnen ist Heute ausgetrocknet, war aber zu Len Beadells Zeiten noch eine wichtige Wasserstelle gewesen. Einer seiner vielen, berühmten Aluminiumtafeln informiert an dieser Stelle wo’s lang geht.
Nur wenige Meter neben der Piste richteten wir uns ein. Auf dieser Strecke ist kaum zu erwarten, dass wir Nachts wegen Verkehrlärm nicht
schlafen konnten.
13.6.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Ann Beadell Hyw-Tallaringa Well-Emu-Ann’s Corner
|
Schön
T min 4 C Tmax 19 C |
Total 187 Km
Asphalt Gravel Track 187 Km Bew.Mittel 40.1 Km/h |
Nachdem es in der Nacht noch einmal kurz bedeckt war und sogar ein paar Minuten geregnet hatte, erwartete uns wieder blauer Himmel, wenn es auch wieder empfindlich kühl war bis die Sonne aufging.
Die Piste war nach wie vor stark „verwellblecht“ und es war schwierig eine vernünftige, sprich angenehme, Geschwindigkeit zu finden. Die Gegend war stark bewachsen und sehr grün. Die Piste schlängelte sich zwischen den Büschen und Bäumen durch und immer wieder galt es kleine Dünen zu überqueren. Kurz vor Emu kamen wir in die Gegend in welcher die englische Armee 1953 zwei Atombomben gezündet hatte. Len Beadell hatte zuvor den Auftrag erhalten, eine Gegend ausfindig zu machen, in welcher man auf Grund der Entfernung zu bewohnten Gebieten und den vorherrschenden Winden Atomtest gefahrlos durchgeführt werden konnten. Der Ann Beadell Hyw. wurde denn auch in erster Linie dafür gebaut, die Gegend zu erkunden und nach dem Entscheid das Testgelände hier zu errichten, wurde die schwere Ausrüstung auf diesem Weg vor Ort gebracht.
Heute, gut 50 Jahre später, kann man an den Detonations- punkt hinfahren und sich die Gegend anschauen. Von den massiven Stahltürmen sind nur ein paar Kilo Stahlschrott übriggeblieben. Nur ein Betonklotz informiert Heute über die Explosionen. Die Gegend sei auf Grund der radioaktiven Strahlung nicht geeignet zur permanenten Besiedlung, wird man gewarnt. Für die Aboriginals, das Gelände ist Heute auf deren Gebiet, werden in ihrer Sprache und mit Logos informiert. Ob sie lesen können und die Logos verstehen, ist auf einem anderen Blatt ge-schrieben.
Wir fuhren dann zum Beobachtungshügel, von wo aus die Explosionen beobachtet worden sind. Ungeschützt und in nur gerade 8 Km Entfernung hatte man das Spektakel verfolgt. Einzig die Warnung, man solle nicht in den Explosionsblitz schauen, hat die Leute vor erblinden bewahrt. Die zweite Bombe wurde dann nur ein paar Tage später und nur gerade 3 Km von der ersten entfernt gezündet !!
Von der ehemaligen Zeltstadt wo all die Wissenschaftler und Arbeiter untergebracht waren, sind Heute nur noch einige der Plattformen zu sehen, auf welchen die Zelte errichtet waren.
Im weiteren Streckenverlauf wurde die Piste immer sandiger und daher war das Wellblech nicht mehr ganz so schlimm. Die Dünen folgten nun auch in häufigeren Intervallen, waren aber ohne Probleme zu befahren. Meist tuckerten wir mit 40-50 Km/h im vierten Gang durch die Gegend.
Nach etwa 50 Km erreichten wir eine Kreuzung wo wiederum eine der berühmt gewordenen Aluweg-weiser errichtet ist. Die Kreuzung wurde zu Ehren Beadell’s Frau „Ann’s Corner“ benannt. Ganz in der Nähe fanden wir einen wunderschönen Campplatz. Eine grosse Düne schützte uns vor dem kühlen Wind und wir fanden jede Menge Feuerholz um zu kochen und uns Abends warm zu halten.
Ich kochte mir einen marinierten Schweinsbraten im Campoven. Nach einer Stunde schmoren war er perfekt und schmeckte ausgezeichnet. Als Beilage kochte ich mir ein Paket Gemüse in der Folie direkt in der Glut des Feuers.
14.6.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Ann Beadell Hyw-Ann’s Corner-Unnamed Conservation Park
Ca 80 Km W von Vokes Hill Corner |
Schön
T min 4 C Tmax C 17 |
Total 188 Km
Asphalt Gravel Km Track 188 Km Bew.Mittel 39,3 Km/h |
Endlos schier zog sich die Piste durch die immensen Weiten Zentral Australiens. Immer wieder überquert man dicht bewachsene Sanddünen und immer wieder sieht man in der Ferne den nächsten Sandhügel auftauchen. Bald einmal trafen wir auf die ersten Spinifex Büschel. Diese wachsen zum Teil in schönen Ringen und wenn diese wiederum zusammenwachsen entstehen interessante Formen. Je weiter wir nach Westen fuhren desto häufiger tauchten diese typischen Wüstenpflanzen nun auf. Sie dominieren grosse Teile der Australischen Wüsten und können bis 2 m hohe Gräser bilden.
Wir waren nun schon fast 600 Km westlich von Coober Pedy, der letzten Ortschaft seit wir in die Great Victorian Desert eingetaucht sind. Überraschend tauchte ein entgegenkommendes Auto auf. Ein kurzer Schwatz am Pistenrand klärte darüber auf, dass die beiden Männer in nur gerade 2 1/2 Tagen die etwa 700 Km von Laverton zurückgelegt haben. Der Ausrüstung nach schliessend waren sie aber auch keine Touristen sondern eher beruflich unterwegs. Das hohe Tempo hatten sie allerdings mit einer gebrochenen Blattfeder bezahlt. Nach etwa 2 Stunden kamen wir an die Grenze des Unnamed Conservation Park. Dieser zieht sich für etwa 200 Km entlang des Ann Beadell Highways mit einem langen Schenkel nach Süden. Ein Dingo sorgte für Abwechslung, aber er verschwand bald einmal hinter den dichten Büschen aus unserem Blickfeld. Beim Vokes Hill Corner liegt ein Besucherbuch auf, in welches wir uns eintrugen. Die letzten Autos auf dieser Strecke hatten sich vor drei Tagen eingetragen.
Die Landschaft bleib recht interessant und die Farbe des Sandes hatte unterdessen von dunklem Rot zu einem Senfgelb gewechselt. Die Piste hatte einige recht ausgewaschene Stellen, so dass wir gezwungen waren die Geschwindigkeit zu drosseln. Aus dem nichts tauchte ein zurückgelassener Anhänger am Strassenrand auf. Die Achse lag neben dem Fahrzeug und schien ganz einfach unter dem Anhänger weggebrochen zu sein. Eine Inschrift informierte, dass der Anhänger seit gut einem Monat dort stand und von einem Reisenden stammte, der Richtung Osten unterwegs gewesen war. Fast die ganze gepackte Ausrüstung war noch auf dem Hänger, bereit abgeholt zu werden. Aber das heisst mindestes 1200 Km nach Coober Pedy und wieder zurück zum defekten Anhänger, lohnt sich wohl kaum.
Da bald einmal eine 50 Km Zone begann in welcher Camping nicht erlaubt war, entschlossen wir uns etwas früher halt zu machen. Ein ebener Platz unmittelbar neben der Piste erschien uns einladend genug.
15.6.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Unnamed Conservation Park-WA Grenze-plus ca. 120 Km |
Schön, z.T. leicht bewölkt
T min 4 C Tmax 20 C |
Total 202 Km
Asphalt Gravel Km Track 202 Km Bew.Mittel 44,2 Km/h |
Bis zum Ende des Unnamed Conservation Park war die Strecke immer wieder von starkem Wellblech geprägt und deshalb nicht sehr angenehm zu befahren. Bei den Serpentine Lakes machte wir kurz halt um uns die Salzseen aus der Nähe zu betrachten. In der Camping Area hatte jemand ein Konfiglas aufgehängt in welchem jede Menge kleine Nachrichten von anderen Reisenden hinterlegt waren. Ist ganz witzig zu sehen, welche Eindrücke die Leute so hinterlassen.
Kurz nach Querung des Salzsees erreicht man die Grenze zu Western Australien. Die Uhr muss deshalb eine und eine Halbe Stunde zurück gedreht werden. Wir hatten allerdings schon ein paar Tage früher eine halbe Stunde korrigiert, „Ships Time““, wie meine Begleiter, langjährige Segler, das nannten. Da wir sowieso nach der Sonne lebten, spielte die eigentliche Uhrzeit für uns eh keine Rolle. Für die folgenden Kilometer war die Piste sehr kurvig und entsprechend langsam. Jede Menge von dicht bewachsenen Dünen mussten überquert werden. Danach wurde die Piste auf einmal viel breiter und auch viel zügiger befahrbar. Nach Hunderten von Kilometern konnte man auf einmal wieder Tempi bis 70 Km/h fahren. Etwa 50 Km vor dem Ilkurlka Roadhouse entschlossen wir uns bei einer der eingerichteten Rastplätze zu Campen. Da es noch relativ früh war und die Raststätte einen vollen Regenwassertank hatte, genehmigten wir uns eine Buschdusche.
Don musste noch eine Kleinigkeit am Troopy basteln und ich widmete mich anschliessend der Essensplanung für die Canning Stock Route. Da wir dort fast 3 Wochen keine Möglichkeit zum Einkaufen haben werden und die Gruppe um weitere 5 Personen anwachsen wird, ist eine etwas genauere Planung notwendig.
16.6.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Ann Beadell Hyw.-Ilkurlka Roadhouse-Neales Corner
Neales Corner |
Schön, Nachmittags vorübergehend bedeckt
T min -4 C Tmax 21 C |
Total 268 Km
Asphalt Gravel Km Track 268 Km Bew.Mittel 58,4 Km/h |
Auf -4 Grad war das Thermometer in der Nacht gefallen und so beschloss ich Speck und Eier zum Frühstück zu kochen. Die Spiegeleier wurden zwar ungeplant zu Rühreiern, aber schmecken taten sie sowieso.
Bis zum Ilkurlka Roadhouse waren es nur noch etwa 50 Km und da die Piste nach wie vor gut zu befahren war, tauchten die Gebäude bald einmal auf. Ein junger Typ bewirtschaftet das supermoderne Roadhouse im Namen der Aboriginals in deren Reservat die Raststätte steht. Er lebt mit seinen drei Jungs und seiner Frau in dieser abgelegenen Ecke. Er erzählte uns ein wenig von der Geschichte der Einrichtung. Die Anlage wird mit einer aufwändigen Solaranlage betrieben und der Generator wird nur eingesetzt, wenn die Batterien nicht genügend geladen worden sind. Telefon wie auch die Bankkartenanlage funktionieren via Satellit. Die kleine Pumpe am Dieseltank ist ebenfalls solarbetrieben. Der Preis war mit AUD 1.65 / Liter eigentlich ganz vernünftig berück-sichtigt man, das der Treibstoff von Perth kommt, fast 1700 Km entfernt. Die letzten 1000 Km davon sind Piste.
Einige Km nach unserem Tankstopp sahen wir den dritten Anhänger welcher den Geist aufgegeben hat am Strassenrand. In diesem Fall wundert es mich überhaupt nicht, den nebst sicher jeder Menge anderem Zeug hatte er zwei 200 l Fässer mit Diesel geladen. In Anbetracht der nach wie vor immer wieder langen Wellblech Strecken MUSS ein Anhänger auseinander fallen.
Ein kleiner Abstecher führt zu einem Flugzeugwrack. Der zweimotorige Flieger musste 1993 in der Gegend Notlanden, nachdem er auf der Reise von Warburton nach Kalgoorlie in Schwierigkeiten geraten war. Die kleine Piste führt über einige Sanddünen bis ans Wrack heran. Alles wertvolle inklusive der Motoren und das Fahrwerks sind aufgebaut und nur noch ein mageres Gerippe ist Heute davon übrig.
Bei unserem Halt bemerkte Don, dass eines der Räder einen recht starken Schlag in der Felge hatte. Mit einem Stück Holz und einigen kräftigen Hammerschlägen konnte das Problem behoben werden. Noch während Don am Anhänger hantierte bemerkte ich, dass mein Hauptwassertank tropfte. Eine nähere Inspektion zeigte, dass nicht der Tank selber leck war, sondern dass der Schlauch am Pumpenausgang nicht dicht war. Don hat die selben Pumpen in seinem Auto und das selbe Problem hatte auch er schon. Da ich die Pumpe nicht ausbauen konnte ohne den Tank zu leeren beschloss ich 10 Km zurückzufahren um bei einem der Regenwassertank wieder aufzufüllen und gleichzeitig als Notlösung meinen 20 L Wassersack zu füllen. Es zeigte sich, dass der Wassertank bis dahin noch kaum viel Wasser verloren hatte. Ich konnte nur hoffen, dass es nicht schlimmer wird.
Kurz nachdem wir weiterfuhren, kamen uns zwei Autos entgegen. Die beiden sind der Bahnlinie entlang bis Rawlinna gefahren und dann den Connie Sue Hyw hoch bis zur Neales Junction. Wir tauschten kurz Neuigkeiten und Informationen aus und machten uns wieder auf die Piste. Nicht weit vor Neales Junction gab es gemäss Streckenbeschreibung „interessante Steinanordnungen“ zu besichtigen. Es stellte sich heraus, dass mitten in der Landschaft Kreise, Linien und andere geometrische Formen mit Steinen ausgelegt worden sind. Da es aber keine näheren Angaben oder Erklärungen gab, waren wir uns nicht so sicher, was jetzt da wirklich aussergewöhnlich und was gar von anderen Reisenden arrangiert worden ist.
An der Neales Junction angekommen, richteten wir und für die Nacht ein. Nicht weit neben der Piste sind gar Feuerstellen und Tische eingerichtet worden, welche wir gerne nutzten. Ich kochte mir eine Gemüsesuppe mit Silverside, einem Stück gepökeltes Rind. Erst hatte ich Mühe das Wasser zum Kochen zu bringen und am Ende stellte sich das Ganze als ziemlich langweiliges Gericht dar. Nach dem superfeinen Braten vor drei Tagen war dies ein kleiner Reinfall. Nun, man kann nicht immer gewinnen und der Tipp vom Metzger war für einmal nicht speziell gut für meinen Geschmack.
Um den Wasserverlust in Grenzen zu halten, hatte ich nach Ankunft ein Becken unter den tropfenden Tank gestellt. In 4 Stunden sammelte sich etwa 3 Liter. Wir beschlossen, ab sofort nur noch Wasser von meinem Tank zu verwenden und so sollten wir ohne Schwierigkeiten die 1000 Km nach Kalgoorlie schaffen ohne zu verdursten.
17.6.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Neales Junction via Ann Beadell Hyw-Lake Rason- Plumridge Lake Nature Reserve |
Schön, Nachmittags bewölkt und einzelne Schauer
T min 6 C Tmax 23 C |
Total 290 Km
Asphalt Gravel Km Track 290 Km Bew.Mittel 45 Km/h |
Don hatte gestern vorgeschlagen, nicht via Connie Sue Hyw zu den Plumrige Lakes zu fahren, sondern eine noch weniger befahrene Route via Lake Rason zu wählen. So fuhren wir erst mal etwa 45 Km auf dem Ann Beadell Hyw weiter und bogen dann auf einer kleinen Piste Richtung Süden ab. Zwischen den beiden Fahrspuren wuchs Spinifex und die Piste war nur gerade so breit wie ein 4WD. Trotzdem konnten wir auf der sandigen Strecke meist 40-50 Km/h fahren. Die Navigation erfolgte ausschliesslich mit Wegpunkten aus der HEMA Karte. Diese zeigten sich hilfreich, da bei weitem nicht alle Abzweigungen und Wege eingezeichnet sind. Bis auf etwa 20 Km, welche ziemlich zu-gewachsen und ausgewaschen waren, war die Strecke gut befahrbar, wenn auch meist ziemlich kurvig. Immer wieder musste man auf umgefallenen Bäumen ausweichen. Beim Lake Rason trafen wir auf eine Piste, welche anscheinend vor nicht allzu langer Zeit gegradet worden war. Wie es sich später herausstellte, sehr wahrscheinlich weil eine Firma in der Gegend nach neuen Goldvorkommen sucht. Etwa 60 Km vor der Nature Reserve bog die neu gemachte Strasse nach Westen ab, während wir geradeaus nach Süden weiterfuhren. Angenehm war, dass auf diesem sehr wenig befahrenen Strecken kein Wellblech anzutreffen ist. Kurz vor der Nature Reserve kamen wir durch eine grosse Ebene, welche nur spärlich mit Bäumen bewachsen war und für einmal kein Spinifex sondern Gras wuchs. In dieser Ebene sahen wir wohl Hunderte Kängurus welche kreuz und quer zum Teil in atemberaubendem Tempo über die Wiesen hüpften.
Kaum innerhalb des Parks sah ich zwei wohlgenährte und sehr gut gebaute Dingos. Sie beäugten mich kurz als ich anhielt und machten sich dann aus dem Staub. Schliesslich gelangten wir an die Hauptkreuzung im Park und da es unterdessen schon bald vier Uhr geworden war, suchten wir uns ein nettes Camp etwas abseits der Piste. Kaum dass wir installiert waren, begann es zu tröpfeln. Keine starken Regenfälle, aber halt trotzdem unangenehm wenn man draussen lebt und kocht. Ich wärmte mir eine Portion Bolognese Sauce und ergänzte diese mit Reis und Erbsen zu einem „Pilaw Royal alla Plumridge“. Da es immer wieder leicht regnete zogen wir uns bald mal in unsere Heia zurück.
18.6.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Plumridge Lake-Cable Haul Road- PNC Base Line-Victoria Queen Springs Natural Reserve |
Meist bewölkt, einzelne Schauer
T min 6 C Tmax 17 C |
Total 269 Km
Asphalt Gravel Km Track 269 Km Bew.Mittel 47,8 Km/h |
Erst fuhren wir zurück zur Kreuzung um herauszufinden, wo die Piste Richtung Süden startete. Einige Hundert Meter östlich er Kreuzung fanden wir den Abzweiger auf die Cable Haul Road. Die Piste war gut befahrbar und führte schnurgerade auf Kurs 210° zur Kreuzung mit der PNC Baseline .Nur wenn es galt hohe Dünen zu queren, gab es eine weitläufige Umfahrung. Nach über Hundert Km kamen wir an die Kreuzung mit der PNC Baseline und bogen rechtwinklig nach Nordosten ab. Auch diese Piste ist ohne Wellblech und flüssig befahrbar auch wenn sie zum Teil ein wenig zugewachsen war. Einige Fahrzeugspuren waren relativ frisch und wir sahen dann auch immer wieder Spuren die von der Hauptpiste weg führten. Ich nehme an, dass es sich um Geologen handelt, welche die Gegend nach neuen Bodenschätzen absuchten. Weite Abschnitte dieser Piste führten durch eine Gegend in welcher vor nicht allzu langer Zeit grossflächige Buschfeuer gewütet haben. Es war ganz skurril durch die Landschaft zu fahren, welche in erster Linie aus gelben Sand und den schwarzen Überbleibseln der Büsche bestand. Nach etwa 80 Km drehten wir Richtung Süden, der Queen Victoria Springs Nature Reserve entgegen. Ab dem Argus Corner wurde die Piste etwas langsamer und kurviger. Innerhalb der Nature Reserve war die Piste nicht mehr ausgebaut. Das letzte Stück bis zu den Queen Victoria Springs war dann harte Arbeit, da die Piste nun richtiggehend um die Bäume schlängelte. Die Springs selber sind eigentlich keine Quelle, sondern eine Stelle wo man durch graben auf Grundwasser gestossen ist. In den Tagen des Entdeckung der Gegend hat eine Expedition nur deshalb überlebt, weil sie die Wasserstelle gefunden haben.
Wir fuhren einige Km zurück und fanden einen einigermassen windgeschützten Campingplatz. Da es den ganzen Tag nie richtig warm geworden ist und zudem ein kalter Wind blies schätzten wir die geschützte Lage doppelt. Trotz des grossen Campfeuers zogen wir uns der Kälte wegen bald in die Schlafsäcke zurück.
19.6.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Queen Victoria Springs-Pinjin Station-Kalgoorlie
Prospector Caravan Park |
Meist bewölkt, windig, Nachmittags vereinzelte Schauer
T min 4 C Tmax 13 C |
Total 315 Km
Asphalt 25 Km Gravel 140Km Track 150 Km Bew.Mittel 59,5 Km/h |
Da Heute Sonntag war, gab’s ein „Cooked Breakfast“, das heisst Speck und Eier. Don hatte Pech, denn sein drittes Ei war faul.
Die ersten 50 Km mussten wir die selbe Strecke wieder zurückfahren bis wir zurück auf dem Nippon Hyw waren. Die Piste war gut ausgebaut aber ohne Reiz. In der Gegend der Kirgella Rocks Station liessen wir die Sanddünen mehr und mehr hinter uns und die Piste wurde steiniger. Bei der Pinjin Station trafen wir auf eine breite, frisch gemachte Piste. Das Homestead war nicht mehr bewohnt, wenn auch noch jede Menge Ausrüstung und auch Autos rumstanden. Hinter den Gebäuden waren recht grosse Abraumhalden, was darauf schliessen liess, dass dort eine Mine gewesen war. Alle Aktivitäten schienen aber abgebrochen worden zu sein und die ganze Liegenschaft sah aus, als ob sie erst kürzlich verlassen worden wäre.
Auf der Piste gings zügig südwärts. Der Lake Rebecca war zum grössten Teil voll Wasser, so dass man annehmen konnte, dass man in der Gegend kürzlich starke Regenfälle verzeichnet hat.
Kurz nach der Mittagsrast begann es zum Teil heftig zu regnen. Die Temperatur fiel auf gerade noch 9 °C. Zusammen mit einem heftigen Wind ein äusserst unangenehmes Wetter. Die Schauer waren aber nur von kurzer Dauer. Wie schwarze Pilze hingen die Schauerzellen in allen Richtungen am Himmel. Wir beschlossen deshalb bis nach Kalgoorlie durchzufahren und uns in einem Caravan Park einzurichten. Als wir in der Stadt ankamen, war es erst schon komisch auf einmal wieder auf andere Autos achten und an Rotlichtern anhalten zu müssen. Wir hatten seit Coober Pedy 1900 Km zurückgelegt und in den acht Tagen haben wir drei Autos begegnet und ein bewohntes Haus gesehen.
Ich lud meine Begleiter im Monty’s zu einem Capuccino ein. Ich hatte das Restaurant kennen und schätzen gelernt, als ich vor etwa zwei Monaten hier auf Geschäftsreise war. Wir hatten damals hier gefrühstückt nachdem sich das Morgenessen im Hotel als teuer und weniger als mittelmässig herausgestellt hatte.
