2001 Libyen / Algerien / Tunesien

Im Herbst hatte Chnoche in der SSRT Zeitung Leute gesucht, welche ihn auf einer geplanten Afrikareise über Weihnachten begleiten würden. Da mir auch so was vorgeschwebt hatte, meldete ich mich bei ihm. Gleichzeitig schaute ich mich auch für einen Copiloten um, welcher bei mir im Auto mitfahren würde. Mit Ueli fand sich ein alter Wüstenfuchs mit welchem ich auch schon einige „Ferien“ verbracht hatte. Da Chnoche seinerseits keinen passenden Beifahrer fand, entschloss er sich, allein zu fahren.

Bei den gemeinsamen Besprechungen im Vorfeld, kristallisierte sich bald einmal eine Reiseroute in Libyen und Algerien heraus, zum Teil ähnlich der Reise welche ich 1998 in dieser Gegend unternommen hatte. Nur dieses Mal hatten wir gar fünf Wochen zur Verfügung, was bedeutete, dass wir uns einige zusätzliche Pistenkilometer vornehmen konnten.

Libyen

Samstag, 9.12.2000

 

Dieser Tag war fürs Einkaufen und Laden vorgesehen. Morgens um neun trafen wir uns in Oberburg bei Ueli wo wir den Ablauf des Tages besprachen. Schon Im Vorfeld hatte ich den Job übernommen, einen Menuplan für die ganze Reise vorzubereiten. Ich hatte dazu einige Zeit in der Migros verbracht, um auszuloten, welche haltbaren Lebensmittel angeboten werden, welche sich für unsere Tour eigneten und allen Dreien dann auch schmecken würden. Zum Glück waren wir alle drei nicht allzu „verschleckt“, so dass wir keine nennenswerte Einschränkungen berücksichtigen mussten. Eigentlich war es nur Chnoches Antipathie gegen Käse, welche es nur bei der Planung der Mittagsrationen zu berücksichtigen galt. Und er würde auch auf das traditionelle Fondue freiwillig verzichten.

Nun galt es also, den Menuvorschlägen entsprechend einzukaufen. Zuerst schauten wir bei der Prodega rein um dort die grösseren Mengen zu beschaffen. Eistee, Wein, Fruchtkonserven, Müesli, es wollte nicht aufhören und der eigentlich recht grosse Einkaufswagen begann sich zu füllen. Anschliessend fuhren wir zur Migros um dort die noch fehlenden Lebensmittel zu beschaffen. Guezli, Fertigmenues, Rollschinkli, Trockenfleisch, Parmesan, usw. langsam aber sicher hatte jede Position auf meiner langen Liste einen Haken erhalten.

Ziel der Übung war u.a. auch, dass wir Nahrungsmittel für eine abwechslungsreiche und schmackhafte Ernährung während der fünfwöchigen Reise zusammenstellen konnten. Gar nicht so einfach wie es auf den ersten Blick erscheint, und wenn man sich einmal zum Ziel setzt, nie zweimal das selbe Nachtessen zu planen, wird es noch etwas schwieriger. Zudem muss immer auch noch berücksichtigt werden, dass die Lebensmittel haltbar und ungekühlt lagerbar sein sollten

Für etwa 1500 CHF hatten wir eingekauft, nun fehlten nur noch die frischen Lebensmittel, Käse, vakuumiertes Grillfleisch und Gemüse. Diese würde dann Ueli am Tag vor der Abfahrt am nächsten Samstag noch besorgen und kühl lagern.

Zurück bei Ueli galt es erst mal zu sichten und zu sortieren. Wir trennten dazu Morgen-, Mittag- und Nachtessen auf und verpackten die Lebensmittel rüttelsicher. Die Nachtessen wurden von Anfang an so zusammengestellt, dass in einer Kiste jeweils die ganzen Zutaten für die Menues mehrerer Tage zusammen blieben. Diese ersparte uns viel Sucherei und hatte auch den Vorteil, dass sich die Kisten systematisch auch wieder leerten.

Erst konnten wir es nicht glauben, dass diese riesige Menge an Schachteln, Büchsen und Beuteln überhaupt zu ordnen und schlussendlich in unseren beiden Autos zu verstauen sind. Aber nach und nach leerte sich Ueli’s Garage wieder und die Autos füllten sich entsprechend.

Wir schafften es nicht, noch am Samstag die ganze zusätzliche Ausrüstung aufzuteilen und zu verpacken. Am Sonntagmorgen wurde deshalb weitergearbeitet und gegen Mittag waren wir fertig. Die Küchenkiste war gefüllt und einsatzbereit, die Werkzeugrolle geprüft und ergänzt. Die ganze Campingausrüstung war gecheckt und verteilt. Jedes Detail war beachtet und alles verladen. Das Problem ist halt beim Bereisen der Sahara, das was ich nicht dabei habe vor Ort, wenn überhaupt, nur mit grossem Aufwand besorgt werden kann.

Nun waren wir also bis auf ein paar Kleinigkeiten startklar. Noch eine ganz normale Woche mit Arbeit und allem was halt so dazugehört und dann konnte es endlich losgehen. 

 

Samstag, 16.12.2000

 

Strecke:

Oberburg – Gotthard – Chiasso – Genua – Fähre

Distanz:

Ca. 450 Km Asphalt

Wetter:

In der Deutschschweiz kalt, regnerisch in Göschenen Schneeschauer. Alpensüdseite schön aber kalt. Genua: schön, 18 C

 

Endlich geht’s los. Nachdem ich noch am Vorabend bei Ueli angereist bin, stehen wir um 6 Uhr auf und laden Ueli’s Gepäck und unseren transportablen Kühlschrank voll mit feinen Lebensmitteln. In der Dunkelheit geht es

Richtung Gotthard Raststätte wo wie mit Chnoche abgemacht haben. Auf die Minute genau laufen wir ein und treffen unseren Freund beim Frühstück. Er hatte, so erzählt er uns eine kurze Nacht, weil er bis morgens um zwei noch geladen hat.

Bei herrlichem Wetter fahren wir Genua entgegen. Bereits um Mittag treffen wir im Hafen ein und finden das übliche, hektische Treiben vor, welches zu den Vorfreuden einer Afrikareise gehört. Total überladende PW’s tunesischer Gastarbeiter stehen neben Afrikafahrern mit ihren vollbepackten Geländewagen. Auch ein paar Lastwagen und Busse haben sich auf dem riesigen Parkplatz eingefunden. Ein kurzer Imbiss in einer Bar, eine halbe Stunde anstehen bei der Polizia und schon kann mit dem Verladen begonnen werden.

Obschon wir frühzeitig auf der modernen „Carthage“ sind, fährt das mächtige Schiff erst mit fast 2 Stunden Verspätung aus dem Hafen von Genua aus. Bevor es aber soweit ist, genehmigen wir uns einen ersten Drink an der Bar und kaufen uns bei der Gelegenheit die Essensbons für die Verpflegung und erledigen die Tischreservation.

Zurück in unserer hellen Aussenkabine lade ich die ersten Daten auf das GPS und wir ruhen uns fürs Nachtessen aus.

Pünktlich zum Essen nimmt der Seegang zu und verdirbt zumindest mir den Appetit. Manchmal habe ich das Gefühl, die Reederei hat einen Pakt mit Petrus und bestellt jeweils zunehmenden Wellengang um so die Passagiere vom Essen abzuhalten und damit Geld zu sparen. Ich ziehe mich nach den Vorspeisen in die Kabine zurück um meinem Magen etwas Erholung zu bieten.

Chnoche und Ueli starten, nachdem sie gegessen hatten, den mühsamen Kampf gegen die arabische Bürokratie. Formulare ausfüllen und dann bei der Police anstehen, anschliessend beim Douane anstehen. Insgesamt vergehen etwa 3 Stunden bis die ganzen Formalitäten erledigt sind. Der einzige Trost dabei ist, dass wir diese Zeit nicht nach Ankunft in Tunis verplempern müssen.

So kommt Chnoche erst nach Mitternacht in die Kabine zurück um sich den wohlverdienten Schlaf zu gönnen.

Wie das Schiff in den Windschatten Sardiniens einfährt, beruhigt sich auch die See, so dass kaum eine Bewegung spürbar ist.

 

Sonntag, 17.12.2000

 

Strecke:

Fähre bis Tunis – Autobahn bis Kairouan

Distanz:

Ca. 150 Km Asphalt

Wetter:

Leicht bewölkt, gegen Kairouan bewölkt, etwas Regen Morgen 7 C, Nachmittag 20

Unterkunft:

Hotel Interkontinental Kairouan

 

Durch das grosszügige Fenster unserer Kabine beobachten wir die aufgehende Sonne und geniessen es noch ein wenig liegen zu bleiben. Nach der ruhigen und recht erholsamen Nacht geniesse ich eine warme Dusche und das nach wie vor schöne Wetter draussen.

Nach dem Frühstück gehen wir an Deck um anhand des GPS die Ankunftszeit zu überprüfen. Es scheint so als ob die Fähre die verlorene Zeit bereits grösstenteils wieder aufgeholt hat so dass wir wie geplant bereits um etwa 1300 Uhr Lokalzeit in Tunis eintreffen sollten.Schlussendlich kamen wir im Hafen um 1430 an. Während Ueli und ich um drei Uhr bereits vor dem Hafengelände parkieren konnten dauerte es bei Chnoche noch geschlagene eineinhalb Stunden bis er das Schiff verlassen und die Formalitäten erledigt hatte.

Über den Damm von la Goulette fuhren wir nach Tunis hinein. Wegen des Ramadan war der sonst hektische Verkehr begrenzt. So dauerte es nur einige Minuten bis wir auf der Autobahn Richtung Kairouan waren. Das Wetter war sehr wechselhaft und für einige Kilometer ging gar ein Platzregen nieder. Kurz nach sechs Uhr bezogen wir ein Zimmer im Hotel Intercontinental und gingen anschliessend ins Zentrum der Stadt zum Nachtessen. Ein Brick a Thon als Vorspeise brachte uns in Afrikastimmung und auch die typischen Brochette waren ein bekanntes Menu für Tunesien. Beim Verlassen des Restaurants kamen wir mit dem Beizer ins Gespräch und einmal mehr zeigte sich wie bekannt Möri noch immer ist in Tunesien. Logisch kenne er ihn, entgegnete der Beizer auf unsere Frage, und auch Hinterreiter käme regelmässig in sein Restaurant. Er bestand darauf uns eine Gratisführung durch die Altstadt zu bieten da ja der ueli das erste Mal in der Stadt war. Chnoche und ich schauten uns nur grinsend an, wussten wir doch genau das jede Führung in diesem Land interessanterweise in einem Teppichladen enden würde. Und so war es dann auch. Nachdem wir den Kamelbrunnen und die Moschee besucht hatten, fanden wir zufällig noch einen offenen Laden wo man dem Greenhorn die verschiedenen Muster und Arten erklären konnte. Wieder schauten Chnoche und ich uns wissend an. Und so war es dann auch, Ueli kaufte einen, nein eigentlich waren es zwei, kleine Teppiche für einen Superpreis. Schliesslich hatte es zur Zeit nur ganz wenige Touristen usw.

Nach einer kurzen Suche für eine kleine Petrollampe begaben wir uns ins Hotel zurück wo noch ein wenig geschrieben und gelesen wurde.

 

Montag, 18.12.2000

 

Strecke:

Kairouan – Gabes – Ras Adjer – Zouara – Camp 01 Südl. Zouara

Distanz:

Ca. 470 Km Asphalt

Wetter:

Schön, Nachmittag leicht bewölkt. Morgen 7 C, Nachmittag 25 C

Unterkunft:

Camp 01, südl. Zouara

 

Eher etwas früher als geplant wanderte einer nach dem andern ins Bad um die wohl für einige Tage letzte Dusche zu geniessen. Nach einem wie in Tunesien üblichen, mageren Frühstück waren wir bald auf dem Weg nach Süden, der libyschen Grenze entgegen. Die Landschaft bot wenig Abwechslung und daher liessen wir es laufen. Wir stoppten nur um noch einige frische Lebensmittel einzukaufen. In Ben Guerdane tauschten wir libysche Dinars bei den Strassenhändlern für 70 LDX pro 100 CHF.

Gegen zwei Uhr erreichten wir die Grenze. Auf der tunesischen Seite waren die Formalitäten überraschend schnell erledigt, nicht eine „Fiche“ mussten wir ausfüllen. Bei den Libyern war es etwas komplizierter. Nachdem uns ein sehr freundlicher Grenzbeamter geholfen hatte die nur in arabischer Sprache verfassten Formulare auszufüllen gings zum Carnet de Passage erstellen. Hier hätte scheints alles von der Zahar Tours vorbereitet worden sein. Da man uns aber nie nach den Autodaten gefragt hatte, war es logischerweise nicht möglich die Papiere zu machen. So waren wir gezwungen das ganze Prozedere selbst an die Hand zu nehmen. Zu unseren Erstaunen stellten wir als erstes fest, dass der offizielle Kurs mit fast eins zu eins CHF Libyen Dinar markant besser war als der Schwarzkurs. So kam es dann auch, dass die Gebühren nur gerade 14 LD (CHF) für die Versicherung und 70 LD Kaution für die Nummerschilder zu entrichten waren. Einzig das Carnet mit 50 $ (90 DM, 80 CHF) kam noch dazu. Vor zwei Jahren hatte der Spass noch über 300 CHF gekostet. Bald waren auch die Libyschen Kennzeichen montiert und wir auf dem Weg nach Zouara. Dort sollten wir nach telefonischer Absprache mit dem Chef der Agentur für die definitive Buchung des Führers noch beim Büro von Azartours vorbeigehen. Die wir aber erst auf neun Uhr Abends bestellt waren und auch auf Grund der gemachten Erfahrungen an der Grenze verzichteten wir auf weitere „Dienstleistungen“ dieser Firma. Wir machten uns daran, unsere Fässer mit Diesel zu füllen. Die Tankstelle war aber in der Dämmerung vorübergehend geschlossen worden, damit die Angestellten essen gehen konnten. Wir erkundigten uns in einem Laden wann wieder geöffnet werden sollte. Wir wurden darüber informiert, dass nur wenige Km südlich eine weitere, offene Tankstelle zu finden sei.

Dort füllten wir dann auf, 212 Liter kosteten mich dabei 24 LD(CHF) !! Nur etwa 20 Km weiter fanden wir ein schönes Camp in einem Feld unweit der Strasse.

Wir machten es uns bei einer Strohhütte gemütlich und bald kochte unser Nachtessen auf dem Herd. Unser erstes Menü waren Hörnli a la Bolognese mit Parmesan für die beiden die Das lieben und „nur“ Apfelmus für Chnoche. Logisch öffneten wir einen Wein und als es dann kühler wurde, genossen wir einen Lutz.

 

Dienstag, 19.12.2000

 

Strecke:

Südl. Zouara – Rtg. Nalut – vor Nalut nach Süden – Camp 2 ca. 40 Km NO Darj 

Distanz:

Ca. 381 Km

Wetter:

Schön, Nachmittag leicht bewölkt. Morgen 4 C, Nachmittag 19 C

Unterkunft:

Camp 02, ca. 40 Km NO von Darj

 

Dichter Nebel überraschte uns am Morgen und es dauerte eine Weile bis sich dieser aufgelöst hatte. Dann aber wurde es bald etwas wärmer und wir genossen das Frühstück bei Sonnenschein. Da wir noch nicht so routiniert waren und avor allem das Zelt noch nass war vom Nebel wurde es 9 Uhr bevor wir starteten. Zügig ging es noch immer auf der Teerstrasse südwärts bis ca. 30 Km vor Nalut. Dann bogen wir nach Süden ab um der auf der Karte geplanten Route Off-Road Richtung Darj zu fahren. Über mehrere Serpentinen gelangten wir bald auf ein 300 m höher gelegenes Plateau. Wir durchquerten noch einige Dörfer und fanden ohne Probleme den Einstieg in die südwärts führenden Pisten. Die Russenkarten zeigen zwar noch viele der Heute geteerten Strassen als Pisten, aber die Streckenführung ist ziemlich ähnlich, so dass man sich ohne weiteres orientieren kann.

Die Landschaft ist in dieser Gegend meist flach und eintönig, aber wir waren glücklich endlich Pisten unter die Räder zu bekommen. Meist konnten Tempi zwischen 70 und 100 Km/h gefahren werden, so dass wir gut vorankamen. Nach der Mittagspause in einem Qued führte die Strecke erst auf gut sichtbaren Pisten voran. Später entpuppten sich die in der Karte eingezeichneten Pisten als uralte Spuren welche Heute so wie es aussieht nicht mehr befahren werden. Mit GPS konnten wir aber auch ohne weiteres Querfeldeinfahren und erreichten trotzdem Geschwindigkeiten bis 80 Km/h. Allerdings musste man immer auf eine überraschende Stufe gefasst sein. Die Strecke führte uns an mehreren Brunnen vorbei wo wir auch immer Einheimische trafen die in der Gegend ihr Vieh am weiden hatten. Wovon sich die Vicher jedoch ernähren ist mir schleierhaft, handelt es sich doch um eine sehr karge, fast vegetationslose Ebene.

Wir hatten schon Bedenken vor Dunkelheit kein vernünftiges Camp zu finden als sich plötzlich ein Qued vor uns öffnete. Schnell war der Entschluss gefasst hier zu nächtigen. Zudem fanden wir hier auch ohne Mühe genügend Holz, so dass wir Heute grillen konnten. Nebst einige Cervelat hatten wir auch marinierte und vakuumierte Steaks im Kühlschrank, welche zusammen mit Baked Potatoes und Chnoches Knoblauchsauce ein feines Nachtessen ergaben. Als Vorspeise gab es eine Suppe als Dessert grillte sich Ueli eine Banane während Chnoche und ich uns mit Staldencreme ohne Zubehör begnügten. Nach dem Essen genossen wir einen Kafi Luz und amüsierten uns bei Musik über die vielen Räubergeschichten die da zum Besten gegeben wurden.

 

Mittwoch, 20.12.2000

 

Strecke:

Camp 2 ca. 40 Km NO Darj  - Darj – Ghadames – Darj – Camp 03

Distanz:

Ca. 372 Km (220 davon Asphalt)

Wetter:

Schön, z.T. leicht bewölkt sehr<windig. Morgen 6 C, Nachmittag 22 C

Unterkunft:

Camp 03

 

Heute gings bereits routinierter zur Sache beim Packen, so dass wir bereits um 20 vor neun unterwegs waren. Ein kalter Wind machte den sonst schon kalten Morgen zum eisigen Erlebnis. Da ich am Abend bemerkt hatte, dass wir beim letzten Brunnen die falsche Richtung eingeschlagen hatten, korrigierten wir das indem wir erst mal 6 Km querfeldein in Westlicher Richtung fuhren bis wir auf die geplante Piste trafen. Auf dieser fuhren wir südwestwärts so dass wir kurz vor Darj auf die Teerstrasse trafen. In Darj tankte Chnoche sein Auto voll, damit er sich die mühsame Umfüllerei aus den Kanistern sparen konnte. Auf der Teerstrasse ging es weiter nach Ghadames wo wir die Altstadt besichtigten. Fast alle Altstädte Libyens wurden aufgegeben als die Bewohner mehr oder weniger freiwillig in moderne umgesiedelt wurden. Ghadames ist eine der wenigen erhaltenen Städte in welchen vor allem im Sommer noch Leute in den viel kühleren Gebäuden wohnen. Nachdem wir noch etwas Gemüse und Brot eingekauft hatten, ging es zurück nach Darj.

