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Nachdem wir wieder auf dem Kontinent gelandet waren, ging es von nun an nach Norden. Bevor wir definitiv in diese Richtung abdrehten, planten wir einen Abstecher zum südlichsten, mit dem Auto anfahrbaren Punkt unserer Reise. Etwa zwei Fahrstunden südöstlich von Ushuaia liegt die ehemalige Schaffarm Estancia Harberton. Das riesige, am Beagle Kanal gelegene Gut wurde 1886 vom britischen Missionar Thomas Bridges gegründet. Die Familie versuchte, den Lebensraum der lokalen Ureinwohner Feuerlands, die Yaghan oder Yamana Indianer, zu schützen. Zum besseren Verständnis zwischen Ureinwohnern und Einwanderern verfasste Bridges zusammen mit seinem Sohn ein Wörterbuch zur Yamana Sprache. Die Estancia, die sich auch heute noch in Familienbesitz befindet, wurde nach und nach zu einem privaten Naturreservat umgewandelt und für den Tourismus geöffnet.
Die Piste zur Estancia führte anfangs durch ein Flusstal, wo überall Spuren der hier lebenden Biber zu sehen waren. Die 1946 als Pelztiere eingeführten Tiere, die sich infolge fehlender Fressfeinde ungehindert vermehren konnten, stellen heute eine Bedrohung für die einheimischen Baumbestände dar. Zudem verändern sie mit ihren Dämmen die Flussläufe und damit die Landschaft nachhaltig. Am Beagle Kanal angekommen, erreichten wir den Grundbesitz der Estancia Harberton. Wir holten die notwendige Campingbewilligung im Besucherzentrum ab und fuhren noch gute 10 km weiter bis zum Rio Camboceres, wo direkt am Beagle Kanal ein grosses Gelände zur Verfügung stand.
Wir verbrachten den Nachmittag damit, die nähere Umgebung zu erkunden und die unzähligen Vögel in den Tümpeln und am Strand zu beobachten. Am Ufer des Kanals deponierten wir einen Stein, den wir etwa eineinhalb Jahre zuvor am Nordpolarmeer mitgenommen hatten. Damit führten wir den Plan aus, den Stein vom nördlichsten Ort unserer Reise am südlichsten Punkt zu platzieren und von dort ausserdem einen weiteren Stein als Erinnerung mitzunehmen.
Kurz bevor es dunkel wurde, zog die Ocean Atlantic auf ihrem Weg ins nächste Abenteuer im Beagle Kanal an uns vorbei und weckte schöne Erinnerungen an die eben erlebte Antarktik Reise.
Den Torres del Paine Nationalpark hatten wir auf der Fahrt Richtung Süden bewusst ausgelassen, in der Annahme, dass es bei unserer Rückkehr im Februar weniger Besucher haben würde.
Bis wir dieses Ziel jedoch erreichten, galt es einige hundert Kilometer nordwärts zu fahren. In recht langen Tagesetappen kamen wir erstmal wieder in Puerto Natales an. Dort versorgten wir uns nochmals mit Lebensmitteln und füllten die Dieseltanks auf. Aus der geplanten Übernachtung im Ort wurde aber nichts, denn entweder waren die Campingplätze überfüllt oder für unser Auto nicht geeignet. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als noch ein Stück weiter Richtung Nationalpark zu fahren. Hier erwartete uns die nächste Überraschung, denn die direkte Zufahrt in den Südteil des Parks war wegen Strassenbauarbeiten geschlossen. Also ging es auf dem „üblichen“ Weg nochmals ein paar Kilometer weiter. In der Nähe des Lago Sofia fanden wir schliesslich einen Übernachtungsplatz.
Nach mehreren verregneten Tagen mit tiefhängenden Wolken erfreuten wir uns nun an bedeutend besserem Wetter. Bevor wir unser Ziel wirklich erreichten, wurde uns wieder einmal vor Augen geführt, wie klein unsere Welt ist. Eine erste Überraschung erlebten wir beim Aussichtspunkt, von welchem wir den ersten Blick auf die Torres del Paine werfen konnten. Ein kanadisches Paar liess uns wissen, dass wir uns offenbar vor mehr als einem Jahr im Staate Washington bereits einmal getroffen hatten und dass sie unser Auto sofort wiedererkannt hätten. Sie waren unterdessen in einem VW Camper ebenfalls auf Reisen und vor kurzem in Chile angekommen. Nach einem längeren Gespräch, das die Erinnerungen wiederaufleben liess, fuhren wir weiter zum Parkeingang. Wir entrichteten den nicht unbescheidenen Eintrittspreis von 24 CHF pro Person und wurden gleichzeitig darüber informiert, dass der ganze Nordteil des Parks, wo die meisten Wanderwege angelegt sind, wegen Hochwassers nicht zugänglich sei.
