Etappe 6: St. Moritz-Lugano***

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Streckenlänge:

250 km (ohne Abstecher)

Empfohlene Dauer:

Minimum 2 Tag

Empfohlen 3 Tage (Highlights)

Ideal 4-5 Tage

Highlights: 

Oberengadiner Seen, Vorderrhein Schlucht, Viamala, Burgen von Bellinzona, Region Lugano, Morcote

Startpunkt:

Parkplatz St. Moritz Bahnhof

Endpunkt:

Parkplatz Lugano

WEITERFAHRT

Entlang dem St. Moritzersee gelangen wir nach Silvaplana, wo die Route über den Julierpass weiterführt.

Um die Oberengadiner Seen zu besuchen, lohnt sich der folgende Abstecher.

Abstecher nach Maloja**

Wir fahren auf der Hauptstrasse geradeaus weiter bis Maloja, ein nettes kleines Dorf am Westende des Silsersees. Durch die häufig auftretenden Starkwinde sind die Seen bei Windsurfern sehr beliebt, was auch für Zuschauer immer wieder ein eindrückliches Spektakel bietet.

Landschaftlich ist das offene Hochtal mit seinen Seen ein Höhepunkt in der Region. Die Orte entlang der Strecke, darunter vor allem das Dorf Sils mit vielen schönen Engadiner Häusern, sind Ausgangspunkte für Bergbahnen, Schiffsausflüge und Wanderungen.

Ob sportliche oder weniger sportliche Aktivitäten gefragt sind, die ausgeschilderten Routen bieten für jeden etwas. Unter anderem können alle Oberengadiner Seen auf einfachen Wanderwegen umrundet werden.

 

Empfehlenswert ist u. a. die folgende Rundwanderung.

Rundwanderung Val Fex (Karte)**

Die Wanderung startet in Sils Maria, bietet herrliche Ausblicke auf die Seen und führt durch das wild romantische Val Fex.

Wir starten beim Parkplatz eingangs Dorf. Wir folgen dem Bach aufwärts durch das Dorf und biegen dann nach links ab um nach Vanchera hochzusteigen. Auf einem aussichtsreichen Höhenweg wandern wir dem nördlichen Berghang des Tales bevor wir absteigen zum Hotel-Restaurant Fex. Das ist der Wendepunkt unserer Tour, es sei denn man möchte den hinteren Teil des Val Fex zusätzlich erkunden.
Auf der linken Talseite wandern wir nun durch herrlichen Wald bis nach Chalcheras. Von hier zurück zum Ausgangspunktgibt es mehrere Wegvarianten. Wenn man diesem Wandervorschlag folgen möchte, wird man die Karte im Auge behalten müssen. Das letzte Stück folgen wir dem engen Tal der Fedacla.

11 km /500 Hm / 3h30 (Karte)

WEITERFAHRT

Um wieder auf die Originalroute zu treffen, wenden wir und fahren zurück nach Silvaplana. Die Strasse steigt ab hier hoch zum Julier Pass. Vorbei am Marmorera Stausee erreichen wir die Abzweigung nach Sur. Oberhalb des Dorfes Sur bietet sich die Gelegenheit zu einer kurzen Wanderung.

Wanderung Alp Flix (Karte und Info)**

Die Alp Flix mit seinen Blumenwiesen und Moorlandschaften ist bekannt für ihren Artenreichtum. Eine einfache und kurze Wanderung lässt den Besucher teilhaben an diesem Naturwunder.

5.5 km / 214 Hm / 1h 40 (Information)

WEITERFAHRT

Die Route führt nun hinunter nach Tiefencastel und Thusis.

Abstecher zum Landwasserviadukt bei Filisur**

Von Tiefencastel aus fahren wir Richtung Davos / Albula. Wir parken bei Filisur vor der Brücke über den Landwasser Fluss.
Das Landwasserviadukt der Rhätischen Bahn, erbaut im Jahr 1901, ist ein weltweit bekanntes architektonisches Meisterwerk. Die Eisenbahnbrücke mit einer Länge von 136 m und einer Höhe von 65 m wird täglich von etwa 60 Zügen befahren. Wer nicht selber eine Bahnfahrt auf der Albula Strecke unternehmen möchte, kann sich das Bauwerk auf einem kurzen Spaziergang ansehen.
Wir überqueren die Brücke beim Parkplatz und folgen dem Wanderweg Richtung Landwasserviadukt. Nach ca. 1 km erreichen wir einen Aussichtspunkt mit Blick auf die Brücke. Die schönsten Bilder erhält man natürlich, wenn einer der roten Züge die Brücke überquert, was um die volle Stunde herum in beide Richtungen der Fall ist.