Nur 20 Km ausserhalb der Stadt bogen wir auf die Piste ab, welche uns quer über die Hammada, den Erg Ubari streifend nach Idri bringen wird.

Über topfebenes Gelände führte die zum Teil mit Fesch-Fesch gespickte Piste südostwärts. Irgendwo mussten wir die korrekte Piste verloren haben, denn wir drifteten immer mehr nach Norden ab so dass wir den anviesierten Brunnen verpassten. Deshalb waren wir gezwungen, einige Km querfeldein zu fahren. Nachher gings meist flott voran, auch wenn wir gegen Abend nur noch eine sehr schlechte Sicht hatten, da die Strecke direkt auf die tiefstehende Sonne zu führte. Kurz bevor sie unterging fanden wir nach kilometerlanger Fahrt durch flache Steinenbenen einen einigermassen windgeschützen Lagerplatz in einem Qued.

Wir entschlossen uns, noch einmal zu grillen, damit das Frischfleisch aufgebraucht wurde, bevor es schlecht wurde. Das Menu wurde durch eine feine Hummersuppe und einen gemischten Salat bestens ergänzt. Die unangenehme, kalte Wind trieb und schon vor zehn Uhr in die Federn.

 

Donnerstag, 21.12.2000

 

Strecke:

Camp 03 – Nahila – Camp 04

Distanz:

Ca. 199 Km

Wetter:

Schön, z.T. leicht bewölkt sehr,windig. Morgen 4 C, Nachmittag 22 C

Unterkunft:

Camp 04

 

Bei Sonnenaufgang stand ich auf und wurstelte in unserem Camp herum. Nach und nach liessen sich auch die anderen blicken und schon bald standen wir mir einer Tasse in der Hand in der wüste und genossen die ersten, wärmenden Sonnestrahlen. Schon vor neun waren wir wieder auf der Piste. Nach wenigen Kilometern kamen wir zu einem Oued in welchen es grünte, dass man glaubte auf einen Golfplatz zu stehen. Über flüssig zu fahrende Pisten ging es südwärts. Die Gegend war meist flach und bot wenig Abwechslung. Gegen Mittag erreichten wir den Brunnen Nahila wo wir in den nahen Dünen unsere Mittagsrast einlegten. Ein anschliessender Versuch die Dünen zu befahren endeten beinahe in einem ersten einsanden. Ganz knapp nur entging ich einer ausgedehnten Schaufelaktion.

Bis zu einem Waypoint namens TamTar war die Navigation ohne Probleme verlaufen. Hier aber erwischten wir eine falsche Piste was wir aber erst nach einigen Kilometern bemerkten. Querfeldein versuchten wir einen nahe gelegenen Waypoint zu erreichen. Auf zum Teil abenteuerlichen Geländepassagen erreichten schlussendlich wieder eine Piste welche und weiter bringen sollte. Aber oh Schreck, wieder war es eine falsche. Nun entschlossen wir uns trotzdem auf dieser Piste weite ZU fahren, da die allgemeine Richtung passte. In einem Oued entschlossen wir uns, das Camp einzurichten. Das heutige Menu war etwas aufwändiger, so dass wir noch vor Sonnenunergang mit kochen begannen. Auf dem Programms stand Heuten Rindszunge mit Kapernrotweinsauce und Kartoffelstock. Anschliessend gab es noch einen  gemischten Salat.

Bei Sonnenuntergang war der Wind eingeschlafen. Als wir uns nach dem Essen ans Lagerfeuer setzten kam aber ein unangenehmer Nordwind auf. Eingemimmt in winddichte Kleidung d^sassen wir dennoch ums Feuer. Von Zeit zu Zeit legte uns Chnoche eine Schaufel Glut unter den Hintern, so dass es auch von unten und hinten angenehm warm war. Alzulang hielten wir es aber trotzdem nicht aus, so dass wir uns kurz nach neun in unsere Schlafsäcke zurückzogen.

 

Freitag, 22.12.2000

 

Strecke:

Camp 04 – El Hassi – Camp 05 (Pistenanfang vor Idri)

Distanz:

Ca. 189 Km

Wetter:

Schön. Morgen 2.5 C, Nachmittag 21 C

Unterkunft:

Camp 05

 

Ein strahlend blauer Himmel erwartete uns beim Aufwachen. Mit nur gerade 2,5 °C war das die bisher kälteste Nacht gewesen, aber die Schlafsäcke waren warm, so dass niemand frieren musste.

Beim Zusammenpacken bemerkte Ueli, dass der hintere, rechte Stossdämpfer leckte. Wir konnten unter dem Dreck für den Moment nichts feststellen, wollten die Sache aber im Auge behalten.

Wir hatten uns entschlossen, unseren eigenen Weg Richtung El Hassi Brunnen zu suchen, da es nicht viel Sinn machte, die Piste welche circa 10 Km nördlich unseres Camps verlief zu suchen. Die Piste schlängelte sich in ihrem Verlauf zwischen dem Felsabbruch im Norden und dem Erg Ubari im Süden Richtung Osten. Die Landschaft war recht abwechslungsreich, mal steinige, langsame Abschnitte und dann wieder eine schnelle Passage über eine Schwemmtonebene. Unzählige Tafelberge säumten den Weg. An einigen kamen wir auf nur wenige Kilometer heran.

Als wir auf die breite Pipelinepiste trafen, kontrollierte ich den schadhaften Stossdämpfer. Das Öl tropfte ziemlich stark und als ihn Chnoche ausgebaut hatte, mussten wir feststellen, dass die Dämpfung nicht mehr vorhanden war. Das hiess konkret, es war nichts mehr zu retten und ich musste meine Fahrweise entsprechend anpassen.

Nach einigen Kilometern auf der wellblechernen Pipelinepiste versperrte ein Dünengürtel die Strecke. Als ich versuchen wollte, die Linie trotzdem zu halten, ging es nicht lange bevor ich den Wagen das erste mal versenkte. Chnoche zog mich darauf rückwärts aus den Weichsand heraus und wir umfuhren die Dünen. Als wir wieder auf die Pipelinetrasse zurückkamen, folgten wir dieser für ca. 25 Km nach Süden. Über langgezogen Walfischrückendünen ging es zügig voran, wenn auch die Motoren zu Höchstleitung getrieben werden mussten. Chnoche musste dann auch bald mal Diesel nachschütten, denn der Verbrauch schnellte ganz schön in die Höhe. Wir hatte geplant der Pipeline bis tief in den Erg hinein zu folgen und erst weit im Süden nach Idri heraus zu fahren. Es zeugte sich aber, dass keine neueren Spuren in den Erg hinein sondern alle auf die Oiste führten welche den Erg östlich umfährt. Wir wählten kurzentschlossen auch diese Variante. Die Landschaft ist in dieser Gegend recht abwechslungsreich wenn auch einige Pistenabschnitte sehr steinig und dadurch nur langsam zu befahren sind.

Beim Versuch, eine Palmengruppe zum Übernachten anzufahren, stellte sich bald heraus, dass der Sand der kleinen Dünen sehr weich war und es ging nicht lange und Chnoche sass fest. Beim Versuch an ihn heranzufahren um ihm zu helfen, versenkte ich den Toyota auch noch. Allerdings war ich bereits nahe genug, dass wir Chnoches Windenseil mit meinem Bergegurt verlängern konnten und so beide Fahrzeuge ohne Einsatz der Sandbleche befreien konnten. Bei dieser Aktion gab dann aber der Windenmotor den Geist auf, aber es hatte gerade noch für die Bergung gereicht.

Im weiteren Verlauf der Strecke suchten wir einen schönen Übernachtungsplatz, wurden aber erst fündig, als wir auf die Servicepiste der Pipeline trafen. Über eine flache Düne erreichten wir ein Plateau wo wir uns für die Nacht einrichteten. Chnoche zerlegte die Seilwinde und stellte fest, dass der Motor ziemlich beschädigt worden war. Für den Moment nicht mehr zu retten. Heute schien nicht unser Tag zu sein. Interessant war auch, dass Küre vor zwei Jahren an fast genau der gleichen Stelle einen Aufhängungsdefekt zu beklagen hatte.

Mit dem restlichen Kartoffelstock machte ich jedem ein Kartoffeltätschli mit Schweinegeschnetzeltem. Chnoche hatte noch einige Sachen zum Mechen während Ueli sich schon früh in den Schlafsack verkroch. 

 

Samstag, 23.12.2000

 

Strecke:

Camp 05 (Pistenanfang vor Idri) – Idri – Camp 06 (in den Dünen)

Distanz:

Ca. 189 Km

 

Wetter:

Schön. Morgen 1.8 C, Nachmittag 21 C

 

Nach dem Morgenessen fuhren wir auf der Service Piste der ehemaligen Pipelinebaustelle nach Idri. An der Tankstelle füllten wir etwas Diesel nach und nutzten die Gelegenheit zu duschen. Wir hatten uns auf warmes Wasser gefreut, mussten uns aber diesmal mit Kaltwasser begnügen.

Nachdem wir uns auch noch mit frischem Brot und Gemüse eingedeckt hatten, bogen wir nach etwa 60 Km Teerstrasse nach Süden ab um den Erg Ubari zu erreichen. Dank der Waypoint unserer Reise von 1998 fanden wir den Weg durch die Gemüsegärten einwandfrei. Erst bei den letzten Feldern ganz im Süden mussten wir etwas suchen, bis wir eine Piste über die Ebene fanden. Danach funktionierte die Navigation ganz gut. Ich Hatte aber schon bald den Eindruck, dass der Sand bedeutend schwieriger zu fahren war als vor zwei Jahren. Je mehr wir in den Erg vordrangen, desto mehr Schwierigkeiten hatten wir. So kam es, dass wir mehrere Male die Fahrzeuge versenkten und nur mit Hilfe der Sandbleche wieder festen Grund unter die Räder bekamen. Meist fuhren wir ohne Probleme über den Sand und urplötzlich reichte die Leistung des Motors nicht mehr aus um nicht stecken zu bleiben. Runterschalten ging auch nicht und so war es unausweichlich dass wir einmal mehr festsassen. Um ca. 1700 Uhr als die Sonne schon recht tief stand, beschlossen wir das Camp einzurichten. Wir alle hatten genug geschaufelt für Heute. Ich hatte eigentlich geglaubt, dass wir es mindestens bis zum Lake Gabron schaffen würden. Nun standen wir aber noch 20 Km nördlich des ersten Sees, den Tademka.

Als wir den alten und unseren heutigen Track miteinander verglichen stellten wir fest, dass wir nur einige Hundert Meter abwichen. Vor zwei Jahren noch waren wir ohne die geringsten Probleme durch die selbe Gegend gefahren. Heute blieben wir bereits mehrere Male hängen.

Heute gab es zum Nachtessen Chili con Carne mit Reis. Als Vorspeise wurde eine Suppe und ein gemischter Salat gereicht  

 

Sonntag, 24.12.2000

 

Strecke:

Camp 06 (in den Dünen) – Um El Maa

Distanz:

Ca. 70 Km

Wetter:

Schön. Morgen 2 C, Nachmittag 24 C

 

Während des Frühstücks hörten wir einen Fahrzeugmotor heulen und einige Minuten später tauchte ein alter, klappriger Toyota Pick-Up bei uns auf. Ein kurzes hupen, ein freundliches Winken und schon verschwand der Wagen hinter der nächsten Düne.

Nachdem wir unsere Siebensachen gepackt hatten nutzten wir die Gelegenheit und folten der frischen Spur des Toyota. Wie üblich stellte sich heraus, dass die Einheimischen ein sehr gutes Auge für eine gute Spur haben und so war es nicht verwunderlich, dass wir recht gut voran kamen. Nur ein, zwei Mal ging Chnoches Mitsubushi der Schnauf aus. Meist konnte er die Dünen mit noch mehr Schwung bewätigen. Bald erreichten wir den ersten der Seen im Erg Ubari, den Tademka. Dieser kleine See ist nicht so grandios wie einige seiner Nachbarn, aber nichts desto trotz eine willkommene Abwechslung auf unserer Strecke.

Als nächstes Zwischenziel war der Gabron See anzufahren. Auf dieser Strecke hatte wir dann bereits wieder mehr Schwierigkeiten und mussten einige Male die Sandbleche abladen. Schon hatte wir uns auf etwa einen Kilometer an den See angenähert und konnten mit dem Gedanken spielen dort die Mittagspause zu verbringen. Einige schwer zu fahrende Dünen beschäftigten uns aber so stark, dass wir auf einmal feststellen mussten, dass wir den See verpasst und in Paralleltal gewechselt hatten. Das GPS zeigte dann auch zuverlässig den nächsten Waypoint an, den Um El Maa. Nachdem wir uns so durch gekämpft hatten wollten wir nicht noch einmal umdrehen und hielten Kurs auf das neue Ziel. Eine riesige Sandebene erlaubte Geschwindigkeiten von über 80 Km/h und führte uns bis auf 5 Km an den See heran. Dann aber wurde das Gelände wieder schwieriger und es dauerte nicht lange bis Chnoche in einem Loch hängen blieb. Es ging nicht mehr vor- aber auch nicht mehr rückwärts. Mit Sandblechen und schliesslich am Bergegurt des Landcruisers hatten wir den Wagen nach über einer Stunde wieder fahrbereit. Nach dem Aufstarten des Laptops konnten wir erkennen, dass wir vor zwei Jahren nur gerade 300 m südlich aus der Gegenrichtung kommend vorbeigefahren sein mussten. Aus unserer Richtung erschien die Passage aber zu riskant, so dass wir uns entschlossen umzudrehen und einen anderen Weg Richtung Um El Maa zu finden. Zuvor machten wir aber noch die längst überfällige Mittagspause. Danach gelang es uns tatsächlich einen grossen Dünenzug westlich zu umfahren und dann wieder Kurs zu nehmen. Anhand einiger alten Spuren kamen wir recht gut durch und erreichten schlussendlich den See.

Es hatte zwar sehr viele Leute am See aber es stellte sich bald heraus, dass es zumeist Tagesbesucher handelte. Als dann die Sonne unterging blieben nur wenige Reisende übrig, welche um den See verstreut ihr Camp aufgeschlagen hatten.

Als Weihnachtsmenu gab es zum Nachtessen noch einmal Fleisch vom Grill. Mit Kartoffel- und Gemischtem Salat ein feines Essen. Natürlich durfte der Weihnachtsbaum nicht fehlen, war doch Heute Heilig Abend. Aber so richtige Weihnachtsstimmung kam trotzdem nicht auf, aber deswegen waren wir ja auch nicht in die Wüste gefahren.

Nach dem Essen waren wir bei einer Gruppe Tuaregs zum Tee eingeladen worden. Die Jungs haben eine kleines Souvenirgeschäft aufgebaut und verkaufen den Touristen Kunsthandwerk aus ihrer Heimat, dem Niger. Ueli war am Nachmittag mit ihnen ins Gespräch gekommen und alle hatte sich riesig gefreut, des Ueli den Niger, Agadez und gar Mano den berühmten Tuaregführer persönlich kannte. Es wurde ein kurzweiliger Abend und da alle gut französisch sprachen konnte wir ein recht interessantes Gespräch führen. Für etwa vier Monate leben die fünf zusammen mitten in den Dünen mit einfachsten Mitteln, fernab von iheren Familien und Bekannten. Aber es scheint ihnen auch gar nichts auszumachen, wenn einmal zwei Wochen lang kein Mensch auftaucht. Man hat halt eine ganz andere Beziehung zu Zeit. Ich kaufte den Leuten auch noch ein Tuaregkreuz ab welches in meiner Sammlung Platz finden wird. Ich werde allerdings noch einige Mal in die Sahra fahren müssen, bis ich alle 21 Kreuze zusammen habe.

 

Montag, 25.12.2000

 

Strecke:

Camp 7 Um El Maa

Distanz:

Ca. 31 Km

Wetter:

Schön. Morgen 0,7 C, Nachmittag 24 C

 

Um die wundervolle, friedliche Stille zu geniessen und auch einige Bilder zu schiessen, stand ich schon vor sieben Uhr auf. Am Himmel waren einige Wolken zu sehen, welche durch die ersten Sonnenstrahlen rosa färbten. Nur wenige Minuten dauerte es und schon war diese Stimmung Vergangenheit.

Da die Sonne durch die grosse Düne östlich des Um El Maa abgedeckt wird, dauerte es eine Weile bis uns die ersten Sonnenstrahlen in unserem Camp erreichten. Es war deshalb nach dieser bis jetzt kältesten Nacht noch empfindlich kühl beim Frühstücken.

Wenige Kilometer weiter, besuchten wir den Mandara See, ursprünglich der Namensgeber für alle Seen im Erg Ubari. Heute ist der Wasserspiegel soweit abgesunken, dass nur noch einige Pfützen zu sehen sind. Die restliche Fläche ist eine salzige Sumpflandschaft geworden, welche zusammen mit den armseligen Überbleibseln des alten Dorfes ein unschönes Bild abgeben. Unsere Route führte uns in nächste Dünental wo wir uns entscheiden mussten, ob wir dem Tal folgend noch einmal bis zum Gabron See hoch fahren wollten. Chnoche hatte aber für den Moment genug Sand gesehen und so fuhren wir auf direktem Weg nach Tekerkiba. Im Camping, eigentlich sind es nun schon bereits drei, erkundigten wir uns nach der Möglichkeit einen Führer zu engagieren für die geplante Route via Wadi Matentoush und den Akakus bis nach Ghat. Der erste Kontakt zeigte noch keinen Erfolg. Erst fand man keinen Führer der die ganze Strecke kennt, dann fand man heraus, dass für die Einfahrt in den Akakus eine Bewilligung vorliegen muss und diese nur in Ghat selbst zu beschaffen sei. Es wurden mir einige Alternativen vorgeschlagen, welche mir aber alle nicht behagten. Deshald ging ich zurück ins andere Camp um meine Freunde zu informieren. Unterdessen hatte es sich aber bereits herumgesprochen was wir suchen und bereits war einer gefunden, welcher uns führen konnte und auch gleich die Bewilligungen in Ubari beschaffen konnte. Bald waren wir uns handelseinig. Für hundert lybische Dinar, ca. 100 CHF, pro Tag würde er uns mit seinem Wagen vornewegfahren. Da der Führer nur arabisch spricht, organisierte der Manager des Campings kurzerhand einen sprachgewandten Jungen der auch noch mitfahren würde, Kurzentschlossen wurden unsere Pässe eingesammelt und der Führer fuhr nach Ubari um die notwendigen Papiere und den so wichtigen „Dreieckstempel“ zu besorgen.