Zum Nachtessen war ich Heute bei den Fussell’s eingeladen. Gera kochte in der Küche des Campingplatzes Spaghetti Bolo. Anschliessend sassen wir im geheizten Aufenthaltsraum zusammen und plauderten über die vor uns liegenden Wochen.
20.6.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Kalgoorlie
Prospector Caravan PArk |
Meist bedeckt, trocken
T min 4 C Tmax 13 C |
Total 25 Km
Asphalt 25 KM Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Da wir Heute nicht weiterzogen und kein allzu ausgefülltes Tagesprogramm geplant hatten, wurde es nicht zuletzt wegen dem nach wie vor winterlichen Wetter etwas später beim Aufstehen. Nach dem Frühstück und etwas rumtrödeln fuhren wir in die Stadt um uns das lokale Museum anzuschauen. Interessant ausgestellte Relikte klären über die Geschichte Kalgoorlies und seiner Umgebung auf. Das nebst dem bekannten Goldrausch Ende des 19. Jahrhunderts eine weiter wichtige Industrie die Gegend belebt hat, war mir bis anhin nicht bekannt gewesen. Schon vor den Goldfunden wurde in der Gegend im grossen Stil Sandelholz geschlagen. Dieses Edelholz ist seines Geruches wegen sehr geschätzt und wird auch Heute noch abgebaut und zum Herstellen von Räucherstäbchen exportiert.
Das Museum umfasst nebst der Ausstellung auch noch einige Gebäude aus der Anfangszeit, so dass man sich ein Bild machen kann wie man damals gelebt hat.
Danach fuhren wir zur Superpit hinaus, nur wenige Km vom Zentrum entfernt. Dieses unterdessen über 300 m tiefe Tagabbaugebiet pro-duziert Heute den Grossteil des Goldes in Kalgoorlie. Von einem Aussichtspunkt hat man einen guten Überblick auf das Geschehen in diesem gigantischen Loch. Seit 1988 karren riesige Laster das Erz aus der Grube um in der nahegelegenen Verarbeitungsanlage gemahlen zu werden und dann das Gold daraus zu extrahieren. 225 t Nutzlast haben die Brummer und der Riesenbagger braucht nur gerade 4 Schaufeln voll um den Laster zu beladen.
Zurück in der Stadt nahmen wir das Mittagessen im historischen Exchange Hotel ein. Für nur gerade $ 12 bietet man ein Buffet Lunch an. In Anbetracht der kalten Witterung genossen wir die angenehme Wärme und das grosszügige Mittagessen.
Auf dem Rückweg machte ich einige Besorgungen. Unter anderem kaufte ich mir eine Ersatzpumpe, sollte es sich herausstellen, dass die eingebaute die Ursache für das Lecken des Wassertanks sein. Da das Wetter kurzfristig etwas aufklarte, nutzte ich die Gelegenheit um einige Bilder der historischen Gebäude zu schiessen. Zurück im Camp machte ich mich daran, herauszufinden wie ich das Leck im Wassertank flicken kann. Wie es sich herausstellte war nichts kaputt, sondern einzig der ausgangsseitige Schlauchanschluss war undicht, weil der allzusteife Schlauch durch den verkanteten Einbau trotz festgezogener Schlauchbride nicht richtig abdichtete. Ich löste alle Spannungen und verlegte den Schlauch und die Pumpe möglichst fluchtend. So gelang es mir das Leck zu eliminieren. Nun muss es sich Morgen zeigen, ob die Lösung auch Pistentauglich ist.
Zum Nachtessen machte ich mir nicht zuviel Aufwand, da wir ja ein grosses Mittagessen genossen hatten. Nachdem ich noch eine Ladung Wäsche gewaschen hatte, schauten wir uns im Aufenthaltsraum die Nachrichten an. Ich zog mich dann ins Auto zurück weil ich die morgige Etappe und den weiteren Verlauf bis Perth zu planen wollte.
21.6.2005 |
Dienstag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Kalgoorlie-Coogardie-Victoria Rock-Holland Track-Centenary Rock
Bush Camp 3 Km vor Centnary Rock |
Bewölkt bis bedeckt, kurze Schauer
T min 4 C Tmax 13 C |
Total 193 Km
Asphalt 42Km Gravel 81 Km Track 93 Km Bew.Mittel 48,7 Km/h |
Ich fuhr noch kurz in die Stadt um frischen Brot zu kaufen, da die Bäckerei gestern Nachmittag bereits ausverkauft gewesen war.
In Coolgardie machten wir einen ersten Halt um uns die Relikte im kleinen Stadtpark anzuschauen. In Coolgardie hatte der Goldrausch der Gegend 1892 begonnen. In seiner Blütezeit wohnten über 15000 Leute im Ort, Heute sind es noch gerade knapp 1000. Nach 40 Km Asphalt bogen wir von der Hauptstrasse auf eine Gravelroad ab, welche uns zum Gnarlbine Rock führte. In mitten von relativ dichtem Wald trifft man immer wieder auf zum Teil ganz ansehnlich grosse Granit „Lichtungen“. Diese sammeln bei Regen das Wasser und deshalb hatten sie seit Anbeginn eine wichtige Rolle in der Trinkwasserver-sorgung in dieser ansonsten eher trockenen Gegend. Noch grösser sind die nahe gelegenen Victoria Rocks. Über einen Km gross ist die kahle Felsplatte mit unzähligen Tümpeln, welche nach den kürzlichen Regenfällen noch immer voll waren.
Kurze Zeit später bogen wir von der Gravelroad auf den Holland Track ab. Diese 4x4 Strecke führt uns über 300 Km quer durch den Busch nach Heyden. Der Weg wurde kurz nachdem der Goldrausch in Coolgardie gestartet war, von John Holland und seinen Helfern in den unwegsamen Wald geschlagen. Die Strecke bildete eine wünschenswerte Abkürzung zu den Goldfeldern für alle die über den Hafen von Albany ankamen. In nur etwas mehr als 2 Monaten wurde der total etwa 450 Km lange Pfad erstellt.
Heute schlängelt sich eine schmale, kurvige Piste durch den Wald. Immer wieder kommt man an diesen für die Gegend so typischen Granitfelsen vorbei. Die Strecke wurde bewusst so gelegt, dass man in die Nähe der Felsen kam um die Wasserversorgung für die Goldgräber zu sichern. Grosse Teile des Buschlandes war letztes Jahr einem Waldbrand zum Opfer gefallen. Deshalb war die Landschaft etwas trostlos, wenn auch von makaberer Schönheit. Eigentlich wollten wir in der Nähe der Centenary Rock nächtigen. Da aber auch diese Gegend schwarz gebrannt war, fuhren wir einige Km zurück um im unverbrannten Wald einen Campingplatz zu finden.
Ich hatte noch einen Lammbraten im Kühlschrank, welchen ich im Campoven garte. Mit einer reichhaltigen Gemüsegarnitur ergab sich ein feines Nachtessen.
22.6.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Centenary Rocks-Holland Track –Wattle Rock
Bushcamp Nähe Wattle Rock |
Schön, windig
T min 6 C Tmax 17 C |
Total 102 Km
Asphalt Gravel Km Track 102 Km Bew.Mittel 32 Km/h |
Als wir aufstanden war es zwar noch bewölkt aber es klarte bis zu unserer Abfahrt auf, so dass wir zur Abwechslung wieder mal den blauen Himmel geniessen konnten. Der Track schlängelte sich weiterhin durch die verbrannte Landschaft. Nur wenige kleine Oasen waren vom Feuer verschont geblieben. In einer der mit mageren Buschgerippen bewachsenen Sand-ebenen lag ein Besucherbuch auf. Daraus entnahmen wir, dass der letzte Eintrag 12 Tage zurück lag, wirklich nicht viel Verkehr auf dem Holland Track. Als wir auf den Kaninchenzaun stiessen, folgte die Piste diesem für ein paar Km bis er mitten im Busch aufhörte. Der Zaun hat die Aufgabe die Ausbreitung der Kaninchen zu verhindern. Die aus Europa eingeführten Nager sind nach wie vor eine Plage für Australien. Mangels genügend natürlicher Feinde, der Dingo ist der einzige im Land, vermehren sie sich „wie Kaninchen“.
Alsbald mündete der Holland Track auf eine breite Piste. Diese führt zu einer der vielen Minen in der Gegend. Nicht viel weiter machten wir einen Abstecher zum Mt. Holland. Eine steile, schmale Piste führt direkt zum Gipfel. Da Fahrzeuge mit Anhänger nicht genügend Platz zum Wenden haben, liessen Don und Gera ihr Fahrzeug unten stehen und marschierten die paar Hundert Meter. Oben angekommen, geniesst man eine 360° Aussicht auf die Umgebung.
Wir beschlossen, noch einmal eine Nacht am Track zu campieren. Da wir aber schon fast wieder in der Zivilisation waren schlugen wir unser Camp schon um 13 Uhr auf. Die Mittagsraststätte wurde so auch gleich zum Übernachtungsort. Den Nachmittag verbrachte ich mit lesen und planen der nächsten paar Tage, welche ich alleine unterwegs sein werde.
Kaum ging die Sonne unter, wurde es merklich kühler, so dass wir ein grosses, warmes Feuer zu schätzen wussten.
23.6.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Holand Track-Hyden-Lake Grace-Albany
Hotel London (AUD 30) |
Regenerisch, windig, einige kurze Aufhellungen
T min 8 C Tmax 12 C |
Total 427 Km
Asphalt 377 Km Gravel 30 Km Track 20 Km Bew.Mittel Km/h |
Noch etwa 20 Km verblieben vom Holland Track bevor wir auf die Hauptpiste stiessen. Auf dieser ging’s Richtung Wave Rock, nur wenige Km ausserhalb von Hyden. Wir parkierten beim Hyppo Jawn, einem Garanitfelsen welcher Ähnlichkeit hat mit dem Kopf eines gähnenden Flusspferd. Von dort spazierten wir dem riesigen Fels entlang welcher nach mehreren Hundert Metern in der berühmten, versteinerten Welle endet. Die markante Form entstand in Jahrtausenden durch die Erosion von Wind und Wetter. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn obschon es schon seit dem Sonnenaufgang zunehmend bedeckt war, hatte es wenigstens nicht geregnet. Aber schon kurz nachdem wir wieder in den Autos sassen, begann es erst zögerlich dann aber zunehmend stärker zu regnen. In Hyden erhöhten wir den Luftdruck wieder auf „Asphalt Druck“ und trennten uns dann für die nächsten paar Tage. Während Don und Gera direkt nach Perth fahren um dort verschiedene Freunde zu besuchen, wollte ich die paar Tage bis zur Ankunft der Schweizer für einen Abstecher in die Südwestecke Australiens nutzen. Meine Fahrt führte mich deshalb ziemlich direkt nach Süden. Die Strasse verläuft durch den sogenannten Wheatbelt, einem grossen Weizen-anbaugebiet. Aber auch Schaffarmen sind entlang der Strecke anzutreffen. Das saftige Grün wirkte umso intensiver, nachdem ich bis anhin fast durchgehend in den Wüstenregionen Zentralaustraliens gereist bin bis. Der starke Regen hatte wenigstens den Vorteil, dass das schlammverspritzte Auto einigermassen sauber gewaschen wurde.
In Lake Grace machte ich kurz halt um mir eine Meatpie zum Mittagessen zu kaufen, yam.
Bald einmal tauchten die Berge der Stirling Range am Horizont auf. Allerdings waren die Gipfel in den Wolken versteckt. Erst südlich der Berge machte das Wetter vorübergehend auf und innerhalb ein paar Km herrschte strahlender Sonnenschein. Das änderte sich aber immer wieder bis nach Albany, wo ich das erste mal seit Sydney wieder am Meer war.
In Anbetracht des unfreundlichen Wetters nahm ich mir ein Zimmer im London Hotel. Im Haus befindet sich der älteste Pub Western Australiens. Nachdem ich einen Erkundungsspaziergang durch das nette Stadtzentrum gemacht hatte, war es „Beer-O-Clock“. Im Pub war nicht viel Betrieb um diese Zeit und deshalb ging ich bald einmal zum Nachtessen in ein nahe gelegenes Thai Restaurant.
24.6.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Albany-Frenchmans Bay-Albany
London Hotel (AUD 30.00) |
Regnerisch
T min 8 C Tmax 12 C |
Total 76 Km
Asphalt 76 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Das war ideales Museums Wetter. Nach einem Kaffee in der Stadt fuhr ich zur Whale World hinaus. Die ehemalige Walfänger Station wurde auf Grund der Artenschutzgesetze 1978 stillgelegt. Heute dokumentiert die Anlage auf lebendige Weise die Geschichte der Walfängerei in Western Australien. Die Ausstellungen vermitteln die Details der Geschichte interessant. Das letzte Schiff welches noch im Einsatz war, ist restauriert worden und kann besichtigt werden. Interessante Multimediavorführungen werden in den ehemaligen Walöltanks präsentiert. Die ganze Region lebte bis zur Schliessung der Station vom Walfang. Da das Ende sehr unerwartet kam, erholte sich die Wirtschaft in der Region nur zögerlich.
Auf dem Rückweg nach Albany machte ich verschiedene Abstecher im Torndirrup National Park. Der Park umfasst fast die ganze Halbinsel auf welcher auch die Walfangstation zu finden ist. Stichstrassen führen zu Aussichtspunkten von welchen man die spektakuläre Küste, Strände und „Blow Holes“ besichtigen kann. Das Wetter spielte verrückt, aber es gab immer wieder einige Minuten Sonnenschein, welche ich nutzte die Landschaft zu fotografieren.
Zurück in Albany machte ich einige Besorgungen und vertrödelte die Zeit bis zum Nachtessen mit lesen.
25.6.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Albany-Cape Wetse Howe NP-Denmark-Valley of the Giants-Warpole- D’Entrecastaux NP
Banksia Camp |
Schön, Nachmittags z.T. leicht bewölkt
T min 8 C Tmax 18 C |
Total 212 Km
Asphalt 177 Km Gravel 15 Km Track 20 Km Bew.Mittel 54,7 Km/h |
Nach einem Cappuccino fuhr ich zum Woolie um noch ein paar frische Lebensmittel einzukaufen. Auf der Scenic Route gings Richtung Denmark. Ein Abstecher zum West Cape Howe NP sorgte für einen kurzweiligen Unterbruch. Im östlichsten Teil des Parks gibt es direkt am Meer einige wunderschöne Campingplätze (nur so fürs nächste Mal...) Ein schmaler, sandiger 4x4 Track führt zu verschiedenen Stränden und Aussichtspunkten. Unter anderem gelangt man so an den südlichsten Punkt Western Australias, das Cape West Howe. Durch saftig grünes Weideland gings weiter mehr oder weniger nah der Küste entlang bis nach Denmark. Anstatt der Hauptstrasse zu folgen, wählte ich eine kleine Strasse welche parallel durchs Hinterland führt. In einem weiteren der vielen Küstennationalparks, dem Williams Bay, machte ich einen weiteren Abstecher. Nach einer kurzen Mittagspause besichtigte ich den Greens Pool und die Elephant Cove. Ersterer ist ein von riesigen Granit Blöcken gesäumter Pool am Strand. In der Elephant Cove liegen riesige, an Elefanten erinnernde, Granit Felsen im Meer.
Einen starken Kontrast zu den weissen, Granitfels bestandenen Stränden ist das Valley of the Giants im Warpole-Nornalup Natl. Park. In einem der wenigen noch ursprünglichern Wäldern sind riesige Tangle und Karri Bäume geschützt. Bis 85 m hoch wachsen die mächtigen Tingle Bäume. Auf einem kühn gebauten Steg spaziert man steigend bis auf 40 m über Grund, mitten in den mächtigen Baumkronen. Aber auch auf sicherem Boden kann man die imposanten Bäume bestaunen.
Ich fuhr anschliessend noch weiter über Warpoole hinaus und bog dann Richtung Mandalay Beach von der Hauptstrasse ab. An diesem Strand musste ein Schiffskapitän in einem heftigen Sturm sein Segelschiff auf den Strand setzen, da ihn der Wind ansonsten in die Steilküste und damit höchstwahrscheinlich in eine Katastrophe getrieben hätte. Zu dieser Zeit war die Gegend nur sehr spärlich besiedelt und erst nach einigen Tagen gelang es der Mannschaft, Kontakt zu einer Siedlerfamilie zu schaffen. Die ganze Mannschaft wurde mit deren Hilfe gerettet, nur das Schiff musste preisgegeben werden. Noch Heute sieht man Teile des Wracks etwa alle 10 Jahre, wenn der Sandstrand durch die ewige Brandung wieder mal zurückweichen muss.
Ganz in der Nähe des Mandalay Strandes gelangt man über einen tiefsandigen 4x4 Track zu einem abgelegenen Campingplatz. Nicht wirklich ein Ort um Leute kennen zulernen. Obschon Wochenende, war und blieb ich der einzige Gast. Nur 50 m vom Meer entfernt fand ich einen windgeschützten Platz.
26.6.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Mandalay Beach-D’Enstrecotaux NP-Northcliffe-Pemberton-Warren NP
Warren Camp |
Leicht bewölkt
T min 10C Tmax 18 C |
Total 223 Km
Asphalt 100 Km Gravel 133 Km Track Km Bew.Mittel 55,3 Km/h |
Zum Frühstück machte ich mir ein paar Spiegeleier, getreu Fussels Motto „Sunday=Cooked Brekkie“
Ich blieb nur etwa 10 Km auf der Hauptstrasse und bog dann auf eine Waldstrasse ab, welche mich etwas direkter über einen 4WD Track nach Windy Harbour führen sollte. Leider war aber die Strecke später gesperrt , so dass ich mich gezwungen sah, bis fast nach Northcliffe hochzufahren um von dort der Teerstrasse nach Windy Harbour zu folgen. Wie es sich herausstellte sind im Winter auf Grund des häufigeren Regens viele der Tracks geschlossen.
Auf halbem Weg zur Küste machte ich einen Zwischenhalt um den Mount Chudalup zu besteigen. Im Übergang von den Karriwäldern zur der Küsten Vegetation erhebt sich dieser bare Granitkoloss fast 200 m über die Umgebung und bietet daher eine gute Aussicht auf die Küste. Auch die Vegetation am Felsen selbst ist ganz interessant und komplett anders als die nahe Umgebung.
In Windy Harbour wanderte ich zum Leuchtturm hoch da man von dort die Steilküste am besten sehen kann. Die imposante Küste besteht aus ausgewaschenen Kalksteinfelsen, welche zum Teil zu skurrilen Skulpturen erodiert sind. Windy Harbour selbst besteht zur Hauptsache aus Ferienhäusern und obschon ja Wochenende war, traf man kaum auf Leute und die Häuser schauten grösstenteils verlassen aus.
Von Northcliffe nach Pemberton wollte ich auf Waldstrassen quer durch die Wälder fahren. Ich hatte extra eine detailliert Karte gekauft, damit ich mich ohne Schwierigkeiten zurechtfinden konnte. Meine erste Variante schlug fehl, da eine Brücke über den Warren River unterdessen für Fahrzeuge gesperrt worden ist. Ein weitere Variante scheiterte am selben Fluss. Zwar war die Furt nicht gesperrt, aber jetzt im Winter führte der Fluss zuviel Wasser. Wie tief das Wasser effektiv war, kann ich nicht sagen, aber allein die starke Strömung und eine breite von mehr als 20 m hielten mich davon ab, es auch nur zu versuchen. Schlussendlich musste ich trotz allen Versuchen doch über die Teerstrasse nach Pemberton fahren. Dort besuchte ich den Gloucester Tree. In der Krone dieses riesigen Karri Baums wurde vor Jahren ein Feuerausguck eingerichtet. Dieser wird zwar Heute nicht mehr benutzt und deshalb können Besucher zur 61m über Boden montierte Plattform hochsteigen. Um das zu ermöglichen, hat man 193 Eisenstangen seitlich in den Stamm getrieben, welche als spiralförmige Leiter dienen. Definitiv nichts für Leute mit Höhenangst. Oben angekommen hat man eine weite Aussicht bis hin zur Küste und die umliegenden Wälder.
Im nahe gelegenen Warren National Park fand ich einen wunderschönen Stellplatz, direkt am Warren River gelegen. Wieder war kein Mensch zu sehen und ich hatte den ganzen Campingplatz für mich. Ich entzündete bald einmal ein Lagerfeuer. Da das bisschen Holz das ich fand feucht war, entschloss ich mich, endlich das Holz, welches ich seit South Australia auf dem Dachträger mitführte, zu verwenden. Ich grillte mein letztes Steak von meinem Einkauf in Sydney und garte mir ein Packet Rüebli in der Folie.
27.6.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Warren NP-Black Point-Karridale-Augusta
Turner Caravan Park (AUD 13.00) |
Leicht bewölkt
T min 10 C Tmax 21 C |
Total 170 Km
Asphalt 90 Km Gravel 20 Km Track 60 Km Bew.Mittel Km/h |
Ein paar kleine Holzstücke und etwas blasen und schon war mein Lagerfeuer wieder im Gang. Bald kochte das Wasser in Billy und das Frühstück war serviert.
Mein erster Halt Heute waren die Beendelup Falls, unweit der Strasse gelegen. Obschon der Fluss zu dieser Jahreszeit viel Wasser führte, sind die Fälle nicht sehr spektakulär.
Kurz darauf bog ich von der Teerstrasse Richtung Küste ab. Auf einem sandigen 4x4 Track schlängelt man sich durch die dichte Vegetation, vorbei an einigen Süsswasserseen. Auf der Höhe des Jasper Beaches führt eine Stichstrasse direkt an den Strand. Als ich über die letzte Düne fuhr, hielt ich kurz an und die Lage zu beurteilen. Damit war ich ganz gut bedient, denn eine steile Rampe führte direkt an die Hochwassermarke, da zur Zeit Flut herrschte. Da war kein Platz zum wenden, geschweige genügend Raum um Anlauf für den Anstieg zu nehmen. Wie ich aber schnell einmal bemerkte, war ich schon fast ein wenig weit vorgedrungen, denn als ich rückwärts fahren wollte sandete ich ein. Erst einmal liess ich etwas Lftdruck ab und versuche es nochmals, vergeblich. Erst als ich den Luftdruck massiv reduziert hatte und durch hin und her fahren eine etwas festere Anlauframpe geschaffen hatte, gelang es mir, mich aus dem Weichsand zu befreien. Ufff, das wäre eine schöne Bescherung gewesen, Mutterseelen allein....
Zurück auf der Piste der Küste entlang ging’s weiter bis zum Black Point. Woher diese Landzunge den Namen hat, fand ich schnell heraus. Die ganze Halbinsel besteht aus kohlrabenschwarzen Basaltsäulen. Noch viel imposanter war aber die mächtige Brandung, welche unermüdlich an die Steilküste prallte. Sicher 8 bis 10 m hohe Brecher rasten der Küste entgegen und brachen donnernd. Ein Kreuz erinnert daran, das hier vor Jahren fast eine ganze Familie umgekommen ist, als sie von einer Kingswave erfasst und ins Meer geschleudert worden sind.
