Bolivien - Oktober 2017

Die Karte kann beliebig gezoomt werden, so dass die Details besser ersichtlich sind.

Unsere Übernachtungsplätze in Bolivien

Infos zu den Schlafplätzen findet man hier:

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Über die Grenze bei Yunguyo / Copacabana

Wir stellten fest, dass dies der bis anhin einfachste und schnellste Grenzübertritt in Lateinamerika war!

Ausreise Peru

Bei der Immigration Ausreisestempel im Pass eintragen lassen, danach über die Strasse zur Aduana, um den TIP (Temporäre Importbewilligung) abzugeben. Auf Wunsch wurde uns sogar kostenlos eine Fotokopie derselben übergeben.

Dauer: 5 Minuten, Kosten: keine

Einreise Bolivien

Bei der Immigration war ein kleines Formular auszufüllen, um den Einreisestempel zu bekommen.

Für den TIP musste im Laden gleich nebenan auf der Webseite des Zolls das Formular elektronisch ausgefüllt werden, dieses wurde ausgedruckt und eine Kopie erstellt. Im Zollamt wurde das Dokument gestempelt, danach musste eine weitere Kopie angefertigt, Original und Kopie bei der angrenzenden Polizeistation gestempelt werden und fertig waren die Formalitäten.

Dauer: ca. 20 Min, Kosten 11 Bolivianos / 1.50 CHF


La Paz

Auch wenn uns grosse Städte bekanntermassen nicht allzu sehr anziehen, planten wir, ein paar Tage in La Paz zu bleiben, denn wir wollten an unserem Auto wieder einmal einen umfassenden Service und Check durchführen lassen. Wir quartierten uns beim Hotel Oberland, in der um einige 100m tiefer gelegenen Region von La Paz ein. Die Stadt selber liegt zwischen 3500 und 4100müM, während unser Camping in Mallasa auf nur 3300m ein recht angenehmes Klima bot.

Gleich am Montagvormittag fuhren wir zur Garage von Ernesto Hug, einem Schweizer der seit 35 Jahren in Bolivien lebt und oben in der Stadt eine Autowerkstätte betreibt. Als erstes wurde geklärt, welche Arbeiten zu erledigen wären. Bald stellte sich heraus, dass nebst dem eigentlichen Service ein paar weitere Reparaturen fällig waren. Der Spannmechanismus des Alternators hatte sich gelöst und die Spannschraube hatte einen Teil der Keilriemenscheibe weggeschliffen. Da zudem die Befestigung des Kompressors der Klimaanlage lose war, mussten wir annehmen, dass dies Folgeschäden des Wasserpumpenwechsels noch in der Schweiz waren. Genau diese Komponenten mussten für den Wechsel der Pumpe ausgebaut werden und wurden danach offensichtlich nicht mehr fachgerecht festgeschraubt. Ein weiterer Pfusch, welcher uns vom sogenannten Landcruiser Spezialisten untergejubelt worden war. Da Ersatzteile in Bolivien schwer aufzutreiben sind, wurde das Pully kurzerhand von einem Dreher hergestellt. Die ganzen Service- und Reparaturarbeiten beanspruchten schliesslich drei volle Tage. Zum Glück bot die Garage genügend Platz, so dass wir im Areal übernachten konnten. In der bei Reisenden bestens bekannten Werkstatt lernten wir Sandra und Michi kennen. Die beiden Berner waren in einem Mercedes Sprinter Camper unterwegs und mussten einen Zwischenstopp bei Ernesto einlegen, um eine gebrochene Blattfeder reparieren zu lassen.