In der Zwischenzeit gingen wir schon mal die Reifen aufzupumpen und Diesel zu tanken. Es war nämlich abgemacht, dass falls die Formalitäten schnell erledigt werden könnten, wir noch Heute Richtung Süden aufbrechen würden.

Im Camping Restaurant genossen wir wieder einmal ein essen, das wir nicht selber zubereiten mussten. Neben den würzigen Spaghetti und Salat, wurde uns auch noch Kamelsteaks serviert. Diese waren zwar nicht eben zart, aber sehr schmackhaft. Nach dem Mittagessen tauchte Mohammad der Führer auch schon wieder auf und hatte tatsächlich die Formalitäten bereits weitgehend erledigt. Es war allerdings schon fast etwas spät geworden um noch kurzerhand aufzubrechen. Zudem war am morgigen Tag der Ramadan beendet, so dass alle Tätigkeiten ruhen würden. Für uns bedeutete dies, dass Lebensmittel und Wasser noch Heute aufgefüllt werden mussten. Es wurde deshalb beschlossen, Morgen früh um acht zu starten. 

Den Nachmittag faulenzten wir im Camp und genossen für einmal die warme Sonne und das süsse Nichtstun. Nachdem alles für den morgigen Start vorbereitet war, dunkelte es bereits. Obschon Heute ja Weihnachten war, gab es kein spezielles Menu, sondern wir begnügten uns mit Rösti und Spiegeleiern. Da wir einen frühen Start geplant hatten, gingen wir auch entsprechend früh zu Bett.

 

Dienstag, 26.12.2000

 

Strecke:

Camp 8 Tekerkiba – Germa – Wadi Matentoush – Camp 9 (Erg Murzuk)

Distanz:

Ca. 261 Km

Wetter:

Schön. Morgen 3,1 C, Nachmittag 24 C

 

Man bemerte schon bei Sonnenaufgang, dass Heute ein besonderer Tag war. Vom Dorf her hörte man nicht nur den Muezzin klingen, sondern über die Lautsprecher der Moschee klangen permanent anscheinend religiöse Sprüche.

Nach einem kurzen Frühstück packten wir einmal mehr unsere sieben Sachen und waren pünktlich um Acht startklar.

Mohammad und unser Übersetzer bestiegen den Land Cruiser um uns durch die Gemüsegärten zur Hauptstrasse zu führen. Auf dieser gings dann weiter bis Germa. Die Teerstrasse nach Sèden löste sich langsam aber sicher auf und bald fuhren wir wieder auf holprigen Pisten. Nach etwa 50 Km trauten wir unseren Augen nicht als aus dem Nichts leuchtend grüne Flächen auftauchten. Eine riesige Fläche wird hier mitten in der Wüste mit Rundsprinkler bewässert und die verschiedensten Produkte angebaut. Wie mit dem Messer geschnitten endet die Vegetation metergenau dort, wo die Bewässerungsanlage aufhört. Mit den riesigen Dünen des Erg Murzuk im Hintergrund bildet das Grün ein schon fast bizarres Bild.

Weiter gins immer knapp am Erg entlang die steinigen Ebenen meidend. Der Sand war zeitweise sehr weich, so dass Chnoche’s Mitsubishi wieder gehörig Diesel zu sich nahm. Riesige Ebenen prägten die Landschaft, aber immer die Dünen des Erg als Begleiter. Bei einem Kontrollposten kurz vor dem Wadi Matentoush wurden die Begleitpapiere geu^zeigt und wir konnten ungehindert weiterfahren. Über eine furchtbar steinige Holperpiste gelangten wir zum Wadi Matentoush wo die Fahrzeuge abgestellt wurden. Zu Fuss folgten wir dem felsigen Abhang und bewunderten die unzähligen Felsgravuren. Giraffen, Elefanten, Gazelle ja sogar Löwen findet man auf eindrücklichen Zeichnungen. Alle diese Tiere hatten vor einigen Tausend Jahren noch diese Gegend bevölkert. Was Heute eine Steinwüste ist, war dazumals eine Savannenlandschaft wie man sie Heute in Kenia kennt. Nach der Mittagspause fuhren wir zurück auf die Hauptpiste und folgten in geringem Abstand dem Erg nach Südwesten. Irgendwo mitten in einem grossen Steinfeld mussten wir eine Abzweigung verpasst haben. Das zwang uns dazu, einige Kilometer Querfeldein zu fahren um die Piste wieder zu finden. Eine Tortur für Mensch und vor allem Maschine gings meist über spitze Steine und harten Untergrund. Gegen vier Uhr fuhren wir in ein Dünental ein und bauten unser Camp am Fusse einer grossen Düne auf. Da es noch früh war erkundete ich die Umgebung zu Fuss und kletterte auf einen 140 m hohen Sandberg. Von dort oben hatte man eine herrliche Rundsicht in das Dünenmeer und unser Camp sah aus ein Spielzeug. Unsere Begleiter kochten sich auf dem offenen Feuer noch bei Tageslicht ihr Nachtessen, während wir noch etwas zuwarteten. Zürigeschnetzeltes mit Bratkartoffeln war Heute auf dem Menuplan. Dazu gab es einen gemischten Salat.Nach dem Essen setzten wir und ans Feuer und tranken einen Kaffee. Dank Abdelmar als Übersetzer konnetn wir uns ganz gut unterhalten und erfuhren so einiges über das Leben in Libyen und dem Tschad, der Heimat Abdelmar’s. Dieser war übrigens wie viele seiner Landsleute mit einem der so berühmten, total überladenen Lastern in sieben Tagen aus dem Tibesti eingereist. Nebst einer für unsere Begriffe unglaubliche Warenladung, hatten noch etwa fünfzig Passagiere auf dem offenen Wagen Platz gefunden. Hundert Franken musste jeder der Passagiere berappen für die strapaziöse und nicht ungefährliche Reise. Noch sind nämlich grosse Teile des nördlichen Tschad vermint.

 

Mittwoch, 27.12.2000

 

Strecke:

Camp 9 – Akakus - Camp 10

Distanz:

Ca.177 Km

Wetter:

Schön. Morgen 6,3 C, Nachmittag 30 C

 

Das erste Mal war es auch in der Nacht bedeutend wärmer geblieben und obschon die Sonne nicht gleich bis in unser Camp vordringen konnte war es bald angenehm warm.

Noch führte unser Weg einige Kilometer dem Erg Murzuk entlang. Dann änderten wir die Richtung und nahmen Kurs auf den Akakus. Die Steinebenen blieben zurück und bald preschten wir mit über 80 Km/h über die topfenen Sandflächen. Von einer Anhöhe aus sah man erste alleinstehende Tafelberge, ein Vorgeschmack auf die Landschaft im Akakus. Etwa 50 Km vor erreichen unseres Ziel kam ein weiterer Erg direkt vor uns in Sicht. Bei der Anfahrt konnte man sich ein durchqueren der riesigen Sandgebirge kaum vorstellen. Aber die Piste führte zielgenau auf ein Lücke zu. Hier mussten wir nur ein, zwei flache Dünen überwinden um in eine gut fahrbare Ebene zu gelangen. Vorher machten wir aber in diesen Dünen Mittagsrast. Ggeseitig tauschten wir von unseren Vorräten aus, wir versuchten die Datteln von Mohammed, er wiederum genoss die Essigzwiebeln aus unserer Küche.

Noch zwei kleine Sandbarrieren versperrten uns den Zugang zu einer weiteren Ebene und bald prägten mehr und mehr Bergformationen die Landschaft. Schwarzer Fels kontrastiert mit den rötlichen Dünen an seinen Flanken. Bevor wir ins Zentrum des Gebirges vorstossen konnten, mussten wir noch einen Kontrollposten passieren. Wieder wurden die Papiere geprüft. Ohne Beanstandung wurden wir aber durchgelassen. Ohne diese Papiere, und die kann nur eine Touristik Agentur ausstellen, und ohne Führer hat man wohl keine Chance von dieser Seite in den Akakus einzufahren. Umfahren des Postens dürfte auch schwer sein, da er strategisch gut platziert ist. Von hier aus begannen wir verschiedene Täler anzufahen um die verschiedenen Höhepunkte zu besichtigen. Im einen war es ein Steinbogen, in einem anderen erste Felszeichnungen. Wo man auch durchfährt, die Landschaft ist generell sehr eindrücklich und sehenswert.

Gegen vier suchten wir ein Camp. Da ein starker Wind aufgekommen war, suchten wir Windschatten in einem Seitental. In einer gut geschützten Felsnische fanden wir einen idealen Platz. Fast schon überhänge Felswände boten eine beeindruckende Kulisse. Kaum angehalten, hatten unsere arabischen Begleiter auch schon ein Feuer entfacht und Teewasser aufgesetzt. Ueli und Chnoche sonnten sich auf ihren Matten in der warmen Sonne. Die Temperaturen waren Heute auf gegen dreissig Grad geklettert und mir war es an der prallen Sonne schon fast zu warm geworden. Ich las im Schatten mein Buch noch zu Ende.

Noch für ein letztes Mal hatten wir Fleisch zum Grillen. Zwei grosse, saftige Rindshuftsteaks hatten die fast zwei Wochen seit der Abreise einwandfrei überstanden. Frisch und gut mariniert in Plastikfolie vakuumiert lässt sich Frischfleisch ohne weiteres auch ohne gross gekühlt zu werden aufbewahren.

Da wir unmittelbar an den von der Sonne aufgeheitzten Felsen lagerten, blieb es bis wir ins Bett gingen angenehm warm. 

 

Donnerstag, 28.12.2000

 

Strecke:

Akakus Camp 10 – Ghat Camping Awiss

Distanz:

Ca.164 Km

Wetter:

Schön. Morgen 14 C, Nachmittag 24 C

 

Nach einer sehr milden Nacht bereitete es keine Mühe aufzustehen obschon das Camp in diesem engen Tal noch nicht von der Sonne erreicht werden konnte. Noch vor den Frühstück kletterte ich noch einmal in den schmalen Felsspalt hoch um einige Bilder von den ausgewaschenen Formen zu schiessen.

Auf dem Weg südwärts besuchten wir einige Stellen mit Felszeichnungen und freuten uns über die phantastische immer wieder wechselnde Landschaft. Nach jeder Biegung konnte man neue Formen bewundern und auch die Farben wechselten ständig. Eben noch fuhren wir entlang rotbrauner Felsen und gelben Dünen und schon querte man ein kohlrabenschwarzes Steinfeld, so dass man glauben konnte die ganze Gegend sei abgebrannt.

Wir merkten bald, dass der Führer sich im Akakus doch nicht so gut auskannte. Einerseits fragte er immer wieder entgegenkommende Führer und andererseits hatte er sich zwei, dreimal verfahren. Irgendeinmal erfuhr er, dass eine hohe Düne nur von Süden her befahren werden könne, aus der Richtung aus der alle kamen ausser uns. Ich habe schon vorher gewusst, dass wenn wir den Akakus in der Gegenrichtung befahren würden, dass die Düne der Knackpunkt sein würde. Schon wollte uns Mohammed dazu bewegen den langen Umweg über Awaynat unter die Räder zu nehmen und von dort aus über die Teerstrasse nach Ghat zu fahren. Genau das wollte ich aber mit der Routenwahl vermeiden. Schlussendlich willigte der Führer ein es wenigstens zu versuchen. Nachdem wir einen weiteren, grossen Steinbogen bewundert hatten, näherten wir uns dem „Piece de Resitance“. Schon von weitem konnten wir die steile über 50 m lange Rampe sehen über welche man von oben kommend ins Tal einfahren konnte. Aus unserer Richtung unmöglich, das musste man gar nicht erst versuchen. Der Düne entlangfahrend entdeckten wir aber Spuren welche die Rampe umfuhren. Damit war aber noch nicht viel gewonnen. Wir reduzierten den Luftdruck an den Reifen auf etwa 1,5 bar und nahmen die erste Hürde ohne Probleme. Den Spuren folgend mussten noch einige Steigungen und Umfahrungen bewältigt werden. Nach einigen Kilometern rauf und runter durch eine phantastische Landschaft erreichen wir ohne Probleme wieder die Hauptroute. Wohl am meisten erleichtert war Mohammed als wir es geschafft hatten. Erst jetzt war er auch bereit Mittagsrat zu halten. Interessanterweise war es genau am selben Ort wo ich schon vor zwei Jahren, aus der anderen Richtung kommend, Pause gemacht hatte. Wir nutzten die Pause auch gerade um die Reifen wieder aufzupumpen. Das lief bei mir auch einwandfrei bis ich fast fertig war. Ein überhitzter Zigarettenanzünder führte dazu, dass er defekt ging. Kuzerhand verband ich den Kompressor mit den Überbrückungskabeln direkt mit der Batterie. So konnten die restlichen Reifen auch noch gefüllt werden. Nachdem die Südausläufer des Gebirges umfahren waren, drehte die Piste Richtung Norden, direkt auf Ghat zu. An insgesamt drei Kontrollposten mussten die Papiere vorgelegt werden bevor wir die Stadt erreichten. Es stellte sich heraus, dass das einzige Hotel der Stadt geschlossen war. Ein Bekannter von Mohammed empfahl uns einen Camping ausserhalb der Stadt. Zuerst wurde aber der erste Schritt der Ausreiseformalitäten erledigt.

Im Camping angekommen wollten wir als erstes mit unserem Führer abrechnen. Dabei entstand ein kleines Durcheinander, erst wurde darüber diskutiert, ob wir nun drei oder vier Tage zu bezahlen hätten und als wir uns darüber einig waren, wollte Mohammed nicht in CHF bezahlt werden sondern in Dinar oder Dollar. Beides hatten wir aber nicht in genügender Menge. Ein Typ vom Ca,ping anerbot sich, in der Stadt die CHF in Dinar zu wechseln, so dass Mohammed bezahlt werden konnte. Abdramane wollte eigentlich auch möglichst bald zurück nach Sebha fahren wartete aber noch ab wie sich die Dinge entwickeln. Es sollte nämlich auch noch versucht werden, den notwendigen Stempel für die Ausreise zu organisieren. Als sich die Geschichte dann aber in die Länge zog, brachte ich ihn in die Stadt, damit er noch eine Mitfahrgelegenheit finden konnte. Ich war allerdings noch nicht lange im Camping zurück als auch er wieder auftauchte. Der Fahrer des Taxis wollte erst einen hohen Preis, da er keine weiteren Passagiere finden konnte und als es dann soweit war, krebste er trotzdem zurück. Die Jungs die Abdramane zurückgebracht hatten, hatten ihr auto kurz vor dem Camp eingesandet, so dass ich sie mit dem Toy bergen musste. Kaum hatte ich meinen wagen wieder parkiert kamen sie zurück, weil sie diesmal in einem Sumpfloch knapp ausserhalb das Campings wieder festsassen. Also zog ich sie ein zweites Mal aus dem Schlamassel.

Da es unterdessen schon ziemlich spät geworden war, kochte ich eine Minestrone mit Wienerli. Nach dem Essen plauschten wir noch mit einigen Jungs herum und amusierten uns bei einer gemeinsamen Arabischstunde.

Wir können nun nur hoffen, dass Morgen alles gut läuft und wir die notwenidigen Formalitäten irgendwie erledigen können, denn offiziell ist der Freitag Ruhetag so dass es uns blühen könnte einen weiteren Tag in Ghat festzusitzen.

 


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Algerien

Freitag, 29.12.2000

 

Strecke:

Ghat Camping Awiss – Tin Alkoum – Camp 12

Distanz:

Ca.70 Km

Wetter:

Schön. Morgen 3,5 C, Nachmittag 22 C

 

Bevor die Wechsler wieder auftauchten, fuhr ich in die Stadt und versuchte Brot zu kaufen. Aber in Gegensatz zu was uns noch gestern versichert worden war, traf ich die Bäckerei geschlossen an. Die Tankstelle hatte zwar kein Benzin mehr vorrätig, aber Diesel gab es noch. Als ich zurück war, ging Chnoche sein Fass auch noch füllen, so dass wenn sich dann alles erledigt hat wir starten konnten.

Nach dem Frühstück galt es Mohammed zu bezahlen. Die Geldwechsler von Gestern hatten zu einem Kurs von 90 LD für 100 CHF einen Hunderter gewechselt. Die restlichen drei Hundert sollten dann auf einmal nur noch 80 LD / 100 CHF bringen. Als wir uns weigerten ergab sich die Möglichkeit bei einem zu einem vernünftigen Kurs 1000 FF gegen 230 LD zu tauschen. Zusammen mit einigen uns noch verbleibenden Dinar konnten wir die Summe auf die verlangten 400 Dinar aufrunden.Als dann das leidige Thema endlich erledigt war, packten wir zusammen um die Ausreise zu versuchen. Alle sagten uns zwar, dass wegen des Feiertages die Behörden uns nicht abfertigen könnten. Wir wollten es aber nicht unversucht lassen, zu oft haben sich in arabischen Ländern unmögliche Dinge wie von selbst erledigt.

Auf dem Weg zur Grenze kam uns ein Zürcher Landrover entgegen von dem wir wussten, dass die Jungs auch ausreisen wollten. Wir wendeten und hängten uns an um zu erfahren was Sache ist. Die beiden erzählten uns, dass sie einen Verantwortlichen zu Hause aufgegabelt hatten um ihn dazu zu bringen uns die Stempel in den Pass zu drücken. Ange Rede kurzer Sinn, um 2 Uhr<wurde es mir zu bunt da sich nichts bewegte. Wir entschlossen uns auf naiv zu machen und an die Kotrollpunkte an der Grenze zu fahren. Beim ersten angekommen, weckten wir erst mal den einigen Zöllner. Ohne Probleme erledigte dieser die ganze Administration und nahm unsere libyschen Schilder wieder zurück. Allerdings hatte er kein Geld um uns die 50 Dinar Kaution zurück zu zahlen. Schon fast fertig bemerkte der Typ, dass unsere Pässe keinen Ausreisestempel enthielten. Ich erklärte ihm kurzerhand, dass wir die Behörden in Ghat schon gestern besucht hatten um die Formalitäten zu erledigen. Die hätten gesagt, dass alles OK sei und wir ausreisen können. Das schien den Beamten überzeugt zu haben und er liess uns tatsächlich laufen. Beim zweiten osten wurden wir einzig ins „Grosse Buch“ eingetragen und schon wünschte man uns Bon Vojage. Der dritte und letzte Posten räumte die Strassensperre beiseite, sobald ich ihm erklärte, dass wir nicht in den Akakus sondern nach Algerien wollten. Nun hatten wir alle Hürden geschafft aber keinen Ausreisestempel. Die Algerier würde das nicht kümmern.