Die Piste verläuft weiterhin immer hinter dem bewaldeten Dünengürtel. Dichter Wald und sandige Auf- und Abfahrten prägen den Charakter. Um nach Augusta zu gelangen, musste ich auf die Teerstrasse zurück, da der Blackwoodriver, bzw. das Hardy Inlet den direkten Weg verbarrikadiert.
Ich fuhr zum Cape Leeuwin hinaus um den Leuchtturm und den südwestlichsten Punkt Australien (schon wieder ?!) zu besuchen. Hier trifft der Indische und der Südliche Ozean aufeinander. Einmal mehr beeindruckte die mächtige Brandung. Ganz in der Nähe des Leuchtturmes befindet sich ein altes Wasserrad, welches in der Vergangenheit von Quellwasser getrieben dieses auch gleich zum Leuchtturm hoch pumpte. Zwar benötigte die Einrichtung 8 l Wasser um einen Liter zu fördern, nicht sehr effizient, aber eben zweckdienlich zur damaligen Zeit.
Da in der näheren Umgebung kein Bush Camping möglich war, nistete ich mich wieder mal in einem Caravan Park ein
28.6.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Augusta-Jewel Cave-Point Rd-Conto
Conto Campground |
Schön
T min 5 C Tmax 21 C |
Total 69 Km
Asphalt 10 Km Gravel 54 Km Track 5 Km Bew.Mittel 40,3 Km/h |
Ich nahm’s gemütlich mit aufstehen, da ich als erstes die Jewel Cave besichtigen wollte und die ist nur ein paar Kilometer entfernt. Dort angekommen, musste ich nicht lange bis zur ersten Tour warten. In einer kleinen Gruppe stiegen wir in die Höhle ab. Die Jewel Cave ist insbesondere bekannt für ihre „Straws“. Die sind Strohhalm dicke bis zu 5,4 m lange Stalaktiten. Einige davon haben grosse, pendelartige Anhängsel. Diese entstanden zu einer Zeit, als die Höhle an dieser Stelle noch einen See hatte. Im allgemeinen bietet die Höhle sehr viele filigrane Strukturen aus fast schneeweissem Kalziumkarbonat.
Ein kurzer Abstecher führt zur Hamlin Bay. Vor Jahren war dies ein noch wichtiger Exporthafen für die lokale Forstwirtschaft gewesen. Heute zeugen noch ein paar wenige, halbverrottete Holzpfähle von der ehemaligen Anlegestelle. Vom Ort selber ist nichts geblieben.
Anstatt auf der geteerten Cave Road zu bleiben, bog ich auf den Boranup Forest Drive ab. Dieser führt durch den küstennahen Wald. Auf der Points Road, einer kurzen aber recht schönen 4x4 Strecke, gelangte ich an die Küste. Wie überall in der Gegend donnert die Brandung ungestüm gegen die Felsen an der Küste. Ich beobachtete das Schauspiel eine Weile und zog dann weiter nach Conto, wo ich im schön angelegten Campingplatz frühzeitig einen Platz belegte. Aber auch hier war ich einer der ganz wenigen Besucher.
Ich verbrachte den Nachmittag weitgehend mit lesen und planen der weiteren Reise. Zwar stellte der National Park Feuerholz zur Verfügung, dieses war aber so nass, dass ich nur mit viel Mühe ein gescheites Feuer zu Stande brachte. Auch musste ich laufend dazu schauen, damit es nicht wieder ausging. Erst als nach längerem feuern genügend Glut vorhanden war, war es etwas weniger „pflegebedürftig“.
29.6.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Conto-Cave Road-Cape Naturaliste-Busselton-Bunbury-Perth
Bei Shaun |
Regnerisch
T min 12 C Tmax 19 C |
Total 424 Km
Asphalt 424 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel 64,3 Km/h |
Regentropfen fielen auf mein Blechhaus als es langsam hell wurde. Also blieb noch etwas länger liegen. Als ich dann aber aufstand und erst mal ein Feuer machte, brach ein ausgewachsenes Gewitter los. Es hatte gerade noch gereicht um mein Kaffeewasser zum Kochen zu bringen, als ein heftiger Schauer nieder ging. Mein Frühstück nahm ich deshalb im geschützten Fahrersitz ein. Da ich möglichst die erste Tour durch die nahegelegene Lake Cave erwischen wollte, musste ich Wohl oder Übel im Regen abwaschen und zusammenpacken.
Bei der Lake Cave angekommen, stellte sich heraus, dass ich der einzige Interessent war. Mir wurde erklärt, dass Minimum zwei Besucher erwartet werden um die Tour durchzuführen. Als niemand mehr auftauchte, empfahl man mir, die Mammoth Cave als erstes zu besuchen um dann wieder zurückzukommen für die nächste Tour. Die Mammoth Cave kann man ohne Tourguide besuchen. Die Infos erhält man mittels einem kleinen MPEG Player. Auch in dieser Höhle war ich der erste und einzige an diesem Morgen. Ich konnte mir alle Zeit nehmen und in aller Ruhe meine Photos schiessen. Einziger Nachteil war, dass die Beleuchtung, diese ist zeitgesteuert, hinter mir immer wieder ausging, da keiner nachfolgte um sie wieder zu aktivieren. So musste ich denn ein paar mal zurück gehen um die Beleuchtung wieder zu starten. Die Höhle selbst ist, nachdem ich die Jewel Cave schon gesehen hatte, nicht sonderlich spektakulär aber sicher trotzdem einen Besuch wert. Speziell waren vor allem die vorgeschichtlichen Knochen längst ausgestorbener Tiere, welche man hier gefunden hat.
Wieder zurück bei der Lake Cave, gerade rechtzeitig zur 10.30 Tour musste ich feststellen, dass noch immer keine anderen Besucher aufgetaucht waren. Ich schaute mir das angeschlossenen Museum an und hatte mich schon damit abgefunden, dass es wieder nichts war mit der Tour, als zwei Brasilianerinnen aus Sydney eintrafen. Nun war dem Besuch nichts mehr im Weg. Die Dreiergruppe war dann natürlich ideal, da wir den Führer nur für uns hatten.
Den eigentlichen Eingang zur Lake Cave erreicht man, indem man über Treppen in einen tiefen Krater mit senkrechten Wänden absteigt. Vor Hunderten von Jahren war die Höhlendecke eingestürzt und hatte dieses riesige Loch hinterlassen. Alte, Heute verwitterte Stalaktiten, hängen an den Seiten-wänden und auf dem Grund des Kraters waren unterdessen riesige Karribäume gewachsen. Die Höhle selbst ist zwar recht klein, aber trotzdem sehr sehenswert. Die Hauptattraktion ist eine über dem Wasser hängende Struktur, welche einem an einen auf dem Kopf stehenden Tisch erinnert. Aber auch alle anderen , für Tropfsteinhöhlen typischen Formen, kann man bewundern. Die Höhle ist zudem in einigen Teilen noch aktiv, das heisst, Stalaktiten und Stalagmiten wachsen noch immer. Auch Straws, diese ganz dünnen und hohlen Gebilde findet man zu Hauff.
Auf der Cave Road fuhr ich weiter Richtung Cape Naturaliste. Das Wetter hatte sich unterdessen beruhigt und der Himmel klärte mehr und mehr auf. Ein kurzer Abstecher zur Hamlin Bay brachte mich zur Mündung des Margeret Rivers. Der Strand daneben gehört scheinbar zu den besten Surf Gebieten der Welt. Die Bedingungen schienen aber nicht ideal zu sein, denn ausser zwei Jungs welche die Brandung vom Auto aus beobachteten, waren keine Surfer im Wasser zu sehen.
Das Cape Naturaliste kann landschaftlich mit dem Cape Leeuwin oder der restlichen Steilküste und den Stränden im Süden nicht mithalten. Ein flacher, mit niedern Büschen bewachsener Hügel fällt sanft zum Ufer ab. Einige flache Felsen säumen das Ufer. Selbst der Leuchtturm ist nur ein mickriges Türmchen verglichen mit seinem eindrücklichen Bruder am Cape Leeuwin.
Da es auf dem weiteren Weg nach Perth nicht mehr allzu viel interessantes zu sehen gibt und die Wettervorhersage für die Nacht und den kommenden Morgen nicht gerade rosig war, entschloss ich mich, Shaun anzurufen um ihm meine Ankunft zu melden. Er war zwar im Begriff, nach Bunbury zu fahren, versprach aber, den Hausschlüssel in den Briefkasten zu legen.
So machte ich mich auf den Weg nach Perth. Je näher ich der Stadt kam, umso wechselhafter wurde das Wetter. Da es so ausschaute, dass mein Diesel nicht ganz reichen würde tankte ich noch mal 15 Liter nach. Das letzte mal hatte ich in Kalgoorlie getankt, das war vor etwa 1600 Km. Zudem wollte ich von den normalerweise in den Grossstädten günstigeren Treibstoffpreisen profitieren.
Nach einigem Hin und Her, die Navigation ist trotz GPS ein wenig schwieriger wenn man allein im Auto sitzt und es langsam dunkel wird, erreichte ich Shaun’s Haus. Nach einer Dusche stürzte ich mich in „saubere Stadtkleidung“ und wollte im nahegelegenen Sizzler ein Steak essen gehen. Das Restaurant war aber schon ziemlich voll und die Schlange am Eingang mindesten 30 Personen lang, keine Chance. Zudem wollte ich mir das Getümmel und den Lärm nach den vielen ruhigen Abenden im Bush nicht zumuten.
Gleich nebenan ist ein KFC (Kentucky Fried Chicken). Ich kaufte mir mein Nachtessen dort und fuhr zurück zum Haus wo ich mir noch ein Bier aus dem bordeigenen Kühlschrank fischte und mein Nachtessen vor dem Fernseher einnahm.... J
30.6.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Keine
Shauns HAus |
Bewölkt
T min 8 C Tmax 20 C |
Total Km
Asphalt Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Heute war ein Arbeitstag !! Erst räumte ich das ganze Auto aus um im „Wohn/Schlafzimmer eine Grossreinigung durchzuführen. Das beschäftigte mich einen guten Teil des Tages. Parallel dazu wusch ich meine Wäsche. Alles in allem kein allzu spannender Tag, aber nach 7500 Km reisen, davon ein Grossteil Piste, war es schon nötig wieder mal Ordnung zu schaffen.
Im frühen Nachmittag traf Shaun ein, zurück von seinem Trip nach Bunbury. Nachdem wir die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht hatten, ging nicht ganz ohne Business Talk, fuhren wir, diesmal etwas früher zum Sizzler Restaurant um doch noch ein Steak reinzuziehen. Da beide nichts zum Mittag gegessen hatten, knurrten die Mägen ganz ordentlich. Das verführte uns dann dazu viel zu viel zu essen.
Als wir anschiessend in den nahen Pub zum Billard spielen gingen, hatte kaum noch ein Bier Platz in unseren Bäuchen.
1.7.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Region Perth
Shaun’s Haus |
Leicht bewölkt
T min 8 C Tmax 21 C |
Total 82 Km
Asphalt 82 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Noch ein Arbeitstag !! Als erstes erledigte ich mein Postumleitung an die neue Adresse von Andy und Anette. Das war eine kleine Sache, erst stornierte ich die laufende Umleitung und füllte dann das Formular für die Neuumleitung aus, erledigt. Nächster Stop war die Autowaschanlage. Nachdem ich Gestern das Wagen Innere gereinigt hatte, war Heute erst mal eine Aussenwäsche angesagt. Fast eine Halbe Stunde schruppte und spritzte ich am Auto rum bis es wieder einigermassen sauber war.
Anschliessend fuhr ich in den Norden Perth’s zu einer Gummiwaren Firma um Material für neue Kotschutzlappen zu kaufen. Mein erster Versuch hatte nicht lange gehalten, da das Material nicht zäh genug war. Die kleinen Kotschutzlappen hatte es auf dem Oodnadatta Track schon abgerissen, als Kiloweise Lehm dranhing. Einen der hinteren hatte ich beim Rückwärtsfahren abgerissen und die andern zeigten auch schon Anzeichen von Zerfall. Nun bei All Rubber war ich definitiv an der richtigen Adresse gelandet. Nebst Förderbändern und Gummiauskleidungen für die Minenindustrie produzieren sie auch Kotschutzlappen für Trucks. Für $40 kaufte ich 3 Laufmeter Abfall, das sollte für etwa drei Sätze Kotschutz reichen. Zuhause machte ich mich erst daran die Kabine zu reinigen und anschliessend machte ich einen Satz neue Kotschutzlappen vom neuerstandenen Material.
Zum Nachtessen fuhren wir zu einem nahegelegenen indischen Restaurant. An diesem Abend hatten sie ein Buffet Dinner. Wir versprachen uns gegenseitig, uns nicht schon wieder zu „überfressen“ nachdem wir Gestern schon ein wenig gelitten hatten. Das Essen war sehr fein und ich probierte von allem ein wenig. Seit meinem Kurzaufenthalt in Indien auf dem Rückweg von Europe letztes Jahr, bin ich definitiv auf den Geschmack der indischen Küche gekommen.
Zu Hause genehmigten wir uns noch ein Bier und plauderten noch etwas bevor ich mich zurückzog um mein Reisetagebuch auf Vordermann zu bringen.
2.7.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
In der Region mit Shaun
Shauns Haus |
Schön
T min 8 C Tmax 20 C |
Total Km
Asphalt Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Noch ein Arbeitstag, nun artet es aber langsam aus. Joe, unser zweiter Verkäufer in WA ist ursprünglich aus der Slowakei und kennt deshalb alle „europäischen“ Lebensmittelläden in der Gegend. Er brachte mir Heute Morgen die Adressen vorbei und so machte ich mich zusammen mit Shaun auf den Weg bei den Metzgereien und der Bäckerei meine Lebensmittelbestellungen aufzugeben. Danach fuhr ich zum lokalen Woolworth um alle anderen Lebensmittel zu kaufen. Das spart uns am Montag Zeit und erlaubt meinen Freunden einen gemütlichen Tag zum Akklimatisieren. Im vorbeigehen liess ich mir noch kurz die Haare schneiden um meine Frisur „bushtauglich“ zu machen.
Nach einem kurzen Mittagessen machte ich mich daran, das aufgetretene Leck in der Wasserleitung zu beheben. Don hatte nach langem Suchen Reduzierstücke gefunden und brachte mir diese am Nachmittag vorbei. Im Gegenzug gab ich ihm den Rest meiner Gummimatten, so dass auch seine Kotschutzlappen ersetzen konnte. Mein Problem war bald mal erledigt und ich hoffe, dass ich nun definitiv Ruhe habe.
Zum Nachtessen waren Shaun und ich von Joe zum Barbie (Aussieslang für Grillen) eingeladen. Wir fuhren noch kurz zum Bottleshop (Spezieller Laden in dem man Alkohol kauft) um Booze (Aussieslang für alkoholische Getränke) einzukaufen.
Nun Morgen Nachmittag werde ich meine Freunde vom Flughafen abholen und das ist ein guter Grund ein neues Kapitel in meinem Reisetagebuch anzufangen.
3.7.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Region Perth
Holiday Inn Perth CBD |
Wechselhaft
T min ca. 6 C Tmax 17 C |
Total 82 Km
Asphalt 82 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km |
Ich erledigte noch einige Kleinigkeiten, bearbeitete meine Digitalbilder und lud den GPS Track auf meinen Computer. Alles in allem beschäftigte mich das alles bis ich mich am Nachmittag von Shaun verabschiedete und zum Flughafen fuhr, um die Stäger’s abzuholen.
Der Flieger landete pünktlich und nach einer halben Stunde warten, tauchte die Familie am Ausgang auf. Zum Glück hatte der heftige Regen zum richtigen Zeitpunkt nachgelassen, so dass wir trockenen Hauptes zu meinem Auto gehen konnten und Gepäck und Leute verfrachteten.
Die Tiefgarage des Holyday Inn’s war leider 6 cm zu niedrig für den Troopy, so dass er in einem nahegelegenen Parking unterkommen musste. Da die meisten Strassen im Zentrum Einbahn sind oder Abbiegevorbote haben, dauerte es ein Weilchen bis der Troopy seinen Rastplatz auch gefunden hatte.
Nach einer kurzen Pause trafen wir uns wieder zum Nachtessen. Wir spazierten nach Northbridge und genehmigten uns ein Bier im Brass Monkey. Hier hatten wir 2001 unseren ersten „Fuelstop“. Der Pub ist einer der schönsten in Perth und das Bier ist nicht zu verachten. Da Res den Wunsch nach einem Steak geäussert hatte, ging’s zurück, ganz in die Nähe des Hotels. Im Fast Eddies kamen alle auf ihre Rechung, auch wenn sich schlussendlich alle für Sparerips entschieden
Zurück im Hotelzimmer schaute ich mir erst den Tennis Herrenfinal in Wimbledon an und wechselte dann den Kanal um mir die Formel 1 anzuschauen. Ich musste nämlich noch bis Mitternacht wachbleiben, da Ueli’s Flug erst 20 Minuten nach Mitternacht in Perth ankam. Nach einer herzlichen Begrüssung eröffnete mir Ueli, dass mein Vater vor etwa einer Woche überraschend gestorben war. Das war ein ganz schöner Schock und dämpfte meine Freude, Ueli nach der langen Zeit wieder zu sehen.
Zurück in der Stadt lud er mich noch zu einem Bier an der Hotelbar ein. Im Zimmer tauschten wir Neuigkeiten aus und diskutierten noch ein wenig, so dass es schliesslich schon nach zwei Uhr war, als wir in Bett kamen.
4.7.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Region Perth
Holiday Inn Perth CBD |
Wechselhaft
T min ca. 6 C Tmax 17 C |
Total 68 Km
Asphalt 68 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km |
Eigentllich wollen wir nach dem Frühstück das Auto der Stäger’s abzuholen. Nur war es eigentlich erst ab dem 5. gebucht. Ein Telefonat klärte die Sache und Bruno’s Kompanion versprach uns., das Auto bis 14.45 Uhr fertig zu stellen.
Ich ging noch einkaufen. Ums Hotel rum findet man alle namhaften Outdoor Läden an einer Strasse konzentriert. Ich kaufte mir noch ein paar leichte Zip-Off Hosen und ein Paar TEVA Turnschuhe um meine alten Turnschuhe zu ersetzen. Nach dem Mittagessen trafen wir uns um zum Travel Car Centre hinauszufahren um dem dritten Troopy im Bunde abzuholen. Nach einer intensiven Einführung machten wir uns auf dem Weg, um und die bestellten Lebensmittel abzuholen. Frisches Gemüse und Früchte kauften wir direkt neben dem Metzger. Der Bottle Shop war auch nicht weit und anschliessend fuhren wir zu Shauns Haus um die Ausrüstung des Mietwagens zu verstauen. Es war ganz erstaunlich wie viel Patz dieser hatte in den Schubladen. Nach gut zwei Stunden war alles verstaut und wir auf dem Weg ins Hotel. Wir riefen die Damen runter und marschierten nach Northbridge wo wir im Vino Vino unser Nachtessen genossen. Ueli und ich bestellten den „Seafoodplatter for two“. Das Restaurant ist ziemlich berühmt dafür und wie üblich für dieses Gericht, war es uns nicht möglich, alles aufzuessen.
5.7.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Perth-Yanchep NP-Lancelin
Buschcamp nördl. Lancelin |
Wechselhaft
T min ca. 6 C Tmax 14 C |
Total 162 Km
Asphalt 140 Km Gravel Km Track 22 Km Bew.Mittel Km |
Nach dem Frühstück im Hotel gingen wir die Autos im Parkplatz holen und luden unser Gepäck. Auf dem Weg zur Stadt raus, hielten wir bei Elmar’s, einem Deutschen Delikatessen Laden, um noch einige Würste und etwas Käse zu bunkern. Nun fehlte nur noch Milch und bei der Gelegenheit stockten wir auch noch Tee auf. Ueli bemerkte nebenbei, dass er sich auf dem Flug nach Perth eine Zahnfüllung rausgebissen hatte und dieser Zahn sich langsam störend bemerkbar machte. Da es jetzt kein Problem war noch einen Zahnarzt zu konsultieren, beschlossen wir Ausschau zu halten. Wir mussten nicht lange warten bis wir an einer Zahnklinik vorbei kamen. Ueli erkundigte sich und eine Stunde später war sein Problem Vergangenheit.
Die Fussels hatten wir per SMS über die Verzögerung informiert und als wir beim Treffpunkt im Yanchep National Park ankamen, warteten sie bereits auf uns. Ich machte die Leute miteinander bekannt.
Der kleine National Park beherbergt eine kleine Kolonie Koalas und ich hatte mir gedacht, dass dies wohl die einzige Chance für meine Freunde aus der Schweiz darstellt, diese niedlichen Tiere zu sehen. Sie hingen denn auch wie reife Früchte in den Eukalyptus Bäumen. Aber auch Vögel, insbesondere haufenweise schwarze Kakadus und Kängurus waren zu sehen. Die spektakulären Banksias mit ihren grossen, flaschenputzerartigen Blüten waren in verschiedenen Arten anzutreffen. Nach diesem kurzen Zwischenhalt fuhren wir noch etwas weiter um dann Mittagsrast zu machen.
Auf der Teerstrasse ging’s bis nach Lancelin. Von dort war geplant, der Küste entlang nach Cervantes hochzufahren, wo wir die Pinnacles besichtigen wollten. Beim Verlassen des Ortes fragte ich einen Lokalen noch kurz über die Verhältnisse aus. Er empfahl uns, nicht die Strecke dem Strand entlang zu benutzen, da der Sand sehr weich und die Dünung zur Zeit sehr hoch war. Also blieben wir auf den Pisten, welche den Strand vermieden. Ein Camp in dieser buschbestandenen Landschaft zu finden war gar nicht so einfach. So waren wir froh, als wir überraschend eine Lichtung fanden, welche gross genug für uns alle und erst noch recht eben war.
Das Aufstellen des ersten Camps dauerte verständlicher weise etwas länger, aber Zeit soll ja in den Ferien keine allzugrosse Rolle spielen. Bald einmal war das grosszügige Lagerfeuer in vollem Gange und wir konnten bald einmal mit dem Nachtessen kochen starten. Auf dem Menüplan war Chicken Stir Fry mit Reis. Wegen des kalten Windes war es empfindlich kalt. Trotzdem hielten wir es am Feuer noch eine Weile aus.