So blieb uns nichts anderes übrig, als im Staub der vielen anderen Autos und Busse auf der Hauptstrecke in den Park hinein zu fahren. Immerhin meinte es das Wetter wirklich gut mit uns. Die gewaltigen Torres waren zwar noch etwas von Wolken verhangen, wenn man jedoch bedenkt, dass die Berge nur an wenigen Tagen pro Jahr tatsächlich zu sehen sind, war das schon grosses Glück. Am Salto Grande, einem nach den Regenfällen eindrücklichen Wasserfall, begaben wir uns auf eine kurze Wanderung, welche verschiedene Ausblicke auf die Berge erlaubte. Dass Torres del Paine eines der beliebtesten Ziele in Chile ist, zeigte sich an den unzähligen Besuchern und den mit Bussen verstopften Parkplätzen.
Vorbei an Seen und durch trockene Steppenlandschaft gelangten wir ans Ende der Strasse am Lago Grey. Die geplante Wanderung zum Aussichtspunkt fiel buchstäblich ins Wasser, denn die Brücke über den Fluss war ebenfalls wegen Hochwasser gesperrt und der Weg somit unzugänglich. Beim nahen Hotel schlichen wir uns deshalb frech auf deren Aussichtsplattform und erhaschten so doch noch einen Blick auf den See und den riesigen Grey Gletscher in der Ferne.
Auf dem Rückweg erlebten wir die zweite Überraschung bezüglich «kleine Welt». Wir kreuzten einen Landcruiser mit Schweizer Kennzeichen und Myrta glaubte, Brigitta und Paul Böhlen erkannt zu haben. Ueli drehte kurzentschlossen um und folgte dem Toyota bis wir ihn eingeholt hatten. Tatsächlich waren es die beiden Bekannten aus der Schweiz. Die Wiedersehensfreude war gross und wir hatten viel Gesprächsstoff, den wir nicht so einfach am Wegrand abhandeln wollten. Wir beschlossen deshalb, den Abend gemeinsam zu verbringen. Im Nationalpark selber gab es ausser einem teuren Privatcampingplatz nur drei Kiesparkplätze zum Übernachten, also entschieden wir uns, ausserhalb auf einem der Aussichtspunkte zu campieren. Wie abgemacht trafen wir uns dort wieder und verbrachten einen vergnügten, spannenden Abend zusammen.
Der nächste Morgen startete ziemlich verhangen und mit einigen Tropfen Regen. Hatten wir am Vorabend von unserem Übernachtungsort aus die Torres noch sehen können, waren sie nun in den tiefliegenden Wolken versteckt. Auch wir durften ab und zu vom Wetterglück profitieren.
Nach ein paar weiteren hundert Kilometern durch die endlose Pampa Patagoniens bogen wir auf eine Piste nach Westen ab, mit dem Ziel Perito Moreno Nationalpark. Der Name konnte in dieser Gegend Chiles leicht verwirren, denn neben dem Nationalpark gab es den berühmten Gletscher weiter südlich und eine kleine Stadt weiter nördlich mit der gleichen Bezeichnung. Der Namensgeber, Francisco Pascasio oder eben Perito Moreno war ein Argentinischer Geograph und Anthropologe, der grosse Gebiete Patagoniens erforschte, daneben war er politisch aktiv und gründete unter anderem Schulen für die Armen. Die Beliebtheit des Mannes führte dazu, dass ihm zu Ehren mehrere Orte seinen Namen erhielten.