Nachdem an unserem Auto alles erledigt war, quartierten wir uns wieder im Oberland ein. Bei Gerd, einem Deutschen, der schon viele Jahre in La Paz lebt, buchten wir eine Stadttour durch, oder besser gesagt, über La Paz. Mit einer der 6 bereits existierenden Gondelbahnen, welche die Stadt erschliessen, schwebten wir hoch nach El Alto. Weitere 6 Linien sollen in den kommenden Jahren folgen und als komplettes öffentliches Netz die einzelnen Stadtteile verbinden. Die Fahrt hoch über den Dächern erlaubte viele interessante Einblicke in die Strassen und Hinterhöfe. Vom höchsten Teil der Stadt, El Alto, genossen wir die eindrückliche Aussicht hinunter auf das Häusermeer. Wie jeden Donnerstag fand in diesem Stadtteil ein riesiger Markt statt. Dieser wurde vor allem von der indigenen Bevölkerung, welche hauptsächlich in El Alto lebt, durchgeführt und besucht. Das Angebot deckte so ziemlich alles ab, was man zum Leben braucht und noch einiges mehr. Am Rande des Marktgeschehens hatten einige Schamanen ihre Buden eingerichtet und boten ihren Kunden Hilfe für alle Lebenslagen an. Die Dienstleistung bestanden aus einer Mischung von Arzt, Lebensberater, Glücksbringer und Wahrsager und bestanden aus für uns skurril anmutenden Ritualen. Vor den Hütten wurden alle möglichen Kräuter und anderes verbrannt und die Patienten mit dem entstehenden Rauch und allerlei Beschwörungsformeln behandelt. Mit einer weiteren Gondelbahn, welche oberhalb einer breiten Strasse, vorbei an mehrstöckigen Wohnhäusern verlief, liessen wir uns über El Alto transportieren und erhielten einen weiteren Eindruck von der Grösse des darunter stattfindenden Marktes.

Nachdem wir im tiefergelegenen Stadtzentrum angelangt waren, ging es zu Fuss weiter. Nur gerade in einer Strasse waren Bauten aus der Kolonialzeit erhalten geblieben, das übrige Stadtzentrum war architektonisch wenig attraktiv, mit seinem quirligen und lebhaften Betrieb jedoch interessant und sehenswert. Die Plaza Murillo, der Zentralplatz der Stadt, war für uns eine Enttäuschung und aus unserer Sicht ein wahrer Schandfleck. Direkt neben dem schönen Parlamentsgebäude stand ein halb eingefallenes Haus, diesem gegenüber befand sich ein weiteres, schmutzig schwarzes, ungepflegtes Gebäude und im Hintergrund war ein hässlicher, hoch aufragender, moderner Regierungspalast im Bau, welcher den Anblick des Platzes weiter verschandelt. Offenbar war für die Errichtung eines neuen Gebäudes genügend Geld vorhanden, für den Unterhalt der historischen Bauten jedoch nicht.
Die n
ächste Linie der Gondelbahn brachte uns hoch nach Killi Killi, einem Aussichtspunkt, welcher einen 360° Panoramablick über das ganze Stadtzentrum bot. Ein heftiger Regenschauer zwang uns, Schutz unter einem der überdachten Pavillons zu suchen. Nachdem der kurze Spuk vorbei war, gingen wir zurück ins Zentrum, um den berühmten Hexenmarkt zu besuchen. In diesem Quartier gab es alle nur erdenklichen Hilfsmittel zu kaufen. In den Läden hingen getrocknete Lamaföten über einer riesigen Auswahl an Kräutern und abgepackten Wundermitteln, welche so ziemlich für oder gegen alles wirken sollten. Nach all diesen Eindrücken, und den interessanten Erklärungen und Geschichten von Gerd waren wir schliesslich froh, abends in unser ruhiges und überschaubares Auto zurückzukehren.

 

Unterdessen hatten sich einige weitere Reisende im Oberland eingefunden, unter anderem Uwe und Tina, welche wir in Cuzco kennengelernt hatten. Wie immer, wenn mehrere Reisende beisammen sind, hatten alle etwas zu berichten und wir genossen die Zeit in netter Gesellschaft. Dazwischen unternahmen wir einen Spaziergang zum nahe gelegenen Valle de Luna, einem kleineren Park mit Erosionslandschaften. Nach den vielen ähnlichen Landschaftsformen, die wir bis anhin auf unserer Reise bereits gesehen hatten, konnte uns dieser Park nicht sonderlich beeindrucken. Zwar bot er interessante Steinformationen und tiefe Risse, erschlossen durch Holzstege und Brücken, war jedoch von der Grösse und der Lage im bewohnten Gebiet her eine eher bescheidene Sehenswürdigkeit. Für die Bewohner der Grossstadt La Paz bietet er aber auf jeden Fall ein willkommenes Ausflugsziel und wir konnten uns auf dem Rundgang wieder einmal die Beine etwas vertreten, ohne dabei müde zu werden.


Salar de Uyuni

Schon einige Monate zuvor hatten wir Kontakt mit unseren Freunden aus der Schweiz, Trix und Sascha, aufgenommen, um zu sehen, ob sich unsere Wege irgendwo kreuzen werden. Sie waren von Buenos Aires her nach Bolivien unterwegs und wollten wie wir den Salar de Uyuni und die Lagunenroute bereisen. Mit etwas zielen gelang es uns, in Uyuni ein Treffen zu organisieren.