6.7.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Lancelin-Pinnacles-Cervantes-Jurian
Jurian Bay Caravan Park (AUD 22) |
Schön, am Morgen noch windig
T min 4 C Tmax 17 C |
Total 190 Km
Asphalt Km Gravel 30 Km Track 70 Km Bew.Mittel 43,9 Km |
Blauer Himmel erwarte uns, aber auch ein kalter Wind. Don hatte aber das Feuer wie üblich bereits in Gang gebracht und so war der heisse Kaffee bald einmal auf dem Tisch. Nachdem gepackt war und alle bereit zur Weiterfahrt, ging’s nordwärts Richtung Wedge Island. Dort angekommen irrten wir für längere Zeit umher, ohne aber die Piste nach Norden zu finden. Als wir einen der wenigen Leute die wir sahen fragten, hatte er auch keine Ahnung. So fuhren wir etwas zurück und fanden per Zufall eine präzisere Karte am Eingang zum Armeegelände, welches wir eben noch passiert hatten. Daraus entnahmen wir, dass wir unweit von wo wie waren einen Dünengürtel queren musste um dann wieder eine Piste nach Norden zu finden. Nun die Dünenpassage fanden wir, aber mit der eingezeichneten Piste hatten wir kein Glück. Laut unserer Karte sollte es aber etwas weiter östlich noch eine Alternative geben. Es stellte sich aber heraus, dass die auf einem Privatgrundstück verlief und ein abgeschlossenes Tor den Weg versperrte. Also noch weiter nach Osten. Dort fanden wir endlich ein Piste welche in unsere gewünschte Richtung verlief. Wir sahen jede Menge Emus und Kängurus entlang dieser Strecke und die Piste selbst war auch recht schön zu fahren. Auf einmal standen wir vor einem grossen, langsam fliessenden Fluss. Die Regenfälle der vergangenen Tage hatte dazu geführt, dass sich das Wasser an den tiefsten Stellen sammelte und nun langsam abfloss. Nach etwas erkunden fanden wir aber einen passablen Weg etwas weiter rechts der Piste. Ohne Problem schafften alle drei Fahrzeuge die knifflige Stelle. Von nun an trafen wir immer wieder auf solche Wasserlöcher und Flussläufe. Bis auf einen stellten sie keine grossen Schwierigkeiten dar. Aber eben diesen einen trauten wir dann nicht mehr zu queren, sondern fuhren etwas zurück um eine andere Piste zu suchen. Ich hatte nur zwei KM vorher eine abbiegen sehen und diese nahmen wir dann auch. Wieder kamen wir an eine überflutete Stelle, fast 200 m lang. Ich hielt mich links und konnte damit das Wasser weitgehend vermeiden. Schon fast am anderen Ende versank die Frontachse im weichen Schlamm und nichts ging mehr. Da der Boden hier auf der rechten Seite fest war holten wir Res nach um mich rauszuziehen. Als er sich aber vor mein Auto stellen wollte, versenkte auch er sein Fahrzeug. Mit wenig Aufwand konnte er sich aber mit der Winde befreien. Sein Troopy als Anker nehmend, befestigte ich meine Winde. Mein Wagen war aber zu stark abgesoffen und die Winde schaffte es nicht. Nun hiess es schaufeln. Keine angenehme Aufgabe, denn der Schlamm war schwarz, stank und war dünn wir Babysch...Nach einigen Versuchen und nachdem wir auch noch einen Flaschenzug eingebaut hatten, um die Zugkraft der Wind zu verdoppeln, war aber auch mein Fahrzeug wieder auf festem Grund.
Mit den Erfahrungen der beiden ersten Autos gelang es Don trotz seinem Anhänger die Passage ohne Drama zu queren. Sie hatten, während wir am anderen Ende werkten, bereits zu Mittag gegessen. Das holten wir nun auch noch nach. Im weiteren Verlauf gab es kein Überraschungen mehr und bald einmal trafen wir auf eine breite Gravelroad. Wie bestellt trafen wir auf eine wasserführende Furt so dass ich wenigstens den gröbsten Schlamm vom Auto waschen konnte, indem ich die Wasserdurchfahrt zweimal durchfuhr.
Im Pinnacles National Park besichtigten wir dann die skurrile Landschaft mit ihren eigenartigen „Grabsteinen“. Eine Piste schlängelt sich durch den National Park und Ausstellplätze laden zum Aus-steigen ein.
Von Cervantes aus ging’s weiter nordwärts Richtung Jurian . Da es unterdessen bereits nach 4 Uhr war, hielten wir nach einem Campplatz Ausschau. Die Gegend war aber links und rechts abgezäunt, so dass es nicht möglich war, von der Strasse runter-zukommen. So bleib nur, in Jurian im Caravan Park Unterschlupf zu suchen.
Nach dem Nachtessen spazierten wir über die Strasse um in der geheizten Taverne ein paar Drinks zu nehmen. So war es dann auch ein wenig später als Gestern, als wir uns zurückzogen.
7.7.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Jurien-Geralton-Northampton-Gregory
Bushcamp N von Gregory
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Schön
T min 3 C Tmax 17C |
Total 333 Km
Asphalt 333 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel 77,2 Km/h |
Am Morgen war der linke Vorderreifen meines Autos fast platt. Ich pumpte ihn wieder auf und konnte feststellen, dass das Ventil leckte. In der BP Garage ganz in der Nähe liess ich das Ventil ersetzen noch während die anderen am Packen waren.
Heute war nicht viel zu erleben, denn wir fuhren nordwärts entlang der Küste durch Landwirtschaftliches Gebiet ohne landschaftliche Höhepunkte. Bei Dongara trafen wir auf die Hauptstrasse auf welcher wir bis Geralton durchfuhren. Geralton ist die letzte grössere Stadt bevor wir in ein paar Tagen die Canning Stock Route starteten. Wir ergänzten deshalb die frischen Lebensmittel und kauften uns drei gebratene Poulets zum Mittagessen. Nachdem wir noch getankt hatten, auch die Treibstoffpreise werden nur noch teurer, je weiter man sich von Perth entfernt, fuhren wir zur Stadt hinaus um Mittagsrast zu halten.
Kurz vor Gregory kommt man an ein Lagune welche eine kitschig pinke Farbe aufweist. Eine Informationstafel klärt darüber auf, woher die Verfärbung rührt. Eine Firma erhöht den Salzgehalt des Wassers durch verdunsten um ideale Bedingungen für eine bestimmte Alge zu schaffen. Die rosaroten Algen sind dann auch die Ursache für die Farbe. Die Algen werden dann extrahiert und zu Betakarotin verarbeitet.
In Gregory, einer Sackgasse, fuhren wir an den Strand. Früher war Gregory, durch ein langes Riff geschützt, ein beliebter Hafen gewesen. Heute liegen noch zwei, drei kleine Fischerboote vor Anker. Die Küste war in der Vergangenheit auch immer wieder durch Schiffsunglücke in den Schlagzeilen gewesen.
Nur wenige Kilometer der Küstenstrasse entlang fanden wir einen schönen, geschützten Campingplatz. Ich kochte ein indischen Chicken Curry zum Nachtessen, begleitet von einem marokkanischen Cous-Cous. Wir hatten mehr als genug Feuerholz zur Verfügung und die Temperatur hielt sich auch angenehm, so dass es am Lagerfeuer ganz gemütlich war.
8.7.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Gregory-Kalbarri-Overlander RH-Denham-Francois Peron NP
Big Lagoon |
Schön, am Morgen stark windig
T min 8 C Tmax 23 C |
Total 470 Km
Asphalt 448 Km Gravel 10 Km Track 12 Km Bew.Mittel 77 Km |
Der Himmel war zwar nach wie vor strahlend blau, aber der heftige Wind war etwas unangenehm zum Aufstehen. Auf Grund des unangenehmen Windes waren wir beim Packen wohl etwas schneller als üblich und deshalb schon um 830 Uhr wieder auf der Strasse. Bis vor Kalbarri bietet die Landschaft wenig Abwechslung. Innerhalb des gleichnamigen National Parks gab es dann aber mehrere Stichstrassen an die Steilküste, welche einen Besuch lohnt. Zwar war die Beleuchtung am Morgen nicht ideal, aber trotzdem war die eindrückliche Landschaft mit den Felsformationen in den roten und rosa Farben sehenswert. Der Ort Kalbarri ist ziemlich touristisch und auch in dieser Jahreszeit ziemlich voll mit Touris. Auf dem Weg zurück zur Hauptstrasse besuchten wir noch zwei Aussichtspunkte innerhalb des Kalbarri NP. Die Landschaft im Landesinnern ist denn auch ziemlich verändert und rote Felsformationen dominieren die Gegend. Der Murchison River führte auf Grund der kürzlichen Regenfälle braunes Wasser. Die ganze Landschaft entlang der Strasse strotzte vor Grün. Alles war in Blüte oder zumindest in saftigsten Grün.
Nach einer kurzen Mittagspause in einer der Rastplätze hielten wir an, um Feuerholz zu sammeln, da wir annahmen, dass die Gegend wo wir zu Übernachten planten, kaum noch Holz bieten würde. Beim Overlander Roadhouse wollte ich noch Trinkwasser auffüllen , aber es wurde mir deutlich gemacht, dass sie selber kaum genügend Wasser verfügbar hatten und deshalb nichts entbehren wollten. Wir fuhren danach weiter Richtung Monkey Mia. Die Campingplätze entlang der Küste stellten sich als wenig attraktiv heraus. Wir entschlossen uns deshalb, bis zum Francois Peron National Park durchzufahren, um an der Big Lagoon zu campen. Eine schmale, sandige 4x4 Piste führte die letzten 12 Km an eine wunderschöne Lagune. Zwar waren schon einige andere Camper da, aber wir fanden eine Platz für uns alle. Einige professionelle Fischer waren dabei, ihren Fang eisgekühlt zu verladen. Ich kaufte ihnen sechs Yellow Tails ab, um uns eine Vorspeise zu kochen. Ueli nahm die Fische aus und grillte sie auf dem zur Verfügung stehenden Gasgrill, während ich auf dem Feuer ein Chili con Carne kochte. Viel frischer kann man Fische wohl kaum kaufen und genau so schmeckten sie. Aber auch das Chili war nicht schlecht, auch wenn es einigen Leuten den Schweiss auf die Stirne trieb. Der Abend war sehr angenehm, da sich der Wind komplett gelegt hatte und auch die Temperaturen sich angenehm hielten.
9.7.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Monkey Mia-Denham-North Western Hyw.
16 Km N von Kreuzung |
Schön, Abends bewölkt
T min 8 Tmax 23 |
Total 227 Km
Asphalt 209 Km Gravel 6 Km Track 12 Km Bew.Mittel 77,1 Km |
Ein milder, schöner Morgen erwartete uns und das Wasser in der Big Lagoon war spiegelglatt. Wir fuhren auf dem selben Weg zurück bis zum Homestead wo ein kleines Visitorcenter und die Einrichtungen der alten Farm zu besichtigen sind. Im „Shearimg Shed“ wurden die einzelnen Schritte und Aufgaben der Schafschur anhand von Informationstafeln erklärt.
Anschliessend fuhren wir nach Monkey Mia hinaus um die zahmen Delphine zu sehen. Als wir in kurzen Hosen und Sandalen an den Strand kamen, waren vier der Tiere bereits dort und warteten darauf ihre Ration Fisch zu erhalten. Ein Rangerin erklärte die Geschichte und die Eigenarten der Delphine , während die Besucher Gelegenheit bekamen den Delphinen einen Fisch zu füttern. Michellle war auch eine der privilegierten und watete etwas tiefer ins Wasser um den Fisch anzubieten. Wir merkten erst im Nachhinein wie viel Schwein wir gehabt hatten. Kaum war nämlich die Fütterung vorbei, verschwanden die Tiere wieder im tieferen Wasser. Um diesem kleinen Strand herum wurde in den vergangenen Jahren eine riesige, touristische Infrastruktur aufgebaut. Da werden Bootstouren, Fischworkshops, Souvenirs und gar Kamelritte am Strand angeboten. Noch war zum Glück Nebensaison. Trotzdem waren etwa 50 Besucher am Strand. Wie das wohl im Sommer aussieht?
Zurück in Denham füllten Res und Don Diesel nach während Ueli und ich Wasser tanken gingen. Wie schon in Coober Pedy haben die Wasserwerke einen Münzautomaten eigerichtet wo Reisende Trinkwasser auftanken konnten. In SA hatte ich noch 20 Cent für 30 L bezahlt hier war es nun 1 $ pro 20 L. Auch in dieser Gegend muss dass salzige Grundwasser mit grossem Aufwand entsalzt werden. Die Wasserqualität ist einwandfrei und die paar Dollar kann das Reisebudget ohne Schwierigkeiten verkraften. Es führt einem nur vor Augen, dass Wasser eben doch nicht so selbstverständlich ist.
Ausserhalb des Ortes machten wir Mittagshalt mit Aussicht auf das gegenüberliegend Ende der riesigen Bucht.
Am Shell Beach bewunderten wir den schneeweissen Strand. Dieser besteht aus Millionen von kleinen Muscheln. Das ganze Südende der Shark Bay besteht aus diesen Muschelstränden. Kein Sand, nur Muscheln, bis 10 m dick und so weit das Auge reicht. Millions, wie Ueli zu sagen pflegt.
Unser nächster Stop galt den Stromatolites bei Hamelin Pool. Diese an und für sich nicht speziell schönen, Korallen artigen Gebilde im Wasser, sind quasi unsere ältesten Vorfahren. Die einfachen Zellgebilde waren es nämlich, die den ersten Sauerstoff in die Uratmosphäre der Erde ausstiessen. 3,5 Billionen Jahre her ist es als diese ersten lebenden Organismen entstanden. Hier in Hamlin Pool ist einer der letzten Orte, wo sie nach so langer Zeit noch existieren.
Auf dem Weg zur Hauptstrasse hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Camp, wurden aber erst etwas weiter, bereits am North Western Hyw. fündig. Von einem Ratsplatz aus gelang es uns noch ein paar Hundert Meter in den Busch vorzudringen wo wir ein wunderschönes Plätzchen fanden. Grün wie eine Wiese mit unzähligen Wildblumen und perfektes Feuerholz im Überfluss. Wir richteten uns ein und erfreuten und eines milden Abends. Wir grillten Würste und Känguru Steaks und gönnten uns auch noch ein Dessert, denn Barbara hatte in Denham noch einen Cake gekauft. Sogar Ueli blieb Heute bis nach 9 Uhr auf !!!
10.7.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Overlander-Byro-Woodleigh Rd-Glenburgh HS-Erong Sprongs ST
Bushcamp bei Erong Sprongs
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Regnerisch, windig
T 11 min C Tmax 14 C |
Total 427Km
Asphalt Km Gravel 427 Km Track Km Bew.Mittel 67,4 Km/h |
Bevor wir aufstanden hatte es kurz geregnet, aber kaum genug den Boden zu benetzen. Da Heute Sonntag war, gab’s Speck und Rühreier.
Wir blieben noch ein paar Km auf der Teerstrasse und bogen dann auf die Byro-Woodleigh Rd. ein. Mit 80 Km/h ging’s flott voran bis es etwa nach 100 Km zu regnen begann. Anfangs merkte man der Piste kaum etwas an. Als der Regen aber stärker wurde, kamen wir auch immer wieder auf Streckenabschnitte, welche weich oder gar etwas überschwemmt waren. Der Strassenzustand wurde immer schlechter und wir waren gezwungen das Tempo massiv zu drosseln. Immer wieder stellte es die Autos auf der rutschigen Piste quer. Als wir auf die Carnarvon-Mullawa Rd trafen hielten wir kurz Kriegsrat. Es war geplant gewesen, geradeaus weiter zu fahren. In Anbetracht der unbekannten Strassenverhältnisse beschlossen wir, in der Byro Homestead Erkundigungen einzuholen. Als wir dort ankamen waren zwar alle Anzeichen vorhanden, dass dort Leute wohnen, Schuhe auf der Veranda, Autos standen herum, aber auch auf mehrmaliges klopfen kam niemand heraus. Wir beschlossen auf die Hauptpiste, welche von Carnarvon nach Meekatharra führt, hochzufahren in der Annahme dass diese Piste wohl noch im besten Zustand war. Als wir nachrechneten, dass es bis Meekatharra noch über 400 Km waren, diskutierten wir die Variante bis Gascoyne Junction zurückzufahren um dort ein Zimmer zu nehmen. Die Fussel’s wollten diesen Umweg nicht in Kauf nehmen, sondern weiter fahren um dann irgendwo zu campen. Wir sprachen uns deshalb ab, uns hier vorübergehend zu trennen und machten ab, uns in Wiluna wieder zu treffen.
Beim weiteren Kartenstudium entdeckte Ueli, dass etwa 40 Km südlich der Hauptpiste eine Farm Zimmer anbot. Dieser Umweg war markant weniger und so wollten wir dort unterkommen. Die Piste bleib meist gut befahrbar, nur wenige Stellen mahnten uns zur Vorsicht. Ich wunderte mich noch ein wenig, dass die Farm beim Abzweiger kein Schild angebracht hatte. Aber erst als wir beim Homestead ankamen, zeigte sich dass dieses verlassen worden ist. So waren auch wir wohl oder übel gezwungen ein Bushcamp einzurichten. Noch als wir eine Plane errichten wollten, begann es heftig zu regnen. Trotzdem schafften wir es, einen Unterstand zwischen den Autos aufzubauen. Ueli und Res stellten ihr Zelt auf und dann schaffte es Res ohne grosse Mühe ein Feuer zu entfachen. Als der Wind dann auch noch zunahm beschlossen wir das Nachtessen auf eine Tassensuppe und Wurst und Käse zu beschränken. Während ich im trockenen das Essen zubereitete brachte Res im Billy Wasser zum Kochen. Das Essen nahmen wir in den Autos ein. Als es später wieder zu regnen aufhörte, genehmigten wir uns einen Kafi Lutz um uns bei Laune zu halten. Lange hielten wir uns aber nicht draussen auf. Barbara und Larissa richteten sich in ihren Auto ein währen Ueli und Res Michelle zu sich ins Zelt nahmen.
11.7.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Erong Sprongs-Meekatharra
Royal Mail Hotel (AUD 45 PP) |
Bedeckt, z.T. Nieselregen
T min 9 C Tmax 11 C |
Total 329 Km
Asphalt Km Gravel 329 Km Track Km Bew.Mittel Km |
Wenigstens hatte es in der Nacht kaum geregnet und auch am Morgen wurden wir verschont. Es war zwar immer noch ungemütlich kalt, aber auch der Wind hatte sich gelegt.
Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir die selbe Strecke zurück bis auf die Hauptpiste nach Meekatharra. Ab und zu nieselte es etwas, aber es zeigten sich auch immer wieder blaue Löcher im grauen Himmel. Die Fahrt verlief weitgehend ereignislos und die Piste war meist gut befahrbar. An einigen Stellen war etwas Vorsicht angebracht, da die Strasse noch immer aufgeweicht und daher rutschig war.
Etwa 40 Km vor Meekatharra trafen wir auf die Fussels, welche am Strassenrand angehalten hatten. Sie hatten am Anhänger einen Platten erlitten und bis sie es bemerkten, hatte sich der Reifen bereits aufgelöst, so dass der Anhänger bereits auf der Felge rollte. Don war gerade dabei, den Ersatzreifen auf die Felge aufzuziehen. Jetzt wo das Rad entlastet war, bemerkte man auch, dass das Radlager Spiel hatte und nachgezogen werden musste. Als das Rad wieder montiert war, bockten wir das andere auch auf und stellten auch dort Spiel fest. Nach wenigen Minuten war das Problem behoben und die Ausrüstung wieder verpackt.
In Meekatharra füllten wir erst mal Diesel nach.
Auf Grund der immer noch sehr unfreundlichen Witterung nahmen wir ein Zimmer im Royal Mail Hotel, während die Fussels sich im Caravan Park einrichteten. Da ich gerade so schön Zeit hatte, nutzte ich die Gelegenheit und liess ich einen Ölwechseln durchführen und den Antriebsstrang schmieren. Nach 10000 Km seit Sydney kein Luxus.
Um vier Uhr trafen wir uns bei der Polizeistation wo wir Erkundigungen über die Strassenzustände, insbesondere der Canning Stock Route einziehen wollten. Der freundliche Polizist hatte leider keine guten Nachrichten für uns. Selbst die Piste nach Wiluna, dem Ausgangspunkt für die Canning, war zur Zeit gesperrt, sollte aber innert 24 h wieder geöffnet werden, vorausgesetzt es regnete nicht mehr viel. Die Canning und alle anderen Piste in der Gegend waren gesperrt und noch war nicht klar für wie lange. Wir machten aus, am nächsten Morgen nochmals vorbeizugehen.
Im Pub genehmigten wir uns darauf ein Bier und plauderten bis wir zum Nachtessen in den Esssaal wechselten.
12.7.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Meekatharra-Wiluna
Bush Camp 20 Km vor Wiluna |
Leicht bewölkt
T min 8 C Tmax 17 C |
Total 169 Km
Asphalt Km Gravel 169 Km Track Km Bew.Mittel 77 Km/h |
Nachdem wir noch im Hotel gefrühstückt hatten gingen wir noch einmal bei der Polizeistation vorbei, um die neuesten Informationen einzuholen. Wieder trafen wir einen sehr freundlichen Beamten an. Dieser war aber erst gestern Nacht wieder von Perth zurückgekehrt und hatte deshalb wenig Information zur Situation. Er verwies uns an die Leute vom Shire, der Bezirksverwaltung, welche auch für die Nebenstrassen zuständig ist. Dort wurde uns mitgeteilt, dass die Piste nach Wiluna ohne Einschränkungen befahrbar sei.
Im lokalen Woolworth ergänzten wir die frischen Lebensmittel noch einmal und wollten vor allem auch noch unsere Bier- und Weinvorräte ausstocken. Die Gesetzgebung erlaubt allerdings den Verkauf von Alkohol vor 1100 Uhr Morgens nicht. Mit einer von der Polizei signierten Ausnahmebewilligung war es allerdings trotzdem möglich. Da das notwendige Formular aber nicht mehr vorhanden war, schickte man mich über die Strasse zur Polizei. Der Beamte fand aber das Formular ebenso wenig, telefonierte aber mit dem Pub neben dem Woolworth. Obschon das Hotel noch geschlossen war, händigte mir der Besitzer das gesuchte Formular aus. Zurück bei der Polizei, wurde das Formular ausgefüllt und signiert. Aber als ich im Wooly endlich einkaufen wollte, unterdessen war es eh schon bald halb elf, musste ich erfahren, dass die max. Menge eine 2 Liter Packung Wein und beliebig viel Bier war. Nun wurde es mir doch zu kompliziert, denn jede Erwachsenen Person in der Gruppe hätte nun je solch ein Formular beibringen müssen um ein paar Liter Wein kaufen zu können. Also brachen wir die Übung hier ab....
Ich hatte Gestern schon ein knirschendes Geräusch in meiner Bremsanlage gehabt aber erwartet, dass es sich von selbst erledigen würde wenn der ganze Schlamm und Sand am Fahrwerk abgetrocknet und abgefallen war. Aber alle Bremsversuche und Rückwärtsfahren bewirkten keine Besserung. Eine Überprüfung in der Garage ergab, dass meine hinteren Bremsbeläge durch das viele Fahren im Schlamm total verschliessen waren und eine der Bremsscheiben schon ziemlich Schaden genommen hatte. So wurden die Beläge und die eine Bremsscheibe ersetzt. Ich war überrascht, dass die Rechnung auf weniger als 200 AUD lautete.
