Etappe 10: Neuchâtel-Basel***

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Streckenlänge:

250 km (ohne Abstecher)

Empfohlene Dauer:

Minimum 2 Tage

Empfohlen 3 Tage (Highlights)

Ideal 4-5 Tage

Highlights: 

Chasseral, Bielersee, Solothurn, Aarau, Schloss Lenzburg, Vindonissa, Augusta Raurica

Startpunkt:

Parkplatz Hafen Neuchâtel

Endpunkt:

Parkplatz Zoo Basel

DIESE ETAPPE IST ALS GANZES NICHT TEIL DER GRAND TOUR OF SWITZERLAND. WENN ABER DER STARTPUNKT IN BASEL WAR, KANN SO DIE RUNDREISE SINNVOLL BEENDET WERDEN

 

WEITERFAHRT

Wir verlassen die Stadt und fahren via Dombresson Richtung St. Imier. Einige Kilometer nach Le Pâquier biegen wir rechts ab Richtung Chasseral. Der Abstecher lohnt sich nur bei klarem Wetter, denn es ist die Fernsicht, die den Reiz des Berges ausmacht.

Ist das Wetter hingegen schlecht, fährt man direkt nach La Neuveville.

Chasseral***

Die Strasse zum Chasseral ist schmal und zum Teil recht steil. Oben angekommen, geniesst man jedoch eine der besten Aussichten über das Mittelland und in die Alpen. Nur bei klarem Wetter sinnvoll.

WEITERFAHRT

Nun geht es in Kehren hinunter auf das Plateau von Diesse und weiter nach La Neuveville.

La Neuveville**

Das historische Städtchen liegt am Bielersee und lädt zu einem Spaziergang durch die engen Gassen der gut erhaltenen Altstadt ein. Obwohl zwischen der Stadt und dem Seeufer sowohl die Bahnlinie als auch die Autobahn verläuft, verfügt La Neuveville über einen kleinen Hafen und ist damit an das Netz der Kursschiffe auf dem Bielersee angeschlossen. 

Ausflug auf die St. Petersinsel (Karte und Info)**

Mit dem Schiff, welches ungefähr einmal pro Stunde verkehrt, kann man von La Neuveville nach Erlach übersetzen. Von dort kann die verkehrsfreie, sehr beliebte St. Petersinsel zu Fuss erkundet werden. Ein einfacher Weg führt über die Insel, vorbei an mehreren Rastplätze und Bademöglichkeiten. Das wunderschöne, historische Klosterhotel an der Nordspitze der Insel lädt zum Einkehren ein.

11 km / 20 Hm / 2h 40

 

In unmittelbarer Nähe von La Neuveville, etwas abseits der Durchgangsstrasse, liegt das verschlafene Städtchen Le Landeron. Auch dieser Ort verfügt über einen zwar kleinen, aber sehr intakt gebliebenen mittelalterlichen Kern, der durchaus sehenswert ist.


WEITERFAHRT
Wir fahren auf der Kantonsstrasse dem Seeufer entlang Richtung Biel. Wählt man diesen Weg,  liegen an der Strecke einige kleinere Ortschaften, die sich für einen Zwischenhalt lohnen.

Bieler See**

Entlang dem Nordufer durchfährt man mehrere Dörfer, welche vom Weinbau geprägt sind. Die nach Süden ausgerichteten Hänge bieten gute Voraussetzungen, um ausgezeichnete Weine, vor allem den weissen Chasselas, anzubauen.

Ligerz**

Im langgestreckten Dorf findet man neben einigen Weingütern auch das Rebbau Museum.
Weinbaumuseum am Bielersee
Im geschichtsträchtigen Wohnhaus aus dem 16. Jh. werden in der Dauerausstellung Kultur und Geschichte des Weinbaus aufgezeigt. Eine komplett eingerichtete Küferei und Brennerei geben Einblick in diese alten Handwerke.

  • Offen Mai bis Oktober, Samstag und Sonntag 13:30 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 6 CHF / Museumpass

Twann***

Das grösste Weinbaudorf am Bielersee bietet vor allem auch Gelegenheit, in einem der vielen Restaurants den lokalen Fisch und dazu den einheimischen Wein zu probieren. Entlang der hübschen Dorfgasse finden sich einige renommierte Weingüter.

Wer sich gerne ein wenig die Füsse vertreten möchte, dem sei die kurze Wanderung durch die Twannbachschlucht hoch und via Gaicht und durch die Rebberge zurück nach Twann, empfohlen.

Wanderung Bieler Rebenweg (Karte und Info)**

Wer sein Interesse am Weinbau der Bielersee Region weiter vertiefen möchte, kann den Rebenweg von La Neuveville nach Biel unter die Füsse nehmen. Der Weg führt grösstenteils durch die Rebberge. Zwischen Ligerz und Twann verläuft zudem der Reblehrpfad mit vielen spannenden Informationen zum Rebbau.

15 km / 400 Hm / 4h

Für die Fahrt nach La Neuveville oder zurück zum Ausgangspunkt bietet sich der Zug an. Die Wanderung lässt sich auf diese Weise auch nach Wunsch abkürzen (Bahn verkehrt mindestens 1x pro Stunde). Alternativ legt man die Strecke mit dem Schiff zurück. Fahrplan

Biel**

Die aus dem 15. bis 18. Jh. stammende Bieler Altstadt gilt als eine der besterhaltenen Europas. Mehrere, zum Teil mittelalterliche Türme und Brunnen säumen die engen Gassen. Am einfachsten spaziert man durch die Obergasse in eine Richtung und durch die Untergasse in die andere zurück, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altstadt nicht zu verpassen. Auch der samstägliche Wochenmarkt wird hier abgehalten.

