Die untenstehenden Infos und Tipps basieren auf unseren eigenen Erfahrungen. Hast Du selber weitere Tipps und Tricks würde es uns freuen, wenn Du diese als Kommentar mit uns und unseren Besuchern teilen würdest.

Beste Reisezeit

Basierend auf meteorologischen Statistikdaten ist der späte Frühling am sonnigsten und gleichzeitig niederschlagsarm. Wir haben uns danach gerichtet und die Monate Mai und Juni in Grossbritannien verbracht. Für uns hat es wunderbar gepasst, wir hatten nicht einen einzigen ganzen Tag Regen, geschweige denn eine längere Schlechtwetterperiode. Wir hatten zwar an einigen wenigen Tagen Regenfälle zu verzeichnen, welche jedoch nie länger als ein paar Stunden anhielten.

Allerdings sind die Temperaturen im Frühling eher auf der kühlen Seite. Wir hatten tagsüber oft zwischen 10 und knapp 20 Grad, in der Nacht war es aber selten unter 10 Grad kalt.

Ein weiterer Vorteil, in dieser Zeit zu reisen ist, dass noch nicht zu viele Leute unterwegs sind. Daher ist es kein Problem, einen Übernachtungsplatz zu finden. Auch die Fähren lassen sich sehr kurzfristig buchen,  die meisten sind sogar bei spontanem Auftauchen am Hafen verfügbar. Einzig auf der sehr beliebten Insel Skye waren sämtliche Campingplätze ab Ende April bis nach den Sommerferien bereits ausgebucht. 

Bei der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten hatten wir kaum Probleme. Einige der beliebten Schösser, z.B. Edinburgh, und weitere Sehenswürdigkeiten konnten zwar nur mit einer Vorausbuchung besucht werden, was jedoch meist auch kurzfristig möglich war.


Camping

Eines vorweg: Wild campen ist in England grundsätzlich verboten, aber richtig streng durchgesetzt wird es offenbar nicht. In Schottland und Irland ist es schon einfacher, einen freien Stellplatz zu finden. Generell ist es in Grossbritannien jedoch recht schwierig, ein schönes Wildcamp in der freien Natur zu entdecken. Entweder kommt man gar nicht erst von der Strasse weg oder aber man landet auf einem  Privatgrundstück. Deshalb sind sogenannte freie Stellplätze vor allem auf Parkplätzen oder gar auf einem Ausstellplatz entlang von wenig befahrenen Strassen zu finden.

In touristisch stark besuchten Regionen sind aber viele Campingplätze vorhanden. Wer nicht nicht allzu hohe Ansprüche hat, dem bieten sich Stellplätze auf Farmen und Bauernhöfen an.

Die Preise für zwei Personen mit einem Camper liegen im Durchschnitt bei 20 bis 30 £, in touristisch bekannten Gebieten und in sehr gut ausgestatteten Anlagen kann der Preis aber auch erheblich höher sein. Bezahlen kann man mehrheitlich mit der Karte.

Die Ausstattung ist überwiegend OK, was auf einfachen Plätzen jedoch oft fehlt, sind Entsorgungsmöglichkeiten. Internet ist nur selten verfügbar und wenn, meist auch nicht mit Lichtgeschwindigkeit. Oft muss dafür auch noch extra bezahlt werden.

 


Telefon und Internet

Wenn nicht sowieso im eigenen Abo Europa inkl. Grossbritannien enthalten ist, lohnt es sich eine lokale SIM-Karte zu beschaffen. Die Preise sind meist günstig und die Anmeldung etc. ist schnell und einfach möglich. Wir haben eine Lyca SIM in einem Tesco Supermarkt gekauft. Die Abdeckung war aber generell ziemlich bescheiden, sodass man die grosszügigen Datenmengen schon gar nicht sinnvoll nutzen kann. Vielleicht lag das aber vor allem am Netz, welches Lyca nutzt. Tesco bietet auch Produkte weiterer Anbieter an.

Öffentliche WiFi haben wir, ausser in Restaurants und Geschäften, kaum gefunden


Parken

Parken ist in GB grundsätzlich sehr teuer, sogar an den abgelegensten Orten wird man zur Kasse gebeten. 1 - 2£ pro Stunde ist oft die Regel, in Städten gerne auch mehr. Vor allem an touristischen Hotspots trifft man häufig auf Parkplätze, wo man ohne Wahl den ganzen Tag bezahlen muss, auch wenn der Aufenthalt nur kurz ist.

Oft wird mit Münzen bezahlt, es ist also von Vorteil, immer genügend auf sich zu tragen. Zum Teil ist auch Kreditkartenzahlung möglich. 

Grosse Camper finden in Städten nur schwer einen Parkplatz und an der Küste sind oft Höhenbegrenzungen von 2 m angebracht.