An der Grenzstation in Algerien angekommen, sahen wir mit erstaunen, dass Peter Hinterreiter und seine Gruppe noch immer dort festsassen. Wir hatten schon gehört, dass er noch am Vorabend die Ausreise geschafft hatte. Nach einer Nacht im Niemandsland stand er nun seit Morgens um neun am Zoll und es war noch nicht ausgestanden. Schlussendlich warteten wir, bis gegen fünf Uhr bis die grosse Gruppe endlich abgefertiget war. Als wir an die Reihe kamen, waren die Formalitäten in 20 Minuten erledigt und wir Richtung Djanet unterwegs. Da die Sonne schon fast untergegangen war, mussten wir schleunigst nach einem geeigneten Camp Ausschau halten. In einem Oued fanden wir unweit der Piste einen geschützten Platz.

Bald schon kochte das Spaghettiwasser und wenig später konnte ich zu Tisch bitten: Spaghetti Bolo mit Parmesan wurden durch einen gemischten Salat ergänzt. Obschon Heute Uelis Geburtstag war, musste er abwaschen. Aber kurz darauf ging er und wir anderen beiden nicht viel später zu Bett

 

Samstag, 30.12.2000

 

Strecke:

Camp 12 - Djanet

Distanz:

Ca.224 Km

Wetter:

Schön. Morgen 4,3 C, Nachmittag 20 C

 

Bei Tagesanbruch stellte sich erst heraus, dass unsere Wahl fürs Camp gar nicht so schlecht gewesen war. In einem Qued gelegen, direkt an einem Felsabhang mit schönen, gelben Dünen durchsetzt. Der einzige Nachteil war, dass genau dieser Hang uns Schatten machte bis fast zu unserem Aufbruch. Nicht schlecht staunte ich als ich Chnoche bereits putzmunter im Camp herumspazieren sah. Das hatte es bis dato noch nicht gegeben. Ueli dagegen schlief noch immer und das obschon er an seinem Geburtstag schon um 2030 Uhr ins Bett gegangen war.

Bereits um halb neun waren wir auf der Piste Richtung Djanet. Von der Navigation her kein Problem, aber bei meiner letzten Tour hatten wir uns in dieser Gegend verloren und suchten uns gegenseitig über eine Stunde. Gewarnt durch diesen Vorfall hatte ich Chnoche angewiesen immer hinter uns und möglichst auch nicht zu weit seitlich von uns zu fahren.

Die Piste hatte zum Teil böses Wellblech aber es gab fast immer eine Seitenspur welche besser zu befahren war. Nach einiger Zeit kamen wir an einer interessanten Steinformation vorbei welche dazu einlud kurz anzuhalten. Schwarzbraune Felstürme erinnerten an eine versteinerte Armee hunderter Soldaten. Interessante Statuen standen fast in Reih und Glied. Andere sahen wiederum aus wie Steinpilze.

Bevor die Strecke erst nach Westen später fast nach Norden drehte wurde sie steiniger und auch das Wellblech machte uns zu schaffen. Da links und rechts der Piste eine Steinwüste vorherrschte gab es auch kaum Ausweichpisten. Zum Glück beschränkte sich das ganze nur auf einen kurzen Teil der Strecke und bald kamen wir auch schon wieder besser voran. Etwa fünfzig Kilometer vor Djanet suchten wir eine in der Karte eingezeichnete Piste welche direkt von Tim Alkoum durch das Tassili hieher führen sollte. Der aus der Karte bestimmte Waypoint passte dann erstaunlich genau und wir fuhren auf der anfangs breiten und gut fahrbaren Piste dem Gebirge entgegen. Dem Verlauf entsprechend musste das die gesuchte Piste sein. Wir folgten ihr für einige Kilometer in ein Trockenflussbett hinein. Eine wunderschöne Gegend auch zum Übernachten. Viele grüne Akazien und andere Bäume säumten den Talgrund umrandet von schönen Bergzügen links und rechts. Zu weit wollten wir dann doch nicht weiter suchen und so drehten wir um, zurück auf die Hauptpiste.

Die Landschaft blieb bis Djanet abwechslungsreich und eindrücklich. Grosse gelbe Sandebenen durchsetzt mit einsamen Felsformationen prägten das Bild.

Plötzlich fuhren wir auf eine riesige, asphaltierte Piste heraus und es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, dass es sich um die Landepiste des Flughafens Djanet landete. Zum Glück war gerade kein Flugzeug im Landen begriffen.

In der Oase angekommen suchten wir den kleinen Camping beim Hotel Zeriba auf und installierten uns. Darauf nahen wir nacheinander eine heisse Dusche denn wir hatten die Befürchtung, dass der Boiler etwas knapp bemessen war.

Im Camp lernten wir zwei Süafrikaner kennen, welche vor fast zwei Jahren von New York zu einer Weltreise gestartet waren. Die beiden sind mit KTM Adventures unterwegs und haben bereits Nord-, Mittel- und Südamerika bereits. Danach sind sie nach Südafrika verschifft und haben den Afrikanisches Kontinent auf der Ostseite durchquert. Danach ging die Reise weiter über den Nahen Osten und Russland nach Europa. Nun sind sie eben in Djanet auf ihrem Weg zurück in die Heimat: Südafrika.

Als Menu gab es Heute eine Basler Mehlsuppe und ein Rissotto mit Speck und Steinpilzen. Nach dem Essen machten wir einen Rundgang durch die Stadt sie lag aber fast wie ausgestorben da, und den Besuch im Restaurant mussten wir mangels lokaler Währung auf Morgen verschieben.

 

Sonntag, 31.12.2000

 

Strecke:

Djanet

Distanz:

---

Wetter:

Schön. Morgen 2,4 C, Nachmittag 22 C

 

Nach dem Frühstück musste erst mal dafür gesorgt werden, dass die Stossdämpfer des Toy wieder in Ordnung kamen. Gleich neben dem Camping fand ich für 5500 AD ein Paar Original Toyota Dämpfer. Ich baute gleich beide ein und behielt den noch funktionierenden OME Dämpfer als Ersatz. Gleichzeitig entfernte ich die Anschläge, welche eigentlich nur für die 900er Räder sinnvoll sind. Als das Auto auch sonst noch kurz durchgecheckt war, war Mittag geworden. Da wir gehört hatten, dass schon nur noch eine der drei Tankstellen Diesel hatte, füllten wir sicherheitshalber unsere Tanks noch auf. Auch wenn der Diesel in Algerien markant teurer ist als noch in Libyen ist er im Verhältnis zu zu Hause immer noch sehr günstig, für die 45 Liter zahlte ich nämlich nur gerade 528 AD (13 CHF)

Den Nachmittag verbrachten wir mehrheitlich mit faulenzen. Es gab natürlich auch viel auszutauschen mit den zwei Weltreisenden Trevor und Noah. Da die beiden normalerweise sehr spartanisch essen, lud ich sie zu unserem Sylvestermenu ein. Als Vorspeise gab es eine Suppe. Anschliessend servierte ich Nussschinkli, Dürrbohnen und Kartoffeln. Gefolgt wurde dies von einem gemischten Salat und schlussendlich abgerundet von Vanillecreme mit Mangoschnitzen. Unterdessen hatten sich auch Eiko und seine Freundin zu uns gesellt. Gemeinsam sassen wir ums Lagerfeuer und vertrieben uns die Zeit bis Mitternacht mit Geschichten und interessanten Gesprächen. Als es Mitternacht wurde, wünschten wir uns gegenseitig ein gutes neues Jahr und gingen schon bald darauf ins Bett.

 

Montag, 1.1.2001

 

Strecke:

Djanet – Er Admehr – Camp 13

Distanz:

265 Km

Wetter:

Schön. Morgen 5 C, Nachmittag 22 C

 

Nach der für uns ungewohnt kurzen Nacht gönnte sich Ueli und ich Spiegeleier zum Frühstück. Chnoche begnügte sich mit einem Konfibrot, da er kein grosser Frühstücksesser ist. Nachdem wir zusammengepackt hatten, gingen wir den Camping bezahlen (600 AD pro Person für 2 Nächte) und verabschiedeten uns von den neu gewonnen Freunden. Es besteht eine gute Chance, dass wir uns in Tam oder auf dem Assekrem noch einmal treffen werden.

Wir verliessen Djanet auf der Teerstrasse Richtung Ilizi um aber schon nach etwa zwanzig Kilometern Richtung Erg Admehr abzudrehen. Die geplante Route nach Tam basiert am Anfang auf einer alten Streckenbeschreibung und Waypoints aus der Karte. Später trafen wir dann auf die Strecke welche ich vor zwei Jahren bereits gefahren bin und entsprechende Waypoints erzeugt hatte.

Erst mussten wir aber die Schlüsselstelle im Erg überwinden. Ohne die geringsten Zweifen und sehr genau navigierend erreichten wir eine Dünenbarriere welche es zu überwinden galt. Über eine relativ flache Rampe mussten fast 100 Höhenmeter überwunden werden. Da der Sand relativ weich erschien, reduzierten wir den Luftdruck auf etwa 1,5 bar. Mit viel Schwung und dem Gaspedal auf dem Bodenblech belassend gelang es beiden Fahrzeugen im ersten Versuch die Düne zu erklimmen. Oben angekommen hatte man eine wunderbare Aussicht in alle Richtungen. Leider war die Sicht durch Dunst etwas vermindert aber trotzdem sah man deutlich, in welche Richtung die Piste weiter verlief. In der Ebene hatten wir wieder festen Untergrund unter den Räder um erhöhten den Luftdruck wieder. Bis zur Mittagspause kamen wir über die riesigen Flächen gut voran. Geschwindigkeiten zwischen 80 und 100 Km/h liessen die Strecken zusammenschmelzen. Linker Hand begleitete uns noch lange der Erg Admer. Langsam drehte die Strecke nach Südwesten um in ein kilometerbreites Tal zu münden. Diesem folgten wir eine ganze Weile. Am Anfang noch sehr weit, wurde es zusehend schmaler und landschaftlich reizvoller. Je weiter wir voran kamen desto mehr prägten auch Berge die Landschaft. Bei einem Brunnen in einem malerischen Tal machten wir kurz halt und entschlossen uns aber noch etwas weiter zu fahren. Nach Überquerung eines Passes gelangten wir erneut in ein reizvolles, Akazien bestandenes Tal. An einem schönen Fleck liessen wir uns nieder und installierten unser Camp. Chnoche reparierte den defekten Zigarettenanzünder, er hatte genau den selben Schaden erlitten wie Tage zuvor der des Toyota. Die langzeitige Leistungsaufnahme des Kompressors hatte den Anschluss überhitzt und zerstört.

Da wir relativ früh schon das Camp aufgeschlagen hatten, blieb uns noch genügend Tageslicht um noch etwas zu lesen oder sich anderweitig zu beschäftigen.

Nach dem Nachtessen, es gab Hackbraten mit Spätzli und Erbsen mit Karotten, sassen wir noch etwas ums Lagerfeuer und genossen den milden Abend. Einzig der frische Wind kühlte uns trotzdem aus, so dass es Heute nicht allzuspät wurde.

 

Dienstag, 2.1.2001

 

Strecke:

Camp 13 - Tamanrasset

Distanz:

345 Km

Wetter:

Schön. Morgen 6,2 C, Nachmittag  24 C

 

Ein kalter Wind vermieste uns den Morgen und trieb uns an möglichst bald aufzubrechen. Auf schönen Pisten gings Richtung Tam voran. Wenig Steine aber immer wieder Fesch-Fesch prägten die Fahrt. Die Landschaft wurde zusehends bergiger, Ausläufer des Hoggar Gebirges. Die Streckenbeschreibung welche den roten Faden unserer Route bildete stimmte sehr gut mit den Gegebenheiten überein. Da zusätzlich auch noch die Waypoints meiner letzten Reise zur Verfügung standen, war die Navigation überhaupt kein Problem. So einsam die Gegend auch war, fuhren wir doch immer auf einer klar erkennbaren Piste. Allerdings sahen wir auf der ganzen Strecke nie ein anderes Fahrzeug. Erst etwa 100 Km vor Tam, kamen wir wieder in zivilisierte Gegenden. Es beschränkte sich allerdings auf ein paar Gruppen Zeribas, die typischen Schilfhütten der Nomaden. Als wir schlussendlich auf die Hoggar Ostumfahrung trafen, begann noch eine kleine Geduldsprobe. Schlimmes Wellblech begleitete uns nämlich bis nach Tamanrasset hinein. Selbst die vielen Umfahrungspisten waren bereits in einem jämmerlichen Zustand, so dass die Fahrt zur Belastungsprüfung für Mensch und vor allem Maschine wurde.

In der Stadt angekommen, quartierten wir uns im neuen Campingplatz ein. Da auch Zimmer angeboten wurden, entschlossen wir uns wieder einmal in einem Bett zu nächtigen. Noch bevor wir ins Zentrum zum Essen fuhren, trafen die beiden Schweizer im Camp ein, welche wir seit Ghat nun schon das dritte Mal trafen. Sie sahen ganz schön geschafft aus. Kein Wunder, sie hatten als Abschluss die Hoggarpiste von Hirafok her bewältigt. Diese Strecke ist auch mir von der letzten Reise her noch gut in Erinnerung, hatte sie doch auch uns dazumal einiges abverlangt.

In einem einfachen Restaurant assen wir das Nachtessen. Ausser uns waren ausschliesslich junge einheimische Gäste. Das drückte sich dann auch im Rechnungsbetrag aus: Knapp 200 Dinar, nicht mal fünf Franken pro Person kostete ein Salat, Pommes Frites mit Fleischspiesschen und einem Pepsi. Den Kaffee nahmen wir in einem sehr belebten Kaffee an der Hauptstrasse. Es waren interessanter weise fast nur junge Männer unterwegs. Das war seit unserem Start vor zwei Wochen, das erste Mal wo wir von so vielen Leuten umgeben waren. Nach einigen Tagen in der menschenleeren Wüste doch bereits gewöhnungsbedürftig.

 

Mittwoch, 3.1.2001

 

Strecke:

Tamanrasset - Assekrem

Distanz:

 Km 89

Wetter:

Leicht bewölkt. Morgen  4C, Nachmittag   24C (Assekrem ca. 20 C)

 

Heute war eigentlich ein weiterer Ruhetag eingeplant. Als wir aber hörten, dass Übermorgen Abend Peter Hinterreiter mit seiner Gruppe auf dem Asssekrem übernachten wollten, entschlossen wir uns, noch Heute da hoch zu fahren um einen einigermassen ruhigen Abend an diesen so speziellen Ort verbringen zu können.

Erst aber wollten wir unsere Ausrüstung und Vorräte neu ordnen. Wasser musste aufgefüllt werden, da je nach dem bis acht Tage ohne Versorgung vor uns lagen. Nach dem Frühstück arbeiteten wir daran uns abfahrbereit zu machen. Gegen Mittag konnten wir in die Stadt fahren um auch dort noch alle notwendigen Besorgungen zu machen. Brot, Gemüse, Eier und natürlich vor allem Diesel für unsere Fahrzeige mussten besorgt werden, bevor wir Richtung Assekrem aufbrechen konnten.

Nach nur wenigen Kilometern erreichten wir eine Guelta welche wir besichtigten. Bei dieser Gelegenheit machten wir auch unsere Heute etwas verspätete Mittagspause.

Anschliessend folgten wir der steinigen, wellblechigen Piste ins Hoggargebirge. Immer wieder änderte die Szenerie dramatisch und weiter wir in das vulkanische Gebirge vordrangen unso schöner und spektakulärer wurden auch die Berge. Kurz vor erreichen der Passhöhe trafen wir auf einen Mann, welcher einen Unfallwagen der in einen tiefen Einschnitt gestürzt war bewachte. Der Toyotafahrer  hatte beim Herunterschalten einen Fehler gemacht und war rückwärts gerollt und vor der Strasse abgekommen. Verletzt wurde niemand, den Wagen kann man aber abschreiben.

Als erstes mieteten wir eines der kleinen Steinhäuschen und starteten anschliessend zum Gipfel des Assekrem um den Sonnenuntergang zu erleben. Trotz der Bewölkung hatten wir Glück und genossen die magische Stimmung. Nachdem die Sonne sich verabschiedet hatte, machten wir noch einen kurzen Besuch bei den beiden Einsiedlern. Ich hatte den beiden ein kleines "Fresspaket“ zusammengestellt welches sie dankbar entgegen nahmen.

In unserem kleinen Häuschen zurück bereitete ich das Nachtessen vor: Gschwellti mit Majonaise für Chnoche und ein Steinpilzfondue für uns beide Ueli’s. Die Flasche Weisswein hatte ich für knapp eine Stunde in nasse Lappen eingewickelt in den kühlen Wind gestellt und schon war er fast zu kalt .

In anbetracht der frühen Tagwache gingen wir recht früh zu Bett .

 

Donnerstag  4.1.2001

 

Strecke:

Assekrem – Hirafok – Rtg. Mertoutek – Camp 14

Distanz:

Km 149

Wetter:

Leicht bewölkt. Morgen  6C, Nachmittag   24C

 

Um 6.15 Uhr ging mein Wecker. Wollten wir den Sonnenaufgang erleben mussten wir um etwa 6.45 zum Assekrem hochsteigen. Schon auf dem Weg nach oben dämmerte es und langsam färbte sich der Himmel im Osten rot. Nur wenige weitere Leute hatten sich aufraffen können, so früh aufzustehen.So waren wir nur eine Handvoll Leute die gespannt nach Osten starrten. Ein kalter Wind zog über die Hochebene. Im Schutz der Kapelle liess es sich aber gut aushalten, denn die Temperaturen waren nicht sehr kalt.

Ein schöner Sonnenaufgang mit tiefroten Wolken entschädigten uns fürs frühe Aufstehen. Nach dem die Sonne um Viertel nach Sieben aufgegangen war, luden uns die beiden Padres zu einem heissen Tee ein. Bei wundervoller Aussicht und den ersten wärmenden Strahlen führten wir ein angeregtes Gespräch über die Bruderschaft und das Hoggar Gebirge. Auf Photos sah man, dass es alle paar Jahre wieder mal ein Schäumchen Schnee geben kann. Fällt mal Regen, verwandelt sich die Steinwüste innert Tagen in ein Blumenmeer um nach wenigen Wochen wieder wie tot da zu liegen. Die Wasserversorgung der Einsiedler geschieht grösstenteils über Wasser welches mittels einem ausgeklügelten System auf den verschiedenen Flachdächern gesammelt und in Zisternen gesammelt wird. Nachdem wir uns von diesen herzlichen und so zufriedenen Menschen verabschiedet hatten, stiegen wir zur Passhöhe ab und gönnten uns ein schnelles Frühstück.