Cité du Temps, Omega und Swatch Museum***

Wenige Parkplätze in der Umgebung vorhanden. Das Museum ist von der Altstadt aus in 15 Minuten zu Fuss oder mit dem Bus Nr. 2, 4, 7 oder 72, mit Halt direkt vor dem Haus, erreichbar.

Auch Biel ist eine „Uhrenstadt“ und einige der namhaften Hersteller, wie Rolex, Omega oder Swatch sind hier angesiedelt. Im Museum Cité du Temps, welches 2019 eröffnet wurde, werden einerseits die verspielten, fröhlichen Produkte von Swatch und andererseits die Luxusuhren von Omega präsentiert und die Technik der Zeitmessung erklärt.

  • Offen Dienstag bis Freitag 11-18 Uhr, Samstag und Sonntag 10-17 Uhr
  • Eintritt kostenlos 

WEITERFAHRT

Wir fahren nach Solothurn. Da es entlang der Strecke nicht viel zu entdecken gibt, wählen Eilige die Autobahnverbindung. Parkplätze stehen beim West Bahnhof, unweit der Altstadt, zur Verfügung. 

Die Stadt ist aber von Biel aus auch auf der Aare mit dem Schiff erreichbar. Die ca. 3 stündige Fahrt gilt als die schönste Flussfahrt der Schweiz. In beide Richtungen 2-3 Verbindungen pro Tag (Online Fahrplan) Die Rückfahrt kann in kurzer Zeit auch mit dem Zug erfolgen. 

Solothurn***

Solothurn bezeichnet sich gerne als "Öufi" Stadt, da die Zahl elf oder eben wie die Solothurner sagen "Öuf" immer wieder auftaucht, sei es bei der Anzahl Brunnen, Kapellen oder Kirchen. Selbst ein Zifferblatt mit nur 11 Stunden fehlt nicht.

Die Altstadt lässt sich gut auf eigene Faust erkunden, es werden aber auch geführte Touren angeboten.

(ca. 60-90 Minuten, jeweils um 14:30, 10 CHF/P.)

Altstadt Rundgang***

Vom Parkplatz aus gelangen wir durch die Schanzenstrasse zur 11i Uhr, welche ein Zifferblatt mit nur 11 Stunden aufweist, eine Kuriosität, und Symbol für die „Öufi“ Stadt. 

Weiter Richtung Zentrums fällt der massive Buristurm ins Auge, welcher das Bieltor flankiert, durch das wir die Altstadt betreten.

Durch die Urbangasse spazieren wir durch den historischen  Stadtteil und kommen am Alten Zeughaus Museum (Museumpass) vorbei, welches eine umfangreiche Waffensammlung ausstellt. Durch das imposante und fotogene Baseltor verlassen wir die Altstadt, um einen Blick auf die Riedholzschanze, eine der ursprünglichen Festungsanlagen, zu werfen.

Wieder zurück innerhalb der Stadtmauer besichtigen wir die St. Ursen Kathedrale. Von deren über 246 Stufen erreichbaren Turmspitze hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt. Eintritt 1-3 CHF.

Durch die Hauptgasse gelangen wir zur Jesuiten Kirche, eine der schönsten Barockkirchen der Schweiz, und weiter zum Zeitglockenturm. Der älteste Turm der Stadt, erbaut in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts, wurde im Jahr 1545 mit einem astronomischen Uhrwerk und  einem Glockenspiel ausgestattet.

Durch die Schaalgasse erreichen wir die Aare, an deren Ufer das mächtige Landhaus ins Wasser hinaus gebaut ist.

 

Bevor wir zum Parkplatz zurückgehen, unterqueren wir die Eisenbahnbrücke und erblicken auf der gegenüberliegenden Seite den Krummturm. Der Turm ist nicht wirklich krumm, wie sein Name vermuten lässt, die eigenartige Dachkonstruktion vermittelt jedoch den etwas schiefen Eindruck.


Ausflug auf den Weissenstein**

Der Hausberg von Solothurn ist auf mehrere Wege erreichbar. An Werktagen (Wochenende Fahrverbot) fährt man mit dem Auto auf einer schmalen und steilen Bergstrasse nach oben, man besteigt die täglich verkehrende Gondelbahn von Oberdorf aus oder man legt den Aufstieg zu Fuss zurück (600 Hm).

Vom Plateau aus bietet sich einmal mehr eine herrliche Aussicht in die Alpen, welche man bei einem Kaffee oder einem Mittagessen auf der Terrasse des Hotels geniessen kann.

Die Gegend ist ausserdem sehr beliebt bei Spaziergängern und Wanderern, wodurch an einem schönen Wochenende die Bahn ziemlich ausgelastet sein kann. Eine oft begangene Strecke führt Richtung Hinterweissenstein, wo in der Bauernwirtschaft Gäste bewirtet werden, inkl. Rückweg ca. 1 Stunde. Wer nicht den gleichen Weg zurück gehen will, kann den nicht markierten Gratweg (Einstieg oberhalb Restaurant Hinterweissenstein) wählen. Daneben sind auch einige weniger begangene Routen möglich für alle, die die Landschaft lieber alleine geniessen.
Zum Beispiel:

Die Gondelbahn bereits bei der Mittelstation Nesselboden verlassen. Von dort über die „Glatti Flue“ zum „Balmfluechöpfli“ und weiter hoch zur „Röti“ wandern und anschliessend zum Hotel Weissenstein absteigen. Mit der Gondelbahn zurück nach Oberdorf.

