Ostkanada - Mai 2016

Die Karte kann beliebig gezoomt werden, so dass die Details besser ersichtlich sind.

Halifax und Umgebung

Noch war der Frühling nicht in Halifax angekommen, das spürten wir schon nach der Landung auf dem Weg in die Stadt. Man sah kaum spriessende Pflanzen und die Bäume waren alle noch kahl. Auch wenn der Himmel nur leicht bewölkt war, liessen uns die kühlen Temperaturen und der frische Wind frösteln.

Für die ersten Tage nach der Ankunft hatten wir uns ein Auto und ein Airbnb Zimmer in der Nähe des Stadtzentrums gemietet.  Da wir schon vor der Anreise wussten, dass das Schiff mit unserem Fahrzeug darauf frühestens am Mittwoch und nicht schon am Sonntag ankommen würde, hatten wir unsere Pläne angepasst. So oder so mussten wir uns länger als vorgesehen in Halifax aufhalten.

Wir unternahmen mit dem Mietwagen einen Ausflug nach Peggys Cove, dem Ort, vor dessen Küste 1998 die Swissair 111 ins Meer stürzte. Ein Memorial auf einem kleinen, naturbelassenen Stück Land ausserhalb von Peggys Cove erinnert an das schreckliche Ereignis. Der Ort selber besteht nur aus ein paar wenigen Häusern und verfügt über einen kleinen Fischerhafen. Noch war nicht viel los, denn die Saison startet in Nova Scotia erst anfangs Juni.

An einem der regnerischen Tage besuchten wir das Maritime Museum. Nebst Ausstellungsstücken zur allgemeinen, lokalen Schifffahrt, erinnerten zwei Abteilungen des Museums an bedeutende Ereignisse. Als erstes an den Untergang der legendären Titanic, denn Halifax war einer der nächstgelegenen Häfen zur Unfallstelle. Auf dem Friedhof in Halifax wurden über 100 meist nicht identifizierte Opfer der Titanic Katastrophe beerdigt. Ein weiteres tragisches Unglück ereignete sich 1917, als ein Frachtschiff mit einem Munitionsschiff mitten im Hafen zusammenstiess. Die gewaltige, darauf folgende Explosion riss über 2000 Menschen in den Tod und verwüstete ganze Quartiere der Stadt.

Unterdessen war klar geworden, dass sich die Ankunft der Atlantic Conveyor weiter verzögern würde und wir das Auto frühestens am folgenden Montag im Hafen abholen konnten. Da das gebuchte Zimmer uns nicht so lange zur Verfügung stand, mussten wir umziehen, was sich jedoch als Glücksfall herausstellte. Unsere neuen Gastgeber waren uns auf Anhieb sympathisch und wir fühlten bei ihnen und wie zu Hause. Wir durften Küche und Wohnzimmer mitbenutzen und konnten so nach Belieben unsere Mahlzeiten zubereiten. Es ergaben sich gute Gespräche und interessante Diskussionen. Die beiden Hausbesitzer, wie auch Jim, ein weiterer Untermieter, waren gut informierte und interessante Leute, welche viel Wert auf gesunde Ernährung legten.

Am Samstag besuchten wir auf Anraten unserer Gastgeber den Farmersmarket am Ostende der Waterfront. In einer grossen Halle fanden wir verschiedenste Stände mit lokalen Lebensmitteln, Gemüse und Handwerk. Einem weiteren Vorschlag folgend, unternahmen wir zudem einen Ausflug an die nahe Küste, nach Prospect. Dort angekommen, wurden wir von einer dichten Nebelbank begrüsst. Als wir in die Stadt zurückfuhren, klarte der Himmel jedoch auf und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang in einem stadtnahen Park und anschliessend einen Bummel der Waterfront entlang machen. Nach einer Woche mit Wolken und Regen zeigte sich das Wetter zum baldigen Beginn unserer Reise von der besseren Seite.