Die Piste Richtung Hirafok hatte ich noch gut in Erinnerung: Da die Strecke fast ausschliesslich von touristischem Interesse war, und der Tourismus seit Jahren eingeschlafen war, wurde die Piste nicht mehr unterhalten. In so bergigem Gelände braucht es nur ein, zwei zünftige Regenfälle und dort wo eine Piste war ist jetzt ein tief ausgewaschener Graben. Zum Teil war die Piste nur in den Geländeuntersetzungen zu fahren. Auf etwa der halben Strecke bemerkte ich, dass ich mir einen Platten eingehandelt hatte. Eben als ich anhalten wollte, kamen uns zwei Motorradfahrer entgegen. Es waren die beiden Südafrikaner welche die Standardroute von Djanet über Serenout und Ideles gefahren waren. Nachdem die letzten Stories und News ausgetauscht waren, fuhren die beiden weiter. Gemeinsam flickten wir den defekten Reifen. Mit viel würgen und schlagen schaffte es Chnoche den Reifen zu demontieren um einen neuen Schlauch einzubauen. Da wir erst am Anfang einer sehr langen, einsamen Strecke waren, hatten wir uns entschlossen, das Rad zu reparieren und nicht schon das Reserverad einzubauen. Wir nutzten die Gelegenheit und machten auch gleich Mittagspause. Die Weiterfahrt bis Hirafok war geprägt von der schlechten Pistenbeschaffenheit und so benötigten wir schlussendlich fast vier Stunden für die 70 Km.

In Hirafok wurden wir von allen Seiten für Geschenke und Stilos angebettelt, so dass wir froh waren als Chnoche aufschloss. Nach einigen Km Richtung Ideles bogen wir nach Norden ab auf die Piste welche in die abgelegene Bergoase Mertoutek führt. Dieser folgten wir nun bis etwa 24 Km vor Mertoutek. Lange Fesch-Feschh Partien wechselten mit Steinfeldern und gut zu befahrenden Oueds. Bevor wir von der Piste abschwenkten fuhren wir noch durch ein schönes Tal mit riesigen Kugelfelsen und anderen Skulpturen. Das saftige Grün der Akazien kontrastierte mit den rotbraunen Felsen. Auf Hundert Meter genau stimmte die Distanz bis zu den Spuren welche uns Richtung Norden, Amguid entgegen führen sollten. Die Landschaft wurde auch immer eindrücklicher, je mehr wir uns den Bergen des Teffedest näherten. Bald einmal machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Camp. Die im Süden drohenden, dunklen Wolken machten uns erst etwas Sorgen. Sie lösten sich aber mit dem Sonnenuntergang allmählich auf. Trotzdem war es wegen eines kühlen Windes unangenehm kalt schon am frühen Abend.

Hummersuppe, Tomatensalat und ein Spaghetti Fertiggericht waren bald einmal auf unseren Tellern. Nachdem abgewaschen war zogen wir uns bald einmal zurück, zum Tagebuch schreiben und lesen. Ueli ging wie üblich direkt ins Zelt um am Kissen zu horchen.

 

Freitag  5.1.2001

 

Strecke:

Camp 14 – Amguid – Camp 15

Distanz:

270 Km

Wetter:

Leicht bewölkt. Morgen  6 C, Nachmittag   24C

 

Eine herrliche Aussicht auf die westlich von uns gelegenen Berge belohnten uns fürs aufstehen. Ein weiterer schöner Tag erwartete uns und wir waren gespannt, wie sich die weitere Strecke zeigen würde. Schon nach wenigen Kilometern wurden wir von einem üppig grünen Tal überrascht. An einigen Stellen hatten sich Nomaden eingerichtet. In einfachen Schilfhütten leben diese Leute von ihren wenigen Ziegen. Wasser hat es in diesem Tal im Überfluss. Zum Teil fuhren wir auf halbzugewachsenen Pfaden mitten durch das dicht gewachsene Schilf. Das Wasser lief glasklar dem Tal entlang und bildete eine kleines Rinnsal, was aber für diese Landschaft einen unglaublichen Überfluss darstellt.

Bald nachdem wir die Oase hinter uns gelassen hatten, trafen wir auf ein weiteres Nomadencamp. Wir hielten kurz an um die Leute zu begrüssen. Drei bis fünf Monate leben sie am selben Ort dann ziehen sie weiter, erklärte uns einer der Männer. Er sprach erstaunlich gut französisch, so dass wir eine interessante Konversation führen konnten. Wir liessen den Kindern ein paar Kleinigkeiten zurück und machten uns auf den Weg. Die Route folgte noch immer klar erkennbaren Spuren, schon fast eine kleine Piste. Bald liessen wir das bergige Gebiet hinter uns und folgten einem grossen Tal nordwärts. Im Westen begleiteten uns nach wir vor die hohen Berge des Teffedest. An einer Stelle führten uns die Hauptspuren in eine Sackgasse. In einem Seitental hatten sich Nomaden niedergelassen und die Spuren führten direkt in ihr Camp. Wir drehten deshalb nach Osten ab um die nach Norden führenden Spuren wieder zu finden. Die Strecke führte zwischen hohen Bergen durch ein breites Tal. Hier hatte man das erste Mal Blickkontakt mit dem Garet el Djenoun, dem Geisterberg. Dieser Berg bildet die höchste Erhebung des Gebirges. Die Tuareg meiden den Berg, da sie glauben dass dort Geister hausen. Noch einige Male sahen wir Nomaden an der Strecke.

Als der Geisterberg schlussendlich hinter uns lag, gelangten wir in ein sehr breites Oued mit grossen Kiesebenen welche uns ein flottes Tempo erlaubten. Mit nur wenig Abweichnung trafen wir wie geplant auf die Amguid Piste. Dieser folgten wir bis in das Dorf, wo wir zwangsläufig an der Gendarmerie National vorbei mussten. Man hielt uns an, um die Personalien aufzunehmen. Im Gegensatz zu den sehr freundlichen und zuvorkommenden Gendarmen, entpuppten sich die Bewohner des Dorfes als unfreundliche, ja aggressive Bettler. Zu dutzenden rannte uns die Kinder nach und schrien uns ihre Wünsche zu. Als dann auch noch ein Stein das Auto traf stoppte ich und rannte hinter dem Mob nach. In alle Richtungen stoben sie auseinander. Wir machten dass wir weiter kamen. Nördlich von Amguid bog laut Karte unsere Strecke östlich in die Berge ab. Nachdem unsere Treibstoffvorräte noch fast zwei Drittel betrugen, hatten wir uns nämlich entschlossen, noch einen Abstecher auf die Gräberpiste zu machen um dann auf dieser nach Hassi bel Gebbour zu fahren. In einem Oued schlugen wir unser Camp auf. Nach kurzer Zeit fuhr ein Einheimischer auf der Piste vorbei und bog zu uns hinüber ab. Wir wollten eigentlich mit Brotbacken beginnen als die beiden eintrafen und uns in ein Gespräch verwickelten. Als sie mitbekamen was wir vor hatten entzündete der eine kurzerhand ein Feuer. Erst als ich ihm erklärte wie ich backen wollte liess er ab und schaute was da komme. Nach einiger Zeit verloren sie das Interesse an uns und zogen weiter.

Ich bereitete den Teig vor während die beiden anderen Glut und die Backgrube vorbereiteten. Chnoche wollte mit einem Teil des Teiges ein Pain du Sable versuchen zu backen.

Eine Stunde später war das Brot fertig und Ueli staunte nur so, was mitten in der Wüste mit einfachen Mitteln machbar ist. Auch Chnoches Brötli kam recht gut raus, ob es zwischen den Zähnen knirscht, werden wir allerdings erst morgen wissen.

Als Vorspeise gab es Heute Gurkensalat mit Chnoblibrot. Den Hauptgang bildete dann eine feine Rösti mit Spiegeleiern.

Die Temperaturen blieben Heute erstaunlich warm. Um neun Uhr mass ich noch immer über zwanzig Grad. Wäre nicht der starke Ostwind aufgekommen wäre es ein richtig milder und gemütlicher Abend geworden. Kalt war es wirklich nicht, aber der Wind blies mit solcher Heftigkeit, dass wir uns trotzdem bald in unser Auto bzw. Zelt zurückzogen.

 

Samstag  6.1.2001

 

Strecke:

Camp 15 – Camp 16

Distanz:

195 Km

Wetter:

Schön, Morgen  4,3C, Nachmittag   31C

 

Wie die Strecke gestern aufgehört hatte, begann sie wieder: Steine, Steine und nochmals Steine. Die Piste führte durch ein Anfangs enges Tal welches von hohen Felsen beidseitig umrahmt war. Nach einigen Kilometern und Biegungen weiter, weitete sich das Tal mehr und mehr. Einige Wadiquerungen verschafften Abwechslung, ansonsten kamen wir in den Steinen kaum voran. Die Durchschnitts-geschwindigkeit sank auf etwa 25 Km/h und man hatte den Eindruck man käme nicht voran. Entlang der Strecke sahen wir immer wieder Gazellen und wilde Esel. Im grünen Qued fanden die Tiere scheinbar reichlich Nahrung. Bei einem steilen, sehr steinigen Abruch trafen wir erst auf das Wrack eines alten Peugeots und nur ein paar hundert Meter weiter dann ein ausgeschlachtetes Rallye Auto. Dies muss aus den achtzigern stammen, da seit damals keine Rallyes in Algerien durchgeführt worden sind.

Bis zum Mittag hatten wir noch nicht mal hundert Kilometer zurückgelegt und wir fragten uns bereits, ob die Steine denn nie mehr aufhören wollten. Nach der Pause aber, wurde die Piste etwas schneller. Bei einem aus der Karte genommenen Waypoint sollten wir auf eine Kreuzung treffen. Tatsächlich gabelte sich die Piste, nur gingen die meisten der Spuren nicht in die von uns geplante Richtung. Wir folgten diesen ein Stück weit, mussten dann aber feststellen, dass sie in die falsche Richtung führten. Wir drehten um und folgten den nun sehr schlecht sichtbaren Spuren. Auf dieser Piste schien seit langer Zeit niemand mehr gefahren zu sein. Bei einem sandigen Qued sammelten sich aber wieder einige Fahrzeugspuren und führten aber weg von der Piste nach Süden.Wir sahen uns deshalb gezwungen, die Dünenbarriere zu durchqueren und auf der andern Seite die Piste wieder zu finden. Mit Schwung und viel Drehzahl bewältigten wir die weichen Dünen ohne einzusanden. Hinter dem Sandfeld trafen wir dann auch wieder auf gut erkennbare Spuren die unserer Richtung folgten. Bald fuhren wir durch ein weites Tal, nördlich ein mächtiger Erg, in Süden schwarze Berge. Die Geschwidigkeit konnte bedeutend erhöht werden, aber man musste trotzdem immer mit Querrillen rechnen welche besser nicht übersehen werden sollten. Fast 60 Km folgten wir dieser Edbene. Zum Teil auf einer gut erkennbaren Piste, dann wieder nur uralten, kaum sichtbaren Spuren folgend. Gegen Ende des Ergs wurde das Gelände wieder ruppiger und viel Fesch-Fesch bremste unsere Fahrt. Im Licht der Abendsonne streiften wir die letzten Ausläufer des Dünengebiets. Die Dünen im Vordergrund hatten eine senfgelbe Farbe, während die grossen Dünen weiter hinten rot leuchteten. Die nun wieder deutlich erkennbare und in den Stein geschnittene Piste musste noch einige steinige Hügel überwinden bevor der Erg endgültig umfahren werden konnte.. Wir entschlossen uns auf der Ostseite der Dünen zu campieren, damit wir am Morgen die ersten Sonnestrahlen geniessen konnten. Bevor wir aber unseren Standplatz erreichten, versenkte ich erst den Toyota und fast schon im Camp Chnoche auch noch seinen Mitsubishi. Wir genossen aber trotzdem einen herrlichen Sonnenuntergang, mit knallroten Bergen und leuchtenden Dünen. Es bleib dann auch noch einige Zeit angenehm mild.

Zum Nachtessen kochte ich Heute eine Suppe und dann ein Curry Madras mit Reis. Ueli bereitete uns derzeit einen Gurkensalat. Nach dem Essen setzten wir uns ans Lagerfeuer und genossen auf Chnoches Lap Top die aktuellsten Bilder der Reise bei einem Zwätschge Lutz. In meinem Schlafzimmer, sprich Toyota, lud ich dann noch die aktuellsten Navigationsdaten und schrieb wie immer mein Reisetagebuch.

 

Sonntag  7.1.2001

 

Strecke:

Camp 16 – Gräberpiste – Camp 17

Distanz:

Km 249

Wetter:

Schön, z.T. leicht bewölkt Morgen  6.8 C, Nachmittag   28 C

 

 Leichte Bewölkung am Himmel versprach einen spektakulären Sonnenaufgang. Die ersten Bilder des Schauspiels schoss ich noch zum Autofenster hinaus. Kitschig rote, sureale Wolken prägten die ersten Minuten des Tages im Osten. Schnell kroch ich aus den Federn und stieg auf eine der Dünen über dem Camp. Langsam röteten sich mehr und mehr Wolken und bald färbten die ersten Sonnenstrahlen die höchsten Dünengipfel. Nun dauerte es nur noch Minuten bis auch ich in den Genuss der wärmenden Strahlen kam. Ich schoss ein Bild nach dem anderen, die Szenerie war zu schön um verpasst zu werden. Tief unter mir regte sich nun auch Leben in Camp. Ueli hatte sich auch aufgerafft nur Chnoche hatte diese speziellen Minuten verschlafen.

Nachdem alles verpackt war, konnte es wieder losgehen. Mit vorgewärmten Motoren zogen wir aus dem sandigen Untergrund zurück auf die Piste. Wenigstens bei mir klappte das ohne Probleme. Chnoche wählte eine etwas andere Spur und versenkte den Mitsu prompt. Noch keine 500 m gefahren und schon mussten die Sandbleche unterlegt werden. Wie der gestrige Tag aufgehört hatte, begann der neue. Bald war aber alles klar und wir konnten definitiv starten. Durch sandige Flächen gings dem Erg entlang nordwärts, einem breiten Tal folgend. Nach etwa 25 Km drehte die Piste Richtung Berge in eine Schlucht hinein. Nur ein enger Durchgang ermöglichte uns die Querung des Gebirges. Eine steinige, zum Teil auch sandige Piste führte mehere Kilometer durch eine faszinierende Schlucht. Schwarze Felsen, roter Sand und die grünen Bäume kontrastierten mit einem strahlend blauen Himmel. Die Piste war aber brutal zu fahren. Nur im Schritttempo und in den Geländegängen zuckelten wir dahin. Fast eine Stunde benötigten wir für die vielleicht 10 Kilometer bis zum Ende des Durchbruchs. Danach gings wieder flotter voran auch wenn die Piste meinst steinig war. Bald tauchte Rechterhand ein Erg auf dem wir weiter folgten. Eigentlich hätte unsere Route duch der Erg in die Berge geführt. Den Pass hatte ich von einer hohen Düne aus auch schon gesehen. Doch noch versperrten uns hohe Dünen das Tal. Erst wollten wir die Dünen im Norden umfahren, es zeigte sich aber, dass sie sich ziemlich dahin zogen. Nach einem Blick auf die Karte entschlossen wir uns, dem Tal querfeldein nach Norden zu folgen und so auch auf die Gräberpiste zu stossen. Es war halt nur die Frage ob das Gelände überhaupt befahrbar ist. Falls nicht hätten wir immer wieder zurückfahren können um die Piste durch die Berge zu nehmen. Es zeigte sich aber bald das das Tal gut fahrbar war. Wir trafen sogar ab und zu auf Spuren, meist aber sehr alte. Plötzlich rannten uns zwei Tiere unweit vor dem Auto über den Weg. Erst konnte ich gar nicht erkennen was es waren, bis ich realisierte, dass es Mufflons waren. Dass wir diese vom aussterben bedrohten und daher äusserst selten anzutreffende Tiere am helllichten Tag zu sehen bekommen, hätte ich nie für möglich gehalten. Wir folgten den beiden um noch ein Photo zu schiessen. So richtig nah heran kamen wir in diesem Gelände aber nicht. Trotzdem gelang es Ueli zweimal abzudrücken. Mal schauen was daraus geworden ist.

Wie vorausgesehen trafen wir bald einmal auf die Gräberpiste und waren damit wieder auf der vorgesehenen Route. Es ging recht flott voran, wenn auch immer wieder Gräben und Weichsandfelder unsere Fahrt bremsten. Beim Hassi Tabelbalet hielten wir an um den Brunnen zu inspizieren. In nur zwei Metern Tiefe lag der Wasserspiegel. Das ist auch der Grund, das sogar Dattelpalmen in der näheren Umgebung gedeihen. Leider ist das ganze Umfeld in einem desolaten und ungepfeten Zustand. Ueli fand gar ein altes 90 mm Geschoss welches ich als Souvenir kurzerhand einpackte.

Bald nach unserer Weiterfahrt stellte sich uns eine riesige Sandbarriere in den Weg. Laut Karte sollte der Erg aber westlich umfahren werden können. Tatsächlich war dann gar eine mit Steinen befestigte Rampe angelegt worden, welche das erklimmen des Hügels erleichterte. Bald wurde aber die Strecke sandiger und drehte schlussendlich voll auf die Dünen zu. Am Anfang wren dan aber wiederum Befestigungen der Piste zu sehen welche aber je weiter wir in den Erg einfuhren mehr und mehr eingesandet waren. Etwa 30 Km gings nun wie auf einer Achterbahn durch die Dünen anhand der Spuren konnte man sich gut orientieren und das GPS bestätigte die Route permanent. Der Sand war meist gut zu befahren. Bis zu 80 Km/h schnell düsten wir duch den Sand. Immer wieder hatte es auch Weichsandfelder welche mit viel Schwung bewältigt werden wollten. Nach diesem Sandgebirge kamen wir in eine gigantische Ebene. Topfeben war dieser Reg-Reg, wie diese Art Kiesebene bei den Tuaregs heisst. Mit bis zu 100 Km/h flogen wir über die Ebene, immer bremsbereit falls eine Kuppe oden noch schlimmer eine Querrinne auftaucht. Da es bereits später Nachmittag war, stellte sich die Frage wo wir campieren sollten. Mitten in dieser Ebene, ohne Baum oder wenigstens eine Senke welche uns etwas Geborgenheit bieten würde, campieren ? Keine verlockende Aussicht. So zogen wir vor, es nochmals eine halbe Stunde so richtig fliegen zu lassen. Etwa 40 Kilometer vor Bordj Omar Driss trafen wir dann kurz vor Sonnenuntergang auf ein Oued welches mit grossen, vereinzelt stehenden Tamarisken ein angenehmes Camp bieten konnte.

Innert Minuten war genügend Holz fürs Lagerfeuer beisammen. Auch das installieren des Zeltes, des Tisches und der Küche ging unterdessen routiniert von der Hand. Gekocht war Heute schnell einmal, da es „nur“ eine Suppe und anschliessend Ravioli gab. 