Die Tour kann auch in umgekehrter Richtung begangen und der Abstieg bis hinunter nach Oberdorf ausgedehnt werden. 

7 km / 600 Hm / 2h 40


WEITERFAHRT

Wir folgen weiterhin dem Aaretal Richtung Olten, Eilige fahren auf der Autobahn bis Härkingen.

Rundwanderung durch die Teufelsschlucht auf die Belchenfluh (Karte)***

Die lohnenswerte Wanderung beginnt in Hägendorf und führt auf die Belchenfluh.

Durch die schattige und interessante Teufelsschlucht steigen wir hoch bis zum Restaurant Allerheiligenberg. Von dort geht es weiter bergwärts, über die Wuest- und Gwidemhöchi zur Belchenfluh mit herrlichem Ausblick in die Alpen und im Westen in den Schwarzwald und die Vogesen.

Zurück auf der Fahrstrasse folgen wir dieser nach Osten, vorbei an Wappen und Inschriften, welche Soldaten während dem Aktivdienst im 1. Weltkrieg hinterlassen haben. Wir verlassen den Hauptweg und steuern das Bergrestaurant Chambersberg an, ein einfacher, aber gemütlicher Bauerngasthof.

Durch die Weiden steigen wir weiter ab und folgen eine Weile der geteerten Fahrstrasse, bis der Wanderweg wieder von dieser abbiegt. Um den langen Marsch auf Teerstrassen durch das Dorf zu vermeiden, steigen wir wieder in die Schlucht hinunter und erreichen so den  Parkplatz.

14.5 km / 761 Hm / 4h 45 (Information)

 

Die Wanderung kann auch nur den unteren und schönsten Teil der Teufelsschlucht beinhalten, der Rückweg verläuft auf der selben Strecke.
(3 km / 120 Hm / 1h; hin und zurück)


WEITERFAHRT
An Olten, mit seiner kleinen, aber sehenswerten Altstadt vorbei folgen wir der Aare weiter bis Aarau und parken am Aareufer.

Aarau***

Der Ort wird als die „Stadt der schönen Giebel“ bezeichnet. Dies ist kein Zufall, denn tatsächlich trifft man in der Altstadt auf viele Häuser, welche mit buntbemalten Giebeln geschmückt sind. Es lohnt sich also, den Blick immer wieder nach oben zu richten.

Altstadt***

Vom Parkplatz an der Aare gelangen wir über den Zollrain in die Altstadt. Vorbei am Rathaus erreichen wir die Stadtkirche. Von der Terrasse aus hat man einen schönen Ausblick hinunter ins Haldenquartier und ins Aaretal. Die Rathausgasse gibt den Blick auf den Obertorturm frei. Durch das Stadttor erblickt man am oberen Ende der Vorderen Vorstadt den Sitz der Kantonsregierung.

Es lohnt sich, den Obertorturm von Süden her zu betrachten, denn dessen Fassade schmückt, unterhalb der Turmuhr, ein Totentanz Wir bleiben in der Altstadt und gehen der Gasse Zwischen den Toren bis zur Markthalle und durch den schmalen Durchgang in die Pelzgasse. Hier fliesst der wieder offengelegte Stadtbach, welcher immer schon die Wasserversorgung der Stadt sicherte. Durch die Laurenzentorgasse gelangen wir zum Schlossplatz, an dessen unterem Ende das Stadtmuseum steht.

Stadtmuseum**

Das Stadtmuseum war ursprünglich nur im alten Schlossgebäude untergebracht und wurde vor einigen Jahren durch einen modernen Anbau erweitert. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Stadt auf. Im alten Teil sind viele der Räume stilgerecht eingerichtet. Das modern aufgemachte Museum lässt den Besucher immer wieder aktiv teilhaben.

·       Offen Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr (Do bis 20 Uhr), Samstag/Sonntag 11 bis 17 Uhr

·        Eintritt Erw. 8 CHF / Sen. 5 CHF / Museumpass

Villa zum Schlossgarten**

Gegenüber dem Stadtmuseum befindet sich im Park die „Villa im Schlossgarten“. In diesem Gebäude war die Landesregierung der Schweiz von März bis September 1798 untergebracht, in der Zeit, als Aarau Hauptstadt der „Helvetischen Republik“ war. Heute beherbergt die Villa als „Forum Schlossplatz“ ein Kulturzentrum mit wechselnden Kunstausstellungen (gleiche Öffnungszeiten wie Stadtmuseum, Kombiticket erhältlich)

 

Über den Schlösslirain gelangen wir an der alten Mühle und dem ehemaligen Industriequartier vorbei wieder an die Aare und damit zum Parkplatz zurück.


WEITERFAHRT

Über Hunzenschwil erreichen wir Lenzburg

Lenzburg**

Lenzburg verfügt über eine kleine, aber hübsche Altstadt mit teilweise erhalten gebliebener Stadtmauer und der Stadtkirche aus dem 15. Jahrhundert. Wahrzeichen der Stadt ist aber ganz klar das Schloss, welches, im 11. Jh. erbaut und mehrfach erweitert, auf dem Schlossberg über Lenzburg thront. Da der Zugang autofrei ist, lässt man das Fahrzeug beim Kronenplatz stehen und geht zu Fuss zur Burg. 