Endlich am Montag gings zur Spedition. Dort trafen wir auf eine ganze Reihe meist Deutscher Reisender, welche wie wir ihren Camper mit Seabridge nach Halifax verschifft hatten. Nachdem wir die Papiere am Zoll erledigt, und den nötigen Stempel abgeholt hatten, fuhren wir zum Hafen, um das Auto zu holen. Dort gab es zwar einen kleinen Stau, denn sicher über zwanzig Camper, wie wir erfuhren, so viele wie noch nie, wollten von ihren Besitzern in Empfang genommen werden. Nach einer guten Stunde wurde unser Fahrzeug vom Zoll freigegeben. Bereits während der Wartezeit hatte Ueli die Zwischenwand demontiert und die Nummernschilder angebracht, so dass wir gleich losfahren konnten. Als erstes ging es zum Tanken und anschliessend zum Flughafen, um den Mietwagen zu retournieren. Zurück in der Unterkunft räumten wir alles, was wir im Flugzeug mitgebracht hatten, ins Auto. Nach einem ersten Grosseinkauf wurden auch die Lebensmittel verstaut und wir waren startklar.

Wir genossen es, noch einmal in einem warmen Zimmer zu schlafen, freuten uns aber gleichzeitig, dass es nun endlich losgehen konnte. Nach einer Woche in Halifax hatten wir die  Stadt und die paar Sehenswürdigkeiten, die sie zu bieten hatte, gesehen.


Nova Scotia - Cap Breton

Nun waren wir also unterwegs - der Beginn einer grossen Reise. Noch konnten wir es nicht wirklich fassen, es fühlte sich erst mal an wie Ferien und es würde wohl ein paar Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis wir angekommen sind.

Der Ostküste entlang fuhren wir nordwärts. Bald stellte sich heraus, dass auch in dieser Region die Saison noch nicht begonnen hatte, denn Infocenter, Provincialparks, Museen und vor allem auch Campingplätze, waren noch geschlossen. Die erste Nacht verbrachten wir deshalb irgendwo im Wald draussen an einem sehr ruhigen Plätzchen!

Ein erster Höhepunkt sollte der Cabot Trail werden, eine landschaftlich schöne Strecke, welche uns ganz in den Norden von Nova Scotia und zum Cape Breton National Park brachte. Auch dieser war offiziell noch geschlossen, die meisten Wanderwege waren aber begehbar und wir konnten den Campingplätzen trotzdem nutzen. Da die Sanitäreinrichtungen ebenfalls noch nicht zugänglich waren, konnten wir sogar gratis übernachten.

Eine kurze Wanderung führte uns auf die Middle Head Halbinsel hinaus. Überall keiften die Eichhörnchen und jagten sich die Bäume hoch, ohne uns auch nur zu bemerken. Am Ende der Landzunge nisteten grosse Möwen in den Felsnischen. Der bissige Wind im offenen Gelände liess uns jedoch schnell wieder den schützenden Wald aufsuchen.

Die Nordspitze Nova Scotias gehört nicht zum Nationalpark, deshalb ist die Fischerei dort erlaubt und sie ermöglicht den Leuten in den kleinen Orten ein Auskommen. Im Gespräch mit ein paar Fischern erfuhren wir, dass die Hummersaison in wenigen Tagen beginnen würde. Sie dauert 8 Wochen und sichert den Männern einen Grossteil ihres Jahreseinkommens. Sie legen mehrere hundert Hummerfallen aus und mit etwas Glück können sie mit dem Fang ein kleines Vermögen verdienen. Allerdings erhalten die Fischer nur gerade 5 CAD pro Pfund Hummer, während in den Restaurants in Europa oft zwanzigmal so viel bezahlt werden muss.

Zurück im Nationalpark unternahmen wir verschiedene kleine Wanderungen in immer wieder wechselnder Umgebung. Einmal durch eine Sumpflandschaft, voll mit insektenfressenden Pflanzen, dann wieder durch dichten Wald zu einem Wasserfall. Die längste Route war der Skyline Trail, welcher uns auf dem Hochplateau bis zu einem Ausblick auf die schöne Steilküste führte. Nur die angesagten Elche liessen sich noch nicht blicken.

Unser nächstes Ziel war die Bay of Fundy, berühmt für die unglaublich grossen Ebbe und Flut Unterschiede, die bis zu 16 Meter messen können. Als wir in Truro ankamen, war das Wetter angenehm warm und sonnig. Dort wollten wir das Phänomen der Tidal Bore beobachten, eine Welle, welche durch die steigende Flut entsteht, wenn sie sich den Weg flussaufwärts bahnt. Die Flut war jedoch erst am späten Abend zu erwarten, so dass wir sie wohl oder übel unbeobachtet liessen.

