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Chile Mitte - November/Dezember 2017

Über die Grenze von Argentinien nach Chile
(Paso Cristo Redentor)

Während der Wintersaison, ca. von April bis Dezember, ist der Paso los Libertadores, auch Cristo Redentor genannt, der einzige Pass südlich vom Paso Sico, bzw. Paso de Jama bei San Pedro de Atacama, welcher offen ist. Zwar besteht auch hier die Möglichkeit, dass die Strasse bei grossem Schneefall zeitweise geschlossen werden muss, was Dank dem bestehenden Tunnel jedoch nicht sehr oft vorkommt. Die kleineren Übergänge dazwischen, welche interessanter zu befahren und landschaftlich schöner wären, öffnen in der Regel erst Anfang Dezember.

Wir trafen bei Uspallato auf die Hauptstrasse RN 7 und folgten dieser durch schöne Landschaften Richtung Paso los Libertadores. Immer öfter hatten wir Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel der 5 und 6 Tausender. Der höchste Berg Südamerikas und auch gleichzeitig der höchste ausserhalb der Himalaya Kette, der Aconcagua (6960 m), hielt sich allerdings bedeckt und zeigte sich nur teilweise, liess aber trotzdem seine immense Grösse und Höhe erahnen. Die Überfahrt über die eigentliche Passhöhe war zu dieser Jahreszeit auch hier nicht möglich, so dass wir den 4 km langen Basistunnel nutzen mussten. Wenige Kilometer nach der Tunnelausfahrt erreichten wir die gemeinsame Grenzstation für die Argentinien Aus- und die Chile Einreise.

Und so funktioniert die Aus- bzw. Einreise:

Vor dem Gebäude stehen Parkplätze zur Verfügung und man erhält das Formular fürs Auto und die Zolldeklaration zum Ausfüllen. Die Formalitäten für beide Länder können im selben Gebäude erledigt werden und die 4 notwendigen Schritte sind auf Plakaten in der Halle deutlich angegeben:

1.
Immigration Chile, diese erledigen gleichzeitig die Ausreise aus Argentinien, es gibt KEINEN Ausreisestempel der Argentinier. Wir erhielten einen ausgedruckten Zettel, den wir bis zur Wiederausreise aufbewahren mussten.

2.
Aduana Argentinien. Der TIP wurde im System gelöscht, das Dokument ausgestempelt und zurückgegeben.

3.
Aduana Chile. Anhand des ausgefüllten Autozollformulars wurde ein neues TIP erstellt.

4.
Mit dem Auto wurden wir ums Gebäude herum zur Lebensmittelkontrolle geschickt. Auch hier wurden mitgeführte Gemüse und Früchte grundsätzlich konfisziert. Milchprodukte und gekochte Fleischwaren durften wir behalten, Salami hingegen wurde als Rohwurst eingestuft und eingezogen.

Keine Kosten, Zeitaufwand ca. 1 h


La Campana Nationalpark

In unzähligen Kehren führte die Passstrasse hinunter in tiefere Lagen. Während auf der Höhe kaltes und windiges Wetter herrschte, wurde es nun schnell wärmer und die Umgebung grüner. Bald fuhren wir durch frühlingshafte, blühende Landschaften, die Strassenrändern waren übersät mit farbigen Mohnblüten oder amapola wie sie in Chile heissen. In der Ebene trafen wir immer öfter auf Obstplantagen und Weinreben.

Wir richteten uns etwas ausserhalb des Campana Nationalparks in einem hübschen Campingplatz ein und waren, wie schon oft, auch hier die einzigen Gäste.
Relativ fr
üh morgens fuhren wir in den Park hinein, denn das Wetter versprach wieder heiss und die geplante Wanderung anstrengend zu werden. Wir marschierten auf einem Fahrweg stetig bergauf bis zu einem Aussichtspunkt, welcher den Blick ins Tal freigab, wo eine grosse Anzahl von Chile Palmen wuchs, eine der Hauptattraktionen des Parks. Die mächtige, in dieser Gegend endemisch vorkommende Palmenart wird bis 25m hoch und hat einen sehr massigen Stamm. Die Bäume waren beinahe ausgerottet worden, da aus ihrem Saft ein Sirup oder Palmhonig hergestellt wurde. Dazu musste die Rinde vom Stamm abgeschält und die Spitze der Palme abgeschnitten werden, was zum Absterben des Baumes führte. Dank der Errichtung des Nationalparks La Campana konnte die Chile Palme geschützt werden und diese gedeiht nun hier wieder in grosser Zahl.