Endlich konnte es Richtung Wiluna losgehen. Die Strecke erwiese sich bis auf wenige Pfützen und ein paar ganz wenige weiche Stellen als einwandfrei. Gestern noch hatte ein Polizeifahrzeug selbst im Allradantrieb Mühe gehabt auf der Strasse zu bleiben !!
Etwa 20 Km vor Wiluna waren so schöne Campmöglichkeiten, dass ich vorschlug hier zu übernachten und nicht schon nach Wiluna hereinzufahren. Wir genossen denn das wieder sonnige Wetter und das plaudern am Lagerfeuer. Zum Nachtessen kochte ich Spaghetti Bolo was bei allen auf gute Resonanz stiess.
Bis fast um zehn sassen wir dann am Feuer und erzählten uns gegenseitig Räubergeschichten.
13.7.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Wiluna-Windich Springs (Well 4a)
Bush Camp Well 4a |
Bewölkt, Nachmittags schön
T min 5 C Tmax 20 C |
Total 202 Km
Asphalt Km Gravel 50 Km Track 152 Km Bew.Mittel 39,8 Km |
Schon kurz nach neun kamen wir in Wiluna an und begaben uns zur Polizeistation um die neuesten Informationen zu beschaffen. Eine junge Beamtin telephonierte den Granite und Glenayle Stations um die Situation der Zufahrtspisten zu prüfen. Granite Peak hatte seine Piste für mindestens noch eine Woche gesperrt, während die nördliche Zugangsvariante offen war. Für die Canning Stock Route selbst gab es keine konkreten Infos man rechnete aber damit, dass die Piste ziemlich nass sei und deshalb nicht einfach zu befahren wäre.
Wieder draussen, diskutierten wir verschiedene Szenarien und Lösungen. Was wenn wir zum Beispiel halb oben nicht mehr weiter kamen? Da bei Verzögerungen durch die Pistenverhältnisse die an und für sich schon knapp bemessene Zeit sehr eng werden würde, entschlossen sich Don und Gera sich von uns zu trennen und auf die CSR diesmal zu verzichten. Etwas überrascht von diesem spontanen Entscheid verabschiedeten wir uns voneinander. Nun mussten wir selber auch eine Entscheidung treffen wie es weitergehen sollte. Schlussendlich beschlossen wir die Strecke wie geplant in Angriff zu nehmen um Notfalls entweder via Glenayle nach Wiluna zurückzukehren oder falls wir zuviel Zeit aufwenden mussten um abzuwarten oder durchzukommen wieder bei der Well 23 nach Newman rauszufahren.
Wir kauften noch Brot ein und Res tankte seine Fahrzeug noch voll und dann machten wir uns auf den Weg. Die ersten 40 Km sind noch breite Gravelroad, welche nur wenige weiche Stellen aufwies. Diese waren auch ohne Probleme zu umfahren. Als wir dann auf die eigentliche Canning Stock Route einbogen, wurde die Strecke schmaler und kurviger. Es hatte zwar immer wieder Pfützen, die konnten aber meist umfahren werden und boten keine Schwierigkeiten. Auf Grund der Fahrzeugspuren auf der Piste konnten wir sehen, dass vor kurzem einige Motorräder und auch mindestens drei bis vier Autos vor uns durchgekommen waren. Die Richtung liess sich allerdings nicht feststellen. Bei einen Fotohalt hörten wir zwei Motorräder von hinten kommen. Wie es sich später herausstellte, gehörten sie zu einer Gruppe von fünf welche mit zwei Begleitfahrzeugen in der selben Richtung wie wir unterwegs waren.
Die Well drei wurde vor einigen Jahren komplett restauriert und führt auch Wasser in etwa 10-15 m Tiefe. Viele der ehemaligen Brunnen sind aber Heute nicht mehr in Betrieb und zum Teil auch stark zerfallen. Nach der Well 3 mussten wir uns entscheiden ob wir noch bis zur Windich Spring durchfahren oder schon hier campieren wollten da die Station Besitzer auf ihrem Grund kein Camping tolerieren. Da es erst kurz nach eins war, fuhren wir weiter. Die Strecke führte an einigen Seen vorbei, welche alle Wasser führten. Wir hatten erst noch befürchtet, dass in dieser Gegend mit Überschwemmungen zu rechnen wäre. Dies bestätigte sich aber zum Glück nicht. Die Piste blieb meist gut befahrbar und nur wenige Schlammlöcher und weiche Passagen verlangten nach etwas Vorsicht.
Um vier Uhr erreichten wir Windich Springs und fanden direkt am Wasserloch einen schönen Platz. Wunderschöne River Gums säumen das Ufer. Ihre leuchtend weissen Stämme leuchteten im Sonnenlicht des Nachmittags. Da auch die Temperaturen fast zwanzig Grad erricht hatten, gefiel uns das Ganze wieder bedeutend besser. Zum Nachtessen gab’s Heute Poulet Stir Fry mit viel Gemüse und chinesischen Nudeln. Der Campoven war voll bis zum Rand, aber trotzdem wurde die ganze Portion restlos weggeputzt.
Ein Kafi Lutz verkürzte unsere Zeit am Lagerfeuer.
14.7.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Windich Springs-Well 10
Bushcamp nach Well 10 |
T min 4 C Tmax 20 C |
Total 154 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 154 Km Bew.Mittel 33,4 Km/h |
Ein strahlender Morgen erwartete uns wenn auch die Temperatur noch immer im kühleren Bereich lag. Die Sonne wärmte uns aber schnell und das Lagerfeuer war bald wieder in Betrieb. Die Well 5 ist der tiefste aller Brunnen, aus dem massiven Fels gesprengt. Es ist, wie unterdessen einige entlang der CSR, von einem Club restauriert worden und voll funktionsfähig. Kurz nachdem wir weitergefahren waren, kamen uns die ersten zwei Autos entgegen. Sie lieferten uns einen Bericht über die Strecke bis Durba Springs. Dort waren sie vom Regen überrascht worden und für zwei Tage festgesessen. Es habe zwar immer wieder Schlammlöcher und einige kurze Strecken seien unter Wasser, aber kein besonderes Problem die Piste zu meistern. Bei der Pierre Springs (Well 6) hatten wir beim ersten Versuch 2001 übernachtet. Es ist wohl einer der schönsten Plätze, mit grossen White Gums und auch der Brunnen ist restauriert, so dass man Wasser schöpfen kann. Hier trafen wir wieder auf die Motorradgruppe und zudem auf eine weitere 4x4 Gruppe die südwärts reiste.
Nur wenige Km weiter machten wir einen Abstecher um die Ingebong Hills zu besteigen. Dieser Hügel besteht aus verwitterten, roten Felsen und bietet von seiner Anhöhe ein 360° Panorama. Durch ein Missverständis verloren die Stägers den Anschluss an Ueli und mich und als wir zurückkamen gab es deshalb etwas Stunk. Die Geschichte war aber bald vergessen. Bei der Well 8 hielten wir Mittagsrast und trafen dabei auf einer weitere Fahrzeuggruppe. Obschon eigentlich die meisten von Süd nach Nord reisten, hatten wir Heute bereits 10 Autos begegnet.
Nach der Well 8 wurde es für ein paar Km ziemlich nass und sumpfig, aber wir kamen ohne Zwischenfälle durch.
Nach der Well 10 begannen wir uns nach einem Lagerplatz umzuschauen. Zwischen zwei Dünenzügen wurden wir in einem gut bewachsenen Abschnitt fündig und richteten uns ein. Holz hatte es hier im Überfluss, so dass wir eine gute Glut fürs Grillieren hatten.
15.7.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Well 11-Well 16-Calvert Range
Bush Camp Calvert Range |
Schön
T 2 min C Tmax 21 C |
Total 175 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 175 Km Bew.Mittel 35,4 Km/h |
Nur wenige Km nachdem wir unterwegs waren kamen wir an den Lake Aerodrome. Den Namen hatte dieser Salzsee von einem der ersten Besucher erhalten, welcher in der Annahme, dass man die flache Ebene als Flugplatz verwenden könnte, den See Lake Aerodrome benannte. Nun, während unseres Besuchs allerdings höchstens mit Wasserflugzeugen, da ein guter Teil des Seebetts mit Wasser gefüllt war. Die Piste windet sich dem Ostufer entlang, glücklicherweise ausserhalb des nassen und weichen Gebiets. In der Nähe der Well 13 trafen wir schon wieder auf eine Gruppe Fahrzeuge welche uns entgegenkamen. Sie hatten beim Autowrack angehalten, welches daran erinnert, dass wenn ein Auto hier draussen Feuer fängt, dies so ziemlich sicher das Ende ist. Vor allem Anfangs der Saison, wenn das Spinifexgras auf der Piste noch hoch ist, besteht für Benzin getriebene Fahrzeuge das Risiko, dass sich das trockene Gras unter dem Auto sammelt und verkeilt und sich schlussendlich am heissen Auspuff oder Katalysator entzündet. Die Well 15 ist wieder eine der restaurierten Quellen und auch Wasser ist dort verfügbar. Wir hielten unsere Mittagsrast hier.
Obschon es noch immer einige Schlammlöcher entlang der Piste gab, waren es eindeutig viel weniger als es noch vor zwei Tagen gewesen sein mussten. Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Pisten in diesem Land unpassierbar werden können, aber eben auch wie rasch sie wieder abtrocknen.
Bevor wir auf die Durba Hills stiessen, bogen wir nach Osten, Richtung Calvert Range ab. Eine kurvige, meist auch sandige Piste führt etwa 40 Km von der Hauptstrecke weg, zu einem felsigen Gebirgszug, welchen wir erkunden wollten. Wohl auf Grund der kürzlichen Regenfälle war die Sunday Well, eine natürliche Wasserstelle in einer Senke, wassergefüllt. Es galt einige, sichelförmige Dünen zu queren, was aber keinerlei Probleme bedeutete. Auf den letzten paar Km nahm der Bewuchs der Dünen markant ab, so dass der rote Sand die Landschaft für einmal dominierte.
Bei den Felsen angekommen, suchten wir uns einen Platz zum Übernachten. Zu unserer Überraschung fanden wir einen Platz direkt an einem fliessenden Bach. Dies ist wohl ebenfalls das Resultat der Niederschläge vor ein paar Tagen. Nur mit Feuerholz war nicht allzu viel. Nur wenige, halbverbrannte Büsche fanden wir in der näheren Umgebung. Die Vegetation ist generell viel spärlicher als noch Gestern.
Eigentlich wollte ich Heute einen Braten machen, musste aber beim Auspacken des Fleisches feststellen, dass ich das falsche Stück erwischt hatte. Nun, es muss ja schlussendlich alles gegessen werden und so wurde das Menu kurzerhand umgestellt auf ein Lamm Curry.
Da wir Wasser im Überfluss zur Verfügung hatten, machte ich mich daran, die Buschdusche einzurichten während Res heisses Wasser machte. Bald genossen die Herren eine warme Dusche, während die Damen sich entschieden hatten, bis Morgen zuzuwarten.
16.7.2005 |
Samstag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Calvert Range-Durba Springs
Durba Springs |
Schön
T min 9 C Tmax 22 C |
Total 84 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 84 Km Bew.Mittel 29,4 Km/h |
Nachdem das Camp abgebrochen war, machten wir uns daran, die Calvert Range zu erkunden. Eine 16 Km lange Piste umrundet den Gebirgszug und erlaubt, verschiedene Felsformationen und Aboriginal Felsmalereien zu besichtigen. Landschaftlich sind die roten Felsabbrüche eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten eher flachen Landstrichen. Erst hatten wir eine kleines Durcheinander mit der Navigation, aber als wir dann endlich sicher waren, wo es lang geht, wurden wir auch fündig als es darum ging, eine bestimmte Felswand zu finden, wo es einige ganz schöne Zeichnungen zu bestaunen gab. Die eindrücklichsten Malereinen waren dann lustigerweise nicht weit von wo wir in der letzten Nacht campiert hatten.
Rund 40 Km mussten wir dann zurückfahren um wieder auf die Canning Stock Route zu gelangen. Nicht weit von der Hauptpiste hatte Canning auf einem markanten Felsen in den Durba Hills ein grosses Steinmannli gebaut. Eine genaue Beschreibung in meinem Streckenführer erlaubte uns, einen einfachen Anstieg durch die steile Felswand zu finden. Die Kraxlerei wurde dann mit einer grossartigen Aussicht belohnt.
Anschliessend machten wir noch einen Abstecher zu den Biella Springs. Unweit von den Durba Springs gelegen, entspringt diese Quelle in einem Tal, das aus den Durba Hills hinaus in die Ebene führt. Nach den kürzlichen Regenfällen war auch hier der ansonsten trockene Bachlauf voll mit fliessendem Wasser. Wir beschränkten uns bei der kurzen Wanderung auf den vorderen Tel des Tales.
Nur noch ein paar Kilometer weiter bogen wir schliesslich zu den Durba Springs ab. Dies ist wohl der schönste aller Rastplätze entlang der CSR. In einem engen, von roten Felsen gefassten Tal campiert man unter riesigen Eukalyptus Bäumen auf grasbewachsenem Boden, eine wohltuende Abwechslung zum üblichen Sand. Ein grosses Wasserloch mit teebraunem, aber guten Wasser vervollständigt das Bild.
Vor allem die beiden Girls begrüssten das heutige Menü: Spaghetti Carbonara.
17.7.2005 |
Sonntag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Keine
Durba Springs |
Schön
T min 11 C Tmax 21 C |
Total 0 Km
Asphalt Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Heute war Ruhetag und Sonntag zugleich. Das heisst, alle blieben noch etwas länger liegen. Wie es bereits Tradition geworden ist auf diesem Trip, gab’s dann zum Frühstück Rühreier und Speck. Ergänzt wurde das Menü durch die restlichen Spaghetti von gestern Abend.
Alle beschäftigten sich damit, Kleider und Ausrüstung wieder einmal zuordnen, zu waschen und zu lüften. Die hinter dem Camping gelegene Schlucht wurde zu Fuss erforscht und ich kletterte aufs Plateau hinauf um einige Bilder von oben zu schiessen. Mit lesen, faulenzen und spielen war der Tag im Nu vorbei.
Heute nun hatte ich definitiv im Sinn, einen der Braten zu machen. Da er 1 ½ h braucht um gar zu werden, starteten wir das Feuer schon frühzeitig um genügend Glut zur Verfügung zu halten. Bald brutzelte das Fleisch über dem Feuer. Als Beilage präparierte ich zwei Packete mit gemischtem Gemüse, welches wir im eigenen Saft in der Glut garten. Ergänzt wurde das Essen durch Folienkartoffeln.
Nach dem Essen luden uns die Campnachbarn zum Plaudern ans Lagerfeuer ein. Es war eine Gruppe von Mitgliedern das WA Landcruiser Club. Dieser Club hatte uns 2001 an eines ihrer Clubmeetings eingeladen nachdem wir im Vorfeld mit ihnen im Kontakt gewesen waren, um Infos über die CSR auszutauschen. Einer der Leute hatte sich an das SSRT Logo erinnert als er an unserem Camp vorbeikam und hatte uns darauf angesprochen. Er war es auch, welcher damals einen Bericht über unseren Besuch für die Clubzeitung geschrieben hatte. Welch ein Zufall.
18.7.2005 |
Montag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Durba Springs-Well 20
Bushcamp bei Abzw. Well 20 |
Schön
T min 10 C Tmax 25 C |
Total 124 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 124 Km Bew.Mittel 26,8 Km/h |
Kurz nach halb nun hatten wir unser sieben Sachen gepackt und fuhren die paar Kilometer zur Kilgurra Gorge. Die enge Schlucht beherbergt sehr schöne Felsmalereien und wird auch Heute noch von den Aboriginals für Zeremonien benutzt. Auch hier war mehr Wasser vorhanden als normal, wenn auch das Wasserloch im hintern Teil der Schlucht nie auszutrocknen scheint. Die Zeichnungen sind sehr gut erhalten und stellen meist Menschen mit einer Schlange über dem Kopf dar. Interessant war, dass das Wasser, welches aus dem Felsen in einen Teich strömt relativ warm war. Das lässt vermuten, dass es sich nicht um versichertes Oberflächenwasser handelt, sondern eher aus der Tiefe kommt. Hoch in den Felsen entdeckten wir zudem ein grosses Bienennest. Mehrere dicke, weisse Waben klebten in den roten Felsen.
Der Pistenverlauf ist in dieser Gegend geprägt von vielen Dünenquerungen. Viele sind sehr wellig im Anstieg , so dass man nur langsam fahren kann, um nicht durchgeschüttelt zu werden. Die Wellen entstehen, wenn man mit zu viel Luftdruck fährt und im Anstieg so stark beschleunigt, so dass die Räder durchdrehen und dadurch graben. Das rückartige Durchdrehen führt dann zu den unangenehmen Wellen. Fahrzeuge mit schweren Anhängern fördern dies wohl am meisten, da der Rollwiderstand entsprechend gross ist. Die Well 18 ist ein weiterer, restaurierter Brunnen mit gutem Wasser in nur etwa 3 m Tiefe. Ansonsten ist nicht sehr viel zu besichtigen bis zum Savory Creek, aber die Landschaft ist recht schön mit den roten Dünnen und den immer häufiger auftretenden Desert Oaks. Auch mehrere Gruppen Kamele sahen wir Heute.
Der Savory Creek war trotz der Regenfälle nicht höher als beim letzten Besuch und wir konnte ihn unweit der normalen Furt im knöcheltiefem Wasser queren. Das sandige Bett war fest und bot keine Probleme. Der Fluss hat immer wieder 4x4 Fahrer zu grossen Bergeübungen gezwungen. Das ist doppelt unangenehm, weil das Wasser recht salzig ist.
Ein 5 Km Abstecher folgt dem Flusslauf bis er sich in den Lake Disappointment, einem riesigen Salzsee, entleert. An dessen Ufer gewinnt man einen kleinen Eindruck wie gross die Dimensionen dieses normalerweise trockenen Sees sind. An verschiedenen Stellen konnte man Wasser sehen und Luftspeigelungen führten dazu, dass Landzungen und Inseln zu schweben schienen. Wir machten noch einen zweiten Abstecher ans Ufer einige Kilometer nördlich. Hier fanden wir unzählige Käfer auf der weissen Salzkruste, welche aus unerfindlichen Gründen dort im Salz gestorben und konserviert waren.
Unser Camp wählten wir am selben Ort wie schon vor 4 Jahren, einem schönen Plätzchen unter Desert Oaks.
Zum Nachtessen brieten wir eine feine Wildbratwurst. Begleitet wurden diese von Bratkartoffeln, welche Res zusammen mit Zwiebelringen in aufwändiger Handarbeit auf der Hotplate brutzelte. Eine halbe Zucchini in der Folie, mit Parmesan überbacken, vervollständigte das Nachtessen.
19.7.2005 |
Dienstag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Well 20-Well 25
Bushcamp 2 Km vor Well 25 |
Schön
T min 8 C Tmax 25 C |
Total 144 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 144 Km Bew.Mittel 36,4 Km/h |
Am Morgen wurden wir von einer Gruppe Kamele begrüsst, welche nur etwa 50 m entfernt von einer Düne auf unser Camp hinunter schauten. Wir waren noch nicht lange unterwegs als wir auf dem Funk eine andere Reisegruppe sprechen hörten. Ich meldete mich um herauszufinden wo sie steckten. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine kommerzielle Tour mir 5 Motorradfahrern handelt, welche wir bald darauf auch kreuzten. Noch einmal hatten wir einen Blick auf einen Seitenarm des Lake Disapointment, bevor sich die Piste wieder durch die roten Dünen schlängelte. Überraschend kamen wir einmal mehr an eine Gruppe von Seen mitten in der Wüste. Normalerweise öde Salzpfannen, verwandeln sich diese nach Regen vorübergehend in kleine Oasen, wo auch die Wildtiere Wasser im Überfluss finden. Aber es führt natürlich auch dazu, dass die Piste im Bereich dieser Depressionen oft überschwemmt ist. Es hatte zwar in den wenigen Tagen bereits weitgehend abgetrocknet, aber einzelne Stelle waren noch immer nass. Die schlimmsten Passagen konnte man aber meist auch umfahren.
Bis vor die Well 21 war die Piste ziemlich langsam , aber recht gut im Schuss. Dann wurde die Strecke flach und gerade, so dass man etwas schneller fahren konnte. Mit der höheren Fahrgeschwindigkeit wurde aber auch das Wellblech viel schlimmer. Dieses begleitete uns dann fast den ganzen restlichen Tag.
Bei der Georgia Bore, diese liegt kurz bevor man auf den Talawane Track trifft, füllten wir unsere Wasservorräte auf. Mit einer ausgeleierten Handpumpe förderten wir das Wasser aus der Tiefe. Auch wenn ein wenig Sand mit hoch kam, ist das Wasser von guter Qualität. Etwa 800 Hübe waren nötig um die ca. 70 Liter Wasser zu pumpen.
Wir hielten Mittagsrast an der Wasserstelle. Ich wäre eigentlich gerne dort schon übernachtet, aber die anderen wollten noch bis etwa drei Uhr weiterfahren.
Auf dem Talawana Track fuhren wir dann bis zur Well 23 um aufzutanken. Ich hatte vor etwa zwei Monaten ein 200 Liter Fass Diesel bestellt, weil der Mietwagen nur 180 L Tankkapazität hat und das nicht ganz gereicht hätte bis Kunawarritji. Es stellte sich dann heraus, dass uns jemand etwa 60 L geklaut hatte. Das Fass war nur zwei Drittel voll und der Verschluss nur lose wieder verschlossen. So reichte der Diesel grad so, um Stäger’s Troopy zu füllen. Zum Glück hatte ich noch genügend Diesel, um bis zur nächsten Tankmöglichkeit zu fahren. Nun, je mehr Leute die CSR befahren, desto grösser sind die Chancen, dass eben auch schwarze Schafe dabei sind....
Wieder zurück auf der Hauptpiste, kamen wir an eine Stelle wo schon verschieden Autos im Schlamm stecken geblieben waren. Wir umfuhren das schlimmste und suchten uns dann sorgfältig eine Stelle aus, welche uns relativ fest erschien. Dort kamen wir dann auch ohne Probleme über den Bach. Einige der Dünenzüge waren nun etwas höher und die Rampen ausgefahren. Ueli R, er fuhr den Stäger Wagen seit Mittag, biss sich an der einen Düne ein wenig die Zähne aus. Nach drei Versuchen hatte er aber den Trick raus und querte sie ohne weiteren Probleme.
Nach der Well 24 erklommen wir über eine steile, steinige Passage ein Plateau. Auf dieser Hochebene waren unzählige Wasserlöcher und kleine Seen und auch die Piste war immer wieder überschwemmt. Da der Boden aber meist sandig war und gut trug, hatten wir keine Schwierigkeiten. In der Nähe der Well 25 suchten wir uns schliesslich unseren Übernachtungsplatz. Die Mädchen gingen zum nahegelegenen See um sich die Füsse zu baden. Das vom Sand rötliche Wasser war aber nur gerade knietief.