Wir suchten an der Küste nach einem Übernachtungsplatz, was sich als relativ schwierig herausstellte, denn entweder war diese nicht zugänglich oder wenn ein Weg hinausführte, stand sicher ein Haus am Ende der Strasse. Schliesslich fanden wir einen schönen, privaten Campingplatz,  wo wir direkt an einem Fluss stehen konnten. Es war das erste Mal so warm, dass wir bis nach sechs Uhr draussen die Sonne genossen. Sobald diese jedoch hinter den Bäumen verschwand, wurde es schnell kühl.

Der nächste Morgen war grau und neblig und es regnete zum Teil heftig. Daher fiel die Fahrt der Küste entlang sprichwörtlich ins Wasser und die Sicht wurde durch den dichten Nebel getrübt. In Parrsboro besuchten wir das geologische Museum. Dieses zeigte in einer aufschlussreichen Darstellung die Entstehung des Lebens auf unserem Planeten, denn in dieser Gegend waren unzählige Fossilien gefunden worden, welche die Geschichte der letzten 300 Millionen Jahre erzählen.

Einen weiteren Halt legten wir in Joggins ein, wo ein 15 km langer Küstenabschnitt zum UNSESCO Kulturerbe deklariert wurde. Noch heute findet man dort unzählige Spuren längst ausgestorbener Tier- und Pflanzenarten. Wir hielten uns jedoch nicht allzu lange draussen auf, denn es schüttete wieder wie aus Kübeln, und wir verzogen uns ins warme, trockene Auto.


New Brunswick, Quebec und Ontario

New Brunswick empfing uns mit weiterhin unfreundlichem Wetter. Bei solchen Aussichten war es sicher eine gute Idee, einem der wohl coolsten Läden Nordamerikas einen Besuch abzustatten. Ueli war schon im Vorfeld der Reise beim Recherchieren auf die Ladenkette Bass Pro Shop gestossen und hatte bereits die in Moncton ansässige Filiale als Ziel markiert. Diese Ladenkette vertreibt, wie einige andere auch, alles was der Liebhaber von Outdoor Aktivitäten begehrt. Bass Pro unterscheidet sich aber dadurch, dass sowohl ausserhalb wie auch im Ladeninneren alles phantastisch dekoriert ist. Wir staunten aber schon, was so alles zum Jagen, Fischen und Campieren angeboten wurde. In der Abteilung für Jagdwaffen beispielsweise war von der Flinte bis zum Jagdpfeilbogen alles erhältlich, ebenso die passenden Tarnkleider und jedes erdenkliche Werkzeug zum Verarbeiten der Beute.

Einen Zwischenhalt legten wir im Kouchibouguac Nationalpark ein. Obwohl auch dieser offiziell noch geschlossen war, konnten wir die verschiedenen Wanderwege nutzen, welche durch die sehr abwechslungsreiche Landschaft führten. Da der Park am Meer liegt, waren es vor allem die eindrücklichen Küstenlandschaften, die uns begeisterten. Anhand der Grösse der vorhandenen Parkplätze gingen wir davon aus, dass in den Sommermonaten hier einiges los sein musste. Wir waren allein unterwegs und genossen die mystische Stimmung, hervorgerufen durch das neblige Wetter. Im Landesinnern bot der Park weite Sumpflandschaften, dichte Tannenwälder und alte Baumbestände, dies obwohl in der Gegend im 19. Jahrhundert viele Bäume geschlagen wurden, um Masten für die englischen Segelschiffe zu fertigen.

Durch eine weitgehend unbesiedelte Landschaft führte unsere Route nun von Miramichi aus nach Westen. Für fast 150 km gab es hier weder Ortschaften noch Infrastruktur. Der grösste Teil des Gebietes wurde als Wildnis ausgewiesen, während kleinere Flächen forstwirtschaftlich genutzt wurden. Beides hatte zur Konsequenz, dass wir kaum irgendwo von der Strasse wegkamen. Da das Wetter nach wie vor unfreundlich war, hatten wir aber so oder so keine Lust, uns in den Wäldern aufzuhalten.