Entlang des Weges fielen uns immer wieder Yucca Pflanzen auf, deren wunderschöne Blüten in einem einzigartigen türkisblau leuchteten. Ein kurzer Abstecher in den Wald endete bei einer der schönsten Palmenansammlungen des Parks. Die Bäume waren hier riesig und bildeten eine eindrückliche Gruppe. Die mächtigen Stämme waren bis zu eineinhalb Meter dick und verjüngten sich erst im oberen Teil, daher wirkten kleinere Palmen, welche bereits mit dem dicken Stamm aus dem Boden wuchsen, etwas unproportioniert. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir die Cascada Cortadera. Der Wasserfall selber war nicht sehr beeindruckend, die Landschaft hingegen und die vielen, jetzt im Frühling blühenden Pflanzen lohnten den Aufstieg auf jeden Fall. Oberhalb des Wasserfalls legten wir im Schatten eine Pause ein und kühlten die heissen Füsse im Bach. Wir trafen auf eine Gruppe Mountainbiker, welche denselben Weg genommen hatten und ebenfalls beim Wasserfall Rast machten. Wir unterhielten uns mit ihnen über unsere Reise und erhielten gute Tipps, was wir in Chile unbedingt sehen müssten. Die Biker freuten sich auf die rassige Abfahrt und auch wir kamen bergab natürlich schneller voran, brauchten aber doch eine gute Stunde, bis wir zurück beim Auto waren. 


Valparaiso

Für die Besichtigung von Valparaíso wollten wir nicht mit dem Auto in die Stadt hineinfahren. Wir hatten uns deshalb einen Campingplatz in Limache ausgesucht, von welchem aus wir das Zentrum in gut einer Stunde bequem mit der Metro erreichen konnten. Wir hatten von verschiedenen Seiten Hinweise erhalten zu einer Stadtführung erhalten, genannt «Tour 4 Tips», welche uns interessierte. Diese von jungen Leuten geführten Touren waren kostenlos, erwartet wurde lediglich ein Trinkgeld. Wir fanden uns dazu um 10.00h auf der Plaza Sotomayor ein, wo die gut zu erkennenden Tourguides mit ihren orangefarbenen T-Shirts bereits warteten.

Die Führung wurde in Spanisch und Englisch angeboten und wir schlossen uns der Englischsprechenden Gruppe an, da diese etwas kleiner war. Das erste Stück legten wir zu Fuss durch das Quartier zurück, bevor wir einen öffentlichen Bus bestiegen und zusammen zur Plaza Bismarck hochfuhren. Dieser Punkt wurde angesteuert, um die schöne Aussicht auf die Stadt zu geniessen, was uns jedoch durch den herrschenden Morgennebel verwehrt blieb. Zu Fuss ging es danach hinunter zum Parque Cultural. Dieser umgab das ehemalige Gefängnis, welches während der schrecklichen Zeit der Pinochet Diktatur unzählige politische Gefangene beherbergt hatte. Heute steht der Gebäudekomplex chilenischen Künstlern für Ausstellungen, Konzerte etc. zur Verfügung. Durch schmale Gassen, vorbei an unzähligen Murales, Wandmalereien für welche Valparaíso bekannt ist, gingen wir zurück ins Zentrum. Zum Schluss bestiegen wir einen der uralten Trolleybusse und beendeten die Tour dort, wo sie gestartet hatte.

Den Nachmittag nutzten wir, um auf eigene Faust weitere Stadtteile zu erkunden. Durch Gassen, welche zum Teil nur zu Fuss erreichbar sind, gelangten wir an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei ins Quartier Bellavista, wo viele weitere Wandgemälde zu bewundern waren. Die Geschichte dieser Murales begann zur Zeit der Schreckensherrschaft von Pinochet. Sie waren die einzige Art, der Wut des Volkes Ausdruck zu verleihen, ohne dafür verfolgt werden zu können, da die Akteure anonym waren. Diese aus Sicht der Regierung illegalen Aktivitäten waren höchst gefährlich, deshalb entwickelten die Sprayer Strategien, die es ihnen ermöglichten, auch grosse Malereien durch Teamwork innert weniger Minuten auf die Wände zu bringen. Die Tradition dieser mittlerweile zu Recht als Kunst geltenden Malereien führte dazu, dass in ganz Valparaíso neben alten Muralen, die zum Teil restauriert wurden, auch viele neuzeitliche Kunstwerke die Häuser in der Stadt zieren. Am Fusse des Hügels, unterhalb von Bellavista, deckten wir uns auf dem Markt mit frischen Lebensmittelen für unser Nachtessen ein, bevor wir mit der Metro zurückfuhren.  