Abstecher zum Grand Canyon der Schweiz****

Von Thusis aus lohnt sich unbedingt der Abstecher zur Vorderrheinschlucht. Auf der Autobahn oder Landstrasse fahren wir nach Tamins und folgen dann der Strasse Richtung Oberalp Pass. Kurz nach dem Tunnel in Flims parken wir auf der linken Strassenseite. Es lohnt sich, früh dort zu sein, da die Wanderung sehr beliebt ist.

Wanderung zur Rheinschlucht (Karte und Info)****

Durch schattige Wälder gelangen wir zum Rand der Rheinschlucht und geniessen von der spektakulären Aussichtsplattform „Il Spir“ die Aussicht. Auf dem Rückweg kommen wir am wunderschönen Cauma See vorbei, der im Sommer zum Baden einlädt.

10 km / 360 Hm / 2h 45

Rafting auf dem Vorderrhein***

Eine einmalige Perspektive auf die Rheinschlucht bietet eine Rafting Tour (ca. 2h auf dem Wasser). Dazu parkt man das Fahrzeug in Reichenau und fährt mit der Bahn nach Ilanz, wo der Gast abgeholt wird. Von Ilanz aus startet die Tour im Schlauchboot und führt zurück nach Reichenau. Das Wildwasser ist recht zahm, Schwierigkeitsgrad 2 - 3+, und daher auch für Familien geeignet. 9:30 oder 14:30 ab Ilanz, Tagestouren fahren dieselbe Strecke, legen aber eine Pause ein.

 

Um nach dem Abenteuer Rheinschlucht zurück zur Route bei Thusis zu gelangen, kann man erst bis Illanz fahren und dort entlang der Südseite des Rheins nach Bonaduz zu gelangen. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und bietet Aussichten auf die Rheinschlucht. Von Bonaduz ist es ein kurzes Stück nach Thusis.


WEITERFAHRT

Ab Thusis Ortszentrum folgen wir dem Hinterrhein flussaufwärts, und zwar auf der Landstrasse, nicht über die Autobahn. Fahrten auf der Landstrasse sind generell meist die bessere Wahl, da man viel mehr von der Landschaft mitbekommt.

Viamala***

Diese eindrückliche Schlucht liegt nur wenige Fahrminuten weiter an der Strecke. Über Treppen, Stege und Tunnel steigt man tief in die dunkle Schlucht hinunter, bis fast auf Flusshöhe. Ein eindrückliches Bild von der möglichen Gewalt des Wassers liefern auch die vielen verkeilten Baumstämme hoch über dem normalen Flussbett.

In der engen Schlucht selber stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Falls diese besetzt sind, besteht die Möglichkeit, ca. 2 km weiter, vor der Brücke bei Rania, zu parken und auf dem Wanderweg zu Fuss zur Schlucht zurück zu gehen.

  •  Offen 8-19 Uhr
  • Eintritt Erw. 6 CHF / 6-16 J. 4 CHF 

Andeer**

Es lohnt sich, den Abstecher durch den Ort zu wählen, denn Andeer verfügt über einen gut erhaltenen und sehenswerten Dorfkern.

WEITERFAHRT

Nach Hinterrhein steigt die schmale Strasse zum San Bernadino Pass hoch. Ein Halt auf der Passhöhe mit 2067 m inmitten einer eindrücklichen Berglandschaft ist sehr empfehlenswert.

 

Bei schlechtem Wetter oder mit grossen Wohnmobilen nutzt man mit Vorteile den Basistunnel, um direkt ins Tessin fahren. Ansonsten lohnt sich aber die Fahrt über den San Bernardino Pass.

 

TIPP:

 

Wer im Kanton Tessin übernachtet, erhält vom Beherbergungsunternehmen das "Ticino Ticket". Mit diesem ist der ÖV (Bus, Bahn) im ganzen Kanton während dem Aufenthalt kostenlos benutzbar und viele weitere Attraktionen  (u.a.Bergbahnen und Schifffahrt) gewähren Rabatte.