Zum Nachtessen kochte ich einen Risotto und Res grillte italienische Bratwürste dazu. Wie üblich versenkte der Koch eine der Würste im Feuer. Es ist das leidige Los des Koches, dieses sandige Exemplar auf dem Teller zu haben...
20.7.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Well 25-Separation Well
Bushcamp Separation Well |
Schön, Morgen noch windig
T min 6 C Tmax 23 C |
Total 105 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 105 Km Bew.Mittel 32,7 Km/h |
Beim Aufstehen erwartete uns ein kalter, zum Teil starker Wind, welcher die wärmende Sonne etwas dämpfte. Noch während des Morgenessens passierte uns eine Fahrzeuggruppe auf ihrem Weg südwärts.
Unser erster Halt war bei der Well 26. Dieser Brunnen ist komplett restauriert worden und gibt einem eine sehr gute Idee, wie sich die Brunnen in der Hochblüte der CSR präsentiert hatten. Zu Ehren Cannings wurde an dieser Stelle auch ein Denkmal errichtet. Eingebettet in Natursteine ist eine Replika eines alten Wassertanks wie sie die Kamele damals transportiert hatten. 22 Gallonen, etwa 90 Liter, schleppten die Tiere auf jeder Seite ihres Höckers auf ihren langen Trecks.
Die Slate Range östlich der Piste bot eine angenehme Abwechslung mit ihren knallroten Felsen. Schöne, bis 15 m hohe Dünen prägen ansonsten die Landschaft. Eine weitere Gruppe mit zwei Fahrzeugen kreuzte uns. Ich war erstaunt, als ich in jeden der Autos fünf Personen bemerkte. Zudem waren alle Passagiere sicher weit über sechzig Jahre alt. Ich wunderte mich zudem, wie der zweite 4x4 seinen scheinbar schweren Anhänger über die Dünen bringen sollte.
Bei der Abzweigung zur Separation Well machten wir unsere Mittagsrast. Noch einmal begegnete uns eine Reisegruppe. Die schmale Spur, welche 34 Km nach Osten führt, war allerdings seit längerem unbenutzt. Demzufolge wurden wir auch von Wellblech verschont und kamen gut voran. Da die Strecke genau nach Osten führt, mussten wir nur drei Dünen queren und bewegten uns ansonsten immer entlang eines Dünen-tales. Kurz vor der Quelle wurde die Vegetation dichter und der Boden wechselte von Sand zu Lehm. Am Rande einer Lichtung entdeckten wir schlussendlich das Wasserloch. Der Name der Quelle entstammt von einem tragischen Ereignis als sie 1896 erstmals entdeckt worden war. Die Gruppe welche sie damals fand, trennte sich hier (Separation) und zwei Männer wurden danach nie mehr gesehen. Das Wasserloch zieht unzählige Vögel und andere Wildtiere an. Unter anderen hatte es viele Zebrafinken.
Wir beschlossen, hier zu Campen, obschon es erst zwei Uhr war. Das gab uns aber dann auch genügend Zeit, für alle eine Buschdusche zuzubereiten.
Zum Nachtessen machte ich einen Wurst-Käsesalat. Da dies nicht allzu viel Vorbereitung bedurfte und weil auch die Tage langsam wieder länger wurden, nahmen wir das Nachtessen für einmal bei Tageslicht ein.
21.7.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Separation Well-Well 31
Bushcamp bei Well 31 |
Schön
T min 1 C Tmax 24 C |
Total 167 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 167 Km Bew.Mittel 32,4 Km/h |
Tiere hatten wir in der Nacht nicht bemerkt, aber anhand der frischen Spuren am Wasserloch konnte man feststellen, dass zumindest ein Dingo zur Tränke gekommen war. Die Temperatur war in der Nacht auf fast 0 Grad gefallen. Sobald die Sonne aufgegangen war, stieg die Temperatur bald einmal auf 17 Grad.
Erst mussten wir die 34 Km wieder zurück auf die Canning Stock Route fahren, bevor wir weiter nach Norden drehen konnten. Die Piste wand sich nach wie vor durch die roten Dünen, welche sich uns bis 18 m hoch in den Weg stellten. Immer wieder folgte der Weg einem Dünental, bevor an einer geeigneten Stelle die Düne gequert wurde. Immer wieder sahen wir auch Kamele an der Strecke. 2001 hatten wir gerade mal zwei gesehen, diesmal müssen es schon weit über hundert gewesen sein.
Der Thring Rock bot eine willkommene Abwechslung und die Besteigung des Felshügels belohnte uns mit einer grossartigen Aussicht auf die riesigen Weiten ringsherum.
Der Abstecher zur Nangabittajarra Quelle stellte sich als weniger lohnenswert heraus. Ein kleiner, felsiger Krater in der Landschaft, war alles was zu sehen war. Vor kurzem hatte jemand den Grund weiter ausgegraben um zu versuchen auf Wasser zu stossen. Das Loch war zwar feucht, aber Wasser war noch keines zusammengelaufen. Wir nutzten die Gelegenheit und hielten unter einem grossen Eukalyptus Baum Mittagsrast.
Wenige Kilometer später machten wir einen weiteren Abstecher zu einer Höhle. Diese stellte sich aber auch eher als Krater heraus und ausser einer kleinen Unterhöhlung gabs nicht viel zu sehen. Interessant war allerdings die Landschaft in der Nähe der Well 30. Ziemlich üppig wachsendes Gras und grosse, einzeln stehende Eukalyptus hatten eine Gruppe Kamele angezogen. Diese liessen sich von uns nicht weiter stören und grasten nur wenige Meter neben der Piste gemütlich weiter als wir anhielten.
Die Piste war nun ziemlich ruppig geworden. Wellig und steinig, waren wir gezwungen das Tempo auf etwa 30 Km/h zu reduzieren.
Wir bogen zur Well 31 ab und entschlossen uns, dort zu campieren. Zwar war schon ein Paar aus Queensland in der Nähe und beim Brunnen selbst, sagten sie uns, war noch eine andere Gruppe, aber es hatte für alle genügend Platz in der Gegend.
Heute war Vollmond und als die Sonne am untergehen war, stieg im Osten der Mond auf. Als riesige Scheibe hing der Mond im rötlichen Abendhimmel, ein eindrückliches Schauspiel.
Bald war auch das Kochfeuer im Gang und ein Lamm Curry schmorte im Campoven.
Der Abend kühlte zwar wieder relativ schnell, aber der helle Mond liess die Nacht fast zum Tag werden. In der klaren Luft der Wüste erscheint der Mond noch viel heller und wenn sich das Auge einmal daran gewöhnt hat, kann man fast lesen in seinem Licht.
22.7.2005 |
Freitag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Well 31-Kunawarritji-Well 37
Bushcamp vor Well 37 |
Schön
T min 3 C Tmax 30 C |
Total 157 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 157 Km Bew.Mittel 34,7 Km/h |
Heute früh streunte ein Dingo um unser Camp als will aufstanden. Da er ein sehr dunkles Fell hatte dachten wir erst es sei ein Hund, welcher zu den Campern am Brunnen gehört. Die Queenslander waren schon um sieben Uhr reisefertig und verabschiedeten sich von uns. Wir nahmen es wie immer etwas gemütlicher und waren etwa um halb neun auch unterwegs.
Bezüglich der Wellblechs auf dem nächsten Streckenabschnitt waren wir bereits vorgewarnt worden. Selbst in der Karte ist erwähnt, dass für die nächsten 80 bis 100 Km mit schwerem Wellblech zu rechnen ist. Und so kam es dann auch. Da die Piste ziemlich geradeaus verläuft und auch keine Dünen das Tempo verlangsamen, kommt es zu dieser starken Wellblechbildung. Es gibt nur zwei sinnvolle Varianten: Entweder man fährt sehr langsam und lässt sich für lange Zeit durchschütteln oder man fährt ziemlich schnell und reduziert das Schütteln zu einem angsteinflössenden Dröhnen und hat es aber bald hinter einem. Nun, ich wählte Variante zwei. Mit 60 bis 80 Km/h donnerten wir der Piste entlang. Das verlangt höchste Konzentration beim Fahren und ist auch nicht ungefährlich. Wir erreichten die Abzweigung zur Kunawarritji Community nach einer guten Stunde Fahrt. Dort trafen wir auch wieder auf unsere Campnachbarn. Brian hatte auf der Strecke beiden vorderen Stossdämpfer zerstört und konnte ohne Dämpfung nur noch langsam fahren. Meine Dämpfer waren vorne nur handwarm und hinten vielleicht 50 Grad, alles im grünen Bereich. Als Res kurz nach mir ankam beklagte er, dass seine vorderen Dämpfer nicht mehr einwandfrei arbeiteten. Sein 78er hat vorne Schraubenfedern, welche im Vergleich zu meinen Blattfedern, keine Eigendämpfung haben und deshalb die Stossdämpfer deutlich mehr beanspruchen. Nachdem sie aber wieder abgekühlt waren, arbeiteten sie wieder zufriedenstellend.
In der kleinen Aboriginal Gemeinde herrschte reger Betrieb. Dutzende Hunde lagen faul herum und auch viele Einwohner hingen bei der einfachen Tankstelle herum. Ich füllte 100 Liter Diesel nach, AUD 2.20 pro Liter!! Besucher sind nur im Bereich der Tankstelle und des Souvenirladens erwünscht, der Rest des Dorfes ist nicht zugänglich. Ein Kontakt zu der lokalen Bevölkerung ist deshalb nicht wirklich möglich und scheinbar auch nicht gewollt. Beide Geschäfte werden dann auch im Namen der traditionellen Einwohner von Weissen betrieben. Im Souvenirladen traf ich auf zwei weisse Frauen, welche als Regierungsprojekt die Malkunst der Aboriginals fördern und die Vermarktung der Bilder organisieren sollen.
Wir fuhren auf der super Piste zurück auf die Canning. Bis zur Well 33 blieb die Strasse in gutem Zustand, da erst dort die Piste zum Flugfeld abzweigt. Wir füllten beim Brunnen unsere Wasservorräte aus dem Windrad gefüllten Tank auf und machten uns wieder auf den Weg. Die Piste blieb noch bis vor die Well 35 brutal zu befahren, bis wieder Sanddünen die Geschwindigkeit drosselte und das Wellblech weitgehend verschwand. Von hier aus gibt es immer wieder Streckenvarianten anstelle nur einer definierten Piste. Man muss deshalb die Streckenbeschreibung aufmerksam verfolgen. Bei der Well 35 landeten wir trotzdem in einer Sackgasse, da hier auf Grund früherer Überschwemmungen die eigentliche Piste nicht mehr zu finden war. Wir irrten ein wenig herum und fuhren dann drei Km zurück um das Gebiet auf der Umfahrungs-strecke zu umrunden. Auf einmal hatte es wieder sehr viele Desert Oaks, eine Baumart, welcher wir nun längere Zeit nicht mehr begegnet waren. Die wellige Piste schlängelte sich nun wieder um und über die roten Dünen. Das ging zwar sehr langsam von Statten, war aber viel angenehmer als das Wellblech zuvor. Bei der Bungawinne Native Well machten wir Mittagspause. Die Temperatur war unterdessen auf 30 Grad angestiegen und wir suchten einen Platz im Schatten. Das Gebiet um die Quelle ist von Schilf bewachsen, ein deutliches Zeichen von Wasser. Solches sah man aber nicht, da das Schilfdickicht undurchdringlich war.
Noch einmal kam etwas Verwirrung auf, als ich auf dem GPS Display bemerkte, dass wir auf der selben Strecke wieder zurückfuhren. Ein Hochwasserbypass hatte uns ungewollt einen Kreis fahren lassen. Eine Konsultation des Streckenführers und ein paar programmierte Wegpunkte im GPS brachten uns wieder in die korrekte Richtung.
Kurz vor der Well 37 fanden wir ein schönes Camp in einem Desert Oak Wäldchen. Wir schätzten den Schatten zum ersten Mal seit Perth, da die Sonne nun wirklich herunterbrannte. Aber es war schon angenehm mal wieder ohne Fleece Jacke herumzusitzen.
Kartoffeln hatten wir Gestern Abend schon gedämpft und Heute verwandelte Barbara dies in einen Kartoffelsalat. Dazu gab’s Wienerli, aus dem heissen Wasser für die einen, gegrillt für die andern.
23.7.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Well 37-Helena Springs Abzweigung
2 Km nach Helena Spr. Abzw. |
Schön
T min 11 C Tmax 29 C |
Total 156 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 156 Km Bew.Mittel 33,8 Km/h |
Wir hatten nur ein paar Hundert Meter vor der Well 37 campiert, so dass unser erster Stop nach nur einigen Minuten erfolgte. In dieser Gegend wurden in den Anfängen der CSR vier Männer von Aboriginals angegriffen und getötet. Ihre Grabstätten, inklusive die eines ihrer Aboriginal Stockman’s, sind noch Heute zu besichtigen. Der Brunnen selber hat noch immer Wasser nur wenig unter der Oberfläche. Die Dünen dominierten auch Heute die Landschaft und die Beschaffenheit der Piste. Laut Streckenführer sollten wir in einer Höhle unweit der Piste Aboriginal Zeichnungen finden. Die Höhle fanden wir zwar, aber die Zeichnungen entdeckten wir nicht. Die Well 38 ist eigentlich gar kein Brunnen, sondern ein wunder-schönes Wasserloch in einem Flussbett. Der felsige Graben wurde einzig mit Sprengstoff erweitert, damit das Wasservolumen vergrössert werden konnte. Nach den Regenfällen vor ein paar Tagen war das Wasserloch gut gefüllt. Unzählige Vögel leben in der Umgebung und profitieren von diesem Wasser. Wir verweilten an der Stelle und wuschen uns zumindest die Füsse im kühlen Wasser. Das wäre ein schöner Campingplatz, wenn auch man nicht bis ans Wasser fahren kann, sondern etwa 100 m entfernt, ohne Schatten campieren müsste.
Nachdem wir die Well 39, dieser Brunnen ist verfallen, passiert hatten, kamen wir an den Tobin Lake. Dieser Salzsee war 2001 unter anderen auch wegen des vielen Wassers unpassierbar gewesen. Heute war er nun knochentrocken und ohne Schwierigkeiten befahrbar. Man konnte allerdings auch hier sehen, dass einige Fahrzeug steckengebleiben waren, als sie neben die verdichteten Fahrspuren gelangten. Unmittelbar nach der See Überquerung erreicht man die Abzweigung zur Well 40. Diese ist am Ufer eines stinkigen Salzsees. Das Wasser ist extrem salzhaltig und stinkt faul. Hier trafen wir wieder auf Brian und Karen, die beiden Queenslander aus Cairns. Ein paar Hundert Meter hinter dem Brunnen befindet sich das Grab eines weiteren Opfers von Aboriginal Widerstand. Michael Tobin, nach ihm wurde der nahe See benannt, wurde hier von einem Speer getroffen. Er konnte seinen Angreifer zwar noch erschiessen, starb aber selber auch.
Die weitere Strecke verlief noch immer in den Dünen. Diese waren nicht nur höher, sondern auch merklich weicher geworden. Man musste die Sandhügel im richtigen Gang anfahren um diese ohne Probleme zu überwinden. Kurz vor der Well 41 wurde ich vom vor uns fahrenden Brian über Funk vor einem entgegenkommenden Fahrzeug gewarnt, welches nicht, wie die meisten Reisenden, mit Funk ausgerüstet war. UHF Funk ist ein gutes Hilfsmittel um Frontalkollisionen auf den Dünen zu vermeiden. Die Geräte tragen zwar nur 3 bis 10 Km aber das reicht in der Regel, dass man einander beim Sprechen mit Mitreisenden hört. Dann kann man einander Ansprechen und die Positionen bestimmen und so ist man gewarnt, bevor man aufeinander trifft.
Die einige erwähnte Campingmöglichkeit in der Gegend war kurz nach der Abzweigung zu den Helena Springs. Da ich annahm, dass Brian und Karen dort campieren würden, nahm ich ein paar Kilometer vorher Kontakt auf um zu sehen, ob für uns auch noch Platz wäre. Sie freuten sich über unsere Gesellschaft und bald darauf trafen wir sie an einem hübschen Platz zwischen den Dünen. Ich bat Res sofort ein gutes Feuer zu starten, damit ich Brot backen konnte. Ich machte eine doppelte Portion Teig, so dass die Mädchen noch Steckenbrot backen konnten. Die Brote, inklusiv zwei kleine für unsere beiden Camp-nachbarn, kamen gut heraus und alle genossen den Duft des frischen Brotes.
Zum Nachtessen schnitt ich ein ganzes Rindfilet in Tranchen um diese auf der Hotplate zu grillierten. Dazu gab es noch Folienkartoffeln und ein Stir Fry Gemüse. Alle hatten die Bäuche mehr als voll. Später schlug Brian vor, einige seiner abgelaufenen Notfackeln abzubrennen. Nachdem er die erste selbst gezündet hatte, liess er Larissa eine zweite halten. Die grellrote Flamme erleuchtete die Wüste im weiten Umkreis.
Da der Abend sehr mild war, sassen wir in Shorts und T-Shirt am Lagerfeuer bis wir ins Bett gingen
24.7.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Abzw. Helena Springs-Well 46
Well 46 |
Schön
T min 14 C Tmax 30 C |
Total 145 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 145 Km Bew.Mittel 44,1 Km/h |
Wie immer sonntags gab’s Speck und Eier zum Frühstück. Unsere Campnachbarn waren um halb acht bereits wieder auf der Piste während wir langsam aufstanden und gemütlich frühstückten.
Schon bald erreichten wir die Well 42. Dies ist der flachste aller Brunnen auf der Canning und auch Heute füllt sich die leichte Vertiefung noch immer mit Wasser. Das zieht wie vielerorts die Vögel an, welche in der seichten Pfütze trinken können. Scharenweise kamen und gingen Zebrafinken und Wellensittiche. Auch einige Galahs liessen sich kurz nieder.
Über den Guli Lake ging’s weiter Richtung des nächsten Brunnen. Von der ursprünglichen Einrichtung sind wiederum nur Ruinen sichtbar geblieben. Der kleine Salzsee daneben hatte auf seiner Oberfläche einige kleine Salzinseln mit kleinen Sandstrukturen. Diese erinnerten einem an Miniaturlandschaften aus einem Science Fiction Film. Nach einigen Kilometers drehte die Piste genau nach Norden und querte die Dünen ohne Umwege im rechten Winkel. Auf den hohen Dünen konnte man die Piste weit voran als gerade Linie erkennen.
Der Gravity Lake hatte eine kiesige Oberfläche und war noch immer wassergefüllt. Es sieht schon fremd aus in dieser bereit wieder ausgetrockneten Landschaft auf einmal auf eine grosse Fläche Wasser zu stossen.
Bei der Well 45 gibt es laut Karte zwei Varianten. Die eigentliche CSR führt im Osten um die nächsten Brunnen herum. Diese Strecke ist allerdings wenig befahren und der Einstieg wies nur wenige Fahrspuren aus. Wir hielten hier Mittagsrast und fuhren dann Richtung Well 46 weiter wo wir planten zu übernachten. Erst galt es aber noch einen Salzseee zu queren. Wiederum sah man, dass vor nur wenigen Tagen noch Autos tiefe Spurrinnen hinterlassen hatten nachdem sie die Hauptspur verpasst hatten.
Als wir bei der Well 46 ankamen waren wir nicht überrascht Brian und Karen wieder zu treffen. Es war noch eine weiter Gruppe bereits eingerichtet, aber das Gelände um den Brunnen herum bietet genügend Platz für mehrere Gruppen, ohne dass man sich auf die Füsse tritt. Der Brunnen ist vollständig restauriert und bietet in etwa 6 m Tiefe gutes Wasser. Wir nutzten die Gelegenheit und genossen eine Dusche. Das Wasser musste nun nicht mehr erst erhitzt werden, da die Temperatur wieder über 30 Grad gestiegen war und daher eine Abkühlung nur wünschenswert war.
25.7.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Well 46-Well49
Bushcamp 6 Km nach Well 49 |
Schön
T min 16 C Tmax 30 C |
Total 115 Km
Asphalt Km Gravel Km Track 115 Km Bew.Mittel 33,4 Km/h |
Die Queenslander waren schon früh unterwegs und verabschiedeten sich von uns kurz nach sieben. Um halb neun waren auch wir unterwegs. Der Brunnen 47 ist in der Karte als verlassen markiert, deshalb sparten wir uns den Umweg von 8 Km. Auf der Strecke zurück zur eigentlichen CSR Hauptroute, diese führt auch hier wieder nicht an den Brunnen vorbei, schlossen wir auf Brian und Karen auf. Sie liessen uns passieren, blieben aber immer nur ein paar Minuten hinter uns. Ein kleiner Abstecher führte uns auf einen Hügel hoch, von wo man eine weite Aussicht geniesst. Die Landschaft war sehr grün, meist Spinifex, was vermutlich auch wieder auf die kürzlichen Regenfälle zurückzuführen ist.
Ein sehr lohnenswerter Abstecher war die kurze Fahrt in Breaden Valley. Die Gegend ist geprägt von Tafelbergen und Felstürmen. Am Ende des Tales findet man in einer kleinen Schlucht ein Wasserloch, welches auch in der Trockenzeit immer etwas Wasser enthält und deshalb viele Vögel anzieht. Eine kurze Wanderung über das steinige Plateau bringt einem zum Godfreys Tank, ein weiteres, etwas grösseres Wasserloch in einer stark ausgewaschenen Schlucht. An einer Sandsteinwand haben sich im Laufe der Jahre verschiedene Besucher mit ihren Initialen verewigt.
Kurz nachdem wir wieder auf der Hauptroute unterwegs waren, erwähnte der Streckenführer, dass wir die letzte nennenswerte Sanddüne querten auf der Canning Stock Route. Vorbei an weiteren Felsformationen gelangten wir zu einem ausgebrannten Geländewagen. Das führte uns vor Augen wie Ferien im schlimmsten Fall enden können. Die Ursache des Brandes war nicht bekannt, aber es besteht die Möglichkeit, dass sich trockenes Gras und insbesondere Spinifexsamen unter dem Auto verkeilt und sich dann an heissen Teilen wie dem Katalysator entzündet hatten. Wenn man dann das Feuer nicht sofort bekämpfen kann, ist das Fahrzeug und unter Umständen die ganze Ausrüstung verloren.
Eigentlich wollten wir bei der Well 49 Mittagessen und auch gleich unser Camp aufschlagen. Brian hatte unterdessen wieder aufgeschlossen und erwähnte ein schattiges Camp nur 6 Km weiter. Da es beim Brunnen wirklich nur wenig Schatten bot, entschlossen auch wir uns nach dem Essen noch dorthin weiterzufahren. Wir füllten noch einen Kanister mit Wasser am Brunnen. Der Wasserspiegel war etwa 5 m tief und das Wasser ist von guter Qualität.