 

Montag  8.1.2001

 

Strecke:

Camp 17 – 4 Chemins – Hassi bel Gebbour – Hassi Tabankort (Camp 18)

Distanz:

Km 170

Wetter:

Bewölkt, windig Morgen  6,8 C, Nachmittag   17 C

 

Ziemlich unfreundliches Wetter erwartete uns beim Aufstehen. Ein kalter Wind und die fehlende Sonnenwärme vergällten uns das Frühstück welches wir gerne am wieder entfachten Lagerfeuer einnahmen. Vielleicht war auch das Wetter schuld, dass wir innert gut einer Stunde nach aufstehen unterwegs waren. Weit kamen wir allerdings nicht: Ein Plattfuss vorne rechts stoppte uns ziemlich abrupt. Mitten in der Steinwüste hatte sich ein eisenharter Dorn den Weg bis zum Schlauch gefunden. In der Hoffnung den Schlauch in Hassi bel Gebbour ersetzen zu lassen, wechselten wir nur das Rad. Alle drei halfen einander und so waren wir nach etwa 10 Minuten wieder auf der Piste.

Über eine weisse Steinebene welche landschaftlich keine Höhepunkte bietet erschien im trüben Morgenlicht noch unfreundlicher. In 4 Chemin trafen wir auf eine Militärkontrolle welche unsere Papiere kontrollierten. In der bitteren Kälte, voll dem Wind ausgesetzt harren die armen Kerle da unten aus und warten darauf, dass alle paar Stunden ein Fahrzeug vorbei kommt. Aus unserer Richtung kommen selten Fahrzeuge, des Verkehr beschränkt sich in erster Linie auf die Versorgung von Bordj Omar Driss, einem kleinen Kaff am Ende der Teerstrasse.

Zu unserer Überraschung ist nämlich die Strecke von Hassi bel Gebbour bis Bordj Omar Driss durchgehend geteert. Aber man darf sich nicht zu sehr auf die gute Strasse verlassen, denn der Asphalt löst sich an vielen Stellen bereits bös auf und hinterlässt gefährliche Schlaglöcher.

Auf halben Weg begannen wir einen Laster nach dem andern zu überholen. Sie waren schwer mit Kies beladen und, wie man uns später erzählte, unterwegs zu einer Strassenbaustelle 150 Km nordwärts !!

Kurz vor Hassi bel Gebbour suchten wir eine warme Quelle an welche ich mich noch von meiner ersten Reise nach Algerien erinnern konnte. Tatsächlich sprudelt nach wie vor eine grosse Menge etwa 40 °C warmes Wasser aus eine dicken Rohr. Erst gingen wir aber zur Tankstelle um aufzutanken. Nach sechs Tagen und etwa 1100 Km war dies nämlich die erste Tankstelle an unserer Strecke. Ausser Hirafok und Amguid, beides kleine Käffer ohne Versorgungsmöglichkeiten, waren wir auch keiner Menschenseele begegnet. Ich hatte erst etwa 100 Km vor der Tankstelle auf meinen Standardtank umschalten müssen und hatte deshalb noch immer etwa 100 l Diesel in den Tanks. Trotzdem zeigte das Zählwerk fast 160 Liter an als wieder alles voll war. Während ich noch auf Chnoche wartete, bemerkte ich erst, dass in der Tankstelle ein Kleinlaster in einem tiefen Sandloch steckte und die Leute dabei waren das Teil auszugraben. Kurzerhand fuhr ich hinter den LKW und warf dem Fahrer den Bergegurt zu. Ein heftiger Ruck und der LKW war wieder auf festem Boden. Die Männer bedankten sich freundlich und man sah ihnen förmlich an, dass ich ihnen einen grossen Gefallen gemacht hatte.

Anschliessend fuhren wir die paar Km zur Quelle zurück und badeten uns ausgiebig. Trotz der kühlen Witterung war es eine Wohltat in die warme Pfütze zu liegen uns sich so richtig schön einzuweichen. Ein paar Kleidungsstücke wurden noch gewaschen und dann schnitt mir Ueli noch schnell die Haare.

Als wir beim Mittagessen waren, kamen noch einige Soldaten aus dem nahen Camp um auch zu baden.

Wir entschlossen uns noch etwa 60 Km weiter zu fahren um beim Hassi Tabankort, einer weiteren warmen Quelle zu Campieren. Es stellet sich heraus, dass die ganzen Anlagen der Ölgesellschaft, welche ich noch genau in Erinnerung hatte, demontiert worden waren. Nur noch Fundamente und ein Haufen Gerümpel sah man von den ganzen Einrichtungen noch. An der Wassserstelle schoss nach wie vor warmes Wasser aus einem Rohr und versickerte ungenutzt. Da die Umgebung eh kein besseres Camp versprach, entschlossen wir uns trotzdem dort zu bleiben. So konnnte Chnoche auch noch waschen und es stand uns auf jeden Fall mehr als genug warmes Wasser zur Verfügung.

Da in Hassi bel Gebbour der platte Reifen nicht geflickt werden konnte machten wir uns an die Arbeit den Schlauch selber zu wechseln. Dabei stellte sich heraus, dass ich wohl noch zwei Ersatzschläuche dabei hatte, die Ventile der beiden aber nicht passten. Zum Glück konnte mir Chnoche aushelfen.Erst wollte der Reifen nicht ins Felgenbett und dann stellten wir fest, dass keiner einen Ventilschlüssel dabei hatte. Chnoche fackelte aber nicht lange, sondern sägte und feilte an einem Schraubenzieher herum, bis er das Ventil herausschrauben konnte. Am Abend fand er übrigens dann doch noch einen Schlüssel, im Reifenreparaturset !!!

Heute war wieder backen angesagt, denn in Hassi bel Gebbour hatten wir wie erwartet kein Brot kaufen können. Beim Einnachten erwartete uns eine weitere Plage. Wie in einem Reiseführer deutlich beschrieben, tauchten in der Dämmerung ganze Schwärme von Mücken auf und machten uns das Leben schwer So kam es, dass wir nach dem Essen, es gab Schweingeschnetzeltes mit Bohnen und Bratkartoffeln, noch einen Kaffe am Feuer tranken und uns dann ins einigermassen Mückensichere Auto bzw. Zelt zurückzogen.

 

Dienstag  9.1.2001

 

Strecke:

Hassi Tabankort (Camp 18) – Deb Deb – Camp 19

Distanz:

Km 431 (meist Teerstrasse)

Wetter:

Leicht bewölkt  1,1 C, Nachmittag   19 C

 

Nebelschwaden von der nahen Quelle zogen durch unser Camp und die ersten Sonnenstrahlen begannen die Morgenkälte zu vertreiben. Wir verliessen den Ort und kehrten auf die Hauptstrasse zurück. Nur wenige Kilometer weiter, genau wo der Waypoint gesetzt worden war, führte die von uns gesuchte Piste von der Teerstrasse weg. Noch keine 5 Km weiter bemerkte ich, dass ich, diesmal hinten rechts, wieder einen Platten hatte. Das gleiche Spiel wie schon gestern !? Kaum zu glauben aber ich hatte ein ca. 15 cm langen, 6 mm dickes Metallteil einfefahren welches noch gut 5 cm aus dem Reifen ragte. Zum Glück hatten wir gestern noch den Schlauch gewechselt. Nun konnte ich wieder nur das Rad tauschen. Wir werden immer schneller, hatte man den Eindruck, kein Wunder bei drei Platten innert 5 Tagen. Ich hatte auf dieser Reise bis jetzt mehr Platten als auf all meinen Touren zuvor. Erst ein einziges Mal hatte ich nämlich in Marokko Pech gehabt.

Wir hatten gestern schon abgemacht, dass wir die geplante Piste suchen und befahren werden. Wi weit wollten wir von Landschaft und Pistenzusatnd abhängen lassen. Es macht ja keinen Sinn, mit 30 Km/h über Steinpisten zu zuckeln wenn nur wenig südlich davon eine Teerstrasse verläuft. Und so kam es, dass wir nach etwa 20 Km die Gelegenheit packten und auf einer asphaltierten Strasse der Ölgesellschaft Richtung Süden abbogen. Die Landschaft war flach und steinig und nur einige Tafelberge verschafften uns etwas Abwechslung. Nach wenigen Kilometern trafen wir auf eine grosse Anlage der Ölfirma. Kleine Leitungen der einzelnen Bohrlöcher der Umgebung sammelten sich hier. Ein Kraftwerk und ein Zwischenlager, sowie der Ausgangspunkt der grossen Sammelleitung lagen innerhalb eines streng bewachten und eingezäunten Geländes. Die Security stoppte uns und wir dachten schon, dass wir nun Schwierigkeiten bekommen würden. Aber weit gefehlt nach einem kurzen, internen Telefongespräch und einem freundlichen Gespräch liess man uns ohne weiteres passieren.

Auf der Hauptstrasse zurück gings in zügigem Tempo weiter nach Osten. Als die Strasse nah an den grossen Abbruch heranführte, packten wir die Gelegenheit und machten Mittagspause. Eine schöne Aussicht über die tieferliegende Ebene mit Bergen und Dünen bot Abwechslung zur sonst recht trostlosen und flachen Landschaft. Bei einer Tankstelle weiter der Strasse entlang entdeckte ich einen der alten, riesigen Lastwagen welche ich schon vor 12 Jahren gesehen hatte. Im Gespräch mit dem Fahrer erfuhren wir einiges über die Maschine. Mit den Monstern fahren sie auch querfeldein und über Dünen um abgelegene Fördereinrichtungen zu versorgen. Bis auf 2 Bar würde man im Notfall den Reifendruck reduzieren, aber dann käme man so ziemlich überall durch erklärte der Chauffeur. Die amerikanischen Trucks sind seit den 70er Jahren im Einsatz und funktionieren noch immer einwandfrei.

Bald einmal kamen wir an eine Kreuzung wo wir nach Norden, Richtung Deb Deb abbogen. Fadengerade verlief nun die Strecke aber einige Schlaglöcher hielten mich wach. Bis Deb Deb änderte sich daran nichts. Während ich meinen Reifen flicken liess besorgte Ueli Brot und Gemüse und Chnoche füllte Diesel und vor allem Trinkwasser nach. Da es unterdessen schon später Nachmittag geworden war, beeilten wir uns, die Zivilisation hinter uns zu lassen um wieder ein ruhiges, möglichst auch schön gelegenes Camp zu finden, Wir fanden dieses kurz nachdem wir Richtung Hassi Messaoud abgebogen waren in den Dünen abseits der Strasse. Heute war ich daran das Menu auszulesen und ich entschloss mich für eine Suppe, Tomatensalat und Penn Napoli, natürlich noch immer mit frischen Parmesan.

Nach dem Nachtessen bemerkte Chnoche plötzlich, dass trotz eolkenlosem Himmel sich etwas vor den Mond zu schieben schien. Nachdem wir die Sache eine zeitlang beobachtet hatten, stellten wir fest, dass es sich um eine Mondfinsternis handelt. Speziell daran war zudem, dass präzis Heute auch noch Vollmond war. Wir beobachteten das seltenen Schauspiel bis der ganze Mond vom Erdschatten abgedeckt war und nur noch schwach leuchtete, gerade so als ob eine Kerze ihn von innen beleuchten würde. Als es dann ziemlich dunkel war, traten tausende Stern zum Vorschein, die man bei der Helligkeit des Vollmondes nicht mehr gesehen hatte. Zwei Sternschnuppen schossen über das Firmament, eigentlich fehlte nun nur noch die Passage des neuen Raumlabors. Diese wurde uns aber am heutigen Abend vergönnt.

 

Mittwoch 10.1.2001

 

Strecke:

Camp 19 – Sif Fatimah – Camp 20

Distanz:

Km 256

Wetter:

Schön 1 C, Nachmittag   17 C

 

Eine weitere kalte Nacht lag hinter uns und wieder hatten wir uns bei der Wahl des Camps geirrt in Bezug auf wo die Sonne aufgehen würde. So wurde es fast acht Uhr bis die Sonnenstrahlen unser Lager erreichte. Entsprechend zäh gestaltete sich das Aufstehen. Aber einmal auf, ging es routiniert an Frühstücken und anschliessend ans packen.

Die Strecke nach Norden war anfangs gut zu befahren. Vereinzelte kleine Wanderdünen mussten vorsichtig überfahren werden. Links und rechts der Strasse türmten sich zum Teil riesige Dünen. Die Strasse schlängelte sich, begleitet von der alten Piste, durch die imposante Landschaft. Immer häufiger mussten wir auf diese Piste ausweichen um grosse Sandverwehungen auf der Teeerstrasse zu umfahren. Trotz allem kamen wir recht gut voran, viel besser als ich gehofft hatte. Gemäss GPS Daten sollten wir das alte Fort Sif Fatimah um etwa 13 Uhr erreichen, so dass wir uns entschlossen, bis dahin mit der Mittagspause zu warten. Bis auf etwa 4 Km kamen wir an den Waypoint heran, fanden aber den Zugang zum abseits der Strasse liegenden Fort nicht. Nach einigen suchen machten wir den Mittagshalt an der Strasse. Wenige Kilometer weiter kamen wir an eine Strassenkontrolle. Wir fragten die Gendarmen nach dem Weg zum Fort. Bereitwillig erklärten sie uns die Strecke zurück. Tatsächlich sah man die abzweigende Piste Richtung Fort von Norden kommend viel besser. Allerdings musste man sich dann an einem bestimmten Punkt noch einen Kilometer querfeldein zum Fort durchschlagen. Das wohl ältere und auch viel kleinere der Gebäude war ziemlich zerfallen, während das neuere noch in recht guten Zustand war. Errichtet wurde das neuere Fort Sif Fatimah von der ersten motorisierten Expedition in diese Region durch eine Gruppe Franzosen im Jahre 1938. Eine zufällig vorbeikommende Patrouille der Gendarmerie National gab uns ein paar widersprüchliche Informationen über die Entstehung.

Zurück an der Kontrollstelle überreichte man uns die Papiere wieder. Die Personalien waren ins „grosse Buch“ eingetragen worden und wir konnten weiterziehen. Etwa 25 Km nördlich liegt direkt an der Strasse ein weiteres Fort, Rebaa. Davon stehen leider nur noch ein Teil der Aussenmauer. Der nebenan liegende Brunnen hatte noch Wasser, aber auf Grund der Falldauer eines Steins muss man annehmen, dass der Wasserspiegel über dreissig Meter tief liegen muss.

An der T-Kreuzung angekommen mussten wir uns erst mal orientieren. Da uns die Namen der Wayoints von Küre nicht allzuviel aussagten, war uns nicht ganz klar, wie wir den Einstieg zur Piste nach El Oued finden sollten. Wir hatten die Kreuzung und dann einen nächsten Punkt etwa 7 Km nördlich. In der Verlängerung. Nur sah man in dieser Richtung keine Spuren, geschweige dann eine Piste. Da sowieso Zeit war fürs Camp, entschlossen wir uns die Pipeline zu überqueren und mal in Richtung dieses Punktes in die Dünen zu fahren. Als wir uns eingerichtet hatten überprüfte ich unseren Standort und den weiteren Verlauf der Route. Wir campten nur gerade 4 Km südlich des ersten Wegpunktes und wollten am nächsten Tag versuchen diesen querfeldeine anzufahren. Von dort aus, sollte dann der weitere Verlauf der Strecke offensichtlich sein.

Nachdem die Sonne untergegangen war wurde es schnell empfindlich kalt. Zu dieser Kälte passte ein Nachtessen, welches wir nun schon seit einiger Zeit immer wieder herausgeschoben hatten, Sauerkraut mit Kartoffeln und Speck mit Saucisson. Nach dem essen hockten wir uns noch ans Feuer. Ein Trick welcher Ueli in Namibia gesehen hatte wurde einmal mehr angewandt: Nebst dem wärmenden Feuer von vorne erhielt jeder von uns eine Schaufel Glut unter den Stuhl. So hatten wir auch von hinten und unten angenehm warm. Leider war das Holz nicht von guter Qualität, so dass es schnell niederbrannte und auch die Glut nicht lange wärmte.

 

Donnerstag 11.1.2001

 

Strecke:

Camp 20 – Camp 21

Distanz:

Km 139

Wetter:

Schön 1 C, Nachmittag   17 C

 

Es war zwar in dieser Nacht wiederum „nur 1 °C gewesen, aber die Feuchtigkeit kombiniert mit einem kalten Nachtwind hatte die nassen Oberflächen mit einem Rauhreif überzogen. Aber wie immer in der Wüste, so schnell wie es am Abend kalt wird, wird es auch wieder warm mit den ersten Sonnenstrahlen. Trotzdem standen wir erst auf, als die wärmenden Strahlen unser Camp erreichten. Da wir unterdessen doch schon wieder einige Hundert Kilometer nach Norden gereist waren, wurde es nicht nur wieder kälter, sondern auch die Sonne ging fast  eine halbe Stunde später auf.

Bevor die Motoren richtig auf Betriebstemperatur waren, ging es erst mal ziemlich in die Dünen Richtung ersten Waypoint auf der Piste. Ohne einzusanden erreichten wir wie erwartet den Punkt und staunten nicht schlecht, als wir eine gut ausgebaute und eindeutig markierte Piste antrafen. Diese muss nur wenig westlich unseres Camps von der Teerstrasse wegführen. Das hätten wir auch einfacher haben können. In zügiger Fahrt gings nordwärts an einigen Brunnen vorbei gelangten wir nach etwa 50 Km zum Fort Lahrache. Die Gebäude sind leider weitgehend zerfallen, nur einige wenige Räume und die Aussenmauern sind noch erhalten. Der naheliegende Brunne führt noch immer Wasser in einer Tiefe von etwa 12 m.

Nach weiteren ca. 30 Km rasteten wir an der Kreuzung zum Fort und Brunnen Rhoraffa. Wenig später endete die gebaute Piste abrupt und wurde im weiterer durch eine sehr gut durch Tafeln markierte Spuren abgelöst. Die Gegend war zwar recht sandig aber trotzdem kamen wir gut voran. Immer wieder stellten sich Dünenfelder in den Weg welche unsere Geschwindigkeit verlangsamten. Die erst noch deutlich sichtbaren Spuren wurden immer weniger und in sandigem Terrain verschwanden sie meist vollkommen. Da auch die Markierungen immer rarer wurden, mussten wir uns bald einmal unsere eigene Spur legen. Gestern noch hatte uns ein Gendarm erzählt, dass vor etwa 10 Tagen ein heftiger Sandsturm über die Gegend gefegt sei. Nun schien es, dass seither keine Menschenseele die Strecke befahren hatte. Noch kamen wir gut durch und fanden auch immer wieder alte Spuren sobald der Boden wieder weniger sandig war. Als dann aber die Dünen höher und höher wurden, ging es nicht lange und ich setzten den Toyota in einen bösen Trichter. Es gelang mir noch den Wagen ohne Hilfe zu wenden, aber aus dem Loch selber gings nur noch mit den Sandblechen. Ein hartes Stück Arbeit aber wir schafften es, das Auto wieder flotte zu kriegen. Bei der Suche nach einem Übergang Richtung Fort Djerid, wir waren bis auf etwa 8 Km herangefahren, erwischte es Chnoche. Auch er landete in einem Sandtrichter und musste mit grossem Aufwand wieder herausgeschaufelt werden. Als wir die Umgebung und unsere Situation betrachteten verloren wir den Mumm etwas. Ein Blick auf die Karte zeigte uns zudem, dass es weiter nördlich wohl noch mehr Hindernisse geben würde. Nach abwägen aller möglichen Optionen entschlossen wir uns umzudrehen und zurück zu fahren auf die Teerstrasse Richtung Hassi Messauod.   