Santiago de Chile

Der Besuch in der Hauptstadt Santiago sollte uns vor allem endlich zu neuen Reifen für unseren Camper führen. Seit Peru hatten wir immer wieder erfolglos versucht, Ersatz zu finden. Bei unseren Nachfragen in Chile wurden wir immer mit der Aussage konfrontiert, dass die Reifen erst in Santiago bestellt werden müssten. Aufgrund dieser Informationen, gingen wir davon aus, dass die gewünschten Pneus hier auch tatsächlich aufzutreiben sein sollten. Als mögliche Adresse wurde uns der Supermercado del Neumatico genannt, also fuhren wir dort vorbei. Das riesige Gebäude, das wir antrafen, und die sicher zehn Verkäufer im Empfangsbereich sahen schon mal erfolgsversprechend aus. Allerdings kam die Ernüchterung, sobald wir unseren Wunsch geäussert hatten, denn unser bevorzugtes Reifenmodell hatten sie auch hier nicht an Lager. Nach einem Anruf konnte er uns jedoch die gute Neuigkeit mitteilen, dass in der Filiale im Zentrum der Stadt 8 Stück davon verfügbar wären. Wir liessen sofort fünf Pneus reservieren und fuhren auf schnellstem Weg zur angegebenen Adresse. Hinter einem unscheinbaren Eingang verbarg sich eine riesige Halle mit einem guten Dutzend Montageplätzen. Nachdem wir mit Kreditkarte bezahlt hatten, wurden die neuen Gummis montiert und eine gute Stunde später konnten wir mit neuen Reifen, welche hoffentlich wieder für mehr als 60000 km halten würden, losziehen. Die Besitzer dieses Geschäftes hinterliessen bei uns einen etwas speziellen Eindruck, denn überall an den Wänden hingen religiöse Bilder mit Bibelsprüchen und während der Wartezeit wurden wir mit religiösen Schriften und DVD eingedeckt. Offenbar gehörten die Leute irgendeiner Sekte an und versuchten, ihre Kunden zu bekehren. Das alles konnte uns jedoch egal sein, denn wir hatten hier endlich unsere Ersatzreifen gefunden und erst noch zu einem vernünftigen Preis. Für alle, die selber irgendwann in die Situation kommen, in Chile neue Reifen zu brauchen, hier die Anlaufstellen im Internet: ventas@sdn.cl oder www.sdn.cl. Von anderen Reisenden haben wir erfahren, dass diese Firma mit genügend Vorlaufzeit sogar die exotischsten Dimensionen, wie zum Beispiel LKW Geländereifen, zuverlässig besorgen kann.

Nachdem wir diese Sorge los waren, steuerten wir einen Campingplatz südlich der Stadt an, von wo aus wir anderntags mit dem Bus wieder ins Zentrum fahren wollten. Wir wussten, dass wie in Valparaíso, auch in Santiago Stadtführungen der Firma  www.Tours4Tips.com  angeboten wurden.

Pünktlich um 10 Uhr erreichten wir das Museo de Bellas Artes, von wo die Touren starteten. Da diesmal die Englischsprechende Gruppe bereits recht gross war, die Spanischsprechende hingegen nur fünf Personen umfasste, schlossen wir uns dieser an. 
Gleich zu Beginn der Tour tauchten wir in die Markthallen der Stadt ein. Vom fast rein touristischen Mercado Central, dessen Hauptattraktion die Halle selbst war, eine alte Stahlkonstruktion mit vielen schicken Restaurants aber wenig Markt, ging es
über den Rio Mapocho zum Markt La Vega Chica und La Vega Central. Dort spielte sich das wahre Marktleben der Stadt ab. Es gab wohl kaum etwas, was man hier nicht erwerben konnte. Das Gemüse war frisch und die Fleischauswahl gigantisch.

Mit der Metro fuhren wir anschliessend hinaus zum Cementerio Central, dem Zentralfriedhof, wo über 2 Millionen Menschen begraben sein sollen. Seit dem frühen 19. Jahrhundert wurden hier die sterblichen Überreste der Stadtbewohner beigesetzt, kein Wunder wird der Platz langsam eng. Die günstigsten Gräber waren in mehrstöckigen Nischenanlagen untergebracht, wovon es hunderte Reihen mit tausenden Grabstätten gab. Wie wir erfuhren, werden diese Nischen sogar mehrfach genutzt, sobald von einem Leichnam nur noch die Knochen übrig sind, werden diese zusammengeschoben und im hinteren Teil der Gruft deponiert, was Platz schafft für das nächste Familienmitglied. Ein grosser Teil des Friedhofs war den wohlhabenden Familien vorbehalten, die in teils riesigen, wundervollen Mausoleen begraben wurden. Auch einige Berühmtheiten des Landes hatten dort ihre letzte Ruhestätte gefunden, unter anderem der ehemalige Präsident Chiles, Salvador Allende, welcher bekanntlich von einer Militärjunta gestürzt worden war. Ob dieser, wie behauptet wird, tatsächlich Selbstmord begangen hatte oder beim Bombenangriff der chilenischen Luftwaffe auf den Präsidentenpalast umgekommen war, konnte uns auch der Guide nicht mit Sicherheit sagen. 


Immer südwärts, aber mit Abstechern….

Nach dem Grossstadttrubel in Santiago war es an der Zeit, wieder in die herrliche Natur der Chilenischen Anden zu entschwinden. Entlang der Bergkette reiht sich ein Nationalpark an den anderen. Der erste, den wir ansteuerten, war die Riserva Nacional Rio Los Cipreses. Trotz der wunderschönen Umgebung war der Besuch für uns etwas enttäuschend, denn nebst dem Kassieren des Eintrittspreises erhielten wir kaum Informationen über Aktivitäten im Park, lediglich zwei, drei kurze Wanderwege wurden uns vorgeschlagen. Allerdings war der Campingplatz herrlich gelegen und sehr schön gestaltet und neben einer kleinen Gruppe von Campern hatten wir die grosszügige Anlage für uns allein. Leider war die mit Solarenergie beheizte Dusche aus unerklärten Gründen geschlossen, was uns jedoch nicht gross in Verlegenheit brachte. Unsere eigene Solardusche war nach drei Stunden an der Sonne so aufgeheizt, dass wir vor dem Gebrauch sogar kaltes Wasser beifügen mussten.