Auf dem Weg dorthin gelangten wir tatsächlich in eine Geschwindigkeitskontrolle. Mit einer modernen Radarpistole wurden wir mit 100 statt der erlaubten 80 km/h gemessen. Erst hiess es, dass Ueli mit dem Polizeiauto 40 km zurückfahren müsse, um auf einer Bank die fällige Busse von 300 Bolivianos (ca. 50 CHF) einzuzahlen. Nach einigen Diskussionen offerierten uns die Polizisten eine Reduktion auf 100 Bolivianos, bar bezahlt und ohne Quittung - ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Nach einer Übernachtung abseits der Hauptstrasse trafen wir pünktlich, wie mit den Freunden vereinbart, in Uyuni ein. Bis auch Sascha und Trix vor Ort waren, konnten wir einige Besorgungen erledigen und den ausserhalb der Stadt gelegenen Eisenbahnfriedhof besichtigen. Mindestens ein Dutzend alter, vor sich hin rostender Dampflokomotiven und Bahnwaggons wurden dort deponiert und zur Touristenattraktion. Nachdem wir unsere Freunde gebührlich begrüsst hatten, konnte das Abenteuer auf dem Salar de Uyuni losgehen. Der Salzsee gehört zu den grössten seiner Art und dehnt sich auf etwa 110 x 150 km aus. Mit einer Fläche von 10000 Quadratkilometern ist er etwa ein Viertel so gross wie die Schweiz. Bei Colchani fuhren wir auf die Salzwüste hinaus und gelangten nach wenigen Kilometern zum Dakar Monument, welches aus Salzblöcken erbaut worden war und an die mehrmals über den Salar geführte Rally erinnert. Direkt daneben stand ein Flaggenwald mit Landesfahnen aller Nationen, aus welchen Dakar Teilnehmer gestartet waren. Unter anderem war auch eine, sogar recht dominante, aus der Schweiz darunter. Ganz in der Nähe besichtigten wir das angeblich älteste Salzhotel der Region. Alles an diesem Gebäude, sogar die Einrichtungen und Dekorationen, war aus Salzblöcken gefertigt.

Die eindrückliche Fahrt über die weisse, unendlich scheinende Ebene des Salars brachte uns zur Insel Incahuasi. Die Inseln sind Hügel, welche aus der Salzfläche herausragen und mit unzähligen Säulenkakteen bewachsen sind. Viele organisierte Touren nutzen Incahuasi als Ausflugsziel und Übernachtungsort. Daher herrschte bei unserer Ankunft am späten Nachmittag viel Betrieb und wir beschlossen, etwa 20 km weiter zur Isla Pescador zu fahren, wo wir uns einen windgeschützten Platz zum Übernachten suchten. Wir hatten den ruhigen und friedlichen Ort für uns allein und wurden Zeugen eines unglaublichen Sonnenuntergangs.

Am Morgen fuhren wir nach Uyuni zurück, denn Sascha musste nochmals tanken, bevor wir uns auf die Lagunenroute begaben. Bei der Insel Incahausi waren unterdessen nur noch wenige Tourenfahrzeuge anzutreffen, der Grossteil der Autos war um diese Zeit bereits unterwegs nach Süden. Wir nahmen uns daher etwas Zeit, die Insel zu erkunden und erfreuten uns vor allem an den wunderschönen, weiss blühenden Kakteen, deren schlanke Silhouetten in der Morgensonne leuchteten.

Auf dem offenen Salar hielten wir nochmals an, um die obligaten und allseits bekannten Witzbilder zu schiessen. Durch die weisse Weite gelingt es dem Fotografen, Objekte so hintereinander zu positionieren, dass völlig unwirkliche Grössenverhältnisse zustande kommen.


Die Lagunenroute

Normalerweise kann diese Strecke direkt vom Salar aus angefahren werden. Dies bedingt jedoch, dass für mindestens 500 km Treibstoff getankt werden kann. Durch die grosse Höhe und die schwierigen Fahrverhältnisse muss sogar mit grösserem Verbrauch als üblich gerechnet werden. Sascha hatte trotz mitgeführter Reservekanister Bedenken, die ganze Strecke zu schaffen, weshalb wir den Weg über San Cristobal wählten, wo noch einmal nachgefüllt werden konnte.