Schloss Lenzburg****

Das Schloss ist eine der ältesten und bedeutendsten Höhenburgen der Schweiz. Vom Schloss geniesst man eine herrliche Aussicht auf Lenzburg und Umgebung. Neben ausgestatteten Räumen, in denen Wohnkultur vom späten Mittelalter bis ins 19. Jh. gezeigt wird, geben verschiedene thematische Ausstellungen Einblick in das Leben auf dem Schloss. Vor allem bietet das Schloss Lenzburg auch für Kinder diverse Ausstellungen und Aktivitäten an.

  • Offen Mai bis Oktober, Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 14 CHF / Stud. 10 CHF / 4 bis 16 J. 8 CHF / Museumpass 

WEITERFAHRT

Wir fahren weiter nach Wildegg, danach Richtung Brugg. Der Weg zum Schloss Wildegg ist signalisiert.

Schloss Wildegg***

Ausserhalb des Ortes Wildegg befindet sich das gleichnamige Barockschloss. Die Wohn- und Arbeitsräume sind mit Original Ausstattung aus verschiedenen Epochen eingerichtet. Eine grosse Gartenanlage mit eigenem Rebberg und alten Kulturpflanzen, Würz- und Medizinalkräutern ergänzt das Bild der gepflegten Anlage.

  • Offen Mai bis Oktober, Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 14 CHF / Stud. 10 CHF / 4 bis 16 J. 8 CHF / Museumpass 

WEITERFAHRT

Dem Aaretal weiter folgend, erreichen wir Brugg nach wenigen Minuten

Brugg / Windisch**

Kloster Königsfelden ***

Wir parken an der Gaswerkstrasse und gehen über die Königsfelderstrasse zum Kloster. Die Kirche Königsfelden ist für seine aus dem 14. Jh. stammenden Fenster mit Glasmalereien bekannt. Ein Spaziergang durch die Anlage vermittelt einen Eindruck in das klösterliche Leben früherer Zeiten. Seit 1868 werden die Gebäude als Psychiatrische Klinik genutzt. 

  • Offen Mai bis Oktober, Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 7 CHF / Stud. 5 CHF / 4 bis 16 J. 4 CHF / Museumpass
  • Wer weitere Sehenswürdigkeiten in der Region besuchen möchte und keinen Museumspass besitzt, dem sei ein passendes Kombi-Ticket empfohlen. Informationen beim Kloster oder dem Legionärspfad.

Vindonissa **

Im Gebiet des ehemaligen Klosters und der heutigen Psychiatrischen Klinik war vor 2000 Jahren eine römische Legion stationiert. Zusammen mit den umgebenden Zivilsiedlungen gilt Vindonissa als einer der wichtigsten römischen Fundplätze in Nordeuropa. Die bis heute entdeckten Sehenswürdigkeiten sind über ein entsprechend grosses Gebiet verstreut. Entlang dem ausgeschilderten Erlebnispfad können viele Überreste aus der Römerzeit, aber auch rekonstruierte Einrichtungen des Legionslagers, besichtigt werden. Ein Übersichtplan hilft, sich zurechtzufinden.

Der Ausgangspunkt für den Erkundungsrundgang befindet sich im Gebäude „Legionärspfad“, gegenüber der Klosterkirche. 

  • Offen Mai bis Oktober, Dienstag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Sa und So 10 bis 18 Uhr
  • Eintritt Erw. 14 CHF / Stud. 10 CHF / 4 bis 16 J. 8 CHF / Museumpass
  • Mit Ausnahme des Museums und dem Zutritt zu den rekonstruierten Gebäuden können die Sehenswürdigkeiten auch ohne Ticket besichtigt werden.

Unweit des Legionärslagers in südöstlicher Richtung finden wir das Amphitheater, erbaut im 1. Jh. n.Chr. und somit das älteste in der Schweiz. Die eindrückliche Arena bot gegen 10000 Zuschauern Platz.

Für den Besuch des Vindonissa Museums gehen wir hinunter in die Stadt.

Vindonissa Museum**

Neben Funden und Rekonstruktionen von römischen Artefakten wird hier auch ein Modell des ehemaligen Legionärslagers gezeigt.

  • Offen Mai bis Oktober, Dienstag bis Freitag und Sonntag 13 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 10 CHF / Stud. 7 CHF / 4 bis 16 J. 4 CHF / Museumspass
  • Im entsprechenden Kombiticket enthalten

Altstadt**

Unmittelbar nördlich des Museums betritt man die Altstadt von Brugg. Neben diversen Gebäuden aus verschiedenen Epochen ist vor allem die an einer Engstelle über die Aare erbaute Brücke mit dem als Brückenkopf konstruierten Schwarzen Turm aus dem 12. Jh. erwähnenswert.


WEITERFAHRT

Wir folgen dem linken Ufer der Aare und erreichen nach kurzer Fahrt die Stelle, wo sich die drei grossen Schweizer Flüsse Reuss, Limmat und Aare verbinden. Weiter der Aare folgend gelangen wir zum Paul Scherrer Institut.

Paul Scherrer Institut**

Das Institut ist eine der bedeutendsten Forschungseinrichtung der Schweiz. Wer sich für die Welt der Wissenschaft interessiert, kommt hier auf seine Rechnung. Es werden die Themenbereiche Energie und Umwelt, Mensch und Gesundheit sowie Materie und Material beleuchtet. Interaktive Exponate und interessante 3D-Filme werten die Ausstellungen zusätzlich auf.

