Unsere Bordküche und mehr...

Dampfkochtopf

Wir wollten uns schon seit längerem einen Dampfkochtopf beschaffen weil...

...dieser Kochzeit und damit Treibstoff spart

... man in grosser Höhe nur unter Druck überhaupt kochen kann, da der Siedepunkt von Wasser pro 300 Höhenmeter etwa 1°C abnimmt. In 4500 m.ü.M. ist die Siedetemperatur nur noch etwa 85°C und Lebensmittel müssen daher viel länger gekocht bis sie gar sind.

 

Beim Recherchieren im Internet fanden wir jede Menge guter Produkte, aber oft waren sie zu gross oder zu schwer oder aber sie hatten einen langen, abstehenden Griff, welcher beim Verstauen viel Platz benötigt.

Dann aber wurden wir in Korea fündig. Die dort für sehr gute Qualität bekannte Marke Kovea bietet einen für Camping optimierten Dampfkochtopf an:

 

Model:  Kovea Riso KCW-PC300

Gewicht: 2.2 kg (wie unten abgebildet, nur Topf mit Deckel 1.7 kg)

Material: Rostfreier Stahl, Silikon

Preis: Ab 100 CHF  je nach Quelle

Besonderes: Es wird auch ein normaler Deckel mitgeliefert (findet im Deckel des Transportbeutels Platz), sodass der Topf als normale Pfanne genutzt werden kann.

 

Funktion:

Der Deckel wird aufgesetzt und durch Verdrehen des zentralen Knopfs verriegelt

Nach Aufbau des Drucks verhindert ein Bolzen (Safety Lock) das Öffnen

Über das Überdruckventil wird der Druck automatisch entlastet bzw. manuell abgelassen, um den Deckel zu entriegeln

Das Handling ist sehr einfach und die Qualität ist hervorragend

Auf den Bildern unten sind die Details dargestellt

 

 

Update 10.2018

Nachdem wir unterdessen auf über zwei Jahre Reise- und Kocherfahrung zurückblicken können, hier ein Fazit:

Wir haben den Dampfkochtopf für immer mehr "One-Pot" Menüs eingesetzt, nicht zuletzt, weil die Kochzeit eben markant kürzer ist als in einer konventionellen Pfanne. Insbesondere für Eintöpfe mit Fleisch lohnt sich der Einsatz. Bei Rindfleisch haben wir erst mal 30 Minuten nur das Fleisch alleine gekocht und dann geschaut wie gar es bereits ist. Danach wurde das Gemüse beigegeben und nochmal unter Druck für etwa 10-15 Minuten gekocht. Je nach Fleischart bzw. -qualität und der verwendeten Gemüse variieren die Kochzeiten etwas. Auch bei Linseneintöpfen haben wir erst nur die Linsen, übrigens immer im ungesalzenen Wasser, erst 20 Minuten vorgekocht und danach die restlichen Zutaten wie oben noch gegart.

 

Die Befürchtungen bezüglich Kochen in Höhen über 3000 müM haben sich voll und ganz erfüllt!! Teigwaren und Reis lassen sich auch mit langen Garzeiten ohne Dampfkochtopf NICHT mehr gescheit kochen. Beides verkocht aussen irgendeinmal, bleibt aber im Inneren "bissfest". Wir waren sicher fast drei Monate in grosser Höhe der Anden unterwegs und waren auf jeden Fall sehr froh, das Teil dabei zu haben. 
Als zusätzlichen Vorteil vom Dampfkochtopf empfinden wir, dass beim Kochen im Auto weder starke Gerüche noch übermässige Dampferzeugung entstehen.

Update 10.2024

Wo nun kann man das Produkt kaufen? Recherechen im 2024 haben erbene, dass das Modell scheinbar nicht mehr hergestellt wird. Sucht man aber im Internet nach "pressure cooker, rice cooker" oder auch auf Deutsch "Dampfkochtopf" sollte man trotzdem fündig werden. Als ideale Grösse für zwei Personen sollten 2-3 Liter reichen. Ein Modell ohne langen, platzfressenden Stiel ist vorteilhaft. Generell sollte er die oben beschriebenen Spezifikationen idealerweise erfüllen.