Bis über San Cristobal hinaus fuhren wir auf einer hervorragenden Piste und kamen entsprechend gut voran. Das änderte sich jedoch schlagartig, als wir hinter Alota auf eine Nebenpiste abbogen, um einen Teil der Strecke abzukürzen. Eine schmale, in der Folge steinige und sehr langsame Piste führte uns in Richtung der Hauptroute. Mitten drin galt es zudem, einen Fluss zu queren. Für uns war das etwa 40 cm tiefe und 20 m breite Bachbett kein Problem, Saschas Toyota Bus hingegen stiess mit der beschränkten Bodenfreiheit immer wieder an die Grenzen.

Gute zwei Stunden brauchten wir schliesslich für die paar Kilometer, bis wir bei der Laguna Hedionda auf die Hauptroute trafen. Kurz danach suchten wir uns im Windschatten eines Hügels, an der Laguna Chiar Kota oder Laguna Negra, einen Übernachtungsplatz. Am Hang, direkt über dem See, blies der Wind etwas weniger stark, zudem bot der Ort eine herrliche Aussicht über die Lagune und die umgebenden Berge. Auch an diesem Abend wurden wir mit einem spektakulären Sonnenuntergang belohnt. Kaum war die Sonne jedoch verschwunden, wurde es schlagartig bitterkalt.

Die morgendlichen Sonnenstrahlen erreichten unser Camp recht früh, so dass es rasch wieder wärmer wurde. Um das Aufstehen und das Frühstück etwas angenehmer zu gestalten, nutzten wir aber gerne die Wärme unserer Dieselheizung, welche zum Glück auch in dieser Höhe einwandfrei funktionierte.
Unser n
ächstes Zwischenziel war die Laguna Colorada. Die Piste dorthin führte durch eindrückliche Hochgebirgslandschaften, vorbei an salzhaltigen Lagunen, in denen ganze Schwärme von Anden Flamingos wateten und nach Futter suchten. Die Strecke war meist gut zu befahren, wies jedoch immer wieder Abschnitte mit nervigem Wellblech auf. Beim Arbol de Piedra, dem Steinbaum, legten wir eine Mittagspause ein. Ausser dieser etwa 5 m hohen Steinskulptur waren in der Gegend weitere, eindrückliche Felsformationen zu bestaunen.

Bald erreichten wir die Laguna Colorada. Mit ihren schneeweissen Borax Ablagerungen, den orange gefärbten Wasserflächen und dem fast schwarz scheinenden Frischwasser machte diese Lagune ihrem Namen alle Ehre. Der strahlend blaue Himmel und die farbigen Bergen ringsherum machten aus diesem Ort eindeutig einen landschaftlichen Höhepunkt dieser Route. Vom nördlichen Aussichtspunkt über der Lagune bot sich uns eine eindrückliche Übersicht über die grandiose Landschaft. Am Südufer des Sees ragte eine Landzunge weit in den See hinaus und gab uns die Möglichkeit, Flamingos und andere Wasservögel aus nächster Nähe zu beobachten. An der Lagune selber war übernachten nicht erlaubt. Da jedoch, wie bereits am Tag zuvor, der Wind im Laufe des Nachmittags immer stärker wurde, wäre ein Verbleib im offenen Gelände entlang des Sees sehr unangenehm geworden. Nur wenige Kilometer südlich davon fanden wir in einem gut geschützten Canyon einen herrlichen Stellplatz. Wir genossen es, wieder einmal draussen an der wärmenden Sonne zu sitzen und einen Apéro zu schlürfen.

Die Nacht wurde auch diesmal bitterkalt und das Thermometer zeigte am Morgen -5° C an. Während am Nachmittag die Sonne unseren Platz relativ lange beschienen hatte, mussten wir am Morgen entsprechend länger auf sie warten. Der Landcruiser startete trotz der Kälte zwar ohne Mühe, stotterte und rauchte jedoch gewaltig, bis der Motor einigermassen warm war. Die nun folgende Strecke führte uns hinauf bis auf fast 5000müM und gab den Blick noch einmal frei auf die Laguna Colorada.