  • Offen Montag bis Freitag und Sonntag 13 bis 17 Uhr
  • Eintritt kostenlos 

WEITERFAHRT

Wir fahren weiter nach Döttingen und parken beim Bahnhof

Wanderung Klingnauer Stausee (Karte und Info)**

Der Klingnauer Stausee ist ein bekanntes Vogelschutzgebiet. Auf einer einfachen und nicht allzu langen Wanderung umrunden wir den See und mit etwas Glück und Geduld entdecken wir dabei einige der 200 hier vorkommenden Vogelarten. Vom Parkplatz aus überqueren wir die Aare und folgen der Wanderwegsignalisierung.

BirdLife Naturzentrum**

Am Weg liegt das BirdLife Naturzentrum, in welchem viel Wissenswertes zu den Lebensräumen am Stausee zu erfahren ist. Ein Erlebnispfad gibt weitere Einblicke in die Vielfalt von Flora und Fauna.

  • Offen Mittwoch und Freitag 13 bis 18 Uhr; Samstag und Sonntag 9 bis 18 Uhr
  •  Eintritt Erw. 7 CHF / Schüler 5 CHF

WEITERFAHRT

Wir fahren bis zum Zusammenschluss von Aare und Rhein und folgen diesem weiter Richtung Basel.

Militärmuseum Full und Festung Reuenthal**

Die Abzweigung zum Museum ist ausgeschildert.
Das Militärmuseum stellt auf 9000 m2 eine Vielzahl von Kettenfahrzeugen sowie weiteren Militärfahrzeugen und Ausrüstungen der Schweizer Armee aus. Es ist das grösste Museum seiner Art in der Schweiz.

  • Offen April bis Oktober, Freitag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 15 CHF / 6 bis 16 J. 6 CHF
  • Kombiticket mit Festungsmuseum (nur Samstags offen) 22 CHF / 10 CHF

Festungsmuseum Reuenthal***

Diese vollständig ausgestattete Artilleriefestungsanlage wurde vor dem 2. Weltkrieg zur Sicherung der nahen Grenze zu Deutschland erbaut. Während dem Krieg war die Festung permanent mit 90 bis 140 Mann besetzt. 1979 wurde die Bewaffnung des Werks zurückgebaut. Nach Übernahme der Anlage durch den Verein wurde diese wieder auf den Ursprungszustand ausgerüstet.

  • Offen April bis Oktober, Samstag 13 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 12 CHF / Schüler 6 CHF (Kombiticket mit Militärmuseum erhältlich)

Laufenburg**

Weiter dem Rhein folgend erreichen wir das Habsburger Städtchen Laufenburg mit seiner schönen Altstadt. Bevor der Rhein eingestaut wurde, wies der Fluss hier mehrere Stufen und Stromschnellen, sogenannte Laufen, auf.

Die Altstadt mit der 1479 erbauten Stadtkirche ist gut erhalten und bietet einen lohnenswerten Spaziergang hinunter zum Rheinufer. Über der Stadt thront die Ruine Laufenburg, von wo man eine gute Aussicht auf die Stadt, den Rhein und die Umgebung geniesst.

Die alte Rheinbrücke verbindet Laufenburg Schweiz mit der Deutschen Schwesterstadt am gegenüber liegenden Rheinufer.

Sprachpanorama**

Dieses aussergewöhnliche Museum in der Laufenburger Altstadt widmet sich der Sprache, insbesondere der Geschichte der deutschen Sprache von den Germanen bis in die Neuzeit. Neben der Sprachgeschichte werden dem Besucher die verschiedenen Sprachfamilien und vor allem auch die Schweizer Dialekte näher gebracht.

  • Mittwoch 14 bis 17 Uhr, z.T. auch Samstag 14 bis 17 Uhr
  • Eintritt Erw. 8 CHF / Sen. und Kinder ab 6 J. 6 CHF 

WEITERFAHRT

Wir folgen dem Rhein bis Rheinfelden, Eilige nutzen ab Eiken die Autobahn

Rheinfelden**

Eine der vielen erhaltenen Zähringerstädte der Schweiz, am Rhein gelegen.

 

Stadtrundgang**

 

Vom Parkplatz Schützen aus gelangt man durch die Bahnhofstrasse und die Tempelgasse zur Rheinbrücke. Von dieser aus und dem in der Mitte der Brücke liegenden „Inseli“ hat man eine gute Aussicht auf die Stadt und den Rhein. 

Wir durchqueren die Altstadt über die Marktgasse, vorbei am Rathaus, dessen Ursprünge ins 14. Jh. zurück reichen, und weitern historischen Gebäude mit schönen Fassaden. Ein kleiner Abstecher führt zur Johanniterkapelle, von deren Garten man ans Rheinufer gelangt. Zurück in der Marktgasse setzen wir den Rundgang auf der Geissgasse fort und gelangen zum Obertorturm, einem der 4 erhalten gebliebenen Stadttore. 

Durch die Brodlaube und die Kuttelgasse erreichen wir das Glockenspiel, welches jeweils um 9, 12, 15 und 17 Uhr erklingt. Gleichzeitig läuft eine Ziege über die „Stadtmauer“ und erinnert die Zuschauer an die listige Massnahme der während dem 30 jährigen Krieg belagerten Stadt.

Durch weitere enge Gassen und vorbei an der St. Martinskirche gelangen wir zurück zum Parkplatz.

Feldschlösschen Brauerei**

Die grösste und bekannteste Brauerei der Schweiz kann besichtigt werden. Von der Altstadt aus erreicht man die Brauerei via Bahnhof in 10 Minuten zu Fuss.