 

 



Zauberstab

Ja, wir sind sicher, dass nun einige Leser nur den Kopf schütteln werden. Aber wenn man, wie wir, gerne kocht und isst, dann kann es doch schon Sinn ergeben, so eine Maschine mitzuschleppen. Das Einsatzspektrum ist enorm: Es lassen sich feine Suppen pürieren, gesunde Smoothies aus exotischen Früchten erzeugen, mit dem Schwingbesen leckere Dessertcremes machen, Mayonnaise ohne das ganze künstliche Zeug und all den Zucker mixen, Kräuterpestos und allerlei gehacktes zubereiten, usw....

 

Um auch in der Aussenküche autark werkeln zu können, haben wir uns für ein Gerät mit Akkus entschieden. Gross ist die Auswahl nicht auf dem Markt. Auf Grund ausgedehnter Recherchen haben wir uns für ein Produkt von KitchenAid entschieden, nicht zuletzt da diesem Produkt auch ein Schwingbesen beiliegt. Aus Platzgründen schleppen wir nicht allen Zubehör mit, aber Schwingbesen, Häcksler und Pürierstab sind immer an Bord. Billig ist das Gerät nicht gerade, aber wenn man im Internet etwas herumschaut, findet sich sicher ein akzeptabler Deal. 

Erfahrungen unterwegs und zu Hause haben uns überzeugt. Die Maschine ist leistungsstark und der Akku hält erstaunlich lange. Dieser kann dann auch während der Fahrt in 2 h wieder geladen werden und ist somit wieder voll einsatzfähig im nächsten Camp. Wir haben dazu auch ein universales Ladegerät dabei, welches ab dem 12V Bordnetz lädt und der Inverter gar nicht benötigt wird.
Update 2023:

Das oben beschriebene Gerät ist wie erwähnt relativ gross. Als wir daher wieder zu Hause ein kompakteres Gerät entdeckt haben, wurde dieses für unterwegs beschafft. Dieser ist zwar nicht so leistungsfähig und hat auch weniger Zubehör, aber für unterwegs reicht es völlig aus >LINK<

Generell hat sich in den letzten Jahren einiges getan und das Modellangebot ist vielfältiger geworden. Frag mal Mr. Google


Camp Oven

Seit Jahren schon benutzten wir schon einen der beliebten Gusstöpfe zum Kochen, Braten und Backen. Klar die Teile sind schwer, russig und unhandlich zum Verstauen. Hat man aber genügend Platz und scheut das Gewicht nicht, sollte man dem Campoven eine Chance geben. 

Wenn man sowieso gerne ein Lagerfeuer betreibt, ist es ein kleiner Schritt dieses auch noch zum Kochen zu verwenden. Natürlich wird man vor allem bei heikleren Rezepten, insbesondere beim Backen, nicht immer auf Anhieb perfekte Resultate erreichen. Klar hat man keinen Drehknopf oder gar eine Temperaturanzeige um für den Backvorgang  optimale Bedingungen zu schaffen. Aber mit etwas Übung und Geduld hat man den Dreh bald raus.

 

Wir haben folgende Gerichte erfolgreich zubereitet: Eintöpfe, Braten, Brot, Früchtekuchen, Suppen, Risotto, etc. Unten ein paar Praxisbeispiele.

 

Worauf muss man beim Kauf achten?

Vor allem wenn man Backen und Braten möchte, sollte man darauf achten, dass der Deckel des Topfs einen Rand hat. Nur so kann man auch Oberhitze erzeugen, indem man auch Glut auf den Deckel schichtet. 
Für zwei Personen Gerichte bzw. ein Brotlaib von etwa 500 Gramm reicht ein Topf mit drei bis vier Liter Inhalt.

 

Wie reguliert man die Hitze?

Am besten ist es, wenn man ein separates Feuer betreibt, von welchem man bei Bedarf Glut abschöpfen kann. Den Campoven versenken wir in der Regel in einer entsprechenden Grube und verwenden entweder ein Dreifuss zum Aufhängen oder stellen den Topf auf drei Steine. Dabei sollte man einige Zentimeter Platz unter dem Boden lassen, sodass man Glut darunter schichten kann. Aber Vorsicht, wenn der Topf einmal heiss ist, benötigt man von unten nur noch wenig Hitze. 
Für die Oberhitze reicht auch eine dünne Schicht Glut, gut verteilt. Nun muss man nur noch circa alle 10 Minuten prüfen, ob die Hitze noch ausreicht und das ist Gefühls- bzw. Erfahrungssache. 