Die Burgen von Bellinzona***

Nebst seiner schönen, mediterran anmutenden Altstadt, ist Bellinzona für seine drei Schösser bekannt. Die Castelli in ihrer heutigen Form wurden im 15. Jahrhundert durch die Herzöge von Mailand als italienische Verteidigungslinie gegen die vordringenden Eidgenossen errichtet. Wer die Burgen besuchen möchte, parkt am einfachsten beim Castello di Montebello und erkundet Schlösser und Stadt von dort aus. Ein Rundweg führt direkt vom Parkplatz aus in einer unteren und einer oberen Schlaufe zu den drei Burgen und durch die Altstadt (Karte)Den unteren Teil der Route sollte man auf jeden Fall einplanen, wer genügend Zeit, Lust und Energie mitbringt, begeht die ganze Strecke.

Im Jahr 2000 wurden die Burgen von Bellinzona zum UNESCO Weltkulturerbe erhoben. (Broschüre)

  • Offen im Sommer 10-18 Uhr
  • Eintritt für alle drei Burgen, Erw. 18 CHF / Sen. + 6-16 J. 10 CHF / Museumpass 

WEITERFAHRT

Die Route führt nun über den Monte Ceneri in die Sotto Ceneri Region. Am einfachsten ist es, auf der Autobahn bis Melide zu fahren. Die Sehenswürdigkeiten unterwegs werden auf dem Rückweg besucht. Evtl. auch von Lugano aus mit dem ÖV Ausflüge planen (siehe unten)

 

Swiss Miniatur***

Liegt direkt an der Autobahnausfahrt. Der Park zeigt unzählige Schweizer Sehenswürdigkeiten im Massstab 1:25. Die einzelnen Landesteile werden mit über drei Kilometern Modelleisenbahnlinien durchquert. Viele der auf der Grand Tour besuchten Originale werden hier im Kleinformat wieder zu finden sein.

  • Offen im Sommer 8-18 Uhr
  • Eintritt Erw. 19.50 CHF / Sen. 15.50 CHF / Kinder 12.50 CHF/Ticino Ticket

WEITERFAHRT

Dem See entlang fahren wir nach Morcote. Parkplatz vor dem Ort.

 

Optional unternehmen wir einen Ausflug ins Mendrisiotto.

Ausflug ins Mendrisiotto

Anstatt direkt nach Morcote zu fahren, überqueren wir den Damm von Melide und setzen die Fahrt fort bis nach Meride. Der Ort dient als Basis für die folgenden Aktivitäten.

Rundwanderung zum Monte San Giorgio (Karte und Info)***

Wir parken in Meride und begeben uns auf die interessante Wanderung zum UNESCO Weltnaturerbe. Der Monte San Giorgio wurde aufgrund der reichen Fossilienfunde am Berg ins UNESCO Erbe aufgenommen. Fossilien werden wir auf der Wanderung nicht zu Gesicht bekommen, diese sind im unten beschriebenen Museum in Meride ausgestellt, Höhepunkte sind hier die phänomenale Aussicht und die herrliche Landschaft.

Vom Parkplatz aus gehen wir Richtung Dorf zurück und steigen durch die Wälder hoch, vorbei an Cassina, bis nach Forello, direkt unterhalb des Gipfels. Ein kurzer Abstecher führt zum höchsten Punkt des Berges. Danach geht es über die Alpe di Brusino in Richtung Serpiano, wir biegen jedoch schon vorher nach Meride ab.

11.5 km / 715 Hm / 4h

 

Fossilien Museum Monte San Giorgio***

Das Gebäude wurde vom Tessiner Architekten Mario Botta um- und ausgebaut. Über vier Stockwerke werden die Fundstücke vom Monte San Giorgio gezeigt und deren Geschichte erklärt. Verschiedenste Saurierarten, inklusive einem 2.5 m grossen Ticinosuchus, konnten aus den Gesteinsschichten am Berg geborgen werden.