  • Öffentlichen Rundgänge zu folgenden Zeiten: Mittwoch, 14 Uhr, Donnerstag, 17 Uhr, Samstag, 11 Uhr, Sonntag, 11 und 14 Uhr. Teilnahme nur nach Voranmeldung
  • Kosten ab CHF 20 .- pro Person je nach gewünschter Tour

Ausflug mit dem Schiff nach Basel***

Die Personenschiffe aus Basel können den Rhein bis nach Rheinfelden befahren. Auf der Strecke zwischen Rheinfelden und Basel müssen dabei zwei Schleusen passiert werden.

  • Abfahrt nach Basel Herbst 2020 um 13:45, Fahrzeit ca. 2h
  • Ticketpreis für die einfache Fahrt nach Basel: 20 CHF (<15 J. mit Begleitung Gratis)
  • Rückfahrt ab Basel SBB nach Rheinfelden mit den Zug

Augusta Raurica***

Die grösste Römische Anlage der Schweiz liegt auf dem Weg nach Basel in Kaiseraugst. Parkplätze stehen beim Museum zur Verfügung. Ein guter Startpunkt, bevor die weitläufige Anlage erkundet wird, ist das Römermuseum, wo unter anderem der 1961/62 gefundene Silberschatz ausgestellt ist. Direkt gegenüber befindet sich das gut erhaltene Amphitheater. Viele weitere Ausgrabungsstätten sind über das ganze Gemeindegebiet von Kaiseraugst verstreut. Wer daran interessiert ist, findet die Stellen auf einer Karte.

  • Offen täglich 10 bis 17 Uhr (Aussenanlagen immer zugänglich und kostenlos)
  • Eintritt Erw. 8 CHF / Sen. und 6 bis 17 J. 6 CHF / Museumpass 

Basel****

Am einfachsten fährt man das letzte Stück der Route über die Autobahn. Wer die Reise auf der Grand Tour hier Richtung Neuchâtel weiterführt, liest dort weiter. Auch der Besuch der Stadt wird in der Beschreibung der 1. Etappe ausführlich behandelt.

 

 

Wer die Reise in Basel beendet und die Stadt bereits besucht hat, muss nicht ins Zentrum fahren, sondern fährt weiter auf der Autobahn zu seinem Ziel.



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San Martin de los Andes

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt, von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte, abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Weiter Nordwärts

Wir verbrachten einige Tage mit unseren Freunden und genossen das Wiedersehen nach fast auf den Tag genau fünf Jahren. Da Edgardo und Chris auch erst von einem Trip zurück gekommen waren, hatten sie nicht allzu viel Zeit sich um uns zu kümmern. Das kam uns aber auch entgegen, denn wir hatten auch einiges zu erledigen und wir waren froh wieder einmal im Komfort eines Hauses leben zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir zur Zeit, mit einfachen Mitteln unterwegs ist, lernt man den Luxus eines Hauses mit all seinen Einrichtungen erst wieder richtig schätzen.

Wir unternahmen eine Wanderung direkt vom Haus aus, welche uns zu mehreren Aussichtspunkten hoch über dem Lago Lacar führte. Durch schattigen Wald ging es auf staubigen Pfaden steil hoc. Bei einer kleinen Siedlung mussten wir den Mapuche, den ansässigen Ureinwohnern ein kleines Entgelt für die Nutzung ihres Landes entrichten. Bald erreichten wir den ersten Aussichtspunkt von wo aus man fast den ganzen See überblicken konnte. Die Wege waren unglaublich staubig, denn es hatte seit langem nicht mehr geregnet. Trotzdem genossen wir es, wieder einmal mehr zu Fuss unterwegs zu sein. Nach dem Abstieg zum See erreichten wir schliesslich den Ort wieder.

An einem Tag hatte Edgardo für Ueli ein E-MTB organisiert und die Beiden machten eine Tour Richtung Chapelco, dem nahen Skigebiet. Begleitet wurden sie von «Kike» welcher das Bike ausgeliehen hatte. Erst stiegen sie auf der Piste etwa 500 Höhenmeter an und bogen dann auf kleine Fahrwege ein. Auch hier war der Staub unglaublich. Bis zehn Zentimeter tief versank man im mehlfeinen Staub, welcher wie Wasser aufspritzte. Man musste gehörig Abstand halten um überhaupt sehen zu können  wo man fuhr. Die rassige Abfahrt erfolgte wieder über eine breite und holprige Piste. Ein Abstecher führte zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man das untenliegende Tal überblicken konnte.

An unserem Camper hatte sich schon bei El Bolson ein unerklärlicher Leistungsverlust eingestellt, den wir hier überprüfen liessen. Der Mechaniker fand unter anderem eine leckende Einspritzdüse, was er problemlos reparieren konnte. Der Leistungsverlust schien aber darauf zurückzuführen sein, dass ein Kabel über welches das Überdruckventil am Turbo steuerte abgefallen war, sodass der Turbo den Druck nicht mehr aufbaute. Reparieren konnte er das Ganze auf die Schnelle nicht, denn Ersatzteil mussten in Buenes Aires bestellt werden und das hätte gedauert. Nun, weitere Schäden waren nicht zu erwarten, deshalb beschlossen wir, so weiterzureisen.

Eigentlich hatten wir gehofft, dass die Strecke nach Zapala geteert ist. Dem war aber nicht so, der grösste Teil der Strecke ist nach wie vor eine teilweise recht ruppige Piste. Die Landschaft durch die kargen Berge machte aber das Gerüttel durchaus wett. Wir hatten geplant, im National Park Laguna Blanca, 40 km ausserhalb von Zapala zu übernachten. Leider stellte sich heraus, dass aufgrund kürzlich aufgetretener Vogelgrippefällen sowohl der Campingplatz wie auch der Zugang zu See geschlossen worden war um die Verbreitung der grässlichen Seuche einzudämmen. So fuhren wir weiter bis nach Las Lajas um dort zu übernachten.