Anfangs verlief die Piste durch ähnliche Pampa Landschaft wie bereits viele Kilometer zuvor, näherte sich jedoch immer mehr der Andenkette. Im Besucherzentrum informierten wir uns über Camping- und Wandermöglichkeiten und wurden vom Parkranger ausführlich und kompetent beraten. Nach den überlaufenen und teuren Nationalparks im Süden, erlebten wir hier das pure Gegenteil mit freundlicher und interessanter Information und zudem kostenlosem Besuch des Parks und des Campings. Die Übernachtungsplätze waren so grosszügig angelegt, dass wir die vier weiteren Camper, die sich laut Ranger auf dem Gelände befanden, nicht einmal zu Gesicht bekamen.
Wir richteten uns am schönen Lago Burmeister ein. Obschon der Platz gut windgeschützt war, wurde es bitterkalt und es regnete immer wieder. Am Morgen lag die Temperatur bei zwei Grad und ein leichter Schneeregen begrüsste uns.
Kaum waren wir aber ein paar Kilometer aus dem Tal hinausgefahren, klarte es auf und die Sonne zeigte sich. Es war zwar immer noch kalt, aber der Wind hatte deutlich nachgelassen. Die Strecke in den Norden des Parks führte an einem kleinen See vorbei, wo viele Vogelarten zu beobachten waren und eine grosse Herde Guanacos weidete. Die Berge der Umgebung waren bis in tiefe Lagen vom nächtlichen Schneefall gezuckert.
Um einen Überblick über die Landschaft zu bekommen, stiegen wir hoch zum Cerro Leon. Auf einem steilen, schmalen Pfad überwanden wir die 400 Höhenmeter bis zum Gipfel. Der anstrengende Aufstieg lohnte sich, denn die Aussicht auf die umliegenden Seen und Berge war grandios. Weit unten, mitten in der riesigen Ebene, konnten wir unser Auto gerade noch erkennen. Das Wetter hatte sich unterdessen wieder verschlechtert und wir befürchteten, verregnet zu werden. Zum Glück kamen wir talwärts schneller voran, so dass wir das Auto erreichten, ohne nass zu werden. Die Temperatur war den ganzen Tag nicht über 9 Grad gestiegen und wir beschlossen, anstatt im engen Tal in der sonnigen Pampa zu campieren, um nicht noch eine nasskalte Nacht verbringen zu müssen.
Die Höhle der Hände ist eigentlich gar keine Höhle, es sind viel mehr Felsüberhänge, welche die darunterliegenden Malereien perfekt vor Wind und Wetter schützen. Dieser Lage ist es zu verdanken, dass die in der Zeit zwischen 7000 und 1000 vor Christus entstandenen Felszeichnungen bis heute perfekt erhalten geblieben sind. Das eindrückliche Kulturdenkmal liegt gute 200 km von der nächsten Ortschaft entfernt und wurde 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Hoch über dem wunderschönen Canyon des Rio Pinturas konnten wir auf einer Länge von gut 200m tausende Abbilder von Händen in allen Grössen bewundern. Diese wurden in einer Art Spraytechnik mit verschiedenen Mineralfarben als Negativabbild auf die Felswand aufgebracht. Dabei wurde die Hand an den Stein gelegt und die Farbe direkt aus dem Mund darüber gespritzt. Neben Händen waren auch viele Bilder von Tieren zu finden, insbesondere von Guanacos, welche für die damaligen Bewohner der Region eine sehr grosse Bedeutung hatten.
Die Strecke von Perito Moreno aus nordwärts bot, wie die in den Tagen zuvor durchquerten Gegenden landschaftlich keine grossen Höhepunkte. Wir beschlossen deshalb, bis nach Chile Chico direkt den Anden entlang zu fahren, um dort wieder auf die Carretera Austral zu gelangen. Unser Plan war, mit der Fähre nach Puerto Ibañez überzusetzen, wir mussten jedoch bei unserer Ankunft feststellen, dass diese bereits auf Tage hinaus ausgebucht war und lange Wartelisten bestanden. Da wir keine Lust hatten, länger in Chile Chico zu verweilen, änderten wir unsere Pläne und fuhren dem Lago General Carrera entlang Richtung Cochrane. Die Piste war zwar recht staubig und hatte einiges an Wellblech zu bieten, aber die Fahrt diesem riesigen See entlang war mehr als lohnenswert. Dank dem herrlichen Wetter genossen wir die Aussicht auf die grandiosen Landschaften, welche sich auf der Fahrt Richtung Süden kaum oder nur in dichte Wolken gehüllt gezeigt hatten. Auf der Carretera Austral herrschte dafür nun bedeutend mehr Verkehr und überall, wo die Strasse nicht geteert war, führte dies durch die trockene Witterung zu starker Staubentwicklung. Wir nahmen dies jedoch gerne in Kauf, und erfreuten uns an der Sonne und den warmen Temperaturen.