Bevor wir das Camp suchten, wollten wir aber den breiten Dünengürtel noch hinter uns bringen. Mit viel Schwung folgten wir unseren eigenen Spuren zurück und schafften es ohne einzusanden bis zu einer gut befahrbaren Ebene. Hier errichteten wir etwas abseits der Piste ein schön gelegenes Lager. Das mitgeführte Holz und alles was da noch in der Gegend zu finden war garantierte uns ein wärmendes Feuer sollte es wieder so schnell kalt werden wie letzte Nacht.

Eine chinesische, scharfe Seafoodsuppe sollte eigentlich nur die Vorspeise werden. Als das dann aber eine Riesen Portion wurde, entschlossen wir uns, die bereits aufgesetzten Spaghetti wieder abzustellen und uns mit der Suppe zu begnügen. Chnoche grillte uns dazu eine feines Chnoblibrot und anschliessend verdrückten wir noch zwei Büchsen Stalden Creme. Eine war für Chnoche, die zweite teilte sich Ueli und ich.

 

Freitag 12.1.2001

 

Strecke:

Camp 21 – zurück auf Teer – Hassi Messaoud - Touggourt Hotel Oasis

Distanz:

Km 522

Wetter:

Schön, Nachmittags bewölkt, Abends bedeckt, in der Nacht etwas Regen, 4 C, Nachmittag   17 C

 

Leider zeigte sich die Sonne Heute nicht von der ersten Minute an, da sie sich hinter einer Wolkenbank versteckte. Da aber die Nacht bedeutend wärmer gewesen war, liess es sich trotzdem gut aushalten. Zudem hatte das Feuer die ganze Nacht duchgehalten, nicht zuletzt, weil Ueli bei einem Pinkelstop nachgelegt hatte.

Nun gings also auf unseren eigenen Spuren zurück. Wir waren nach wie vor überzeugt, dass unsere Entscheidung vernünftig gewesen war. Man sah auch erst Heute an unseren eigenen Spren, wie alt alle weiteren gewesen sein müssen. Nun, da es für uns keinen Grund gab für irgendwelche Sightseeing Stops, waren wir bereits um ein Uhr wieder auf der Teerstrasse. Wir packten die Gelegenheit und und machten an Ort und Stelle unseren Mittagshalt.

Danach ging die Kilometerfresserei los: 250 Km bis Hassi Mesaoud. Anfangs führte die Strasse duch nach wie vor schöne Dünenlandschaft. Angesichts des meist bewölkten Himmels waren aber die Farben nicht von der gewohnten Kraft sondern liessen die Dünen fad und farblos erscheinen. Später boten Ölbohrstellen links und rechts der Strecke etwas Abwechslung. Lange schwarze Rauchfahnen deuteten auf eine Fackel bei einer Bohrung hin. Über den ganzen Horizont verteilt tauchten die Rauchfahnen immer wiedr auf.

In Hassi Messaoud angekommen wunderte ich mich nicht schlecht, wie gross die Stadt seit meinem letzten Besuch geworden ist. Ganze Quartieren bestehend aus Wohnsilos prägten den Charakter der Vororte. Das riesige Ölfeld hatte die Stadt zur Boomtown werden lassen und es scheint nicht so, als dass die Entwicklung am Ende wäre. Nach einem Tankstop wollten wir noch durchziehen bis Touggourt. Angesichts des Wetters und der eintönigen Landschaft hatten wir uns entschlossen in Touggourt ein Hotel zu suchen und ein Zimmer zu nehmen. Beim Einnachten erreichten wir die Stadt und fragten uns zum Hotel Oasis durch. Nach dem Mittagessen hatten wir noch auf die Schnelle 400 Km runtergespult.


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Tunesien

Samstag 13.1.2001

 

Strecke:

Touggourt Hotel Oasis – El Oued – Taleb Larbi – Tozeur – Kebili – Douz Camping Desert Club

Distanz:

Km 367

Wetter:

Schön, windig,  7,2 C, Nachmittag   15 C

 

Nach einem typischen aber entsprechend mageren Frühstück setzten wir unsere Reise Richtung Tunesien fort, so glaubten wir wenigstens. Durch ein Missverständnis landeten wir nämlich auf der falschen Ausfallstrasse und wir merkten es erst etwa nach 10 Km nachdem auf einem Wegweiser weder von El Oued noch von Tunesien die Rede war. Zurück in Touggourt fragten wir uns durch die Aussenquartiere durch bis wir wieder auf der richtige Route landeten.

Durch weite Dünenlandschaften schlängelte sich das Asphaltband. Immer wieder durchquerten wir Ortschaften in welchen uns die Leute und ganz speziell die Kinder freundlich zuwinkten. Entlang der Strasse sah man auch die für diese Gegend typischen Trichteroasen. Damit die Dattelpalmen den Grundwasserspiegel erreichen können, wurden jeweils trichterförmige Löcher ausgehoben und die Palmen auf einem tieferen Niveau gepflanzt. Mit grossem Aufwand müssen dann immer wieder die Wanderdünen davon abgehalten werden, den Trichter zu füllen und damit die Palmen zu bedecken. Zu diesem Zweck werden auf den Dünenkämmen mit Palmenwedeln Hecken gebaut, welche der Sand aufhalten.

In El Oued angekommen versuchten wir noch einmal Schläuche für meinen Toyota aufzutreiben. Nach einigen Versuchen gaben wir es aber auf. In Afrika kennt man die kleinen Ventile der Schlauchlosräder nicht und so scheint es unmöglich passende Schläuche zu finden. Wieder was gelernt !!

Je näher man der Grenze zu Tunesien kommt desto flacher und eintöniger wird die Landschaft. Die Dünen weichen mageren Büschen und auch die Dörfer fehlen plötzlich. Die Formalitäten der Ausreise dauerten nicht lange, einzig ein neugieriger Zöllner wollte noch einmal in unseren Autos rumschnüffeln, aber eben, weniger eine Kontrolle, mehr zur Bfriedigung seiner Neugier. Nach einigen Kilometern Niemandsland erreichten wir den tunesischen Zollposten, aber auch hier waren die paar Formulare schnell ausgefüllt und man winkte uns weiter.

Bald kam recht das Chott el Jerid in Sicht, ein riesiger Salzsee welcher sich über fast 100 Km Richtung Osten erstreckt. In Nefta und ,nachdem wir dort keinen Erfolg hatten, auch in Tozeur wollten wir Geld wechseln. Uns wurde dann aber erklärt, dass am Samstag die Banken geschlossen haben. So fuhren wir weiter über den fast 70 Km langen Damm über das Chott. Man hatte fast das Gefühl, übers Meer zu fahren, ringsherum sah man nichts als den Horizont. Einzig im Norden sah man in weiter Ferne die Siluetten eines Gebirges. An einigen Stellen wird nach wie vor Salz abgebaut welches aus dem sehr salzhaltigen Wasser gewonnen wird. Einige Souvenirstände und Cafes sorgten für etwas Abwechslung, ansonsten durchschnitt nur das Asphaltband die brauen Ebene. Unweit der Strasse bemerten wir ein Wrack eines Busses. Es hatte scheinbar versucht, von der Piste durch das Chott abzuweichen und war im Schlamm versunken. Passiert das, gibt es keine Rettung für das Fahrzeug, weil jeden Retter der nahe genug heranfahren würde das selbe Schicksal ereilen würde.

In Douz richteten wir uns auf dem Camping ein und gingen anschliessend in die Stadt um einen Kaffee zu trinken. In einem Restaurant konnten wir die Einheimischen beim Kartenspielen beobachten, ohne aber die Regeln zu durchschauen. Zu unserer Überraschung entdeckten wir auch noch ein Internetcafe, ausgerüstet mit acht PC’s, alle besetzt durch junge Tunesier.

Zum Nachtessen gab es Heute eine Suppe, Penne al’Arrabiata und zum Dessert Vanillecreme mit Mango Würfeln. Danach genehmigten wir uns noch einen Kaffee im beheizten Campingrestaurant. Dort trafen wir auch noch vier deutsche Motorradfahrer, welche uns erzählten, dass sie in Libyen trotz Visa nicht eingelassen worden waren. Scheinbar willkürlich wurde verlangt, dass sie nur begleitet durch eine Tourismus Agentur in Landreisen dürfen, aus Sicherheitsgründen.

 

Sonntag 14.1.2001

 

Strecke:

Ruhetag Douz Camping Desert Club

Distanz:

Km --

Wetter:

Morgen bedeckt regnerisch, dann Aufhellung bis schön,  6,4 C, Nachmittag   17 C

 

Ich glaubte nicht richtig zu hören, aber ich musste feststellen, dass es tatsächlich auf mein Blechdach tropfte: Die ersten Regantropfen, seit wir vor vier Wochen in Nordtunesien einen Schauer abgekriegt hatten. Ein guter Grund Heute etwas länger liegen zu bleiben. Ich las inm warmen Schlafsack liegend und kümmerte mich wenig um das Wetter. Als um bald zehn Uhr Ueli vom Einkauf in der Stadt zurückkam, raffte auch ich mich auf und wenig später tauchte auch Chnoche verschlafen aus dem Zelt. Ich kochte uns ein Rührei mit Speck und Zwiebeln. Wir genossen es einmal nur ein wenig zu plaudern und herumzuhängen. Später gesellte sich Christophe zu uns. Ueli hatte ihn und seinen Belgischen Schäfer im Ort angetroffen. Die beiden waren erst einige Wochen mit einem Schweizer in lgerien unterwegs gewesen. Sie hatten den Grand Erg Oriental auf der selben Route gequert wie auch wir sie geplant hatten. Es mussten ihre Spuren gewesen sein welche wir als die neuesten identifiziert hatten. Allerdings waren sie in den Dünne bereits bis zu einem halben Meter tief überdeckt gewesen. Sie hatten sich schlussendlich in drei Tagen durchgekämpft. So wie uns Christophe erzählte scheinen wir genau im richtigen Moment umgedreht zu haben, denn genau von diesem Punkt wurde es nur noch schwerer. Auch er hatte den Eindruck, dass der Sand kurz nach einem heftigen Sandsturm nicht nur sehr schwer fahrbar, sondern mangels Spuren grundsätzlich viel schwieriger zu queren war. Nun unsere Entscheidung wurde uns im Nachhinein nochmals bestätigt.

Da sein Freund früher nach Hause musste war er nun alleine unterwegs. Er hatte sich entschlossen, das Chott el Jerid zu Fuss zu durchqueren. 90 Km von Tozeur direkt nach Südosten, eine verrückte Idee. Die Distanz habe ihm nichts ausgemacht und es sei ein sehr beeindruckendes Erlebnis gewesen, erzählte er, nur mit dem Trinkwasser habe er sich etwas verschätzt.

Als nächstes plante er auch noch zu Fuss nach Ksar Ghilane zu marschieren. Die Zeit verging wie im Fluge und wir beschlossen gemeinsam zum Nachtessen in die Stadt zu gehen. Bei einem feinen Essen gab es noch viel zu erzählen und wir alle genossen einen unterhaltsamen Abend.

Zurück im Camp gab Chnoche noch einige seiner Waypoint an Christophe weiter, so dass er auf seinem geplanten Marsch etwas zusätzliche Sicherheit beim Navigieren haben wird.

 

Montag 15.1.2001

 

Strecke:

Douz Camping Desert Club – Ksar Ghilane direkt -

Distanz:

Km 88

Wetter:

Bewölkt  9,2 Nachmittag   23 C

 

Heute hatten wir es nicht besonders eilig, da wir ja nur bis Ksar Ghilane wollten. So war es bald 11 UHR, als wir uns in Douz noch etwas Datteln und frische Lebensmittel beschafften und anschliessend die Stadt Richtung Süden verliessen. Nach wenigen Kilometern bogen wir von der Teerstrasse in eine breite Piste ab. Die zum Teil sandige, meist recht rumpelige Piste endete bei einem Kaffee wo wir eine Pause machten um etwas zu trinken. Der gesrächige Besitzer zeigete uns, was er schon alles organisiert hatte und was er auch für uns alles machen könnte. Für mich war verwunderlich, dass der Typ „ in the middle of nowwhere“ ein Kaffe betreiben konnte welches zudem noch profitable zu sein schien. Noch sieben Kilometer gings auf einer zugesandeten Piste geradeaus, dann mussten wir für etwa einen Kilometer nach Süden drehen. Bald stellte sich uns ein Dünengürtel in den Weg welchen es zu überwinden galt. Nach wenigen Hundert Metern versenkte Chnoche den Mitsubishi auf einem Dünenkamm. Als ich anhielt, passierte mir genau dasselbe. Beide konnten aber ohne Einsatz der Sandbleche wieder weiterfahren. Nachdem die grössten Dünen überwunden waren machten wir Mittagspause. Bald darauf erreichten wir einen Brunnen welcher in einem kleinen Gebäude geschützt war. In langsamer Fahrt kamen wir Richtung „Nadelöhr“ voran. Diese Stelle ist insofern von grosser Bedeutung, da sie eine einfache und kurze Passage darstellt, welche das Passieren eines Dünengürtels sehr vereinfacht. Links und rechts davon müsste man sich durch hohe Dünen kämpfen, während an dieser Stelle einzig einige wenige Dünen zu bewältigen sind. Hinter dieser Passage triffte man auf eine Piste welche uns nach einigen Zick-Zack zum alten Fort führte. Von oben waren einige wenige spuren zu erkennen, welche das 4 Km breite Dünenfeld querten. In einem Zug konnetn wir die Strecke  zur Oase Ksar Ghilane durchqueren ohne die geringsten Schwierigkeiten. Zum Baden war es angesichts der kühlen Temperaturen nicht sehr einladend. So errichteten wir unser Camp unweit der warmen Quelle ohne aber das warme Nass zu nutzen.

Zum Nachtessen kochte ich eine Riesenportien Spaghetti Carbonara und einen Tomatensalat. Alles wurde restlos weggeputzt, so dass man nur hoffen kannn, dass es Morgen wieder schönes Wetter gibt.

 

Dienstag 16.1.2001

 

Strecke:

Ksar Ghilane – Bir Soltane – Matmata (Hotel Ksar Amazigh)

Distanz:

Km 99

Wetter:

Bewölkt  6,4 Nachmittag   16 C

 

Heute war ausschlafen angesagt da wir erst am Nachmittag Richtung Matmata aufbrechen wollten. Für Chnoche begann der Tag allerdings nicht sehr erfreulich. Ueli hatte nämlich festgestellt, dass sein Auto vorne rechts über Nacht einen Platten eingefangen hatte. Das hiess für ihn erst mal Reifen flicken. Bei dieser Gelegenheit demontierte er sicherheitshalber auch den linken Reifen der Gestern bei sehr geringem Luftdruck ins Felgenbett gerutscht war. Beim Platten konnte er erst kein Loch feststellen so dass er das Rad wieder montierte. Eine Nachkontrolle des Drucks ergab aber dann doch ein Leck. Daher musste das Rad nochmals demontiert und untersucht werden. Erst dann konnte das winzige Loch im Schlauch festgestellt werden.

Gegen zwei Uhr begannen wir zu packen und waren bald auf dem Weg nach Matmata. Auf ein Bad in den warmen quellen hatten wir angesichts der kühlen Temperaturen verzichtet. Die ersten Kilometer bis zur Pipelinepiste sind Heute geteert und auch das kleine Dorf Ksar Ghilane ist mit einer solarbetriebenen Strassenbeleuchtung modernisiert worden. Die Pipelinepiste selber war hingegen vor allem auf dem ersten Teil ziemlich ruppig und wurde erst vor Bir Soltane besser. Im dortigen Kaffee machten wir eine kurze Pause um etwas zu trinken. Der junge Besitzer wollte uns dazu überreden, 300000 Dinar zu investieren damit er einen Campingplatz mit Kameltouren aufbauen könnte. Gar so unrecht hat er nicht wenn er behauptet, dass Ksar Ghilane wie es sich entwickelt hat bei den Touristen nicht mehr gut ankomme. Hotel, Campingplätze und vor allem die Kaffees rings um die Quelle haben diesem Ort tatsächlich viel des früheren Reizes genommen.

Die Strasse nach Matmata ist dann wieder durchgehend geteert, so dass wir hier voraussichtlich unsere letzten Pistenkilometer dieser Reise gefahren waren. In Matmata angekommen bezogen wir Zimmer im Hotel Ksar Amazigh. Wir waren die einzigen Gäste in dem 50 Zimmer Hotel, ein ziemlich komisches Gefühl wenn man bedenkt wieviel Personal einzig für uns bereitstand. Ein kurzer Spaziergang führte uns ins Zentrum des Orts wo wir Ueli das Hotel des Berbers zeigten. Dieses Hotel ist, wie in dieser Gegend früher üblich, in den Berg gebaut. Das hat in der heissen Sommerzeit den Vorteil, dass es in den Räumen angenehm kühl ist. Diese Art Unterkünfte ist aber nicht mehr oft anzutreffen da man generell nur noch konventionelle Häuser baut.

Ein typisch tunesisches Menu mit Chorba (Suppe) Brik a l’Oeuf und einem feinen Cous-Cous besiegelte den heutigen Tag

 

Mittwoch 17.1.2001

 

Strecke:

Matmata – Gabes – Sfax – Sousse – Hamman Lif

Distanz:

Km 431

Wetter:

Bewölkt  5,9 Nachmittag   18 C

 

Nach dem Frühstück im Hotel starteten wir unsere letzte grössere Etappe in Tunesien. Durch die Berge hinunter nach Neu Matmata sah man noch einige der traditionellen Erdhäuser und auch die Landschaft bot noch einige Abwechslung. In Gabes angekommen änderte sich das bald. Durch grosse mit Oliven bepflanzte Ebenen gings nordwärts. Auf der vielbefahrenen Hauptstrasse kamen wir im Bereich der grossen Städte nur schleppend voran. Über Sfax, eine der grössten Stätdte Tunesiens gelangten wir nach El Jem. Wir assen in einem Restaurant zu Mittag und besuchten anschliessend das guterhaltene, römische Kolosseum. Dieses steht mitten in der heutigen Stadt und ist, wie könnte man etwas anderes erwarten, umgeben von dutzenden von Souvenierläden.

Schon vor Sousse konnten wir auf die Autobahn ausweichen und erreichten die Gegend von Tunis gegegn fünf Uhr. Leider war die Autobahnausfahrt nach Ezzahra wegen Bauarbeiten gesperrt und wir waren zu einem Umweg gezwungen. Nach einigem herumkurven erreichten wir schlussendlich das Hotel Ez Zahra um festzustellen, dass es wegen eines Businessanlasses komplett ausgebucht war. Normalerweise wäre das Hotel in dieser Jahreszeit leer, aber nun mussten wir einige Kilometer weiterfahren um am Meer ein Hotel zu finden.