Die Situation mit dem Bolivianischen Zoll in dieser Gegend war seit jeher etwas verwirrend. An der Südgrenze der Lagunenroute existiert zwar ein Grenzposten, dieser soll jedoch laut verschiedenen Angaben meist nur mit Immigrationsbeamten bestückt sein, welche lediglich Personenabfertigungen machen. Um das Auto offiziell aus dem Land zu bringen, bot sich als Alternative eine Zollstation in der Nähe der Geysire Sol de Mañana an. Diese lag nur wenige Kilometer von der Strecke entfernt, also beschlossen wir, den Umweg in Kauf zu nehmen, um die Formalitäten zu erledigen. Mit einer Höhe von 5033müM dürfte dies eine der höchsten Grenzstationen der Welt sein. Sowohl für uns als auch unser Auto bedeutete dies einen weiteren Höhenrekord. Im Gespräch mit dem Zollbeamten erfuhren wir, dass die Arbeit und das Leben in dieser Höhenlage auch für sie schwierig und ermüdend sei und dass sie jeweils froh sind, wenn sie nach ein paar Wochen abgelöst würden. Nach wenigen Minuten waren die nötigen Formalitäten erledigt, so dass wir nun ohne Schwierigkeiten unser Auto aus Bolivien ausführen konnten.

Auf dem Weg zu den Geysiren erblickten wir neben der Piste mehrere grosse Schneefelder, welche aus skurrilen, spitzen Schneeskulpturen bestanden. Diese Formen entstehen, wenn der Schnee in der trockenen und kalten Luft sublimiert, das heisst vom gefrorenen Zustand direkt verdampft. Wir erreichten das angesteuerte geothermische Feld Sol de Mañana gegen elf Uhr, ein idealer Zeitpunkt, um diese spezielle Landschaft ohne grosse Besuchermassen erleben zu können. Die meisten der organisierten Touren besuchen den Ort, um den Sonnenaufgang zu geniessen und fahren anschliessend weiter. Das Gebiet bot beinahe alle Arten von geothermischen Elementen, wie Schlammtöpfe, die vor sich hin blubberten, zischende Dampf- und Wasserfontänen, farbige Pools und dampfende Bächlein, zudem leuchtete die Umgebung aufgrund der verschiedenen Ablagerungen in allen Regenbogenfarben.

Von den Geysiren war es nicht weit, bis zur Laguna Chaviri, an deren Ufer eine warme Quelle entsprang, welche in einem Pool gefasst wurde. Bei unserer Ankunft waren noch etwa 10 Tourenfahrzeuge vor Ort und der Pool entsprechend voll. Da absehbar war, dass diese über kurz oder lang weiterziehen würden, kochten wir uns zum Zmittag eine Gemüsesuppe und warteten ab. Kurz nach Mittag waren die ganzen Gruppen verschwunden und wir hatten die Anlage für uns alleine. Das 40°C warme Wasser war sehr entspannend nach den Tagen mit staubigen Pisten und kalten Nächte.

Vorbei an der Desierto Salvadore Dali, einer mit grossen Felsblöcken übersäten Sandfläche, welche an Gemälde von Dali erinnerten, gelangten wir in die Nähe der Laguna Verde, der letzten entlang der Lagunen Route. Auch hier suchten wir uns einen etwas geschützten Platz zum Übernachten, denn der konstant blasende Wind war auch in dieser Region stark und sehr kalt. Etwas abseits der Piste richteten wir uns auf einem kleinen Plateau ein und genossen die Aussicht auf die umliegenden Berge. Der Platz lag erneut auf über 4300müM und wir mussten uns auf eine weitere kalte Nacht einrichten.

Die Temperatur von -10°C reichte, um die Wasserleitung des Aussentanks gefrieren zu lassen. Dank der montierten Isolation am Aufstelldach erreichten wir im Inneren des Autos auch ohne Heizung immerhin knapp über Null Grad. Unsere Ausrüstung mit dicker Daunendecke und wärmender Merinowäsche liessen uns die Kälte, welche in den Monaten Juni und Juli auch ohne weiteres -20° und mehr erreichen kann, jedoch problemlos aushalten. Die Sonne erreichte unser Camp schon um halb Sieben und wärmte die Luft bald wieder auf. Wir hatten es nicht eilig, weiter zu ziehen, denn wie wir wussten, zeigte die Laguna Verde ihre typische grüne Farbe erst etwa ab 11 Uhr, wenn die Sonneneinstrahlung den richtigen Winkel erreichte. Bei unserem Eintreffen war die Lagune bereits mit den Gästen mehrerer Tourenanbieter bevölkert. Wir hatten von unserem Übernachtungspunkt aus gesehen, wie die Fahrzeuge unten im Tal Richtung Lagune brausten und die ganze Umgebung in dichten Staub hüllten. Durch den straffen Fahrplan, den diese Touren einhalten mussten, war es offensichtlich nicht möglich, die auf dem Programm stehenden Orte zum idealen Zeitpunkt zu besuchen. Jedenfalls verliessen die Fahrzeuge die Lagune, bevor die Sonne am richtigen Punkt stand und wir hatten einmal mehr den Ort für uns allein. Die grüne Farbe in der Laguna Verde wird durch den hohen Arsengehalt im Wasser hervorgerufen. Dass diese Substanz giftig ist, scheinen auch die Flamingos zu wissen, denn während in der daneben liegenden Laguna Blanca viele der Vögel nach Futter suchten, war hier keiner zu sehen.