Bei Villa Santa Lucia kamen wir an der Stelle vorbei, wo im Dezember die folgenschwere Schlammlawine niedergegangen war und Teile des Ortes verschüttet hatte. Die Hauptstrasse war nach wie vor gesperrt und Armee und Bauunternehmer waren im Einsatz, um die tausende von Kubikmetern Schlamm zu beseitigen, was noch einige Wochen in Anspruch nehmen sollte.
Über eine gut ausgebaute Piste fuhren wir durch imposante Gebirgslandschaften hoch nach Futaleufu, eine aufstrebende Touristendestination vor allem für Rafting-, Angel- und Wanderbegeisterte. Unweit vom Ort überquerten wir ein weiteres Mal die Grenze nach Argentinien. Auch an diesem Übergang war nun bedeutend mehr los, so dass wir am Ende fast eine Stunde anstehen mussten, bis wir die Formalitäten erledigen konnten. An der wenige Kilometer entfernten Argentinischen Grenzstation war der Andrang weniger gross und es dauerte nur einige Minuten, bis wir unseren Einreisestempel im Pass und die temporäre Einfuhrbewilligung für das Auto erledigt hatten. Ein lustiger Zwischenfall hätte jedoch beinahe unsere Einreise verhindert, denn irgendwie waren unsere Daten im System der Zollbehörden plötzlich nicht mehr auffindbar. Nach kurzer Diskussion und Hinweisen im Pass, dass wir bereits mehrere Male in Argentinien eingereist waren, stellte sich heraus, dass der Beamte unsere Namen unter „Suecia“ (Schweden) und nicht „Suiza“ (Schweiz) gesucht hatte.
Der Alerces Nationalpark ist vor allem auch für die Argentinier ein beliebtes Ausflugsziel und da noch immer Ferienzeit war, trafen wir auf entsprechend viele Besucher. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass ein Grossteil der Touristen auf Tagesausflügen unterwegs war, so dass wir problemlos einen Platz auf einem der Campings erhielten.
Wir unternahmen zwei Wanderungen, um die grandiose Landschaft besser kennenzulernen. Der erste Fussmarsch führte auf einem steilen, anstrengenden Weg hoch zur wunderschönen Laguna Escondida und für die zweite, etwas kürzere Wanderung folgten wir dem Fluss zum kristallklaren Lago Menendez. Der langgezogene See wird durch den Torrecillas Gletscher in zwei Arme geteilt und ist für seinen Fischreichtum bekannt. Wir waren beeindruckt von den eisbedeckten Bergen und den dichten Alerce Wäldern rund um das Gewässer.
Die Fahrt weiter nordwärts war nun geprägt von abwechslungsreicher Landschaft mit tiefblauen Seen und fernen Gebirgszügen. Nach nur wenigen Stunden erreichten wir unser nächstes Ziel, die Colonia Suiza. Der kleine Ort liegt ein paar Kilometer westlich von Bariloche und war, wie der Name erkennen lässt, von Schweizern gegründet worden. Heute ist Colonia Suiza ein beliebter Ausflugsort für Touristen aus dem nahen Bariloche und bietet vor allem viele Souvenirläden, Restaurants und einen kleinen Markt mit Kunsthandwerk und Verpflegungsständen. Die Schweiz ist nach wie vor sehr präsent mit Schweizerfahnen, Kantonswappen an den Chalets und Strassennamen wie „Lucerne“ und „Zurich“, Leute mit Schweizer Abstammung haben wir allerdings keine angetroffen. Wir liessen uns aber sowohl das „Cerveza Valais“ wie auch das „Cerveza Colonia Suiza“ nicht entgehen, beides Biere aus kleinen, lokalen Brauereien.
Auf dem Weg nach Norden hatten wir wieder bei unseren Freunden in San Martin de los Andes Halt gemacht. Wir genossen die Tage mit diesen liebgewordenen Leuten und lernten während dieser Zeit Cristinas Schwester Graciela und ihren Mann Carlos aus Buenos Aires kennen, die für zwei Wochen zu Besuch waren.