Zurück auf der Autobahn nach Süden, fuhren wir mitten durch das fruchtbare Valle Central, welches auch als der Früchtekorb Chiles bezeichnet wird. Ausser allen möglichen Obstsorten gedeihen in dieser Region auch viele gute Weine. Wir wollten uns im Valle Colchagua einen Eindruck über die Produktionsmethoden der Winzer verschaffen und planten deshalb einen Besuch auf einem der Weingüter. Die Auswahl an möglichen Produzenten, die Besucher empfangen, war riesig. Kurzentschlossen fuhren wir vor San Fernando von der Autobahn ab, um einer der vielen signalisierten Weinrouten zu folgen. Nach knapp 2 km Fahrt, stach uns der schöne Eingang zu einem offensichtlich eleganten Weingut ins Auge. Unsere Wahl war getroffen und kurz nach unserer Ankunft erhielten wir von einer der Angestellten eine Privatführung durch den Betrieb. Wir erfuhren, dass Casa Silva eines der ältesten Weingüter Chiles ist, und dass dieses 1892 von einem Franzosen gegründet worden war. Inzwischen produziert bereits die vierte Generation der Familie hier Wein und sie besitzen über 10000 ha Reben, verteilt in der ganzen Region. Es werden alle gängigen Rebsorten angebaut und zu hochwertigen Weinen verarbeitet. Für eine Degustation vor Ort war es uns etwas zu früh, da Ueli danach noch fahren musste. Trotzdem wollten wir uns natürlich von der Qualität der Weine überzeugen und füllten zu diesem Zweck unseren «Weinkeller» mit ein paar Flaschen. Wir wurden nicht enttäuscht, jeder der Tropfen aus dem Casa Silva, egal ob rot oder weiss, war hervorragend.   


Danach zog es uns wieder Richtung Anden, ins Tal des Rio Claro, wo wir den Nationalpark Siete Tazas besuchen wollten. Eine erste Wanderung führte uns durch die Berge und dem Tal des Rio Claro entlang. Auch hier war der Frühling mit sattgrünen Wiesen, bunten Blumen und blühenden Büschen allgegenwärtig. Zurück von der Wanderung, trauten wir unseren Augen kaum, als wir Trix und Sascha beim Besucherzentrum antrafen. Wir freuten uns riesig über das Wiedersehen. Der Nationalpark blieb tags darauf geschlossen, da Wahlsonntag war. Deshalb entschieden wir uns, gemeinsam einige Kilometer zu fahren und in einem Campingplatz ausserhalb des Parks unterzukommen. Dieser war ein idealer Ausgangspunkt, um die eigentliche Hauptattraktion des Nationalparks, die Siete Tazas, zu besuchen. Die sieben Tassen zeigten sich als eine Reihe von Pools im Canyon des Rio Claro, welche durch Wasserfälle verbunden waren. Der Wanderweg verlief oberhalb des Flusses und gab den Blick frei auf die blau leuchtenden Teiche, gespiesen vom kristallklaren Wasser des Rio Claro, der damit seinem Namen alle Ehre machte. Wir genossen das gemütliche Beisammensein mit unseren Freunden und vereinbarten, uns, nach individuellen Plänen für den kommenden Tag, am nächsten Abend wieder zu treffen.


Ein Abstecher ins Städtchen Molina gab uns Gelegenheit, unsere Lebensmittelvorräte aufzufüllen, bevor wir wieder in die Natur eintauchten. Unser nächstes Ziel war die Riserva Nacional Altos de Lircay. Der Park lag einmal mehr in einem der vielen, von den Anden abgehenden Täler. Die 3km lange Zufahrt vom Eingang bis zum Campingplatz war nur mit 4x4 Fahrzeugen erlaubt. Tatsächlich war die Piste zum Teil sehr steil und ausgewaschen, konnte aber mit unserem Landcruiser problemlos bewältigt werden. Das Wetter war wieder einmal bewölkt und die Temperaturen auf 1300müM dadurch eher frostig. Gegen Abend zeigte sich aber doch die Sonne kurz und wir konnten unseren Apéro im Freien, bei angenehmer Wärme geniessen. Die Nacht wurde hingegen empfindlich kalt.