Die Fahrt ging weiter in eine Gegend die wir auch bereits etwas kannten, nach Copahue. Beim letzten Besuch waren wir nicht hochgefahren zu dem Thermalbad, sondern hatten am Lago Caviahue übernachtet. Nun stellte sich aber heraus, dass wir nichts verpasst hatten. Die Piste hoch auf über 2000 müM ist nicht angenehm, zu fahren und die geothermischen Felder sind so bescheiden, dass es nicht einmal lohnte eine Foto davon zu machen. Gut, wir sind vielleicht etwas verwöhnt nach dem Besuch so vieler anderer, viel eindrücklicheren Orte. Das Thermalbad selber war auch nicht wirklich berauschend, zudem war der Wind unterdessen so heftig, dass es uns nicht reizte ein Bad zu nehmen. Der Ort hat seine besten Zeiten längst hinter sich und es scheint nicht, dass irgendjemand daran etwas ändern wollte. Der herrliche Übernachtungsplatz den wir vor fünf Jahren kennengelernt hatten, war für den Mercedes leider nicht zugänglich und alternative Plätze waren dem heftigen Wind voll ausgesetzt. So entschlossen wir uns weiterzufahren, aber es wurde ein langer Tag. Wir hatten gehofft ein schönes Buschcamp entlang der reizvollen Strecke zu finden, aber der Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nur den Abstecher zum Salto Agrio liessen wir uns nicht nehmen. Es ist einer der farbeprächtigsten Wasserfälle, die wir bisher besucht haben. Der blaue Himmel im Kontrast mit den schwarzen Basaltsäulen und der orangefarbenen Flussufern ist sehr eindrücklich.

Die ersten 40 km der Piste waren echt mühsam, sie wurde schliesslich aber gut fahrbar. Ein Wegweiser schickte uns auf eine kleine Piste Richtung Chos Mahal. Es stellte sich heraus, dass man so ein paar Kilometer abschneiden konnte. Da die Route eher sandig als steinig war und zudem wenig Wellblech aufwies eine gute Option für uns. Im Camping Municipal genossen wir den Abend und eine ruhige Nacht.

 

Nun waren wir wieder auf der legendären Ruta 40 unterwegs. Hoch und runterführte die Strecke, meist durch karge Berglandschaften. Und dann war wieder einmal mehr aus mit Teerstrasse. Gut 100 km Rüttelpiste war angesagt. Auf der Strecke entlang dem Rio Grande hatten wir beim letzten Mal einen kapitalen Steinschlag in der Windschutzscheibe kassiert, entsprechend vorsichtig kreuzten wir den wenigen Gegenverkehr. Die letzten 100 km bis Malargüe waren dann wieder gute Teerstrasse. 

Einige Kilometer nördlich von Malargüe bogen wir in das Seitental ab welches zum bekannten Skizentrum von Las Lenas führt. Zum Skigebiet fuhren wir nicht hoch, sondern besuchten erst die Laguna La Nina Encantada, ein herrliches Juwel in der kargen Landschaft. Ein von Grundwasserquellen gespeister See liegt eingebettet in einem Felsenkessel. Fette Forellen schwimmen durch das klare Wasser und auch die nahe Umgebung ist schön grün und reich an Pflanzen. Einige Kilometer weiter talaufwärts trafen wir auf ein geologisches Unikum. In einem senkrecht abfallenden Doppelkrater befinden sich zwei Seen. Kaum Pflanzen säumen den Krater und das ganze erinnert eher an einen tiefen Baggersee als an ein Naturphänomen. 

In der Folge bot die Strecke keine grosse Abwechslung und wir beschlossen bei Mendoza auf eine Alternativroute auszuweichen welche wir auch bereits kannten. Durch ein mächtiges Tal fuhren wir Richtung chilenische Grenze, vorbei am Stausee Potrillos, bei Kitesurfern wohl bekannt. In Uspallata bogen wir schliesslich auf die RN 149 ab welche uns zum National Park Leoncito brachte. Die Strecke führt durch ein breites Hochtal, immer über 2000 müM. Etwa 40 km sind noch ungeteert aber gut zu befahren. Im kleinen aber feinen Campingplatz haben sie seit unserem letzten Besuch extra zwei Stellplätze für Fahrzeugcamper eingerichtet, ansonsten ist er mehrheitlich für Zeltcamper ausgelegt. Da wir die Wanderungen bereits kannten, genossen wir in erster Linie die herrliche Ruhe in diesem abgelegenen Ort auf 2300 müM und die sternenklare Nacht. Übrigens kosten weder Camping noch der National Park selber Eintritt.

Nach einer kurzen Fahrstrecke liegt östlich der Strecke eine wunderschöne Erosionslandschaft. Unweit der Strasse leuchten die Hügel in allen Farben. Eine schmale Piste führt mitten hinein in die Formationen. Gelb, rosarot, braun bis hin zu tiefschwarzen Teilen leuchten die Farben. Früher waren hier noch irgendwelche Mineralien in Miniminen abgebaut worden. Heute sieht man noch einige Ruinen und einen sehr tiefen Vertikalschacht.

Wir blieben auf dieser kaum befahrenen Nebenstrecke. Sie ist angenehm zu befahren und führt durch abwechslungsreiche Landschaft. Bis auf 2700 müM führte einer der Pässe und der Vito kam auf der langen Steigung wieder einmal auf Betriebstemperatur. In einem einfachen Campingplatz in Bella Vista kamen wir unter, auch hier war der erst angepeilte Campingplatz geschlossen gewesen.