Nach einem Apero in der Hotelbar genossen wir ein gutes Nachtessen. Den Wein übernahm Chnoche, da er gestern eine Wette gegen mich verloren hatte.

 

Donnerstag, 18.1.2001

 

Strecke:

Hamman Plage – Tunis – Hamman Plage

Distanz:

Km 60 (Taxi)

Wetter:

Bewölkt  5,9 Nachmittag   18 C

 

Nach dem Frühstück brachte uns ein freundlicher Taxifahrer für 10 Dinar zur Porte de France, mitten in Tunis, direkt am Eingang zu den Souks gelegen. Die Hauptstrasse im Zentrum zeigte sich als eine riesige Baustelle und entsprechend traf man auf ein Verkehrschaos das sich gewaschen hatte. Nur mit hektischem pfeifen und winken gelang es den unzähligen Verkehrspolizisten, nicht wenige sind übrigens weiblich, den Verkehr in Bewegung zu halten. Bevor wir in den Markt eindrangen, wollte Ueli noch versuchen die restlichen, algerischen Dinar auf der Bank umzutauschen. Ich machte ihm keine Hoffnung und wettete gar mit ihm, das es nicht gelingen würde. Man verwies ihn dann auch an die Zentralbank, aber wir wollten das erst vor der Rückkehr auch noch versuchen.

Also tauchten wir in die Souks von Tunis ein und liessen uns von den Menschenmassen treiben. Die typischen Souvenirs fiindet man nur auf den ersten paar Hundert Metern vom Eingang. Bald aber wurden vor allem Produkte für die einheimische Bevölkerung angeboten. In Strassen und Quartiere geordnet bieten so alle Handwerker und Händler ihre Waren an: Kleider, Schuhe und tief im Innern der Souks auch noch die Juweliere buhlten um die Gunst der Käufer. Wir begnügten uns weitgehend damit, uns von der Stimmung und dem Treiben mitreissen zu lassen. Chnoche wollte sich einen der typischen, arabischen  Wintermäntel kaufen. Diese sehr praktischen, mit Kapuze ausgestatteten Kleider, sah man vor allem auf dem Lande noch regelmässig. Chnoche hatte allerdings bei seiner Körpergrösse Schwierigkeiten etwas passendes zu finden. Nach langem hin und her und unter miteinbeziehen aller Konkurrenten in der Umgebung fand sich einpassendes Stück. Das Teil aus Kamelwolle war aber nicht gerade billig, aber zumindest war es auch keine der billigen Alternativen aus synthetischem Stoff.

Zum Mittagessen verliessen wir die Souks am Südende und fanden ein kleines Restaurant welches mit Einheimischen Gästen vollgestopft war. So kam es dann, dass das Essen nicht nur sehr gut, sondern auch sehr günstig war. Wie uns der Kleiderverkäufer wieder gefunden hatte, werden wir wohl nie erfahren. Tatsache ist aber, dass er auf einmal auftauchte und sich zu uns setzte. Nicht ganz uneigennützig, wie es sich herausstellte. Klar<hatte er noch einen Cousin da und einen Bekannten dort. Und alle hatten sie doch etwas anzubieten, was uns interessieren könnte. Wir spielten das Spiel mit und Chnoche forderte seine Verkaufskünste heraus, indem er Interesse an einem ganz bestimmten Teppich bekundete. Wir wurden von Laden zu Laden geschleppt, tonnnenweise Teppiche wurden vor uns entrollt, aber das Muster und die Farbe welche Chnoche wollte war nie darunter. Nun, wir hatten einige Tees getrunken und viele schöne Teppiche gesehen. Dem Verkäufer verleidete es irgendeinmal von selber und wir zogen unbehelligt weiter.

Nun blieb eigentlich nur noch etwas Zubehör für Chnoches Wasserpfeife zu besorgen. In einem Souvenirladen fand er dann auch die Teile ohne Schwierigkeiten. Allerdings wollte die Typ doch tatsächlich fast 40 CHF für eine Gummidichtung und ein Paket Kohlen. Schon fast eine Beleidigung und das sagten wir ihm auch. Bei einen Pfeifenhändler in einer Seitengasse erstand Chnoche schlussendlich die Ware für einen knappen Fünfliber.

Wieder bei der Porte de France angekommen wollten wir und etwas Patisserie und einen Kaffee gönnen. In einem altehrwürdigen Cafe wurden wir fündig und genossen die Cremeschnitten. Nun galt es, noch einmal zu versuchen die algerischen Scheine los zu werden. Nach einigem fragen fanden die gesuchte Bank. Wie ich aber erwartet hatte wurde Ueli auch dort die Noten nicht los. Daher war er Heute als Spender des Weins

Definiert. Ein Taxi brachte uns zurück zum Hotel. Dort angekommen machten wir uns daran unsere Ausrüstung in Ordnung zu bringen und wieder neu zu laden. Die restlichen Lebensmittel, wir hätten gut noch ein, zwei Wochen bleiben können, teilten wir unter uns auf. Bald einmal waren wir wieder organisiert und die Fahrzeuge zur Rückreise vorbereitet.

Das Nachtessen war wie schon am Vortag ausgezeichnet und wir genossen den letzten Abend in Afrika im gemütlichen Hotelrestaurant. Nach einem Schlummertrunk in der Bar gingen wir bald einmal zu Bett.

 

Freitag 19.1.2001

 

Strecke:

Hamman Plage – La Goulette - Fähre

Distanz:

Km 25

Wetter:

Bewölkt regnerisch, Nachmittag 12 C

 

Da die Fähre erst am Nachmittag ablegen würde, konnten wir noch einmal ausschlafen. Auf den letztmöglichen Termin gingen wir zum Frühstück und gegen elf Uhr machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Das regnerische Wetter machte es uns leichter ans Ende unserer Ferien zu denken. So richtig ungemütlich war es nun geworden. Am Hafen angekommen erledigten wir die ganzen Formalitäten und reihten uns in der Wartezone ein. Die Habib war noch nicht eingelaufen und das hiess, das wir vermutlich auch mit Verspätung ablegen würden. Nun, das konnte uns nicht erschüttern. Wir vertreben uns die Zeit mit lesen und plaudern. Endlich ging

ausladen können.

Als wir die Kabine bezogen hatten, gönnten wir uns einen Apero an der Bar und kauften wieder die Essensgutscheine. So wie sich die See präsentierte, hatte ich gute Chancen mein Nachtessen in Ruhe einnehmen zu können. So war es dann auch. Der Wellengang war sehr moderat so dass auch ich das feine Essen geniessen konnte.

Erst spät in der Nacht nahm der Wellengang zu, aber das störte mich in keiner Weise, denn wenn ich mal lag, ging es mir recht gut.

 

Samstag, 20.1.2001

 

Strecke:

Genua – Chiasso – Luzern – Oberburg - Therwil

Distanz:

Km 520

Wetter:

Bewölkt regnerisch, Nachmittag 6C

 

Am Morgen befanden wir uns im Windschatten Sardiniens und das Meer hatte sich wieder beruhigt. Den Tag verplemperten wir mit essen, schlafen und plaudern. Die Verspätung konnte das Schiff nicht wieder einholen. Im Gegenteil, durch der Seegang in der Nacht war noch etwas Verspätung dazu gekommen. So wurde es halb sieben, bis wir den Hafen von Genua verlassen konnten. Die Temperatur war recht kalt und als wir das Küstengebirge überquerten sahen wir noch Reste von Schnee liegen. Meine Befürchtungen, dass wir noch schneebedeckte Fahrbahnen antreffen würden bewahrheiteten sich zum Glück auch im Tessin nicht. Mit meinen Sandreifen hätte ich trotz 4x4<keine guten Karten im Schnee. Wir zogen anbetracht der fortgeschrittenen Zeit bis zur Gotthardraststätte durch. Dort lud uns Ueli zum Nachtessen ein. Wir verdrückten nach fünf Wochen Abstinenz ein Schipo !!

Nachdem wir uns von Chnoche verabschiedet hatten trennten sich unsere Wege. Wir fuhren Richtung Bern und Chnoche zu sich nach Hause, nach Cham. Bei Dagmarsellen wurde es noch einmal spannend, weil zunehmend Schnee auf der Fahrbahn lag. Wir schafften es aber ohne grössere Probleme nach Oberburg. Schnell wurde Uelis Gepäck ausgeladen und schon war ich Richtung Basel wieder unterwegs. Nach einer langen Fahrt kam ich um etwa ein Uhr in Therwil an und genoss es, wieder im eigenen Bett einzuschlafen.


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Allgemeine Informationen

Visas

Ueli kümmerte sich um unsere Visas für Algerien und Libyen. Die algerischen Formalitäten waren nach ausfüllen eines Formulars aus den Internet schnell erledigt und nur wenige Tage nach einsenden der Pässe kamen diese postwendend und gestempelt zurück. Die libyschen Freunde hatten sich dagegen eine Neuerung einfallen lassen, welche nicht nur ein Haufen Geld sondern auch Zeit und Nerven kostet. Schweizer und einige andere Nationalitäten sollten das Visum nämlich „aus Sicherheitsgründen“ nur noch basierend auf einer Einladung eines libyschen Reisebüros erhalten. Eine Liste möglicher Agenten wurde uns freundlicherweise mit den angeforderten Antragsformularen mitgeliefert. Nun ging für Ueli das faxen und mailen los bis er schliesslich in Azartours einen scheinbar kompetenten und auch noch verhältnismässig günstigen Partner gefunden hatte. „Nur“ 80 US$ pro Person sollte die Einladung kosten, aber nur, wenn wir wenigstens den Führer für den Akakus auch bei ihnen buchen würden. Nachdem wir uns für diese Firma entschlossen hatten, ging eigentlich alles schnell und reibungslos über die Bühne. Die Einladung wurde aber erst an die libysche Botschaft gefaxt, als die Gebühren auch tatsächlich überwiesen waren. Danach hatten wir auch das Visum für Libyen innert einigen Tagen im Pass.

Routenplanung

Ich hatte mich bereit erklärt, eine detaillierte Routenplanung und –dokumentation zu erstellen. Dazu gehörten das erstellen der notwendigen Waypointlisten und Routen für die GPS Navigation und das bereitstellen von Kartenausschnitten mit diesen Informationen. Chnoche und ich hatten beide einen Lap-Top dabei, so dass wir die Navigationsdaten einzelnen Etappen jeweils innert Sekunden auf unsere Satellitenempfänger überspielen konnten. Der Vorteil dieser Methode ist ein wichtiger Aspekt in Sachen Sicherheit: Es können keine Eingabefehler entstehen und beide Fahrzeuge arbeiten garantiert mit den selben Daten. Das heisst im dümmsten Fall, dass man sich bei Fehlern zwar auch verfahren kann, aber eben beide genau gleich. Das garantiert wiederum, dass man sich nicht verlieren kann, eines der grössten Risiken und Probleme auf Wüstenreisen dieser Art. Chnoche seinerseits hatte zudem den Auftrag  gefasst alle Karten der bereisten Gegend als ganzes auszudrucken und zusammenzukleben. Dies auch wieder als Sicherheit, falls unsere redundante High-Tech Navigation versagen sollte. 

Navigation

Beide Fahrzeuge sind mit Garmin GPS 75 ausgerüstet. Als Back-Up war zusätzlich ein Garmin GPS 12 XL dabei. In meinem Auto ist ein mit Hilfe des GPS auf ca. 5° genau kompensierter Fahzeugkompass von Silva installiert. Jeder von uns hatte auch einen Handkompass mit !

Zur Detailnavigation arbeiteten wir mit „Russenkarten“ 1:500'000 ab CD von TOURATECH. Diese waren auch in Papierform vorhanden. Als Übersichtskarte reicht die MICHELIN 1:4 Mio.

Als Navigationssoftware diente uns das Quo Vadis bzw. der Ozi Explorer, beides gute Produkte, jedes mit Vor- und Nachteilen. Auf unseren Lap-Top installiert kannten wir so Routen und Waypoint zwischen GPS uns Computer austauschen. Die aufgezeichneten Tracks der einzelnen Tage wurde auf die Festplatte zur Nachbearbeitung gespeichert. Bei Unsicherheiten können auch auf früheren Reisen aufzeichnete Tracks in die Karte projiziert und mit den aktuellen Informationen verglichen werden

Verpflegung

Frühstück

Normalerweise assen wir Müesli zum Frühstück. Etwa 250 g Trockenfutter mit einer 500 g Büchse Fruchtkonserven (mit Saft) und etwa ¼ l UH Milch reichten uns Dreien gut. Konnten wir unterwegs Bananen oder andere frische Früchte kaufen ersetzten diese die Büchsenfrüchte. Wenn man sonst nicht viel Milch trinkt, ist es am idealsten ½ Liter TetraPak mitzunehmen. Findet man wieder verschliessbare Packungen um so besser. Die kleinen Packungen sind robuster und sind schneller aufgebraucht. Wir haben die Milch mit Bubble Folie zu sechser Blöcken robust verpackt.

Mittagessen

Fürs Mittagessen gibt unzählige Möglichkeiten:

Trockenwürste wie Salami, Landjäger, Salsiz (alles was im Laden nicht gekühlt gelagert und mehr als zwei Wochen haltbar ist) Trockenfleisch, Mostbröckli, Trockenschinken am Stück. Am besten alles vakuumverpackt, dass macht der Metzger in der Regel sogar im Supermarkt auf Wunsch. Fleischkonserven (div. Fleischkäse, Brotaufstriche,etc)Streichkäse, vakuumierte Käse halten gut wenn man sie schon nur vor Wärme schützt ( Nachts draussen lassen, tagsüber isolieren) Wir hatten auch viel Essiggemüse mit dabei (Gurken, Zwiebeln, Mixed Pickles, Knoblauch,etc) Das einzige Problem ist dabei die Verpackung. Meist sind die Sachen in Glasdosen, schwer und zerbrechlich. Büchsen und Plastikbeutel sind besser aber schwerer zu finden. Zudem sind sie nicht wieder verschliessbar. Ideal ist, wenn die Sachen in Weithalskunststoffflaschen transportiert werden.

Nachtessen

Im Tagebuch habe ich unser jeweiliges Menu meist erwähnt. Wir haben mit den vielen in der Migros erhältlichen Singles-Menues gute Erfahrungen gemacht. Die Portionenschalen reichen in der Regel von der Menge her, die Verpackung ist robust. Wir haben für bessere Übersicht jeweils drei Portionen mit Klebband zusammengehalten. Grillfleisch gut mariniert und anschliessend vakuumiert hält sich auch ohne grosse Kühlung drei Wochen, Schweinefleisch und Cervelat eher am Anfang der Reise essen. Gut eignet sich: Rindhohrückensteaks, Lammgigot Tranchen, Lammrücken, Schweinshals, Entrcotes, etc. der Metzger weis auch Bescheid und hilft gern bei Auswahl und Verpackung. 

Brot

Ein leidiges Thema in Afrika, wunderbar knusprig wenns frisch ist, zum Rauchen nach zwei, drei Tagen. In fast jedem Ort gibt es den ganzen Tag frischen Brot für fast nichts zu kaufen. In Libyen kosten 5 Baguette 25 Rappen, kleinere Mengen können nicht gekauft werden, da die kleinste Note ¼ Dinar Wert hat = 5 Brote !

Wir waren mit einem Gusstopf ausgerüstet, was uns erlaubte ganz normales Brot im Feuer selbst zu backen. Mehl, am besten eine Mischung aus Weiss- und Vollkornmehl, Trckenhefe, Salz und Wasser ist alles was man braucht, nicht zu vergessen eine guter Stapel Brennholz für eine anhaltende Glut. Siehe auch im Tagebuch.

 

Adressen/Diverses

Dolmetscher Tekerkiba/Ghat

Abdramane Brahim

P.O. Box 396

Sebha

Liby

Agence Africa Tours

 

Führer Akakus

100 LD / Tag mit eigenem Auto

50 LD Pauschale für Papiere, Bewilligungen

(Können bereits in Uwbari erledigt werden für Kombination Wadi Matentous / Akakus)

e reichen, wenn man nicht ins Detail gehen will/kann

                        1.Tag Wadi Matentous bis westlich vom Akakus

                        2.Tag Bis Akakus

3.Tag Akkakus nach Ghat ( Grosse Düne kann westlich umfahren werden, Spuren, ca 20 Km)

 

7 LD / Pers. Dreieckstempel

Afrika Tours in Sehba: 35 LD / Tag ohne Auto ??

 

Währungen

Tunesische Dinar

100 TD = 125 CHF

Kurs Libysche Dinar

Schwarzmarkt Tunesien

100 CHF = 70 LD

Grenze Bank

100 CHF = 95 LD

Ghat Schwarzmarkt

100 CHF = 90 LD

500 FF = 115 LD (nur 500er Noten sonst schlechterer Kurs)

Kurs Algerische Dinar

1 CHF = 45 AD

 

Camping / Hotel

Tekerkiba

Africa Tours Camping, direkt an der Einfahrt zu den Dünen

Gepflegter Platz, heisse Duschen, vernünftige Sanitäranlagen

Restaurant und Bar

Zweimal übernachten (3 Pers. 2 4x4) mit 1 Mittagessen und einigen Drinks: 65 LD

Ghat

Camping Awiss, nord-östlich der Stadt, ca, 4 Km von der Strasse

Zeribas zum Campen, einfache Zimmer

Lauwarme Dusche aus warmer Quelle gespiesen

5 LD / Person (wolle erst 10 !!) Auto gratis

Djanet

Camping beim Hotel Zeriba

Zeribas zum Campen, gute Sanitäranlagen, heisse Duschen, Septiktankdeckel mitten im Camp stinkt etwas.

300 AD / Pers und Nacht

Tamanrasset

Camping 4x4, 2 Km östlich des Zentrums

4er Zimmer mit WC und heisser Dusche , inkl, Frühstück: 850 AD / Pers

dito kates Wasser, gemeinschafts Dusche 750 AD

Camping ??

Assekrem

Kein Wasser, schmutzige WC, Strom für einige Stunden am Abend

Camping: 250 AD / Pers

Im Häuschen: 500 AD / Pers

Auto: 150 AD

Touggourt

Hotel Oasis

Einzelzimmer 1300 AD

Doppelzimmer 1600 AD

(mit Dusche und TV, inkl. Frühstück)

Matmata

Hotel Ksar Amazigh ***

Heizung / Klima Telefon

Einzel 45 TD Halbpension

Doppel 70 TD Halbpension

(Nur Frühstück – 2 TD)

 

Treibstoff

Libyen

Diesel 0,11 LD = 0,13 CHF

Algerien

Diesel 12,75 AD = 0,35 CHF

Tunesien

Diesel 0,42 TD = 0,55 CHF