Kann man die nackte Hand für ein, zwei Sekunden knapp über der Glut halten, entspricht das schon einer grossen Hitze, etwa zum Backen und Braten gerade richtig. Für Eintöpfe und Suppen sollte man die Hitze so "regulieren", dass die Flüssigkeit nur leicht köchelt.

 

Backen und Braten

Das grösste Risiko beim Backen und Braten besteht darin, dass die Unterhitze zu gross ist und den Boden des Kochguts anbrennt. Ein Lochblech mit etwa einem cm Höhe im Boden des Topfs eingelegt hilft, ein Verbrennen auch bei zu grosser Hitz zu vermeiden.
Ein passendes, rundes Kuchenblech zum Backen von Kuchen ist ebenso sachdienlich, denn nur so lässt sich das Backgut einfach entnehmen.

 

Das Zubehör

Um den Deckel auch mit heisser Glut darauf während dem Backen abnehmen und den Topf vom Feuer nehmen zu können, dient am besten ein Metallhaken mit stabilem Griff und ein feuerbeständiger Handschuh. Eine feuerfeste Schaufel ist unumgänglich, um mit dem Feuer zu hantieren.

 

Pflege des Campovens

Wenn man den Campoven neu kauft, muss man diesen vor dem ersten Gebrauch "einbrennen". Dazu gibt man einen guten Schluck hitzebeständiges Öl, z.B. Sonnenblumen- oder Rapsöl, in den Topf und erhitzt dieses auf dem Feuer. Vorsicht, wenn das Öl raucht, ist es bereits zu heiss! Dabei sollte man darauf achten, dass der ganze Innenbereich inklusive Deckelinnenseite gut benetzt ist. Nach einigen Minuten nimmt man den Topf vom Feuer und reibt das überschüssige Öl mit einem Haushaltspapier aus. Nun kann man mit dem öligen Papier auch gleich die noch warme Aussenseite einölen.

Im Gebrauch sollte man vor allem in der ersten Zeit nach dem Kochen den noch warmen Topf einölen. Nach einer Weile ist dann die Innenseite nachhaltig mit Öl imprägniert. 
Wichtig:

Den Topf NIE mit Abwaschmittel reinigen! Wenn der Topf nach dem Kochen verkrustet ist, am besten mit etwas Wasser drin nochmal auf das Feuer, um die Rückstände aufzulösen. Mit einer Bürste oder Topflappen reinigen und bei Bedarf danach einölen.

 

Die sorgfältige Pflege garantiert einen perfekten Kochgenuss ohne Rost und Schmutz!!

 

Lagerung

Durch das Kochen auf dem offenen Feuer wird es kaum zu vermeiden sein, dass der Topf aussen verrusst. Darum am besten von Anfang an einen robusten Stoffsack organisieren, in welchem man den russigen Topf verstauen kann. Ansonsten muss er nach jedem Gebrauch auch aussen blitzblank gefegt werden. 

 


Der Coleman Kocher für draussen

Warum denn noch einen Kocher mitschleppen wenn doch die Azalai Kabine bereits einen fest eingebauten Zweiflammen Gasherd bietet? Dafür gibt es zwei Gründe für uns:

1.

Wir leben und kochen bei schönem Wetter gerne draussen. Da hat man mehr Platz und es entstehen keine Küchengerüche im Auto drin.

2.

Mit dem Benzin betriebenen Coleman Kocher haben wir eine unabhängige, zweite Option zum Kochen. Das ist ein entscheidender Vorteil wenn einem das Gas unerwartet ausgeht (wir haben nur eine kleine 3 kg Flasche an Bord) und Benzin ist überall einfach und günstig zu beschaffen.

 

Bezüglich dem Coleman Kocher gibt es zwei Lager von Benutzern: Diejenigen, die ihn lieben, wie wir, und diejenigen, welche ihn genauso heftig hassen. Warum hassen? Nun, es gibt Leute, die kommen mit dem Betrieb irgendwie nicht klar und reklamieren, dass er schlecht zu starten ist, dass er raucht und dass man ihn schlecht regulieren kann. Wir haben keine solche "Macken" erlebt, obschon wir schon seit Jahrzehnten damit kochen. Wir benutzen ganz gewöhnliches Bleifreibenzin. Die Düse haben wir trotz des täglichen Gebrauchs nie tauschen, ja nicht einmal reinigen, müssen. Die Heizleistung ist viel höher als bei einem Gaskocher, das spiegelt sich bei der kürzeren Kochzeit wider. Zudem reicht uns ein 5-Liter-Kanister Benzin bis zu einem Monat spielend.