  • Offen Dienstag bis Sonntag 9-17 Uhr
  • Eintritt Erw. 12 CHF / Sen. 10 CHF / 6-16 J. 6 CHF / Museumpass / Ticino Ticket 20%

Parco Archeologico di Tremona **

Ganz in der Nähe von Meride ist der Archäologiepark von Tremona zu finden. Die Ausgrabungen sind direkt vom Fossilien Museum aus zu Fuss zu erreichen (ca. 15 Min., Wegweiser „Castello“) oder das Fahrzeug in Tremona parken.

Auf einem Hügel konnten die Ruinen eines Dorfes aus der Jungsteinzeit freigelegt werden. Die Siedlung war von den ersten Spuren bis mindestens zur Römerzeit durchgehend bewohnt. 

Die Ausgrabungsstätte kann mit Hilfe von 3D Brillen in Virtual Reality (siehe Video) erlebt werden. Erhältlich sind diese beim Infopoint an der Via ai Castello 10, am Weg von Tremona zur Ausgrabung gelegen.

  • Offen Mitte Juni bis Ende Oktober, Do bis So, Juli bis Mitte August täglich von 10:30 bis 17 Uhr (Ausgrabung immer zugänglich)
  • Eintritt zur Ausgrabung kostenlos, 3D Brille 12 CHF   

WEITERFAHRT 

Nach dem Abstecher ins Mendrisiotto fahren wir zurück nach Melide und weiter nach Morcote. 

 

Plant man die sehr lohnenswerte Wanderung vom San Salvatore nach Morcote, fährt man direkt zum Parkplatz in Lugano zurück. Siehe Informationen dazu unten.

Morcote***

Morcote ist sicher eines der schönsten Dörfer im Tessin. Der Ort liegt direkt am Ufer des Sees und seine engen Gassen laden zu einem Spaziergang ein. Der Parkplatz liegt eingangs Dorf. Es lohnt sich unbedingt, die lange Treppe zur Kirche Santa Maria del Sasso hochzusteigen. Die Aussicht hinunter auf das Dorf und den See ist phänomenal. Auf dem Rückweg in den Ort durchquert man den schön angelegten alten Friedhof. Am Hauptplatz, direkt am See, geniesst man einen Drink in einer der Bars oder ein feines Essen in einem der Restaurants.

Lugano und Umgebung***

Parken nahe dem Zentrum von Lugano ist teuer und für grosse Fahrzeuge nur eingeschränkt möglich. Vor allem wenn ein Aufenthalt von mehreren Stunden oder ein Tagesausflug geplant ist, sollte man die Park & Ride Parkplätze beim Stadion Cornaredo benutzen. Das Parkticket beinhaltet automatisch eine Tageskarte für den ÖV (siehe unten). Mehrere Buslinien führen von dort direkt ins Zentrum.

Stehen mehrere Ausflüge in der Region auf dem Programm, lohnt sich evtl. eine Tageskarte der Organisation Arcobaleno. Die Preise dieser Tickets werden entsprechend der Anzahl Zonen, die man bereisen möchte, festgelegt. Die Tickets können sind an den Bushaltstellen erhältlich.

 

Lugano selber bietet neben einer schönen Altstadt eine attraktive Seepromenade für ausgedehnte Spaziergänge.

Abstecher nach Gandria**

Das hübsche Dorf liegt am Ostarm des Luganersees, nur wenige Kilometer ausserhalb von Lugano. Parkplätze findet man oberhalb des Ortes an der Hauptstrasse. Alternativ kann Gandria von Lugano aus bequem mit Bus oder Schiff erreicht werden. Auch zu Fuss ist der Weg nicht allzu weit, allerdings führt dieser durch Stadtgebiet und meist entlang von Strassen.

Direkt dem Seeufer entlang führt der Oliven Weg von Gandria nach Castagnola, ein lohnenswerter 3 km Spaziergang durch Olivenhaine. Start ist beim Parkplatz, zum Auto zurück gelangt man mit dem Bus entlang der Hauptstrasse.

Zollmuseum **

Im ehemaligen Zollposten, gegenüber des Dorfes und nur per Schiff erreichbar, ist ein Museum eingerichtet, welches über die Aufgaben des Zolls und das Wirken der Schmuggler in der Region informiert.

  • Offen im Sommer täglich 13:30-17:30
  • Eintritt Erw. 5 CHF / Museumspass
  • Zugang: Nur mit dem Schiff ab Gandria (13:45 Hin, 15:53 Zurück) 

Ausflug auf den Monte Bré***

Einer der Ausflugsberge rund um Lugano. Mit der Standseilbahn erreicht man den Gipfel auf über 900 müM. Restaurants und Wandermöglichkeiten erwarten die Besucher.