 Bis zur Grenze waren es nur noch wenige Kilometer. Auf der Bolivianischen Seite war es tatsächlich nur möglich, den Ausreisestempel im Pass zu erhalten, die Zollstelle war nicht besetzt. Zum Glück hatten wir diese Formalitäten bereits am Vortag erledigt, sonst hätten wie die ganze Strecke zurückfahren müssen. Kaum hatten wir die Grenze nach Chile überschritten, fuhren wir auf einer hervorragend ausgebauten Teerstrasse, welche uns in einer knappen Stunde steil hinunterführte nach San Pedro de Atacama. Da der Chilenische Grenzposten direkt an der Grenze zu Bolivien ebenfalls nicht besetzt war, mussten wir die Einreiseformalitäten in San Pedro erledigen. Innert kürzester Zeit hatten wir den Einreisestempel von der Immigrationsbehörde im Pass und die temporäre Importgenehmigung des Autos in der Tasche. Danach machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Lebensmittelkontrolle der Chilenen. Der Beamte kontrollierte unsere Vorräte und zog sämtliche Produkte in angefangenen Packungen sowie Gemüse und Früchte ein. Original verpackte Wurstwaren und Käse konnten wir behalten. 

Details zu den Grenzformalitäten auf der Chile Seite >LINK<


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San Martin de los Andes

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt, von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte, abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Weiter Nordwärts

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Eigentlich hatten wir gehofft, dass die Strecke nach Zapala geteert ist. Dem war aber nicht so, der grösste Teil der Strecke ist nach wie vor eine teilweise recht ruppige Piste. Die Landschaft durch die kargen Berge machte aber das Gerüttel durchaus wett. Wir hatten geplant, im National Park Laguna Blanca, 40 km ausserhalb von Zapala zu übernachten. Leider stellte sich heraus, dass aufgrund kürzlich aufgetretener Vogelgrippefällen sowohl der Campingplatz wie auch der Zugang zu See geschlossen worden war um die Verbreitung der grässlichen Seuche einzudämmen. So fuhren wir weiter bis nach Las Lajas um dort zu übernachten.

Die Fahrt ging weiter in eine Gegend die wir auch bereits etwas kannten, nach Copahue. Beim letzten Besuch waren wir nicht hochgefahren zu dem Thermalbad, sondern hatten am Lago Caviahue übernachtet. Nun stellte sich aber heraus, dass wir nichts verpasst hatten. Die Piste hoch auf über 2000 müM ist nicht angenehm, zu fahren und die geothermischen Felder sind so bescheiden, dass es nicht einmal lohnte eine Foto davon zu machen. Gut, wir sind vielleicht etwas verwöhnt nach dem Besuch so vieler anderer, viel eindrücklicheren Orte. Das Thermalbad selber war auch nicht wirklich berauschend, zudem war der Wind unterdessen so heftig, dass es uns nicht reizte ein Bad zu nehmen. Der Ort hat seine besten Zeiten längst hinter sich und es scheint nicht, dass irgendjemand daran etwas ändern wollte. Der herrliche Übernachtungsplatz den wir vor fünf Jahren kennengelernt hatten, war für den Mercedes leider nicht zugänglich und alternative Plätze waren dem heftigen Wind voll ausgesetzt. So entschlossen wir uns weiterzufahren, aber es wurde ein langer Tag. Wir hatten gehofft ein schönes Buschcamp entlang der reizvollen Strecke zu finden, aber der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nur den Abstecher zum Salto Agrio liessen wir uns nicht nehmen. Es ist einer der farbeprächtigsten Wasserfälle, die wir bisher besucht haben. Der blaue Himmel im Kontrast mit den schwarzen Basaltsäulen und der orangefarbenen Flussufern ist sehr eindrücklich.

Die ersten 40 km der Piste waren echt mühsam, sie wurde schliesslich aber gut fahrbar. Ein Wegweiser schickte uns auf eine kleine Piste Richtung Chos Mahal. Es stellte sich heraus, dass man so ein paar Kilometer abschneiden konnte. Da die Route eher sandig als steinig war und zudem wenig Wellblech aufwies eine gute Option für uns. Im Camping Municipal genossen wir den Abend und eine ruhige Nacht.