In Grand Falls legten wir einen Fotostopp ein, um die gewaltigen Wasserfälle zu besuchen, welche nach den Niagarafällen die Zweitgrössten Nordamerikas sein sollen. Danach suchten wir einen Platz zum Übernachten und da Ueli Geburtstag hatte, eine Möglichkeit, um auswärts essen zu gehen. Wir fanden schliesslich einen, wie sollte es anders sein, noch geschlossenen Camping. Freundlicherweise öffnete der Besitzer jedoch extra für uns die WC Anlage, so dass wir trotzdem übernachten konnten. Sogar ein Restaurant fanden wir im Ort, entschieden jedoch, nach einem Blick auf die Speisekarte, doch lieber selber zu kochen.

Am nächsten Morgen kam die grosse Überraschung, denn die Landschaft und unser Camper waren tief verschneit! Bis fast auf die Höhe des St. Lorenz Stroms war die Strasse schneebedeckt. Wir folgten dem mächtigen Fluss stromaufwärts Richtung Quebec, erst auf der Autobahn, als das Wetter etwas aufklarte, jedoch dem Highway 132 entlang, welcher durch kleine Dörfer, vorbei an vielen hübschen Häusern führte.

In Levis steuerten wir einen Campingplatz an, von welchem aus wir mit der Fähre direkt in die Altstadt Quebecs übersetzen könnten. Da der Platz aber nicht nur teuer, sondern zudem an einer lauten Strasse lag, entschlossen wir uns, in einem Motel in der Nähe ein Zimmer zu nehmen. Zu unserer Überraschung war dieses sogar mit einer grossen Jacuzzi Badewanne ausgestattet. Wir genossen ein heisses Bad, den Abend im warmen Zimmer und schnelles Internet.  Nach all den Tagen und Nächten in der kalten und nassen Witterung gönnten wir uns diesen Luxus, und überliessen es den «richtigen Abenteurern», der Kälte und dem Regen zu trotzen.

Am folgenden Morgen sollte sich das Wetter laut Prognose gegen Mittag bessern, also schliefen wir erst mal gemütlich aus, bevor wir über die alte Stahlbrücke nach Quebec hineinfuhren. Am Alten Hafen liessen wir das Auto stehen und erkundeten die Altstadt zu Fuss. Auch wenn nur noch ein kleines Quartier der alten Stadt Quebec stehengeblieben war, konnten wir uns gut vorstellen, wie die Stadt früher ausgesehen haben musste. Wir stiegen zu der alten Zitadelle hoch, von wo wir einen herrlichen Blick über die Stadt und den St. Lorenz Strom werfen konnten. Vorbei am Chateau Frontenac und anderen imposanten Gebäuden gelangten wir zum Alten Hafen zurück, wo wir die Markthalle besuchten. Das riesige Angebot an lokalen und internationalen Spezialitäten, vor allem aus Frankreich, verlockten zum Einkaufen.

Nun war es an der Zeit, die Zivilisation wieder hinter uns zu lassen. Wir fuhren Richtung Westen aus der Stadt und tauchten nach wenigen Kilometern wieder in die Wälder Kanadas ein. Ein nächster Höhepunkt war der Mauricie Nationalpark. Die Strasse durch diesen bei den Einheimischen sehr beliebten Park war noch geschlossen, sollte jedoch am nächsten Morgen geöffnet werden. Wir richteten uns im Campingplatz ein und starteten von dort aus zu einer ausgedehnten Wanderung. Neben vielen Kleintieren und Vögeln sahen wir die ersten Wildblumen, die nach dem langen Winter ihre Köpfe in die Sonne streckten. Auf einem sonnengewärmten Stein lag zu unserer grossen Überraschung eine Schlange. Der Park bot eine Vielzahl an Outdoor Aktivitäten, wie Wander- und Velorouten und im Sommer vor allem Kanufahrten auf den unzähligen Seen. Auch am nächsten Tag waren wir viel zu Fuss unterwegs, entlang der einzigen Strasse durch den Park hielten wir immer wieder an, um kleine Wanderung zu unternehmen.