 

·        Sommerfahrplan  7-21 Uhr alle 15 Min. Kosten Erw. retour 25 CHF / 6-16 12.50 CHF, Kombitickets mit Schiff

Ausflug auf den Monte San Salvatore***

Parkplatz nur für kleinere Fahrzeuge bei der Talstation. Erreichbar mit der Standseilbahn oder auch zu Fuss. Herrliche Ausblicke auf den Luganersee und Lugano.

  •  Sommerfahrplan 9-18 Uhr alle 30 Minuten. 30 CHF retour (auch Halbtax) Auch Kombitickets, Morcote retour mit dem Schiff. Ticino Ticket -30%

Option: Wanderung nach Morcote (Karte und Info)***

 

Lohnenswerte Wanderung über den Bergrücken nach Süden und hinunter nach Morcote. Mit dem Schiff (oder Bus) zurück nach Lugano. 9 km / 260 Hm / 3h



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San Martin de los Andes

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt, von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte, abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Weiter Nordwärts

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Eigentlich hatten wir gehofft, dass die Strecke nach Zapala geteert ist. Dem war aber nicht so, der grösste Teil der Strecke ist nach wie vor eine teilweise recht ruppige Piste. Die Landschaft durch die kargen Berge machte aber das Gerüttel durchaus wett. Wir hatten geplant, im National Park Laguna Blanca, 40 km ausserhalb von Zapala zu übernachten. Leider stellte sich heraus, dass aufgrund kürzlich aufgetretener Vogelgrippefällen sowohl der Campingplatz wie auch der Zugang zu See geschlossen worden war um die Verbreitung der grässlichen Seuche einzudämmen. So fuhren wir weiter bis nach Las Lajas um dort zu übernachten.

Die Fahrt ging weiter in eine Gegend die wir auch bereits etwas kannten, nach Copahue. Beim letzten Besuch waren wir nicht hochgefahren zu dem Thermalbad, sondern hatten am Lago Caviahue übernachtet. Nun stellte sich aber heraus, dass wir nichts verpasst hatten. Die Piste hoch auf über 2000 müM ist nicht angenehm, zu fahren und die geothermischen Felder sind so bescheiden, dass es nicht einmal lohnte eine Foto davon zu machen. Gut, wir sind vielleicht etwas verwöhnt nach dem Besuch so vieler anderer, viel eindrücklicheren Orte. Das Thermalbad selber war auch nicht wirklich berauschend, zudem war der Wind unterdessen so heftig, dass es uns nicht reizte ein Bad zu nehmen. Der Ort hat seine besten Zeiten längst hinter sich und es scheint nicht, dass irgendjemand daran etwas ändern wollte. Der herrliche Übernachtungsplatz den wir vor fünf Jahren kennengelernt hatten, war für den Mercedes leider nicht zugänglich und alternative Plätze waren dem heftigen Wind voll ausgesetzt. So entschlossen wir uns weiterzufahren, aber es wurde ein langer Tag. Wir hatten gehofft ein schönes Buschcamp entlang der reizvollen Strecke zu finden, aber der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nur den Abstecher zum Salto Agrio liessen wir uns nicht nehmen. Es ist einer der farbeprächtigsten Wasserfälle, die wir bisher besucht haben. Der blaue Himmel im Kontrast mit den schwarzen Basaltsäulen und der orangefarbenen Flussufern ist sehr eindrücklich.

Die ersten 40 km der Piste waren echt mühsam, sie wurde schliesslich aber gut fahrbar. Ein Wegweiser schickte uns auf eine kleine Piste Richtung Chos Mahal. Es stellte sich heraus, dass man so ein paar Kilometer abschneiden konnte. Da die Route eher sandig als steinig war und zudem wenig Wellblech aufwies eine gute Option für uns. Im Camping Municipal genossen wir den Abend und eine ruhige Nacht.