 

Nun waren wir wieder auf der legendären Ruta 40 unterwegs. Hoch und runterführte die Strecke, meist durch karge Berglandschaften. Und dann war wieder einmal mehr aus mit Teerstrasse. Gut 100 km Rüttelpiste war angesagt. Auf der Strecke entlang dem Rio Grande hatten wir beim letzten Mal einen kapitalen Steinschlag in der Windschutzscheibe kassiert, entsprechend vorsichtig kreuzten wir den wenigen Gegenverkehr. Die letzten 100 km bis Malargüe waren dann wieder gute Teerstrasse. 

Einige Kilometer nördlich von Malargüe bogen wir in das Seitental ab welches zum bekannten Skizentrum von Las Lenas führt. Zum Skigebiet fuhren wir nicht hoch, sondern besuchten erst die Laguna La Nina Encantada, ein herrliches Juwel in der kargen Landschaft. Ein von Grundwasserquellen gespeister See liegt eingebettet in einem Felsenkessel. Fette Forellen schwimmen durch das klare Wasser und auch die nahe Umgebung ist schön grün und reich an Pflanzen. Einige Kilometer weiter talaufwärts trafen wir auf ein geologisches Unikum. In einem senkrecht abfallenden Doppelkrater befinden sich zwei Seen. Kaum Pflanzen säumen den Krater und das ganze erinnert eher an einen tiefen Baggersee als an ein Naturphänomen. 

In der Folge bot die Strecke keine grosse Abwechslung und wir beschlossen bei Mendoza auf eine Alternativroute auszuweichen welche wir auch bereits kannten. Durch ein mächtiges Tal fuhren wir Richtung chilenische Grenze, vorbei am Stausee Potrillos, bei Kitesurfern wohl bekannt. In Uspallata bogen wir schliesslich auf die RN 149 ab welche uns zum National Park Leoncito brachte. Die Strecke führt durch ein breites Hochtal, immer über 2000 müM. Etwa 40 km sind noch ungeteert aber gut zu befahren. Im kleinen aber feinen Campingplatz haben sie seit unserem letzten Besuch extra zwei Stellplätze für Fahrzeugcamper eingerichtet, ansonsten ist er mehrheitlich für Zeltcamper ausgelegt. Da wir die Wanderungen bereits kannten, genossen wir in erster Linie die herrliche Ruhe in diesem abgelegenen Ort auf 2300 müM und die sternenklare Nacht. Übrigens kosten weder Camping noch der National Park selber Eintritt.

Nach einer kurzen Fahrstrecke liegt östlich der Strecke eine wunderschöne Erosionslandschaft. Unweit der Strasse leuchten die Hügel in allen Farben. Eine schmale Piste führt mitten hinein in die Formationen. Gelb, rosarot, braun bis hin zu tiefschwarzen Teilen leuchten die Farben. Früher waren hier noch irgendwelche Mineralien in Miniminen abgebaut worden. Heute sieht man noch einige Ruinen und einen sehr tiefen Vertikalschacht.

Wir blieben auf dieser kaum befahrenen Nebenstrecke. Sie ist angenehm zu befahren und führt durch abwechslungsreiche Landschaft. Bis auf 2700 müM führte einer der Pässe und der Vito kam auf der langen Steigung wieder einmal auf Betriebstemperatur. In einem einfachen Campingplatz in Bella Vista kamen wir unter, auch hier war der erst angepeilte Campingplatz geschlossen gewesen.

Am Dique Cuesta del Viento, Nomen est Omen, kamen wir an einem weiteren Suferhotspot vorbei, allerdings war bei unserm Besuch der Stausee spiegelglatt... In der Gegend mussten kürzlich extreme Regenfälle niedergegangen sein. Jeder kleine Fluss hatte die Strasse mit Geröll und Sand überspült. Die Furten waren zwar bereits wieder freigebaggert worden und die Flüsse ausgetrocknet, aber lange konnte es nicht her sein, denn die Erde war noch immer feucht auf der Strasse.

Und wieder kam es anders als geplant! Aufgrund der guten Bewertungen hatten wir geplant einen frühen Etappenhalt in einem Campingplatz einzulegen. Vor Ort zeigte sich aber leider, dass der Preis in zwei Monaten von 1000 auf 3000 ARS/P gestiegen war, Warmwasser nicht funktioniert und vor allem keinerlei Schatten für das Auto vorhaben war. Dass die Lage dann auch noch direkt an der Hauptstrasse lag, erwog uns weiterzufahren.