Unsere Wanderung am nächsten Morgen führte dem Tal entlang, weiter in den Park hinein. Herrliche Wälder mit grossen, alten Eichen und Coigue oder Südbuchen, in ihrem leuchtend grünen Frühlingskleid, erfreuten das Auge. Immer wieder hörten wir das Trommeln der Spechte, und wir konnten einige der bis zu 45cm grossen Vögel mit ihrem schwarzen Gefieder und der leuchtend roten Haube an toten Baumstämmen beobachten. Am Ende unserer Wanderung erreichten wir einen Aussichtspunkt, welcher den Blick freigab auf die grandiose Bergwelt. Die immer noch beträchtlichen Schneemengen auf den Höhen waren ein sicherer Hinweis, dass wir uns bereits einige 100km vom Äquator entfernt hatten. Am Ende der Wanderung erreichten wir einen Pass, von welchem aus man eine gewaltige Aussicht auf die Bergwelt hatte. Mit über 20 km in den Beinen erreichten wir nach ca. 7 Stunden Marsch unser Camp wieder und wurden als erstes von einem Fuchs begrüsst. Der Guardaparque hatte diesen bereits angekündigt, denn das Tier war regelmässiger Gast auf dem Campingplatz, wo ab und zu für ihn etwas Fressbares zu ergattern war.

Am Lago Cobun wollten wir wieder einmal ein paar Tage bleiben und den schön am See gelegenen Campingplatz und dessen gute Infrastruktur nutzen. Auch Sascha und Trix hatten diese Idee und wir verbrachten eine wunderbare Zeit zusammen mit viel gutem Essen und Trinken, bei interessanten Diskussionen darüber, wie wir die Welt verbessern oder gar retten könnten. Abends packte Sascha seine Gitarre aus und wir kamen in den Genuss eines exklusiven Konzerts der beiden.


Ein Ausflug brachte uns ins obere Tal des Rio Maule. Anfangs noch grün und frühlingshaft, wurde die Landschaft mit zunehmender Höhe eher winterlich. Ganz oben, an der Grenze zu Argentinien, auf über 2000müM lag noch reichlich Schnee und die Landschaft wirkte durch das fast komplette Fehlen von Vegetation beinahe arktisch. Auf der Rückfahrt parkierten wir unser Auto und marschierten, mit Badesachen bepackt, in ein Seitental, wo warme Schwefelquellen vorkamen. Leider wurde aus unserem Entspannungsbad jedoch nichts, denn das Hochwasser des Frühlings hatte die Brücke, welche zu den Naturbecken geführt hätte, weggerissen. Die Wanderung durch die wunderschöne Fluss- und Gebirgslandschaft war trotz allem ein Genuss.

Etwas weiter talabwärts konnten wir in den Termas El Medano, einer weiteren Thermalquelle, unser Bad nachholen, auch wenn diese mit nur 32°C nicht ganz so warm war. Dafür waren die Becken kristallklar und das Wasser roch nicht nach Schwefel.


Auf unserer Weiterfahrt nach Süden legten wir einen Zwischenhalt beim Salto del Laja, dem grössten Wasserfall Chiles ein. Wieder einmal hatten wir nicht realisiert, dass unser Besuch an diesem beliebten Ausflugsziel auf ein Wochenende fiel. Erst die grosse Anzahl Besucher wies uns auf diesen Umstand hin. Da wir jedoch ganz in der Nähe übernachteten, verschoben wir den Spaziergang zum Wasserfall auf Sonntagmorgen und konnten so der Menge elegant ausweichen. Der Salto del Laja mit einer Breite von 100m und einer Höhe von 50m war wirklich eindrücklich, denn der Fluss führte durch die Schneeschmelze in den Bergen viel Wasser, so dass die Massen tosend und gischtend über die Felsstufen schossen.


Der kleine Süden Chiles

Die Gegend zwischen Los Angeles und Puerto Montt wird gerne als Chiles kleiner Süden oder auch als Seenregion bezeichnet. Die herrliche Gegend liegt zwischen der Panamericana im Westen und der Andenkette im Osten und beherbergt einige Nationalparks, wunderschöne Gebirgslandschaften mit naturbelassenen Wäldern und zahlreiche Seen. Die Region bietet dadurch ideale Voraussetzungen für spannende Wanderungen und  Campen  inmitten der Natur.

Unser erster Halt galt dem Tolhuaca Nationalpark. Ein Grossteil dieser Gegend wurde zwar vor 15 Jahren durch einen Waldbrand schwer in Mitleidenschaft gezogen und war nicht zugänglich. Der Südteil des Parks mit der Laguna Malleco hingegen bot einige Möglichkeiten für kürzere Wanderungen entlang der Lagune. Als wir im dortigen Campingplatz ankamen, standen gegen 50 Zelte auf dem Areal. Der Parkranger versicherte uns aber, dass es sich bei den Leuten um Teilnehmer an einem Weekend Event für Schüler handelte, die am Abend abreisen würden. Trotz des Grossaufmarsches begegneten wir auf unserem Spaziergang kaum anderen Leuten und als wir zurückkamen, waren alle am Packen. Wie vorausgesagt, waren wir bis zum Abend tatsächlich die einzigen übrig gebliebenen Gäste.