 

Nun waren wir wieder auf der legendären Ruta 40 unterwegs. Hoch und runterführte die Strecke, meist durch karge Berglandschaften. Und dann war wieder einmal mehr aus mit Teerstrasse. Gut 100 km Rüttelpiste war angesagt. Auf der Strecke entlang dem Rio Grande hatten wir beim letzten Mal einen kapitalen Steinschlag in der Windschutzscheibe kassiert, entsprechend vorsichtig kreuzten wir den wenigen Gegenverkehr. Die letzten 100 km bis Malargüe waren dann wieder gute Teerstrasse. 

Einige Kilometer nördlich von Malargüe bogen wir in das Seitental ab welches zum bekannten Skizentrum von Las Lenas führt. Zum Skigebiet fuhren wir nicht hoch, sondern besuchten erst die Laguna La Nina Encantada, ein herrliches Juwel in der kargen Landschaft. Ein von Grundwasserquellen gespeister See liegt eingebettet in einem Felsenkessel. Fette Forellen schwimmen durch das klare Wasser und auch die nahe Umgebung ist schön grün und reich an Pflanzen. Einige Kilometer weiter talaufwärts trafen wir auf ein geologisches Unikum. In einem senkrecht abfallenden Doppelkrater befinden sich zwei Seen. Kaum Pflanzen säumen den Krater und das ganze erinnert eher an einen tiefen Baggersee als an ein Naturphänomen. 

In der Folge bot die Strecke keine grosse Abwechslung und wir beschlossen bei Mendoza auf eine Alternativroute auszuweichen welche wir auch bereits kannten. Durch ein mächtiges Tal fuhren wir Richtung chilenische Grenze, vorbei am Stausee Potrillos, bei Kitesurfern wohl bekannt. In Uspallata bogen wir schliesslich auf die RN 149 ab welche uns zum National Park Leoncito brachte. Die Strecke führt durch ein breites Hochtal, immer über 2000 müM. Etwa 40 km sind noch ungeteert aber gut zu befahren. Im kleinen aber feinen Campingplatz haben sie seit unserem letzten Besuch extra zwei Stellplätze für Fahrzeugcamper eingerichtet, ansonsten ist er mehrheitlich für Zeltcamper ausgelegt. Da wir die Wanderungen bereits kannten, genossen wir in erster Linie die herrliche Ruhe in diesem abgelegenen Ort auf 2300 müM und die sternenklare Nacht. Übrigens kosten weder Camping noch der National Park selber Eintritt.

Nach einer kurzen Fahrstrecke liegt östlich der Strecke eine wunderschöne Erosionslandschaft. Unweit der Strasse leuchten die Hügel in allen Farben. Eine schmale Piste führt mitten hinein in die Formationen. Gelb, rosarot, braun bis hin zu tiefschwarzen Teilen leuchten die Farben. Früher waren hier noch irgendwelche Mineralien in Miniminen abgebaut worden. Heute sieht man noch einige Ruinen und einen sehr tiefen Vertikalschacht.

Wir blieben auf dieser kaum befahrenen Nebenstrecke. Sie ist angenehm zu befahren und führt durch abwechslungsreiche Landschaft. Bis auf 2700 müM führte einer der Pässe und der Vito kam auf der langen Steigung wieder einmal auf Betriebstemperatur. In einem einfachen Campingplatz in Bella Vista kamen wir unter, auch hier war der erst angepeilte Campingplatz geschlossen gewesen.

Am Dique Cuesta del Viento, Nomen est Omen, kamen wir an einem weiteren Suferhotspot vorbei, allerdings war bei unserm Besuch der Stausee spiegelglatt... In der Gegend mussten kürzlich extreme Regenfälle niedergegangen sein. Jeder kleine Fluss hatte die Strasse mit Geröll und Sand überspült. Die Furten waren zwar bereits wieder freigebaggert worden und die Flüsse ausgetrocknet, aber lange konnte es nicht her sein, denn die Erde war noch immer feucht auf der Strasse.

Und wieder kam es anders als geplant! Aufgrund der guten Bewertungen hatten wir geplant einen frühen Etappenhalt in einem Campingplatz einzulegen. Vor Ort zeigte sich aber leider, dass der Preis in zwei Monaten von 1000 auf 3000 ARS/P gestiegen war, Warmwasser nicht funktioniert und vor allem keinerlei Schatten für das Auto vorhaben war. Dass die Lage dann auch noch direkt an der Hauptstrasse lag, erwog uns weiterzufahren.