Unser Plan war, in den nächsten, westwärts gelegenen Mt. Tremblant Nationalpark zu fahren. Dazu wählten wir erst eine Piste durch eine sogenannte Réserve Faunique, dem Wildreservat Mastigouche. Die Gebiete dienen primär der kontrollierten Jagd und Fischerei, und verfügen daher über viele, sehr schöne, kleine Campingmöglichkeiten. Von dort aus wollten wir über den Nordost Eingang in den Mt. Tremblant Nationalpark gelangen. Da dieser noch geschlossen war, umfuhren wir den Park auf der Nordseite, wiederum durch einen Wildpark, die riesige Réserve Faunique Rouge Matawin. Noch waren diese Gebiete kaum besucht und wir begegneten nur wenigen anderen Fahrzeugen. Kurz vor dem Ausgang der Réserve suchten wir uns einen Übernachtungsplatz, wunderschön an einem See gelegen. Bei unserer Ankunft war nur ein weiterer Camper da, später am Abend kam eine weitere Gruppe dazu. Ab dem folgenden Tag war der Platz jedoch ausgebucht, denn die Kanadier feierten das erste lange Weekend im Jahr, den Victoria Day, heute auch Patriots Day genannt. Wir genossen die eine Nacht an diesem wunderschönen Ort, vor allem die grandiose Aussicht auf den See, in welchem sich nach dem Eindunkeln der Vollmond spiegelte. Vögel, Eichhörnchen und sogar ein grosser Feldhase unterhielten uns dabei.

Da es sich herausstellte, dass auch auf dieser Seite des Mt. Tremblant Nationalparks viele Pisten noch geschlossen waren und zudem die Campingplätze übervoll sein würden, verzichteten wir auf den Besuch und fuhren südwärts Richtung Ottawa und damit in die Provinz Ontario. In Ottawa war einiges los, das warme Wetter und das lange Wochenende hatten tausende Besucher angelockt und so war es schwierig für uns, einen Parkplatz zu finden. Beim By Market hielten wir schliesslich im Parkverbot und schlenderten über den Markt. Ottawa bot neben der interessanten Altstadt vor allem eine Vielzahl an Museen, die uns jedoch bei dem herrlichen Wetter nicht lockten. Nach einem ausgedehnten Spaziergang verliessen wir die Stadt wieder und fuhren an den St. Lorenz Strom hinunter. Ein Parkway führte durch die landschaftlich schönsten Strecken, unter anderem durch den 1000 Islands Nationalpark. Im Besucherzentrum informierten wir uns über Geschichte, Fauna und Flora dieser Gegend und waren überrascht zu erfahren, dass mehrere Schildkrötenarten in der Region heimisch sind. Trotz den Feiertagen kamen wir im ersten angepeilten Campingplatz im Ivy Lea State Park unter.

Am nächsten Tag starteten wir zur langen Fahrt nach Woodstock, wo wir Freunde besuchen wollten. Bevor wir auf die Autobahn wechselten, fuhren wir auf Landstrassen dem St. Lorenz Strom und später dem Lake Ontario entlang. Kleine Städtchen und gepflegte alte Häuser säumten den Weg. Mit einer Fähre setzten wir auf eine grosse Halbinsel über, um danach wieder an die Ufer des Ontario Sees zu gelangen.

Wir verbrachten ein sehr ruhiges und entspanntes Wochenende mit den Mapplebecks. Bei bestem Wetter und angenehm warmen Temperaturen genossen wir es, draussen zu sitzen und abends im Garten zu grillen. Am ersten Arbeitstag nach dem Victoria Day besuchten wir die E+H Niederlassung in Burlington, so dass Ueli seine Arbeitskollegen noch einmal sehen konnte. Wie Uelis Recherchen im Vorfeld ergeben hatten, befand sich in unmittelbarer Nähe die Nordamerikavertretung der Runva Seilwinden und wir beschlossen, dort unser Stahlwindenseil gegen ein synthetisches ersetzen zu lassen. Das Seil inklusive Haken und Aluminiumführung kostete nur gerade 120 CHF und somit weniger als die Hälfte aller Angebote, welche in Europa zu finden waren.