 

Wir haben uns in den USA zusätzlich den faltbaren Backofen von Coleman zugelegt. Diesen kann man auf die beiden Flammen des Kochers stellen und damit alles backen, was das Herz begehrt: Brot, Kuchen, Gratins, Lasagne und vieles mehr. Einzig wenn es kalt ist oder noch schlimmer bei starkem Wind bringt man die Backtemperatur von 180 °C nicht hin. Dann ist Fantasie gefragt! Man sucht einen windstillen Ort und versucht die dünnwandige Blechkiste irgendwie zu isolieren. Wir haben unterdessen eine handelsübliche Löschdecke beschafft, welche man bei Bedarf wie eine Haube über das Oberteil des Backofens legt.

 

Es scheint so, als dass dieser Faltbackofen nicht mehr im Markt erhältlich ist. Als Alternative bietet sich der unten vorgestellte Omnia Ofen an.

Update 2022:

Unterdessen haben wir zusätzlich einen Omnia angeschafft, welcher den Coleman Backofen weitgehend ersetzt hat. Damit kann man eigentlich auch fast alles kochen/backen, was in einem Backofen gelingt. Einiger "Nachteil", alles hat die Form eines Rings. Der Omnia benötigt noch weniger Platz und ist bedeutend weniger Wind und Kälte empfindlich beim Backen. (Bild rechts: omniasweden.com)


Gas, aber wie?

Unser Camper wurde mit zwei Campingaz Flaschen Gr. R 907 ausgeliefert. Diese sind zwar in Europa ohne weiteres zu kaufen, aber auf anderen Kontinenten kaum oder gar nicht erhältlich. 

Wir starteten unsere Reise entlang der Panamericana daher ohne Gasflasche an Bord und kauften für etwa 40 CHF eine etwa gleich grosse Gasflasche nach unserer Ankunft in Kanada. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass man einen entsprechenden Adapter mitbringt, um die Verbindung zwischen der europäischen Installation und der kanadischen Gasflasche sicherzustellen.

 

Wir haben bei Canadian Tire folgendes Modell gekauft: Manchester Tank OPD Barbecue Propane Tank, 5-lb . Diese Grösse entspricht in etwa der Campingaz Flasche, die wir drin hatten. Auch wenn man grössere Flaschen benötigt, haben diese dann denselben Anschluss, also gilt eigentlich alles, was hier beschrieben ist, trotzdem.

 

Die Adapter haben wir vorgängig bereits beschafft. Welchen Adapter man genau benötigt, hängt auch davon ab, welche "Europa-Installation" vorhanden ist. U.U. muss auch der Druckregler der kanadischen Flasche entsprechend angepasst werden. Am besten ist es wohl, wenn man die benötigten Komponenten bereits mitbringt. Die Leute bei Wynen Gas sind kompetent und helfen gerne.

 

Die kanadischen Flaschen haben dann auch denselben Anschluss wie die USA Flaschen und können daher dort wie auch in allen südamerikanischen Ländern in der Regel ohne Probleme wieder befüllt werden.

 

Die App "iOverlander" hat neben vielen anderen wertvollen Informationen auch viele Füllstationen mit ihren Möglichkeiten gelistet.
Die folgende Facebook Seite bietet auch eine Fülle von Lösungsvorschlägen und eine aktive Community bei Fragen:
Cooking Gas around the World

 


Uns interessiert was ihr so an mehr oder weniger Wichtigem mitschleppt und freuen uns auf Tipps und Kommentare

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Iris und Stefan Zehnder (Dienstag, 07 Juni 2016 19:29)

    Hoi zäme, auch wir sind in Südamerika mit einem Azalai unterwegs, allerdings mit einem LandRover Defender! Wir starteten im September 2014 in Buenos Aires und sind jetzt in Paraguay auf dem Weg nach Norden. Wie ihr seht, reisen wir extrem langsam ;) , vielleicht treffen wir uns ja irgendwann mal. Ich back dann einen Kuchen oder einen Karoffelgratin im unverzichtbaren Omnia Backofen. Beste Grüsse und gute Fahrt!
    Iris und Stefan