Am Dique Cuesta del Viento, Nomen est Omen, kamen wir an einem weiteren Suferhotspot vorbei, allerdings war bei unserm Besuch der Stausee spiegelglatt... In der Gegend mussten kürzlich extreme Regenfälle niedergegangen sein. Jeder kleine Fluss hatte die Strasse mit Geröll und Sand überspült. Die Furten waren zwar bereits wieder freigebaggert worden und die Flüsse ausgetrocknet, aber lange konnte es nicht her sein, denn die Erde war noch immer feucht auf der Strasse.

Und wieder kam es anders als geplant! Aufgrund der guten Bewertungen hatten wir geplant einen frühen Etappenhalt in einem Campingplatz einzulegen. Vor Ort zeigte sich aber leider, dass der Preis in zwei Monaten von 1000 auf 3000 ARS/P gestiegen war, Warmwasser nicht funktioniert und vor allem keinerlei Schatten für das Auto vorhaben war. Dass die Lage dann auch noch direkt an der Hauptstrasse lag, erwog uns weiterzufahren.

 

Aber auch Plan B ging uns nicht auf. Wir fuhren durch den landschaftlich schönen Provinzpark Ischigualasto, aber dort gibt es bedauerlicherweise keine Übernachtungsmöglichkeit. Zudem kann man die Sehenswürdigkeiten, wie auch im benachbarten National Park Talampaya ausschliesslich im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Im Talapaya NP gibt es zwar eine günstige Campingmöglichkeit, aber dafür muss man sowohl für den Anreise- wie den Abreisetag die Eintrittsgebühr entrichten. Der Campingplatz liegt zudem an der prallen Sonne und man muss das Fahrzeug auf dem Parkplatz lassen. Der Eintritt ist wie meistens bei beliebten Nationalparks für Ausländer ein mehrfaches teurer, hier 3500 anstelle von 1000 ARS/P., und um etwas vom Park zu sehen sind nochmals einige Tausend ARS für die Fahrt im 4x4 Bus gefragt. Das war uns dann doch zu teuer, zu kompliziert und wir wollten auch nicht noch den restlichen Nachmittag in der prallen Sonne verbringen. Also fuhren wir noch eine halbe Stunde bis Villa Union. 

Der erste Teil der Tagesetappe, die Strecke durch die Berge von Miranda  war dann ein landschaftliches Highlight. Die roten Felsen und die grünen Täler mit ihren blühenden Säulenkakteen waren vor allem im Morgenlicht sehr eindrücklich. Auch die restliche Tagesstrecke war abwechslungsreich und schön. Nach Chilecito bogen wir einmal mehr von der Ruta 40 auf die wenig befahrene RN 78 ab um durch die Berge nach Fiambala zu gelangen. Am nächsten Morgen erkundeten wir die Umgebung und fuhren erstmal zum Canyon de los Indios um in dieser schönen Schlucht eine kurze Wanderung zu unternehmen. Vor allem die engste Stelle ist eindrücklich und erinnerte uns an die Slotcanyons in Utah.

Der anschliessende Besuch der bekannten  Thermen von Fiambala arteten wieder in einen Flop aus. Zwei Kilometer vor den Thermalanlagen wurden an einer Barriere nach dem Eintrittsticket befragt. Da wir diese nicht vorweisen konnten, wurden wir 15 km zurückgeschickt nach Fiambala um diese dort bei der Touristeninformation zu kaufen. Da angekommen wurde uns mitgeteilt, dass das nächste Zeitfenster von 15 bis 20 h dauert und wir deshalb zwei Stunden hätten warten müssen. In Anbetracht der wenigen Besucher eine momentan sinnlose Sache. Zudem hätten wir auch hier wieder das dreifache bezahlen müssen. Diskussionen wurden mit einem Lächeln quittiert… Da wir in der letzten Nacht einem heftigen Mückenangriff ausgesetzt waren, hatten wir schliesslich keine Lust mehr in Fiambala zu bleiben und zogen weiter.

In diesem spontanen Plan hatte Ueli die Dieselversorgung nicht berücksichtigt. An den ersten zwei Tankmöglichkeiten fuhren wir bedenkenlos vorbei und merkten erst in der Folge, dass die Abstände zwischen Tankstellen wieder einmal recht gross waren. Schliesslich leuchtete die Reserveanzeige schon fast 100 km bis wir im Spargang die nächste Tankstelle erreichten. In Belén sahen wir ein Plakat, welches Grillhähnchen anbot. Wir hatten Lust darauf und kauften kurzentschlossen unser Nachtessen ein. Das sollte sich aber schon in der Nacht rächen! Myrta hatte auf den enthaltenen Salat gänzlich verzichtet und Ueli hatte diesen selber vertilgt. So war es naheliegend, dass das Erbrechen und der Durchfall, welche noch vor Mitternacht einsetzten, einzig diesem zuzuschreiben war. Als aber Myrta am Morgen ebenfalls von Durchfall geplagt wurde, war klar, dass auch mit dem Poulet etwas nicht gestimmt hatte. So wurde die Fahrt nach Cafayate vor allem für Myrta zum Spiessrutenlauf.

 

Wir wollten die gesundheitliche Störung erst mal auskurieren, bevor wir wieder grosse Unternehmungen planten oder weiterzogen. Wir planten deshalb erstmal ein paar Ruhetage ein.