Unseren nächsten und für den Moment letzten Halt in Kanada legten wir an den Niagara Falls ein. Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir die gewaltigen Wasserfälle. Obwohl an diesem Touristenmagnet wie immer viele Leute unterwegs waren, hatten wir sogar das Glück, nur 100 m davon entfernt einen Parkplatz zu finden. Blendet man die ganzen touristischen Einrichtungen, Hochhäuser und Shops rund um die Niagara Falls aus, um bilden diese nach wie vor ein eindrückliches Naturschauspiel.

Da wir uns entschlossen hatten, die Great Plains auf der amerikanischen Seite zu durchqueren, war es nun an der Zeit, die Grenze in die USA zu überschreiten. Diese Routenführung hatten wir bevorzugt, da wir so die vielen schönen Sehenswürdigkeiten in South Dakota besuchen konnten. Zudem ist die Strecke durch die endlosen Landwirtschaftsgebiete einiges kürzer als in Kanada, und die Wälder- und Seenlandschaften Kanadas werden wir auf jeden Fall auf dem Weg nach Alaska wieder antreffen.



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San Martin de los Andes

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt, von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte, abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Weiter Nordwärts

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Eigentlich hatten wir gehofft, dass die Strecke nach Zapala geteert ist. Dem war aber nicht so, der grösste Teil der Strecke ist nach wie vor eine teilweise recht ruppige Piste. Die Landschaft durch die kargen Berge machte aber das Gerüttel durchaus wett. Wir hatten geplant, im National Park Laguna Blanca, 40 km ausserhalb von Zapala zu übernachten. Leider stellte sich heraus, dass aufgrund kürzlich aufgetretener Vogelgrippefällen sowohl der Campingplatz wie auch der Zugang zu See geschlossen worden war um die Verbreitung der grässlichen Seuche einzudämmen. So fuhren wir weiter bis nach Las Lajas um dort zu übernachten.

Die Fahrt ging weiter in eine Gegend die wir auch bereits etwas kannten, nach Copahue. Beim letzten Besuch waren wir nicht hochgefahren zu dem Thermalbad, sondern hatten am Lago Caviahue übernachtet. Nun stellte sich aber heraus, dass wir nichts verpasst hatten. Die Piste hoch auf über 2000 müM ist nicht angenehm, zu fahren und die geothermischen Felder sind so bescheiden, dass es nicht einmal lohnte eine Foto davon zu machen. Gut, wir sind vielleicht etwas verwöhnt nach dem Besuch so vieler anderer, viel eindrücklicheren Orte. Das Thermalbad selber war auch nicht wirklich berauschend, zudem war der Wind unterdessen so heftig, dass es uns nicht reizte ein Bad zu nehmen. Der Ort hat seine besten Zeiten längst hinter sich und es scheint nicht, dass irgendjemand daran etwas ändern wollte. Der herrliche Übernachtungsplatz den wir vor fünf Jahren kennengelernt hatten, war für den Mercedes leider nicht zugänglich und alternative Plätze waren dem heftigen Wind voll ausgesetzt. So entschlossen wir uns weiterzufahren, aber es wurde ein langer Tag. Wir hatten gehofft ein schönes Buschcamp entlang der reizvollen Strecke zu finden, aber der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nur den Abstecher zum Salto Agrio liessen wir uns nicht nehmen. Es ist einer der farbeprächtigsten Wasserfälle, die wir bisher besucht haben. Der blaue Himmel im Kontrast mit den schwarzen Basaltsäulen und der orangefarbenen Flussufern ist sehr eindrücklich.

Die ersten 40 km der Piste waren echt mühsam, sie wurde schliesslich aber gut fahrbar. Ein Wegweiser schickte uns auf eine kleine Piste Richtung Chos Mahal. Es stellte sich heraus, dass man so ein paar Kilometer abschneiden konnte. Da die Route eher sandig als steinig war und zudem wenig Wellblech aufwies eine gute Option für uns. Im Camping Municipal genossen wir den Abend und eine ruhige Nacht.

 

Nun waren wir wieder auf der legendären Ruta 40 unterwegs. Hoch und runterführte die Strecke, meist durch karge Berglandschaften. Und dann war wieder einmal mehr aus mit Teerstrasse. Gut 100 km Rüttelpiste war angesagt. Auf der Strecke entlang dem Rio Grande hatten wir beim letzten Mal einen kapitalen Steinschlag in der Windschutzscheibe kassiert, entsprechend vorsichtig kreuzten wir den wenigen Gegenverkehr. Die letzten 100 km bis Malargüe waren dann wieder gute Teerstrasse. 