 

Aber auch Plan B ging uns nicht auf. Wir fuhren durch den landschaftlich schönen Provinzpark Ischigualasto, aber dort gibt es bedauerlicherweise keine Übernachtungsmöglichkeit. Zudem kann man die Sehenswürdigkeiten, wie auch im benachbarten National Park Talampaya ausschliesslich im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Im Talapaya NP gibt es zwar eine günstige Campingmöglichkeit, aber dafür muss man sowohl für den Anreise- wie den Abreisetag die Eintrittsgebühr entrichten. Der Campingplatz liegt zudem an der prallen Sonne und man muss das Fahrzeug auf dem Parkplatz lassen. Der Eintritt ist wie meistens bei beliebten Nationalparks für Ausländer ein mehrfaches teurer, hier 3500 anstelle von 1000 ARS/P., und um etwas vom Park zu sehen sind nochmals einige Tausend ARS für die Fahrt im 4x4 Bus gefragt. Das war uns dann doch zu teuer, zu kompliziert und wir wollten auch nicht noch den restlichen Nachmittag in der prallen Sonne verbringen. Also fuhren wir noch eine halbe Stunde bis Villa Union. 

Der erste Teil der Tagesetappe, die Strecke durch die Berge von Miranda  war dann ein landschaftliches Highlight. Die roten Felsen und die grünen Täler mit ihren blühenden Säulenkakteen waren vor allem im Morgenlicht sehr eindrücklich. Auch die restliche Tagesstrecke war abwechslungsreich und schön. Nach Chilecito bogen wir einmal mehr von der Ruta 40 auf die wenig befahrene RN 78 ab um durch die Berge nach Fiambala zu gelangen. Am nächsten Morgen erkundeten wir die Umgebung und fuhren erstmal zum Canyon de los Indios um in dieser schönen Schlucht eine kurze Wanderung zu unternehmen. Vor allem die engste Stelle ist eindrücklich und erinnerte uns an die Slotcanyons in Utah.

Der anschliessende Besuch der bekannten  Thermen von Fiambala arteten wieder in einen Flop aus. Zwei Kilometer vor den Thermalanlagen wurden an einer Barriere nach dem Eintrittsticket befragt. Da wir diese nicht vorweisen konnten, wurden wir 15 km zurückgeschickt nach Fiambala um diese dort bei der Touristeninformation zu kaufen. Da angekommen wurde uns mitgeteilt, dass das nächste Zeitfenster von 15 bis 20 h dauert und wir deshalb zwei Stunden hätten warten müssen. In Anbetracht der wenigen Besucher eine momentan sinnlose Sache. Zudem hätten wir auch hier wieder das dreifache bezahlen müssen. Diskussionen wurden mit einem Lächeln quittiert… Da wir in der letzten Nacht einem heftigen Mückenangriff ausgesetzt waren, hatten wir schliesslich keine Lust mehr in Fiambala zu bleiben und zogen weiter.

In diesem spontanen Plan hatte Ueli die Dieselversorgung nicht berücksichtigt. An den ersten zwei Tankmöglichkeiten fuhren wir bedenkenlos vorbei und merkten erst in der Folge, dass die Abstände zwischen Tankstellen wieder einmal recht gross waren. Schliesslich leuchtete die Reserveanzeige schon fast 100 km bis wir im Spargang die nächste Tankstelle erreichten. In Belén sahen wir ein Plakat, welches Grillhähnchen anbot. Wir hatten Lust darauf und kauften kurzentschlossen unser Nachtessen ein. Das sollte sich aber schon in der Nacht rächen! Myrta hatte auf den enthaltenen Salat gänzlich verzichtet und Ueli hatte diesen selber vertilgt. So war es naheliegend, dass das Erbrechen und der Durchfall, welche noch vor Mitternacht einsetzten, einzig diesem zuzuschreiben war. Als aber Myrta am Morgen ebenfalls von Durchfall geplagt wurde, war klar, dass auch mit dem Poulet etwas nicht gestimmt hatte. So wurde die Fahrt nach Cafayate vor allem für Myrta zum Spiessrutenlauf.

 

Wir wollten die gesundheitliche Störung erst mal auskurieren, bevor wir wieder grosse Unternehmungen planten oder weiterzogen. Wir planten deshalb erstmal ein paar Ruhetage ein.