Die Wanderung am nächsten Tag führte durch einen schönen Wald steil nach oben zu einem Aussichtspunkt, welcher einen weiten Blick über den See und die Berge ermöglichte. Nach dem Abstieg folgte der Weg dem Ufer entlang zu einem eindrücklichen Wasserfall am Auslauf des Sees. Auch hier stürzte infolge der Schneeschmelze eine grosse Wassermenge in das 50m tiefer liegende, von Basaltwänden gesäumte Becken. Auf einem Abendspaziergang zum See hofften wir, einige der vielen, hier vorkommenden Vogelarten zu sichten. Die Zahl der Vögel hielt sich allerdings in Grenzen, dafür zauberte die untergehende Sonne eine wundervolle Stimmung über der Lagune.

Auf dem Weg in den Nationalpark konnten wir in einer wunderschönen und gut sortierten Fruteria frisches Gemüse kaufen und am Strassenstand wurden herrliche Erdbeeren angeboten. Wir konnten also in der Küche aus dem Vollen schöpfen. Wir entschieden uns für einen Erdbeer-Spargel-Salat und Kohlwickel. Gut, die Kombination von frühlingshaft und winterlich mag unpassend erscheinen, aber jeder einzelne Gang für sich war ein Genuss. Auch beim Kochen war eben oft Flexibilität gefragt und die Menüs mussten dem Angebot angepasst werden. 


Auf der Fahrt aus dem Nationalpark, die nach wie vor durch eindrückliche Landschaften führte, begegneten wir am Strassenrand einem Caracara Greifvogel. Dieser spazierte gemächlich und ohne Eile über die Piste und beäugte uns neugierig. Wie wir später feststellten, würden wir nach diesem ersten Exemplar noch unzählige Caracaras zu sehen bekommen, denn die Vogelart ist in Südamerika sehr verbreitet. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir unser nächstes Etappenziel, wo zu unserer Freude nur wenig später auch Trix und Sascha auftauchten. Zusammen planten wir eine schöne Wanderung in der nahen Reserva Nacional Malalcahuello. Da wir zwei Autos zur Verfügung hatten, war es möglich, eines vorab am Ziel der Wanderung zu parkieren und mit dem anderen zum Startpunkt zurück zu fahren.

Gleich zu Beginn stiegen wir durch die Aschelandschaft des Lonquimay, eines aktiven Vulkans, welcher die Umgebung immer wieder mit neuem Material eindeckt, hoch zu einem Pass. Noch lag viel Schnee in den schattigen Lagen und bevor wir den höchsten Punkt erreichten, mussten wir zwei grosse Schneefelder queren. Die Landschaft wirkte wie auf dem Mond, die grauen Flächen wiesen kaum Vegetation auf und wurden nur unterbrochen von den weissen Schneefeldern. Nach dem Überqueren des Passes ging es auf der anderen Seite steil bergab und der Blick öffnete sich auf den Vulkan Llaima und seine Nachbarn in der Ferne. Ein weiterer, schweisstreibender Aufstieg durch Mischwald aus urtümlichen Araukarien und zartgrünen Südbuchen, genannt Coigue, brachte uns auf eine zweite Passhöhe. Nach einer wohlverdienten Mittagsrast nahmen wir den Abstieg mit 800 Höhenmetern in Angriff. Immer wieder führte der Weg durch Schneefelder. Dass wir nicht ganz allein in dieser Gegend unterwegs waren, zeigten uns frische Spuren, welche von der Grösse her nur von einem Puma stammen konnten. Einerseits waren wir froh, dieser scheuen Raubkatze nicht persönlich zu begegnen, auf der anderen Seite wäre es natürlich einmalig, ein Foto von diesem Tier schiessen zu können. Aber auch die eindrücklichen Aussichten auf die umliegenden Vulkane und hinunter ins Tal boten wunderbare Sujets für Erinnerungsbilder.


Als nächstes steuerten wir den Nationalpark Conguillio an. Der Nordeingang zum Park, welcher eigentlich ganz in der Nähe unseres derzeitigen Standortes gewesen wäre, war noch geschlossen. Wir hatten aber von anderen Reisenden erfahren, dass die Anfahrt über die östliche Umfahrung des Gebirges landschaftlich sehr interessant sei, also wählten wir diesen Umweg, um zum Conguillio zu gelangen. Tatsächlich durchquerten wir, vor allem in der Gegend nach Icalma, eine sehenswerte Landschaft nach der anderen. Herrliche Flusstäler wechselten sich ab mit eindrücklichen Bergen und wilden Urwäldern. Trotz viel Wellblech und rumpliger Piste hatte es sich auf jeden Fall gelohnt, diese Strecke zu fahren.