Einige Kilometer nördlich von Malargüe bogen wir in das Seitental ab welches zum bekannten Skizentrum von Las Lenas führt. Zum Skigebiet fuhren wir nicht hoch, sondern besuchten erst die Laguna La Nina Encantada, ein herrliches Juwel in der kargen Landschaft. Ein von Grundwasserquellen gespeister See liegt eingebettet in einem Felsenkessel. Fette Forellen schwimmen durch das klare Wasser und auch die nahe Umgebung ist schön grün und reich an Pflanzen. Einige Kilometer weiter talaufwärts trafen wir auf ein geologisches Unikum. In einem senkrecht abfallenden Doppelkrater befinden sich zwei Seen. Kaum Pflanzen säumen den Krater und das ganze erinnert eher an einen tiefen Baggersee als an ein Naturphänomen. 

In der Folge bot die Strecke keine grosse Abwechslung und wir beschlossen bei Mendoza auf eine Alternativroute auszuweichen welche wir auch bereits kannten. Durch ein mächtiges Tal fuhren wir Richtung chilenische Grenze, vorbei am Stausee Potrillos, bei Kitesurfern wohl bekannt. In Uspallata bogen wir schliesslich auf die RN 149 ab welche uns zum National Park Leoncito brachte. Die Strecke führt durch ein breites Hochtal, immer über 2000 müM. Etwa 40 km sind noch ungeteert aber gut zu befahren. Im kleinen aber feinen Campingplatz haben sie seit unserem letzten Besuch extra zwei Stellplätze für Fahrzeugcamper eingerichtet, ansonsten ist er mehrheitlich für Zeltcamper ausgelegt. Da wir die Wanderungen bereits kannten, genossen wir in erster Linie die herrliche Ruhe in diesem abgelegenen Ort auf 2300 müM und die sternenklare Nacht. Übrigens kosten weder Camping noch der National Park selber Eintritt.

Nach einer kurzen Fahrstrecke liegt östlich der Strecke eine wunderschöne Erosionslandschaft. Unweit der Strasse leuchten die Hügel in allen Farben. Eine schmale Piste führt mitten hinein in die Formationen. Gelb, rosarot, braun bis hin zu tiefschwarzen Teilen leuchten die Farben. Früher waren hier noch irgendwelche Mineralien in Miniminen abgebaut worden. Heute sieht man noch einige Ruinen und einen sehr tiefen Vertikalschacht.

Wir blieben auf dieser kaum befahrenen Nebenstrecke. Sie ist angenehm zu befahren und führt durch abwechslungsreiche Landschaft. Bis auf 2700 müM führte einer der Pässe und der Vito kam auf der langen Steigung wieder einmal auf Betriebstemperatur. In einem einfachen Campingplatz in Bella Vista kamen wir unter, auch hier war der erst angepeilte Campingplatz geschlossen gewesen.

Am Dique Cuesta del Viento, Nomen est Omen, kamen wir an einem weiteren Suferhotspot vorbei, allerdings war bei unserm Besuch der Stausee spiegelglatt... In der Gegend mussten kürzlich extreme Regenfälle niedergegangen sein. Jeder kleine Fluss hatte die Strasse mit Geröll und Sand überspült. Die Furten waren zwar bereits wieder freigebaggert worden und die Flüsse ausgetrocknet, aber lange konnte es nicht her sein, denn die Erde war noch immer feucht auf der Strasse.

Und wieder kam es anders als geplant! Aufgrund der guten Bewertungen hatten wir geplant einen frühen Etappenhalt in einem Campingplatz einzulegen. Vor Ort zeigte sich aber leider, dass der Preis in zwei Monaten von 1000 auf 3000 ARS/P gestiegen war, Warmwasser nicht funktioniert und vor allem keinerlei Schatten für das Auto vorhaben war. Dass die Lage dann auch noch direkt an der Hauptstrasse lag, erwog uns weiterzufahren.