Es stellte sich dann tatsächlich als schönes Camp im Schatten von Desert Oaks heraus. Dass zudem viel und gutes Feuerholz in der Umgebung das Camps zu finden war, kam uns entgegen, denn ich wollte noch Brot backen, nachdem wir festgestellt hatten, dass die beiden noch vorhandenen Brote angeschimmelt waren.
Wir genossen einen gemütlichen Nachmittag und als die Brote fertig waren, war es auch schon fast Zeit, das Nachtessen zu starten. Wir hatten noch immer Steaks und Bartwürste im Kühlschrank. Folienkartoffeln und Rüebli aus der Glut vervollständigten ein feines Nachtessen.
26.7.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Well 49-Billiluna-Wolfe Creek Meteorite Crater
Bushcamp 8 Km vor Crater |
Schön
T min 12 C Tmax 26 C |
Total 216 Km
Asphalt Km Gravel 65 Km Track 151 Km Bew.Mittel 57,5 Km/h |
Das sollte unser letzter Tag auf der CSR sein. Karen und Brian waren wieder einiges früher auf der Piste wie schon in den letzten Tagen.
Die Landschaft war anfangs buschbewachsen und mehrheitlich flach und ohne nennenswerte Höhepunkte. Die Well 50 liessen wir links liegen, da auch dieser Brunnen eingefallen war. Wir kamen recht gut voran und erreichten einige Kilometer vor dem letzten Brunnen, der Well 51, eine grosse Ebene. Der Sand hatte seine Farbe von Rot nach Weiss gewechselt und zur gleichen Zeit machte das stachlige Spinifex einer Grasart Platz, welche von Kühen gegessen werden kann. Der Brunnen 51 war sozusagen der Endpunkt der Canning Stock Route. Es war der letzte nach fast 2000 Km, welchen Canning und seine Leute bauen mussten, bevor sie auf die Wasserstellen der nördlichen Cattle Stations trafen. Heute ist an dieser Stelle ein modernes Windrad, welches Wasser in die Höhe pumpt. Das Rad dreht zwar noch immer, aber die Hubstange ist abgebrochen und auch die Verrohrung ist nicht mehr funktionsfähig. Wir machten noch ein paar Bilder von der Stelle und fuhren Richtung Bililuna weiter. Die Land schaft war nun geprägt von offenem Grasland und lichten Desert Oak Wäldern. Als wir in den Bereich des Gregory Lake Systems gelangten, trafen wir auf einen flachen See. Unzählige Brolgas und andere Wasservögel stocherten im seichten Wasser nach Futter. Haufenweise Muschelschalen machten klar, was die Vögel suchten.
Die Piste wurde nun immer besser und endete in einer breiten Gravelroad auf welcher wir nach Bililuna gelangten. Die kleine Aboriginal Siedlung war das erste Zeichen von menschlicher Besiedlung seit Kunawaritji, 600 Km südlicher. Da wir nicht tanken mussten umfuhren wir die Siedlung. Haufen von Schrottautos säumten die Strasse und Müll lag überall herum. Kein schöner Anblick. Kurz nach dem Ort trifft man auf den Tanami Track. Diese Piste führt 1000 Km von Halls Creek durch die Tanami Wüste nach Alice Springs. Auf dieser gut ausgebauten, breiten Gravelroad fuhren wir weiter bis zur Abzweigung zum Wolfe Creek Meteorite Crater. Auf dem Weg in den National Park sondierten wir eine Campingmöglichkeit in einem Flussbett, falls und der Campingplatz im National Park nicht zusagen würde.
Dort angekommen, waren wir die einzigen und konnten uns das schattigste Plätzchen aussuchen. Bald darauf kamen Karen und Brian um sich bei uns zu verabschieden, da sie noch weiterfahren wollten. Nach dem Mittagessen und einer ausgiebigen Pause marschierten wir zum Krater, um diesen in Augenschein zu nehmen.
Es handelt sich beim Wolfe Creek Crater um den zweitgrössten Meteoritenkrater auf der Erde. Ein 50’000 Tonnen Koloss ist vor etwa 300'000 Jahren vom Himmel gefallen und mit 15 Km/sec eingeschlagen. Ein Grossteil davon ist auf Grund der Wucht verdampft, aber man hat Stücke davon in mehreren Kilometern Entfernung gefunden. Der Meteorit hinterliess einen Krater von 850 m Durch-messer und 120 m Tiefe. Das Loch hat sich im Laufe der Jahre immer mehr gefüllt und deshalb liegt der Boden des Kraters nur noch 20 m unter dem Niveau der Umgebung. Ein Weg führt zum Kraterrand und dann hinunter in die flache Ebene.
Als wir in den Campingplatz zurückkamen, trauten wir unseren Augen nicht. Unsere beiden Autos waren vorne und hinten von zwei Gruppen Camper zugeparkt, so dass wir uns kaum noch bewegen konnten. Wenn es nicht noch frei Stellplätze gehabt hätte, wäre das noch auf Verständnis gestossen , so aber fand ich das ganz einfach eine Frechheit. Eine der Gruppen waren Schweizer. Wir beschlossen, uns aus diesem Zirkus zu verabschieden und weiterzufahren. Kurzerhand brachen wir die Zelte wieder ab und packten unsere Siebensachen. Die Leute vor uns mussten gar ein Auto wegfahren, damit wir überhaupt raus kamen.
Wir fuhren 8 Km zurück und bogen in das trockene Flussbett ein, welches wir bei der Anfahrt auskundschaftet hatten. Nach der ersten Biegung trafen wir überraschend wieder auf Brian und Karen. Sie und wir freuten uns und lachten uns die Bäuche krumm.
Es war ein wunderschönes Camp mit Feuerholz im Überfluss. Da ich eine Braten machen wollte, begann ich sofort mit Kochen, da dieser seine zwei Stunden Garzeit braucht. Nach der ersten Stunde füllte ich noch Zwiebeln, Rüebli und Kartoffeln in den Topf. Um die Wartezeit zu verkürzen, plauderten wir am Lagerfeuer und schlürften eine Suppe zur Vorspeise. Der Tag hatte definitiv eine gute Wendung genommen.
27.7.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Wolfe Creek Meteorite Crater-Halls Creek-Fitzroy Crossing
Fitzroy River Lodge CP (AUD 11) |
Schön
T min 12 C Tmax 29 C |
Total 434 Km
Asphalt 305 Km Gravel 129 Km Track Km Bew.Mittel 87,2 Km/h |
Wir nannten das Flussbett in welchem wir letzte Nacht campierten „Separation River“. Das war unsere letzte gemeinsame Nacht gewesen. Brian und Karen waren obschon sie gesagt hatten sie wollten ausschlafen vor uns auf dem Weg nach Halls Creek. Wir teilten unsere verbliebenen Lebensmittel noch auf und verstauten Ueli’s Gepäck in Stäger’s Auto und waren auch bald unterwegs. Noch 130 Km Gravelroad und dann waren wir wieder einmal auf einer Teerstrasse. Seit wir an der Küste von der Hauptstrasse abgebogen waren, sind wir über 3000 Km 4x4 Tracks und Gravelroad gefahren.
In Halls Creek kam es an der Dieselzapfsäule vorübergehend zu einem Stau, da kurz vor uns eine Karawane mit einigen Wohnwagen angekommen war. Wir erhöhten noch den Luftdruck in den Reifen und verabschiedeten uns voneinander. Die andern machten sich auf den langen Weg nach Darwin. Da ich von Brian nichts in der Stadt gesehen hatte, rief ich ihn über Funk auf. Er antwortete sofort und ich konnte ihn lokalisieren um mich auch von ihnen noch zu verabschieden.
Dann war ich alleine unterwegs Richtung Fitzroy Crossing. Bei einem Fotohalt passierte mich ein Troopy an welchem ich mich dann anhängte. Auf halbem Weg wollte ich in einer Raststätte am Strassenrand Mittagspause machen. Wie ich den Blinker stellte, bog auch das Auto vor mir ab. Wie es sich herausstellte, waren es Andrea und Urs, welche zusammen mit anderen Gestern unsere Campsite belagert hatten. Wir plauderten etwas zusammen und entschlossen uns, gemeinsam bis Fitzroy Crossing zu fahren um dort zu übernachten.
Direkt am Fitzroy River bietet ein riesiger Touristenkomplex alle Arten von Unterkunft an. Wir checkten in den gut besuchten Caravanpark ein.
Nach der „Beer-O-Clock“ gingen wir ins Restaurant um dort unser Nachtessen zu geniessen. Es war bald halb 11 bis wir schlussendlich ins Bett gingen.
28.7.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Fitzroy Crossing-Windjana Gorge
Windjana Gorge Camping (AUD 9) |
Schön
T min 11 C Tmax 31 C |
Total 195 Km
Asphalt 85 Km Gravel 110 Km Track Km Bew.Mittel 76,4 Km/h |
Im Camping herrschte schon früh eine grosse Betriebsamkeit. Die ganzen Wohnwagen Touris waren sehr früh auf den Beinen und um halb sieben zogen die ersten bereits weiter. Ich nahm es Heute gemütlich und schrieb das Tagebuch am Tisch in der warmen Morgensonne. Während Andrea und Urs ihr Auto noch etwas auf Vordermann brachten packte ich schon mal und ging, nachdem ich auch noch getankt hatte, in den Ort um noch ein paar Lebensmittel einzukaufen. Der Supermarkt war erstaunlich gut bestückt, u.a. konnte ich Thomy Majonaise kaufen, etwas das ich selbst in Sydney nicht in jedem Laden bekam.
Das Timing war gut, denn als ich von Supermarkt wegfuhr, kamen mit die andern beiden entgegen. Wir fuhren die 20 Km zur Geikie Gorge hinaus. Dieser Nationalpark ist der südlichste der drei bekannten Schluchten im sogenannten Devonian Reef. Dieses urzeitliche Felsband ist eigentlich ein Korallenriff. Es zu einer Zeit entstanden, als die Gegend noch vom Meer bedeckt war. Wir spazierten dem Ufer des Fitzroy Rivers entlang und freuten uns an den vielen blühenden Pflanzen. Die Felsen der Schlucht sind im unteren Teil weiss, während die höher gelegenen schwarz sind. Das rührt daher, dass in der Regenzeit der Fluss zum Teil über 12 m anschwillt. Die ganze Region ist dann für Tage und Wochen überflutet.
Andrea fragte mich vor der Rückfahrt nach Fitzroy Crossing, ob ich auch Lust auf eine Pie hätte. Nach drei Wochen Entzug eigentlich keine Frage. So genossen wir eine Meatpie an der Tankstelle, bevor wir uns Richtung Windjana Gorge aufmachten.
Die Piste biegt nach etwa 85 Km Teerstrasse nach Norden ab und durchquert kurz danach das Devonian Reef ein erstes Mal. In den schwarzen Felsformationen wachsen Boabs, die Flaschenbäume welche für die ganze Kimberley Region so typisch sind.
Nach einer guten Stunde erreichten wir die Tunnel Creek Gorge. Die beiden andern hatten diesen Nationalpark kürzlich schon mal besucht und fuhren deshalb schon mal voraus in den Camping der Windjana Gorge. Ich rüstete mich mit Kopflampe und Fotoausrüstung aus und kundschaftete den Tunnel aus. Im Laufe der Jahrtausende hat sich das Wasser 850 m einen Weg durch die Felsbarriere gefressen und Heute kann man durch diesen Tunnel auf die andere Seite des urzeitlichen Riffs gelangen. Immer wieder muss man durchs Wasser waten und kurz nachdem man in die Unterwelt eintaucht ist es stockfinster. Es war lustig anzusehen wenn einem eine Gruppe Leute mit ihren Taschenlampen entgegen kamen, da die Lichter schon von weitem sichtbar waren. Ich ging bis ans andere Ende und schoss ein paar hoffentlich gelungen Bilder, bevor ich auf dem selben Weg wieder zum Auto zurück ging.
Zur Windjana Gorge war es dann nicht mehr weit und Urs hatte einen schönen Campingplatz ergattert. Es hatte zwar schon recht viele andere Camper, aber der Platz ist recht grosszügig angelegt, so dass man genügend Freiraum hatte. Den heissen Nachmittag verbrachten wir mit faulenzen und lesen. Später machten wir uns auf den Weg in die Schlucht. Schon am Eingang sahen wir einige der Süsswasserkrokodile. Weiter in der Schlucht drin waren Dutzende mehr zu sehen. Bei meinen früheren Besuchen hatte es nur vereinzelt Kroks gehabt. Das Licht war allerdings zu dieser Tageszeit zum Fotografieren nicht besonders gut und so beschränkten wir uns auf einen kurzen Spaziergang.
Beim Eindunkeln waren wir wieder im Camp und beschäftigten uns mit Kochen. Ich genoss es nach den Wochen in der Wüste wieder einmal einen grünen Salat im Teller zu haben.
29.7.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Windjana Gorge-Derby-Broome
Roebuck Bay Caravan Park (AUD 11) |
T min 9 C Tmax 31 C |
Total 399 Km
Asphalt 309 Km Gravel 90 Km Track Km Bew.Mittel 79,7 Km/h |
Nach dem Frühstück wanderten wir noch einmal in die Schlucht. Nun war das Licht zum Fotografieren viel besser. Im vorderen Teil der Schlucht hatte es nicht ganz so viele Krokodile wie noch am Vorabend. Dafür waren aber schon einige am Ufer, um sich in der Morgensonne zu wärmen. Sie liessen sich kaum stören und nur wenn man auf einen Meter an sie herantrat, öffneten sie müde und anscheinend gelangweilt die Augen.
Auf der Gravelroad ging’s ohne landschaftliche Höhepunkte Richtung Derby. Etwa auf halbem Weg machte Gravel wieder Teer Platz. In Derby angekommen trennte ich mich von den beiden Schweizern, denn sie wollten noch etwas in Derby bleiben, während ich direkt nach Broome durchfahren wollte. Bevor ich aber Derby verliess, fuhr ich noch zur Küste um mir die Werft und das dortige Ufer anzuschauen. Die Nordküste Australiens und insbesondere die Region um Derby ist bekannt für seine grossen Gezeiten-unterschiede. Bis 13 m Unterschied entsteht zwischen Ebbe und Flut. Die Küste besteht mehrheitlich aus „Mudflats“, Schlammebenen, welche bei Ebbe trocken gelegt werden.
Ausserhalb von Derby machte ich einen Zwischenhalt beim Prison Boab Tree. In diesem riesigen Flaschenbaum hatte man früher Aboriginals gefangen gehalten. Danach spulte ich die 200 Km bis Broome herunter. Einzig einige Flüsse und Seen boten etwas Abwechslungin der Landschaft. Ansonsten war links und rechts der Strasse eintöniger Busch.
In Broome suchte ich erst einmal den Roebuck Bay Caravan Park auf, um sicherzustellen, dass ich eine Bleibe hatte. Der Camping war zwar schon fast ausgebucht, wie alles in der Stadt in dieser Jahreszeit, aber in der Zelt Zone fand ich einen schattigen Platz. Danach fuhr ich in die nahe Stadt zurück um ein paar Sachen einzukaufen und einen Service für den Troopy zu buchen.
Zurück im Camp machte ich die Bekanntschaft von zwei Soldaten. Sie waren mit einem Lastwagen nach Broome gekommen, um Morgen einige Kameraden und Waren abzuholen. Sie arbeiten in der Nähe von Fitzroy Crossing in einer Aboriginal Community daran, einen Flugplatz und ein Dorf mit der ganzen Infrastruktur aufzubauen. Scheinbar gibt es jedes Jahr mehrere solche Projekte, die sich aber nicht nur darauf beschränken den Leuten ein modernes Dorf hinzustellen, sondern die Einheimischen werden in den Bau der Anlage mit integriert und auch darin geschult die Einrichtungen zu unterhalten und reparieren. Wir gingen zusammen ins nahegelegene Pub um ein paar Bier zu zwitschern und etwas in den Magen zu bekommen. Im tropischen Biergarten genossen wir einen milden Abend bei interessanten Gesprächen.
Als ich schon im Bett war kam im Camping noch einmal Betriebsamkeit auf als eine Gruppe mit alten Fahrzeugen noch spät einfuhr. Ich hatte die Leute schon seit Fitzroy Crossing immer wieder begegnet. Sie sind mit drei Autos aus den 40er und 50er unterwegs von Victoria. Teil ihrer Route ist der berühmt berüchtigte Gunbarrel Highway. Ein wirkliches Abenteuer wenn man die schmalen Reifen und das einfache Fahrwerk betrachtet. Eines der Autos hat gar noch Holzspeichen Räder. Bald war wieder Ruhe eingekehrt bis ich um halb drei Uhr wieder geweckt wurde. Diesmal waren noch einige Backpacker angekommen. Diese kümmerten sich aber wenig um ihre Nachbarn und schwatzten und werkten wie wenn es mitten im Nachmittag wäre. Nun, ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon wieder darauf in den Busch zu verschwinden....
30.7.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Broome
Roebuck Bay Caravan Park (AUD 11) |
Schön
T min 14 C Tmax 31 C |
Total 25 Km
Asphalt 25 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Heute war wieder einmal Putztag angesagt. Erst lud ich zwei Ladungen Wäsche. Nachdem diese fertig und die Wäsche gehängt war, fuhr ich zu einem Hochdruckreiniger um den Troopy zu waschen. Mehr als eine halbe Stunde und zwanzig Dollar später war das Auto sauber und ich durchgeschwitzt und komplett vollgespritzt mit rotem Schlammwasser. Zurück im Camp unterzog ich das Wageninnere einer gründlichen Reinigung. Die Wassertanks wurden mit Baking Soda desinfiziert und später entleert. Einmal mehr hatte die Leitung vom Unterflur Tank leicht geleckt. Ich versuchte das Problem zu lösen indem ich die Schlauchbriden nachzog.
Im späteren Nachmittag fuhr ich ins Zentrum um meine E-Mails zu lesen und den ersten Bericht zu versenden. Die Stadt war wie ausgestorben, da die Geschäfte am Samstagnachmittag geschlossen waren. Nachdem alles erledigt war, fuhr ich zum Cable Beach hinaus um mir den weltberühmten Sonnenuntergang anzusehen. Im Moment indem ich die hintere Tür des Wagens schloss wusste ich dass ich mir ein Problem aufgehalst hatte: Ich hatte den Wagenschlüssel eingeschlossen !!! Sch..... Da ich die Situation im Moment sowieso nicht ändern konnte, ging ich trotz des Missgeschicks an den Strand. Noch waren Leute am Baden, aber die meisten Besucher waren nur wegen des Sonnenuntergangs hergekommen. Ein grosses, zweimastiges Segelboot kreuzte vor dem Strand und bot ein nettes Fotosujet. Da der Himmel wolkenlos war, hielten sich die Farbenspiele in Grenzen. Als das Spektakel vorbei war, hatte ich mein Problem noch immer. Auf dem Parkplatz versuchte ich bei mehreren Leuten Hilfe zu bekommen. Die hatten aber wenig Interesse und fanden fade Ausflüchte um sich aus dem Staub zu machen. Schlussendlich brach ich mit Hilfe von Holzstücken das kleine Dreieckfenster auf der Beifahrerseite auf und herauszufinden, dass mein Arm ein paar Millimeter zu kurz war und ich den Türknopf zwar berühren aber nicht ziehen konnte. Ich schaute mich auf dem Parkplatz erneut um, in der Hoffnung jemanden mit längeren Armen zu finden. Zwei Leute versuchten es auch, aber auch ihre Arme waren zu kurz. Als einer vorschlug eine Zange zu verwenden, kam wir in den Sinn, dass ich im Handschuhfach meinen Leatherman hatte. Ein Griff und das Werkzeug war in meiner Hand. Nun war es kein Problem mehr und das Auto war wieder offen.
Nun musste ich nur noch ein Ersatzglas finden und hoffen, dass der Spass nicht allzuteuer wird.
Im Camping zurück kochte ich mir Tortellini an einer Bluecheese Sauce. Ein paar Bier später war mein Missgeschick des Tages auch schon fast wieder vergessen. Einzig mein Kühlschrank machte mir wieder einmal etwas Sorgen. Dieser ist nun schon mehrmals ohne ersichtlichen Grund in Störung gegangen. Ein paar Mal ein und ausschalten haben das Problem bisher gelöst, aber wenn er seinen Geist aufgibt wenn ich irgendwo im Busch sitze, würde ich wohl eine Fleisch Kur machen müssen, bevor dieses verdarb. Am Montag werde ich mal versuchen eine Werkstatt zu finden, welche den Kühler flicken kann.
31.8.2005 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Broome-Point- Quondong Point-Broome
Roebuck Bay Caravan Park (AUD 11) |
Schön
T min 18 C Tmax C |
Total 125 Km
Asphalt 70 Km Gravel 75 Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Heute wollte ich gegen das Cap Le Veveque hochzufahren. 9 Km ausserhalb von Broome biegt die Strasse ab. Erst noch Teer wird sie bald einmal zur Gravelroad. Ich wollte der Küste entlang hoch fahren und bog deshalb von der Hauptpiste ab. Die sandige, breite Piste war ziemlich wellblechig. Beim Quodong Point fuhr ich ganz ans Meer hinunter. Ein gutes Dutzend Fahrzeuge campte in verschiedenen Plätzen. Ich machte ein paar Bilder von der Küstenlandschaft, einer Mischung aus Sandstrand und Felsen. Es ist aber eher eine Gegend für vergiftete Fischer. Die Camps bieten wenig Schatten und Heute blies der Wind zudem ziemlich stark. Ich brach meine „Expedition“ hier ab und kehrte um. Auf dem Rückweg machte ich noch einen Abstecher zum Barred Creek. Dies stellte sich aber als schlammiger Fluss in den Mangroven heraus. Einzig ein, zwei Fischer in ihren Dingis machten sich daran auf dem Fluss zu fischen. Zurück in Broome machte ich einen Rundgang durch die Chinatown. Chinesen haben in Broome, nebst den japanischen Perlentaucher, einen wichtigen Platz in der Geschichte. Sehr chinesisch ist die Chinatown allerdings nicht. Unterdessen hat sie sich zu einem touristischen Einkaufszentrum gewandelt. Nach einem Snack fuhr ich zum Hafen hinunter. Dieser liegt ein paar Kilometer ausserhalb, da ansonsten alle Ufer zu flach für einen Tiefseehafen sind. Viel Betrieb herrscht nicht hier. Ein Frachter war dabei Rinder aufzunehmen und auf See war noch ein weiteres Schiff in Warteposition. Über eine Piste kann man vom Hafen direkt zum Gantheaume Point fahren. Interessante, rote Felsformationen bilden einen starken Kontrast zum türkisblauen Wasser und dem schneeweissen Cable Beach im Hintergrund. Ein hässlicher, moderner Leuchtturm warnt Schiffe vor dem exponierten Kap.