Kurz nachdem wir uns im Camping eingerichtet hatten, tauchten Nadine und Patrick, die Flizzers, ebenfalls auf. Sie waren vor kurzem aus Argentinien zurück nach Chile gekommen, um hier weiter Richtung Süden zu fahren. Wie immer hatten wir einen lustigen und unterhaltsamen Abend und uns gegenseitig einiges zu erzählen.
Am Morgen fuhren wir hoch in den Nationalpark Conguillio. Auch hier waren einige der Wanderwege noch schneebedeckt und deshalb geschlossen. Wir fanden jedoch bald eine Route, die begehbar war. Diese f
ührte parallel zum Lago Conguillio durch lichten Araukarien Wald. Der Frühling hatte in dieser Höhe noch nicht richtig Fuss gefasst und die Natur grünte erst zaghaft. Auf dem Rückweg, dem See entlang, kamen wir an schönen, schwarzen Lavasandstränden vorbei und genossen immer wieder die spektakulären Aussichten auf die verschneite Sierra Nevada. Bevor wir uns wieder ins Auto setzten, hängten wir einen Abstecher zu einer der grössten und ältesten Araukarien an. Diese immergrünen Bäume, auch Andentanne oder Schlangenbaum genannt, gehören zu den ältesten Baumfamilien der Welt. Die in den kugelförmigen Blütenzapfen wachsenden, länglichen, braunen Früchte waren ein wichtiger Bestandteil der Nahrung für die Ureinwohner Chiles und sind auch heute noch sehr beliebt. Durch herrlichen Urwald, entlang eines Baches, führte der Weg in die Höhe. Nach etwa einer Stunde Fussmarsch erreichten wir den mächtigen Baum, welcher etwa 50m hoch und um die 1800 Jahre alt sein soll.
Auf der R
ückfahrt legten wir einen Zwischenhalt an der Laguna Verde ein, welche inmitten einer schwarzen Aschelandschaft lag. Die grünen Bäume des Waldes und der leuchtend weisse, schneebedeckte Vulkan Llaima bildeten einen eindrücklichen Kontrast zu der ansonsten kahlen Landschaft. Die Umgebung liess erahnen, welche Naturgewalten zur totalen Verwüstung der Talsohle geführt haben mussten, als der Vulkan ausgebrochen war. Wir waren aber einmal mehr beeindruckt zu sehen, wie die Natur es schafft, auch die ödesten Lavaströme innert Kürze wieder mit Grün zu bedecken. 


Die nächste Etappe führte uns in die Region von Pucon. Dieser beliebte Touristenort war uns definitiv zu umtriebig und zu bevölkert, weshalb wir einen Campingplatz ein paar Kilometer entfernt wählten. Wir liessen uns auf einem Platz direkt am Rio Trancura nieder und genossen den herrlichen Sonnenschein. Leider gab es über Nacht einen Wetterumschwung, so dass wir die geplante Wanderung im nahen Huerquehue Nationalpark verschieben mussten. Wir nahmen es jedoch locker, denn am Sonntag wären so oder so viele Leute unterwegs gewesen und ein Ruhetag schadete nie.

Am Montag war auch das Wetter wieder gut und wir fuhren erst mal bis ans Ende des Lago Tinquilco. Eine rumplige, schmale Piste mit einer Flussdurchquerung verlangte einmal mehr gute Bodenfreiheit beim Auto. Der einzige Parkplatz direkt beim Wanderwegstart war zum Glück noch frei, denn so sparten wir einen 2 Kilometer langen Anmarsch. Von Anfang an stieg der Weg steil durch den Wald hoch. Mit zunehmender Höhe wurde der Ausblick hinunter zum See und auf den rauchenden Vulkan Villarica im Hintergrund immer eindrücklicher. Nach gut 500 Höhenmetern erreichten wir den mitten im Wald gelegenen Lago Chico. Ein kurzes Wegstück brachte uns zum Lago Toro und bald danach machte der Lago Verde schliesslich das Trio voll. Nach einer kurzen Mittagsrast nahmen wir den Abstieg ins Tal unter die Füsse. Zwei kleine Abstecher führten unterwegs zu eindrücklich rauschenden Wasserfällen. 

Bevor wir uns in Richtung Lago Calefquen und anschliessend nach Argentinien aufmachten, wollten wir eine Runde durch die grenznahen Bergtäler östlich von Pucon drehen. Auf kleinen Wellblechpisten fuhren wir durch grüne Täler mit steilen Berghängen. In diesem Gebiet leben hauptsächlich Menschen vom Volk der Mapuche, den ursprünglichen Bewohnern Chiles. Diese an den Rand gedrängten und ihres angestammten Landes beraubten Leute betreiben bescheidene Landwirtschaft, um damit mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen. Am Nordufer des Lago Caburgua fanden wir einen herrlichen Standplatz direkt am See. Ausser ein paar Kühen, die aber respektvoll Abstand hielten, waren wir alleine, bis wir ein Schlauchboot herannahen hörten. Zwei Männer stiegen an Land und begrüssten uns freundlich. Sie erzählten uns, dass sie ihre zwei Grosskinder abholen wollten, welche gleich oberhalb unseres Camps vom Schulbus abgesetzt wurden. Das Haus der Familien stand am gegenüberliegenden Seeufer und war nur zu Fuss oder per Boot erreichbar.