 

Aber auch Plan B ging uns nicht auf. Wir fuhren durch den landschaftlich schönen Provinzpark Ischigualasto, aber dort gibt es bedauerlicherweise keine Übernachtungsmöglichkeit. Zudem kann man die Sehenswürdigkeiten, wie auch im benachbarten National Park Talampaya ausschliesslich im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Im Talapaya NP gibt es zwar eine günstige Campingmöglichkeit, aber dafür muss man sowohl für den Anreise- wie den Abreisetag die Eintrittsgebühr entrichten. Der Campingplatz liegt zudem an der prallen Sonne und man muss das Fahrzeug auf dem Parkplatz lassen. Der Eintritt ist wie meistens bei beliebten Nationalparks für Ausländer ein mehrfaches teurer, hier 3500 anstelle von 1000 ARS/P., und um etwas vom Park zu sehen sind nochmals einige Tausend ARS für die Fahrt im 4x4 Bus gefragt. Das war uns dann doch zu teuer, zu kompliziert und wir wollten auch nicht noch den restlichen Nachmittag in der prallen Sonne verbringen. Also fuhren wir noch eine halbe Stunde bis Villa Union. 

Der erste Teil der Tagesetappe, die Strecke durch die Berge von Miranda  war dann ein landschaftliches Highlight. Die roten Felsen und die grünen Täler mit ihren blühenden Säulenkakteen waren vor allem im Morgenlicht sehr eindrücklich. Auch die restliche Tagesstrecke war abwechslungsreich und schön. Nach Chilecito bogen wir einmal mehr von der Ruta 40 auf die wenig befahrene RN 78 ab um durch die Berge nach Fiambala zu gelangen. Am nächsten Morgen erkundeten wir die Umgebung und fuhren erstmal zum Canyon de los Indios um in dieser schönen Schlucht eine kurze Wanderung zu unternehmen. Vor allem die engste Stelle ist eindrücklich und erinnerte uns an die Slotcanyons in Utah.

Der anschliessende Besuch der bekannten  Thermen von Fiambala arteten wieder in einen Flop aus. Zwei Kilometer vor den Thermalanlagen wurden an einer Barriere nach dem Eintrittsticket befragt. Da wir diese nicht vorweisen konnten, wurden wir 15 km zurückgeschickt nach Fiambala um diese dort bei der Touristeninformation zu kaufen. Da angekommen wurde uns mitgeteilt, dass das nächste Zeitfenster von 15 bis 20 h dauert und wir deshalb zwei Stunden hätten warten müssen. In Anbetracht der wenigen Besucher eine momentan sinnlose Sache. Zudem hätten wir auch hier wieder das dreifache bezahlen müssen. Diskussionen wurden mit einem Lächeln quittiert… Da wir in der letzten Nacht einem heftigen Mückenangriff ausgesetzt waren, hatten wir schliesslich keine Lust mehr in Fiambala zu bleiben und zogen weiter.

In diesem spontanen Plan hatte Ueli die Dieselversorgung nicht berücksichtigt. An den ersten zwei Tankmöglichkeiten fuhren wir bedenkenlos vorbei und merkten erst in der Folge, dass die Abstände zwischen Tankstellen wieder einmal recht gross waren. Schliesslich leuchtete die Reserveanzeige schon fast 100 km bis wir im Spargang die nächste Tankstelle erreichten. In Belén sahen wir ein Plakat, welches Grillhähnchen anbot. Wir hatten Lust darauf und kauften kurzentschlossen unser Nachtessen ein. Das sollte sich aber schon in der Nacht rächen! Myrta hatte auf den enthaltenen Salat gänzlich verzichtet und Ueli hatte diesen selber vertilgt. So war es naheliegend, dass das Erbrechen und der Durchfall, welche noch vor Mitternacht einsetzten, einzig diesem zuzuschreiben war. Als aber Myrta am Morgen ebenfalls von Durchfall geplagt wurde, war klar, dass auch mit dem Poulet etwas nicht gestimmt hatte. So wurde die Fahrt nach Cafayate vor allem für Myrta zum Spiessrutenlauf.

 

Wir wollten die gesundheitliche Störung erst mal auskurieren, bevor wir wieder grosse Unternehmungen planten oder weiterzogen. Wir planten deshalb erstmal ein paar Ruhetage ein.