Im Campingplatz wollte ich endlich mein Buch fertig lesen. So genoss ich den Rest des Nachmittags im Schatten der Mangobäume.
1.8.2005 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Broome |
Schön
T min 16 C Tmax 32 C |
Total 26 Km
Asphalt 26 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Pünklich um acht Uhr fuhr ich zur Garage um den Troopy für den Service abzuliefern. Während die Mechaniker am Auto arbeiteten, bearbeitete ich meine Digitalbilder und redigierte mein Tagebuch. Nach rund drei Stunden war die Arbeit getan. Das kleine Dreieckfenster hat mich übrigens 30 Dollar gekostet, viel billiger als jede vor Ort Hilfe.
Als nächstes ging’s zur Kühlschrankwerkstatt damit ich meinen Kühlschrank überprüfen lassen konnte. Man sagte mir, dass ich die Box für ein paar Stunden da lassen müsse, damit sie ausführlich getestet werden konnte. Meine Lebensmittel konnte ich in der Zwischenzeit im Firmenkühlschrank unterbringen. Eine Rücksprache mit Waeco ergab, dass mein Kauf nicht in deren Datenbank registriert war. Deshalb werde ich die Reparatur erst mal bezahlen müssen, kann aber die Kosten im Nachhinein wieder vergüten lassen, mal sehen.
Auf dem Rückweg hielt ich beim Japanischen und Chinesischen Friedhof an. Hier sind alle asiatischen Bewohner Broomes begraben. Als Broome für seine Perlmuscheln bekannt geworden war, waren es Japanische Perlentaucher, welche die Fertigkeit hatten, an diese Kostbarkeiten heranzukommen. So ist es nicht verwunderlich, dass Japaner dazumal und selbst Heute noch eine wichtige Rolle spielen in der Geschichte Broomes. Die Grabsteine sind mit Japanischen, bzw. Chinesischen Schriftzeichen markiert, ein ziemlich ungewöhn-liches Bild in Australien.
In der Stadt kümmerte ich mich um einen weiteren Garantiefall. Mein neuen Teva Sandalen waren schon vor ein paar Wochen kaputtgegangen. Anbetracht des Preises den man für die Schuhe zahlt, nicht akzeptabel. Ein Anruf bei Teva genügte allerdings um einen Ersatz zu organisieren. Teva versprach noch am selben Tag ein Paar per Express an einen lokalen Laden zu schicken. So hoffe ich diese am Mittwoch abholen zu können.
Später am Nachmittag erhielt ich einen Anruf von der Kühlschrankwerkstatt um mir mitzuteilen, dass man meinen Kühlschrank erst Morgen flicken könne. Nun, das bedeutet in erster Linie, dass ich mein Bier Heute ungekühlt geniessen muss.
Ich kam mit Steve, einem Campnachbar, ins Gespräch. Er radelt seit Monaten in Australien herum und ist seit 5 Wochen in Broome. Er ist zwar selber auch ein komischer Vogel, aber unsere Meinung über die vielen Backpacker in Campingplatz deckt sich weitgehend. Es ist unglaublich wie die Leute im wahrsten Sinn dahinvegetieren in ihrem eigenen Dreck und in einer Unordnung sondergleichen. Er sagte zwar, dass es im Moment recht ruhig sei verglichen mit den Leuten vor ein paar Wochen. Interessant auch eine Bemerkung, dass es sich bei vielen dieser jungen Leute um Kids von reichen Eltern handelt, welche deren Reise dann auch grosszügig finanzieren. Mir selbst ist zum Beispiel aufgefallen, dass man leere Boag’s Bierkarton herumliegen sieht, eines der teuersten Boutiquebiere Australiens. Wirklich nicht das Getränk, wenn man mit einem kleinen Budget reisen muss.
2.8.2005 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Broome
Roebuck Ba Caravan Park (AUD 11) |
Schön
T min 13 C Tmax 31 C |
Total 85 Km
Asphalt 50 Km Gravel 35 Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Nach einem Kaffe und etwas plaudern mit meinen Campnachbarn, entschloss ich mich zur Vogelwarte hinauszufahren. Diese liegt etwa 25 Km ausserhalb Broomes an der Küste. Eine Gravelroad führt von der Hauptstrasse an die Bucht und dieser entlang. Es stellte sich allerdings heraus, dass es sich um einen normalen Küstenabschnitt handelt, einzig eine Beobachtungsplattform war eingerichtet um die Vögel beobachten zu können. Zudem war keine Saison für Zugvögel, so dass wenig Luftverkehr herrschte. Ich hielt noch an einigen Stellen and er Küste an, aber das Ufer war meist mit Mangroven bewachsen und landschaftlich nicht besonders attraktiv.
Zurück in der Stadt ass ich etwas zu Mittag und kehrte zum Campingplatz zurück. Bald darauf erhielt ich einen Anruf und die Information, dass mein Kühlschrank repariert sei. So fuhr ich hin, um diesen wieder abzuholen.
Ich machte meinen Reisebericht von der Canning Stock Route noch fertig und fuhr dann noch einmal in die Stadt um im Internet Cafe den Bericht abzuschicken und meine Mails zu lesen. Gavin Astbury, ein Arbeitskollege aus Melbourne, meldete sich noch per Telefon bei mir. Ich hatte ihm gesagt, dass ich die letzten zwei Wochen meines Trips noch keinen Reisepartner habe und dass es mich freuen würde, wenn er mich noch begleiten würde. Nun hatte er sich die Sache gründlich überlegt und sich entschlossen, zwei Wochen Ferien mit mir zu verbringen. So wird er dann, wenn Joe wieder nach Hause muss, mich in Cairns treffen.
Um sieben fuhr ich zum Flugplatz hinaus um Joe abzuholen. Die Maschine landete pünktlich und weil Broome nur ein kleinen , übersichtlichen Flughafen hat, konnte ich ihn nur Minuten später begrüssen.
Wir wollten eigentlich in der Stadt noch etwas essen, aber es waren nur noch wenig Restaurants offen und als wir uns für ein chinesisches entschieden hatten, fielen wir aus allen Wolken als wir die Speisekarte studierten: Ein Hauptgericht kostete 28 Dollar, so viel bezahlt man nicht mal in Sydney bei einem Chinesen, und das Restaurant hier erschien uns nicht speziell. So verliessen wir das Lokal kurzerhand wieder und nahmen unser Nachtessen im Pub gleich neben dem Campingplatz im Biergarten ein. Das Essen war gut und günstig und der tropische Garten war zudem einiges einladender als der kitschig eingerichtete Chinese in der Stadt. Nach dem Essen plauderten wir in Camping noch längere Zeit bis wir gegen elf Uhr zu Bett gingen.
3.8.2005 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Broome-Derby
Kimberley Entrance CP (AUD 18/2) |
Schön
T min 16 C Tmax 30 C |
Total 233 Km
Asphalt 233 Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel 80,4 Km/h |
Nach dem Frühstück arbeitete Joe an seinem Projekt weiter, da die Unterlagen noch weggeschickt werden mussten, bevor wir in den Busch eintauchten. Gegen zehn Uhr checkte ich aus dem Camping aus und wir packten unsere sieben Sachen. Ich verabschiedete mich noch von Steve und dann fuhren wir in die Stadt um einzukaufen. Während Joe im Auto weiterarbeitete, ging ich ins Sportgeschäft um mich nach meinen Teva’s zu erkundigen. Leider hatten sie die Schuhe noch nicht erhalten. Im nahen Supermarkt erledigte ich die Einkäufe als mein Telefon läutete. Ich wurde informiert, dass die Schuhe eben doch noch angekommen sind. Wir verluden die Lebensmittel und ich holte die Schuhe ab.
Es war geplant, dass Joe seine Arbeit auf der Fahrt nach Derby beenden konnte und wir diese von dort per E-Mail verschicken würden. Es stellte sich heraus, dass die 2 ½ Stunden Fahrt nicht ausreichten und so beschlossen wir, die Nacht im Derby zu verbringen. Auf dem Weg in den Ort hielten wir beim Boab Prison Tree noch einmal kurz an, da Joe ja das erste Mal in der Gegend war.
Den Rest des Nachmittags verbrachte Joe arbeitend, armer Kerl, und ich mit lesen. Selbst nach dem Nachtessen musste Joe noch mal ran und erst um etwa 11 Uhr, ich war unterdessen bereits im Bett, beendete er den Job.
4.8.2005 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Derby-Windjana Gorge-Abzweigung Bell Gorge
March Fly Creek Rest Area |
Schön
T min 13 C Tmax 31 C |
Total 270 Km
Asphalt 70 Km Gravel 196 Km Track 4 Km Bew.Mittel 71,5 Km/h |
Bevor wir Derby verliessen, musste Joe noch sein Projekt übermitteln. Im Telecentre hatten wir Internetzugang und nach einer guten Halben Stunde hatte er seine Sachen los und nun begann auch sein Urlaub. Nachdem wir gestern Abend unsere Pläne noch abgestimmt hatten, buchten wir für Joe einen Flug von Cairns nach Brisbane. Gavin wird mich nun in Cairns treffen um gemeinsam nach Sydney zu fahren.
Noch etwa 70 Km der Strasse war asphaltiert und dann ging sie in Gravel über. Bald zeigten sich die Boab Trees wieder häufiger, ein deutliches Zeichen dafür, dass wir in die Kimberleys eintauchten.
Bei der Windjana Gorge parkten wir das Auto im Schatten und spazierten in die Schlucht. Unterdessen kannte ich mich aus, da ich ja letzte Woche schon mal hier gewesen war. Der kleine Abstecher ist aber auf jeden Fall Wert und ich wollte, dass Joe auch Gelegenheit hatte, den schönen Ort zu sehen. Es ist zudem einer der wenigen Plätze die ich kenne, wo man Süsswasserkrokodile (fast) garantiert zu Gesicht bekommt. So war es auch am heutigen Tag. Dutzende der Reptilien sonnten sich am Ufer oder lagen faul im Wasser. Beim Auto zurück assen wir eine Kleinigkeit und machten uns dann wieder auf die Socken.
Nur wenige Kilometer auf der Gibb River Road verändert sich die Landschaft. Während vorher noch flaches, meist Weideland, die Landschaft prägte, wurde sie nun, nachdem wir den Durchbruch im Devonian Reef passiert hatten, steinig und hügelig. Auch die Strasse führte entsprechend immer wieder hoch und runter und war generell viel kurviger.
Bei der Lennard River Gorge machten wir einen Abstecher. Die ersten 6 Km sind eine gute Gravelroad die dann aber für die letzten zwei Kilometer in einen schönen 4x4 Track wechselte. Nun waren definitiv Untersetzung und Allradantrieb gefragt. Aus-gewaschen und mit grossen Felsbrocken gespickt verlangt der Track grosse Bodenfreiheit und Sorgfalt beim Fahren. Am Ende der Strasse führt ein kurzer Pfad an die eigentliche Schlucht hinunter. Auf den ersten Blick war ich nicht sonderlich beeindruckt. Erst als wir noch etwas weiter abstiegen, konnten wir in die eigentliche Schlucht Einblick erhalten. Das tiefe, wassergefüllte Becken ist von schwarzen Felswänden gesäumt. Am Kopf des Bassins muss in der Regenzeit ein gewaltiger Strom über eine Felskante in die Tiefe stürzen. Der Lennard River führt übrigens weiter flussabwärts durch die Windjana Gorge, welche wir ja erst vor Stunden noch besucht hatten.
Zurück auf der Gibb River Road fuhren wir noch ein Stück weiter und fanden am March Fly Creek in einer Raststätte einen schönen Campingplatz. Etwas abseits der Strasse sind unter Pandanuspalmen und Eukalyptus Bäumen einige schöne Ratsplätze eingerichtet, mit Tischen und Grills. Bis es fast dunkel wurde waren wir noch die einzigen, dann aber kamen noch einige Autos dazu und der Platz war ziemlich gefüllt. Wir hatten als erste aber natürlich das Privileg gehabt auszusuchen und den schönsten Platz ergattert. Während Joe sich um das Feuer kümmerte, machte ich mich daran ein Mussaka zuzubereiten. Nachdem alles vorbereitet war, kam alles in Schichten in den Campoven und wurde bei mittlerer Hitze noch gratiniert. Das Essen schmeckte vorzüglich und Joe hatte seine erste Mussaka auf dem Teller. Wohl weil wir in etwas grösserer Höhe waren, fast 400 m über Meer, kühlte es kurz nach Sonnenuntergang merklich ab, was aber nach dem heissen Tag nicht unangenehm war.
Bevor wir zu Bett gingen hörten wir am anderen Bachufer immer wieder ein lautes Rascheln. Es musste von einem grösseren Tier stammen, allerdings sahen wir nichts, obschon es nicht weit entfernt sein konnte.
5.8.2005 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Bells Gorge-Mt. Barnett-Bernett Gorge
Bushcamp Barnett Gorge |
Schön
T min 9 C Tmax 31 C |
Total 185 Km
Asphalt Km Gravel 185 Km Track Km Bew.Mittel 67,7 Km/h |
Wir waren zwar die ersten gewesen welche in diesem Camping angekommen waren, aber Heute waren wir die letzten die weiterzogen. Schon nach sieben Uhr war das Fahrzeug welches zuletzt angekommen war, wieder unterwegs.
Nur ein paar Kilometer auf der Hauptpiste biegt man zur Bells Gorge ab. Diese liegt etwa 30 Km von der Gibb River Road entfernt. Bis zum Silent Grove Campingplatz ist die Piste meist ziemlich grad und gut ausgebaut. Danach schlängelt sich die nun etwas schmalere Piste durch die Landschaft. Wir parkten das Auto im Schatten und machten uns zu Fuss auf den Weg zur Schlucht. Anfangs klettert man in der prallen Sonne über einen steinigen Pfad hinunter. Dann aber verläuft der Weg meist im Schatten , einem kleinen Bach entlang. Plätscherndes Wasser in dieser an sich trockenen Gegend tönt irgendwie etwas fremd. Nach etwa 20 Minuten erreicht man die eigentliche Bells Gorge. Über eine grosse Felsstufe fällt das Wasser in ein grosses Becken. In diesem kann man gefahrlos schwimmen, nicht selbstverständlich in den Kinberleys. Um an das Becken zu gelangen klettert man erst auf der rechten Seite über die Felsen hoch und kann dann entlang einem steilen Pfad ans Wasser hinunter klettern. Obschon es ja erst Morgen war, war die Temperatur schon mehr als genug warm, um zum Bad einzuladen. Als wir ankamen, hatte es noch eine grössere Gruppe Leute im Pool. Nun aber verzogen sich diese und wir waren fast die einzigen für eine ganze Weile. Mit schwimmen und sonnenbaden, verging die Zeit wie im Flug. Nachdem wir wieder hochgeklettert waren, gingen wir noch der linken Seite entlang hoch um ein paar Bilder zu schiessen und marschierten dann zum Auto zurück.
Unser nächster Stop war eine weitere Schlucht, die Galvans Gorge. Gemäss Reiseführer sollte man bis auf ein paar Hundert Meter an die Schlucht heranfahren können. Die Zufahrt war allerdings dann schon an der Hauptpiste abgesperrt, so dass es etwa ein Kilometer zu laufen ist. Der Weg endet an einem hübschen Wasserloch, welches fest wir ein Amphitheater von Felswänden umgeben ist. Ein wunderschöner Ort... Als wir dann auch noch ganz allein eine gute Weile auf einem schattigen Felsvorsprung verweilt hatten, wurden wir teil der Landschaft. Es ist ganz interessant wie sich alles um einem herum verändert, wenn man nur etwas Zeit zum beobachten aufwendet. Vögel tauchten aus den Ästen ins Wasser hinunter auf der Jagt nach Essbarem, eine Echse schwamm über den Teich um sich anschliessend nur ein paar Meter von uns entfernt zu sonnen, kleine Fische patrouillierten das Wasser direkt unter uns, und vieles mehr passierte während wir gemütlich auf unserer Plattform sassen. Nach fast zwei Stunden marschierten wir zum Auto zurück, da wir zum Übernachten noch bis zur Barnett River Gorge kommen wollten. Vorbei ging die Fahrt am Mt. Barnett Roadhouse und eine halbe Stunde später erreichten wir die Abzweigung zur Barnett Gorge. Laute Führer soll es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten in der Gegend geben. Die erste, direkt am Fluss war bereits besetzt, aber bei der Zweiten etwas weiter hinten war noch keiner. Wir richteten das Camp direkt um Schatten eines riesigen Flaschenbaums ein. Dieser hat zwar in der Trockenzeit keine schattenspendenden Blätter, aber der riesige, dicke Stamm reichte aus um für unsere gesamte Einrichtung Schatten zu spenden.
In der Umgebung fanden wir ohne Probleme genügend Feuerholz und bald köchelte das Chicken Curry im Topf.
6.8.2005 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Barnett river Gorge-Drysdale HS-Mitchell Falls
Mitchell Plateau |
Leicht bewölkt
T min 31 C Tmax 9 C |
Total 340 Km
Asphalt Km Gravel 255 Km Track 85 Km Bew.Mittel 61,4 Km/h |
Bevor wir weiter fuhren, besichtigten wir noch die Barnett River Gorge. Dort wo wir vor vier Jahren campiert hatten, liessen wir das Auto zurück und gingen die letzten 500 m zu Fuss. Die Schlucht ist im Teil den wir besichtigten eigentlich nur ein grosses Wasserloch ohne markante Seitenwände. Treibgut in den Bäumen zeugen auch hier davon, wie hoch der Wasserstand in der Regenzeit steigen kann. Es ist schwer vorstellbar, dass dort wo wir jetzt standen das Wasser drei bis vier Meter hoch war.
Auf der Gibb River Road ging’s nun weiter bis zur Abzweigung Richtung Kalumburu. Die Strasse blieb in sehr gutem Zustand und wir kamen gut voran. Nach der Drysdale River Station machten wir einen Abstecher zum Miners Pool um zu schauen, ob dies eine gute Campiermöglichkeit für den Rückweg darstellt. Der Miners Pool selbst ist zwar ein schönes, grosses Wasserloch in dem man auch schwimmen konnte, aber der Campingplatz war nicht sehr ansprechend, da er wenig Schatten versprach und auch sonst nicht sehr attraktiv war.
Bis etwa 20 Km vor der Abzweigung zum Mitchell Plateau war die Piste in sehr guten Zustand. Dann aber wurde das Wellblech immer heftiger und sehr unangenehm zu befahren. Leider wurde das Wellblech nur noch schlimmer als wir von der Hauptpiste abbogen. Am King Edward River machten wir eine kurze Mittagsrast. Obschon recht schön gelegen, war keine Menschenseele im nahen Campingplatz zu sehen. Die nun schmale Piste war meist sehr stark verwellblecht und ziemlich nervig. Die Strecke führt meist durch dichten, von Palmen dominierten Wald. Nur kurze Abschnitte versprachen etwas Erholung vom Wellblech meist aber dröhnte die ganze Karosserie und man hatte den Eindruck das nächstens irgendetwas abfallen musste. Von der Abzweigung zum eigentlichen Mitchell Plateau waren es dann noch 16 Km bis zum Campingplatz. Wir suchten uns einen Platz mit etwas Schatten aus und gingen dann zum nahen Wasserloch um Brauchwasser für den Abwasch und eine Dusche zu bunkern. Die Fliegen belästigten uns noch eine Weile, als aber die Sonne unterging, verschwanden sie wie üblich.
Wir grillten Heute und buken Folienkartoffeln. Sie waren etwas gar gut gekocht schmeckten aber trotzdem.
7.8.2005 |
Sonntag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Keine
Mitchell Plateau |
Leicht bewölkt
T min 32 C Tmax 16 C |
Total 0 Km
Asphalt Km Gravel Km Track Km Bew.Mittel Km/h |
Schon bevor die Sonne aufging, weckte uns der Lärm von Helikoptern. Leider ist der Ladeplatz nur gerade 200 m neben dem Campingplatz eingerichtet, so dass man jeden Start und Landung zwangsläufig mitkriegt. Wir waren deshalb auch recht früh auf den Beinen und da Heute wieder einmal Sonntag war gab’s Speck und Eier.
Wir packten unsere Rucksäcke und machten uns auf der Weg zu den Mitchell Falls. Da es noch etwas bewölkt war, war auch die Temperatur noch ganz erträglich. Einen ersten Halt machten wir an den Little Merten Falls. Zur Zeit fliesst zwar gar kein Wasser über die Fälle, aber das grosse Becken unterhalb und die reiche Vegetation waren trotzdem sehenswert. Der Wanderweg war landschaftlich sehr abwechslungsreich: Dichte Palmenwälden wechselten mit offenen, grasbewachsenen Ebenen um dann wieder über grosse Felsblöcke zu führen. Bald kamen wir an die Merten Gorge, einer tiefen von schwarzen Felswänden gesäumten Schlucht. Gleich daneben war ein schöner Teich mit grossen, lilafarbenen Seerosen. Nur noch 500 m weiter und wir erreichten die Mitchell Falls. Um aber einen guten Ausblick auf die Fälle zu bekommen, mussten wir erst an der westlichen Felswand entlang gehen. Wir kraxelten auf eine Plattform hinunter von wo man die dreistufigen Fälle im Gesichtsfeld hatte. Zwar führte der Fluss in dieser Jahreszeit kaum Wasser, aber die Landschaft war trotzdem sehr eindrücklich. Nachdem wir unsere Fotos geschossen hatten, kletterten wir wieder zurück, bis wir über den Wasserfällen angelangt waren. Oberhalb der Fälle hat es ein grosses Wasserloch in welchem man auch gefahrlos schwimmen kann. Das ist in den Kimberleys auf Grund der Salzwasserkrokodile bei weitem nicht überall möglich. Hier aber genossen wir die Abkühlung im angenehm warmen Wasser. Einzig die immer wieder ankommenden Helikopter störten die Idylle etwas. Wir hatten aber den Pool für längere Zeit nur für uns. Am oberen Ende fanden wir ein schattiges Plätzchen und waren dort den ganzen Tag ungestört. Wenn es uns zu warm wurde, tauchten wir kurz ins kühle Nass um dann wieder zu lesen oder auch nur zu faulenzen.
Gegen vier Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg. Unterdessen war die Temperatur zwar auf etwa 32 ° C ange-stiegen, aber da immer wieder eine Wolke etwas Schatten spendete, war die Wanderung zurück in den Campingplatz ganz angenehm. Unterhalb der Little Merten Falls suchten wir noch Aboriginal Felsmalereien auf, bevor wir die letzten paar Hundert Meter in Angriff nahmen.
Im Camp genehmigten wir uns ein verdientes „Coldie“, bevor ich dann einen Wurst-Käse Salt zubereitete, ein feines Nachtessen an einem warmen Abend wie dem Heutigen.
8.8.2005 |
Montag |
|
Strecke |
Wetter |
Km |
Mitchell Plateau-Walsh Point-King Edward River
King Edward River Camping |
Leicht bewölkt
T min 20 C |