Über Villarica, wo wir noch einmal feines Brot in der Deutschen Bäckerei kauften, fuhren wir anderntags an den Lago Calafquen. Im bekannten Touristenort Coñaripe war um diese Jahreszeit noch nicht viel los und nur ein einziger Campingplatz war geöffnet. Erst gegen Ende Dezember, wenn die Chilenen Ferien haben, wird die beliebte Region voller Gäste sein. Wenige Kilometer von Coñaripe entfernt liegen die wohl schönsten Thermen Chiles, wenn nicht gar ganz Südamerikas, die Termas Geometricas. Wir planten unsere Abfahrt so, dass wir bei Türöffnung, um 11 Uhr, dort ankamen. Dank unserer frühen Ankunft hatten wir die ganze Anlage während fast einer Stunde für uns allein. In einem engen Canyon, an dessen Ende heisses Wasser aus den Felsen strömt, wurden insgesamt 20 verschieden grosse Becken angelegt. Das sich abkühlende Wasser wurde von Zeit zu Zeit durch siedend heisses ersetzt und sobald die Temperatur auf 45°C gesunken war, wurde der Pool wieder zum Baden freigegeben. Die Vegetation im engen Tal war üppig und grün, die steilen Felsen waren über und über von verschiedenen Farnen bewachsen und am Rand des Baches gediehen Nalca Pflanzen, riesige rhabarberähnliche Gewächse mit Blättern so gross wie Regenschirme. Dazwischen hatte ein bekannter Chilenischer Architekt Verbindungsstege und Brücken angeordnet, welche mit ihrer roten Farbe einen wunderbaren Kontrast zum Grün bildeten. Wir bewegten uns gemütlich von Becken zu Becken und genossen das Bad im unterschiedlich warmen Wasser. Als gegen 13 Uhr die Besucherzahl langsam zunahm, hatten wir uns herrlich erholt und konnten entspannt weiterziehen.  


Wir wollten nicht eine der üblichen Routen nehmen, um zurück nach Argentinien zu gelangen. Eine interessante Alternative war für uns, die Fähre von Puerto Fuy über den Lago Pirihueico nach Puerto Pirihueico zu nehmen, um von dort nach wenigen Kilometern an der argentinischen Grenze zu sein. Nach Ankunft in Puerto Fuy erkundigten wir uns nach freien Plätzen auf einer der Fähren für anderntags, Freitag. Leider waren beide möglichen Verbindungen bereits ausgebucht, da offenbar viele Chilenen ihr Wochenende gerne im argentinischen San Martin de los Andes verbringen. Wir wurden jedoch informiert, dass auf jeder Überfahrt vier Plätze für Notfallfahrten von Einsatzfahrzeugen freigehalten würden. Sollten diese bis kurz vor der Abfahrt nicht genutzt werden, standen sie für wartende Fahrzeuge zur Verfügung. Da wir ohnehin in der Nähe des Fährhafens übernachteten, waren wir am nächsten Morgen die Ersten in der Warteschlange und erhielten problemlos einen der Plätze.

Die Fahrt über den schmalen See kostet etwa 30 CHF für zwei Personen und ein Auto und dauert 1 ½ h. Landschaftlich erinnerte die Passage sehr an Fahrten entlang norwegischer Fjorde. Die Umgebung am Lago Pirihueico war mit Strassen nicht erschlossen und entsprechend unbewohnt. Ausser zwei kleinen Hütten sahen wir keine Spuren von Zivilisation am Ufer, nur unberührten Urwald. Nach dem Anlegen in Puerto Pirihueico strebten sämtliche mitgereisten Fahrzeuge der nahen Grenze zu, wodurch sich an der Zollstation eine längere Wartezeit ergab. Da auf dieser Strecke ausser bei Ankunft einer Fähre kein Verkehr herrscht, war die Grenzstation minimal besetzt, so dass die Abwicklung etwas länger dauerte.

Als wir an die Reihe kamen, waren die Ausreiseformalitäten jedoch schnell erledigt und wir konnten die paar Kilometer bis zur argentinischen Seite unter die Räder nehmen. Da die Fahrzeuge nun einzeln eintrudelten, gab es dort keine Wartezeiten. Auch hier ging die Abwicklung zügig vonstatten, es mussten weder Formulare ausgefüllt noch Gebühren bezahlt werden. Auf die Lebensmittelkontrolle wurde gänzlich verzichtet, so dass wir sogar die mitgeführten Tomaten ohne weiteres über die Grenze brachten.

Es blieben noch etwa 40 km zu fahren bis San Martin de los Andes, wo wir von unseren Freunden Cristina und Edgardo freudig erwartet und begrüsst wurden. Wir hatten die beiden in Arequipa in Peru kennengelernt, wo sie auf ihrer Ferienreise denselben Campingplatz benutzt hatten wie wir. 



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Kommentare: 2
  • #1

    dany moesch (Sonntag, 10 Dezember 2017 12:02)

    soooooo schööööön,,,,,,,,,,,,,, ich hoffe nein, ich sehe ja dass es euch gut geht und das freut mich sehr,,,,
    eine schöne Weihnachtszeit wünsch ich euch von herzen,

    e liebe gruess us zuzgen dany

  • #2

    Pascal Fuchs (Freitag, 22 Dezember 2017 14:42)

    Bin immer wieder beeindruckt von Euren schönen Bildern..

    Liebi Griess uss dr Flowtec und schöni Wiehnacht und e fröhliche Übergang ins 2018

    Pascal