Strassenverkehr

Dass in Grossbritannien und Irland Linksverkehr herrscht, sollte eigentlich bekannt sein. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran, vor allem so lange man auf gut ausgebauten und stark befahrenen Strassen unterwegs ist. Die Befahrung Kreiseln sind vor allem etwas gewöhnungsbedürftig. Auch wenn man auf der rechten Strassenseite etwas zu erledigen hat und danach wieder in den Verkehr einfädeln muss, besteht die Gefahr auf der falschen Fahrspur in den Verkehr einzufahren. Helfen kann ein auffälliger Pfeil nach links im Armaturenbrett um immer wieder daran erinnert zu werden, bis man sich daran gewöhnt hat. Das Risiko zu verunfallen ist aber als FUSSGÄNGER am grössten, da man beim Überqueren der Strasse automatisch erst nach LINKS schaut, der verkehr aber erstmal von rechts zu erwarten ist.

 

Auf kleinen Nebenstrassen in wenig bewohnten Regionen trifft man aber auch immer wieder auf einspurige, von Mauern begrenzte Fahrbahnen. Dort muss man bereit sein nach LINKS und nicht wie von zu Hause gewohnt RECHTS auszuweichen.  Diese Strassen sind dann generell auch für grössere Fahrzeuge eine fahrerische Herausforderung, vor allem, wenn nicht gleich eine Ausweichstelle in Sicht ist und man zurückfahren muss.


Umweltzonen können in England ebenfalls für eine Überraschung sorgen. Wie schon in anderen Ländern werden die Umweltzonen immer mehr erweitert und die ganze Situation ist unübersichtlich und kompliziert. Manchmal muss (kann) man sich vorgängig registrieren und hat dann die Erlaubnis einzufahren. Aber es gibt auch Städte, wo es generell nur für bestimmte Fahrzeugklassen überhaupt möglich ist, ins Zentrum einzufahren. Eine Übersicht der betroffenen Städte und die entsprechenden Regeln findet man hier.

 

Auch das Mautsystem hält Überraschungen bereit. Grundsätzlich sind die Autobahnen zwar mautfrei, aber einige Ausnahmen gibt es für Städte, Brücken und Tunnel. So sind wir auf dem Weg nach Dover zurück über die Autobahnbrücke Dartford Crossing östlich von London gefahren, um zu lernen, dass man die fällige Maut über eine Webseite innerhalb von 24 h zu bezahlen habe. Da wir das ignorierten, bekamen bald nach unserer Rückkehr Post mit einer Zahlungsaufforderung, die fälligen £2.50 zu bezahlen, zum Glück ohne Aufpreis.


National Trust und English Heritage

Viele der historischen, aber auch natürlichen Sehenswürdigkeiten werden entweder vom National Trust oder von English Heritage betrieben. Die Eintrittspreise betragen in der Regel 10-15£ pro Person, Senioren haben oft etwas Rabatt. Dazu kommen oft auch noch Parkgebühren, die vor allem für Camper nochmal ganz schön an den Geldbeutel gehen können.

Es kann sich daher lohnen, eine Mitgliedschaft bei den beiden Organisationen in Betracht zu ziehen. Wir haben für beide eine Jahresmitgliedschaft für Paare gelöst. Bereits nach etwa je vier Besuchen haben sich die Kosten dafür bezahlt gemacht. Für Kurzaufenthalter bieten sie auch monatliche Abos an, der Preisunterschied zur Jahresgebühr ist jedoch nicht sehr gross.

Für Anmeldungen und Gebühren wählen Sie folgende Links: National Trust und English Heritage

Beide gewähren bei Schwesterorganisationen zumindest einen Rabatt von 50 %. Am besten lädt man die beiden Apps der Organisationen auf das Telefon, so hat man immer den Überblick, was in der Nähe angeboten wird und bekommt zudem die Details zu den Orten.


Einkaufen und Tanken

In GB gibt es wie überall in Europa mehrere Supermarktketten. Neben den unterdessen wohl in ganz Europa bekannten Discountern Aldi und Lidl, sind Tesco, Morrisons und Sainsbury's die verbreitetsten. In den grossen Filialen dieser drei, kann man in der Regel auch günstiger tanken als bei anderen Tankstellen.

Das Lebensmittelangebot in den grossen Läden ist vielfältig und in der Regel auch günstiger als in der Schweiz, aber vielleicht nicht ganz so günstig wie beim deutschen Discounter. Recht teuer sind hingegen alkoholische Getränke, wobei Wein noch relativ günstig ist, verglichen mit dem bei den Briten so beliebten Bier.


Autofähren

Will man auf der Reise in Grossbritannien auch auf die vielen Inseln und einen Abstecher nach Irland machen, werden die Fährenkosten einen recht grossen Anteil am Reisebudget ausmachen. Alle unsere Fähren zusammengerechnet beliefen sich auf weit über 1000 CHF. Vor allem die Überfahrten nach Irland und zurück sind verhältnismäßig teuer, so kostete die Fähre von Schottland nach Irland (1h30) fast doppelt so viel wie die Fähre von den Orkneys nach Shetland (7h). Für die Querung des Ärmelkanals ist nach wie vor die klassische Fähre die günstigste Variante. Tunnel und Schnellfähre sind beide markant teurer.


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