Für den Sonntag hatte Edgardo eine Wanderung im Nationalpark Lanin organisiert. Carlos fuhr uns alle zum Ausgangspunkt an der Laguna Verde. Frühmorgens hingen zum Teil noch Nebelfelder an den Berghängen, diese lösten sich jedoch bald auf und machten einem strahlend blauen Himmel Platz. Der Weg zu unserem Ziel, dem Vulkan Achen Niyeu führte erst durch einen herrlichen Wald mit grossen Coigue und dichtem Bambus, die angenehm Schatten spendeten. Bald jedoch verliessen wir den Wald und hatten das erste Mal unser Ziel vor Augen. Der kahle Aschekegel des Vulkans war recht beeindruckend und als wir an seinem Fuss ankamen, erkannten wir bald, dass wir einen anstrengenden Anstieg vor uns hatten. Über 400 Höhenmeter kraxelten wir den steilen Pfad hoch, wobei wir in der weichen Vulkanasche mit jedem Schritt vorwärts wieder einen halben zurück machten. Am Kraterrand angekommen, legten wir eine kurze Pause ein und genossen die Aussicht auf den fernen, schneebedeckten Vulkan Lanin und die weit unter uns liegende Laguna Verde. Noch einmal mussten wir einen kurzen Anstieg bewältigen, bis wir endlich auf dem Gipfel standen. Der Ausblick in alle Richtungen war grandios. Felsen und Lavafelder leuchteten in allen Farben und bildeten einen starken Kontrast zu den grünen Hängen und dem stahlblauen Himmel. Um das Bild abzurunden, erschienen über uns drei Kondore, die kurze Zeit ihre Kreise zogen und dann in der Ferne verschwanden.
Nach einer wohlverdienten Mittagspause machten wir uns an den Abstieg. Dieser war, verglichen mit dem schweisstreibenden Aufstieg, ein wahres Vergnügen, denn in der weichen Asche konnten wir mit riesigen Schritten talwärts «surfen» und keine 20 Minuten später standen wir am Fuss des Vulkans. Der Weg zurück zum Auto erschien uns allen viel länger als der Hinweg, denn wir spürten den anstrengenden Aufstieg in unseren Beinen. Endlich angekommen, genossen wir als erstes ein kühles Bier aus dem Campingladen, bevor wir nach San Martin zurückfuhren.
Von San Martin aus fuhren wir meist auf Nebenstrassen, die oft unweit der chilenischen Grenze verliefen, nach Norden. Die Strecke war sehr abwechslungsreich, mal einem Flusstal folgend, dann wieder führte sie an einem See entlang und sehr oft durch lichte Wälder mit herrlichen Araukarien. Vorbei am Lago Aluminé erreichten wir schliesslich den Provinzpark Copahue.
Bei Copahue, einem Ort, der bekannt ist für seine schwefelhaltigen Thermalquellen, unternahmen wir eine kurze Wanderung dem Rio Agrio entlang. Dieser wunderschöne kleine Fluss, der sich in die ehemaligen Lavafelder eingefressen hatten, fiel über mehrere Stufen und bildete dabei immer wieder Wasserfälle. Die karge Vegetation wurde dominiert von Araukarien, diesen immergrünen, urzeitlichen Bäumen, welche überall in dieser Gegend wachsen. Zum Übernachten fanden wir unweit des Ortes einen sehr schönen Stellplatz am Lago Caviahue, umgeben von mehreren, riesigen Araukarien. Die ganzen Steine am Ufer des Sees waren rostrot gefärbt, eine Folge des eisenhaltigen Wassers, welches aus den umliegenden Bergen zugeführt wird.
Gegen Abend entwickelten sich zunehmend Gewitter und die Stimmungen am See wechselten laufend. Schwarze Wolken, mit Regenschleiern verhangen, wurden durch grell leuchtende Blitze aufgehellt, ein doppelter Regenbogen spannte sich über den See und den Abschluss bildete ein eindrücklicher Sonnenuntergang. Von unserem geschützten Platz aus konnten wir die Wetterphänomene in aller Ruhe und mit bester Aussicht beobachten.
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Schami & Rita (Samstag, 24 März 2018 06:59)
Ganz toll mir freue üs über eui tolle Brichte, Merci viu Mau.