 

Aber auch Plan B ging uns nicht auf. Wir fuhren durch den landschaftlich schönen Provinzpark Ischigualasto, aber dort gibt es bedauerlicherweise keine Übernachtungsmöglichkeit. Zudem kann man die Sehenswürdigkeiten, wie auch im benachbarten National Park Talampaya ausschliesslich im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Im Talapaya NP gibt es zwar eine günstige Campingmöglichkeit, aber dafür muss man sowohl für den Anreise- wie den Abreisetag die Eintrittsgebühr entrichten. Der Campingplatz liegt zudem an der prallen Sonne und man muss das Fahrzeug auf dem Parkplatz lassen. Der Eintritt ist wie meistens bei beliebten Nationalparks für Ausländer ein mehrfaches teurer, hier 3500 anstelle von 1000 ARS/P., und um etwas vom Park zu sehen sind nochmals einige Tausend ARS für die Fahrt im 4x4 Bus gefragt. Das war uns dann doch zu teuer, zu kompliziert und wir wollten auch nicht noch den restlichen Nachmittag in der prallen Sonne verbringen. Also fuhren wir noch eine halbe Stunde bis Villa Union. 

Der erste Teil der Tagesetappe, die Strecke durch die Berge von Miranda  war dann ein landschaftliches Highlight. Die roten Felsen und die grünen Täler mit ihren blühenden Säulenkakteen waren vor allem im Morgenlicht sehr eindrücklich. Auch die restliche Tagesstrecke war abwechslungsreich und schön. Nach Chilecito bogen wir einmal mehr von der Ruta 40 auf die wenig befahrene RN 78 ab um durch die Berge nach Fiambala zu gelangen. Am nächsten Morgen erkundeten wir die Umgebung und fuhren erstmal zum Canyon de los Indios um in dieser schönen Schlucht eine kurze Wanderung zu unternehmen. Vor allem die engste Stelle ist eindrücklich und erinnerte uns an die Slotcanyons in Utah.

Der anschliessende Besuch der bekannten  Thermen von Fiambala arteten wieder in einen Flop aus. Zwei Kilometer vor den Thermalanlagen wurden an einer Barriere nach dem Eintrittsticket befragt. Da wir diese nicht vorweisen konnten, wurden wir 15 km zurückgeschickt nach Fiambala um diese dort bei der Touristeninformation zu kaufen. Da angekommen wurde uns mitgeteilt, dass das nächste Zeitfenster von 15 bis 20 h dauert und wir deshalb zwei Stunden hätten warten müssen. In Anbetracht der wenigen Besucher eine momentan sinnlose Sache. Zudem hätten wir auch hier wieder das dreifache bezahlen müssen. Diskussionen wurden mit einem Lächeln quittiert… Da wir in der letzten Nacht einem heftigen Mückenangriff ausgesetzt waren, hatten wir schliesslich keine Lust mehr in Fiambala zu bleiben und zogen weiter.

In diesem spontanen Plan hatte Ueli die Dieselversorgung nicht berücksichtigt. An den ersten zwei Tankmöglichkeiten fuhren wir bedenkenlos vorbei und merkten erst in der Folge, dass die Abstände zwischen Tankstellen wieder einmal recht gross waren. Schliesslich leuchtete die Reserveanzeige schon fast 100 km bis wir im Spargang die nächste Tankstelle erreichten. In Belén sahen wir ein Plakat, welches Grillhähnchen anbot. Wir hatten Lust darauf und kauften kurzentschlossen unser Nachtessen ein. Das sollte sich aber schon in der Nacht rächen! Myrta hatte auf den enthaltenen Salat gänzlich verzichtet und Ueli hatte diesen selber vertilgt. So war es naheliegend, dass das Erbrechen und der Durchfall, welche noch vor Mitternacht einsetzten, einzig diesem zuzuschreiben war. Als aber Myrta am Morgen ebenfalls von Durchfall geplagt wurde, war klar, dass auch mit dem Poulet etwas nicht gestimmt hatte. So wurde die Fahrt nach Cafayate vor allem für Myrta zum Spiessrutenlauf.

 

Wir wollten die gesundheitliche Störung erst mal auskurieren, bevor wir wieder grosse Unternehmungen planten oder weiterzogen. Wir planten deshalb erstmal ein paar Ruhetage ein.