Farewell Party

Für den 2. April hatten wir unsere Verwandten, Bekannten, Nachbarn, Arbeitskolleginnen und -kollegen, aber vor allem auch unsere Freunde zu einer gemeinsamen Abschiedsparty eingeladen. Sicher fast 100 Personen sind unserer Einladung gefolgt, so viele, dass es manchmal schwierig war, überhaupt alle Gäste persönlich zu betreuen, sorry dafür. Das Echo war schlicht und einfach gewaltig, vielen Dank dafür.

Es war ein stetiges Kommen und Gehen und mit den letzten Gästen hielten wir schliesslich bis fast 11 Uhr Abends die Stellung.

 

Unser Fahrzeug, nun fast schon reisefertig, konnte noch einmal von innen und aussen inspiziert werden. Manch einer kann sich wohl nicht so richtig vorstellen wie wir in diesem kleinen, rollenden Häuschen so lange leben wollen. Aus unserer Warte betrachtet, waren wir noch nie so luxuriös und doch geländetauglich in einem Camper unterwegs. Und unser Plan ist es ja schliesslich auch, der Sonne entgegen zu reisen und uns so hoffentlich meist draussen in der Natur aufhalten können und dann wohnen wir schliesslich in einem unendlich grossen Wohnzimmer, mit hoffentlich bester Aussicht.

 

Der Flohmarkt wurde rege genutzt und so manches Buch, Bild und Ginggernillis wechselten an diesem Samstag den Besitzer. Natürlich hoffen wir auch ein bisschen, dass wir dadurch um so besser in Erinnerung der Leute bleiben und dass die neuen Besitzer noch lange Freude an den Dingern haben werden. Am Abend waren wir auch sehr überrascht wie grosszügig unsere Gäste unser "Antarctica Kässeli" gefüllt hatten. Nur soviel sei gesagt: Dass die Box am Ende so leicht war, hatte nur damit zu tun, dass kaum Münzen, dafür aber viele "Nötli" sich angesammelt hatten.

 

Ein ganz grosser Dank gebührt schliesslich und speziell auch den Moesch "Brothers" und ihren Partnerinnen. Sie haben uns in der Werkstatt der Reber Metallbau das Gastrecht eingeräumt und sie haben uns beim Einrichten, beim Betreuen der Gäste bis hin zum Aufräumen grossartig unterstützt. Es blieb sogar noch Zeit, schnell die letzte Halterung für den Feuerlöscher an Bord herzustellen, Merci Emil!!!!

 

Für uns war es auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis, auch wenn die Abschiedsstimmung, vielleicht auch zum Glück, sich noch nicht richtig einstellen wollte. Schliesslich verbleiben doch noch ein paar Wochen bis es dann richtig losgeht.

 

Nochmal ganz, ganz herzlichen Dank an alle die unserer Einladung folgen konnten und den Tag einzigartig gemacht haben

Myrta&Ueli

 


Ablieferung des Campers in Antwerpen

Bei strömendem Regen und kalten Temperaturen starteten wir Richtung Antwerpen. Myrtas Auto stellen wir am Euro Airport unter, im Wissen dass wir am anderen Tag dort wieder laden würden. Ohne Verkehr und sehr entspannt cruisten wir nordwärts. In der Nähe von Brüssel hatten wir mit einem belgischen Arbeitskollegen von Ueli noch abgemacht um uns zu verabschieden. Wie es sich herausstellte, fand die Pferdesportveranstaltung unter den „üblichen“ Bedingungen statt: Regnerisches, kaltes Wetter, eine matschige Wiese als Parkplatz und schlammige Wege überall, halt genauso, dass der sauber geputzte Landcruiser nochmal eine Packung Schlamm abkriegte und unsere einzigen Schuhe den ganzen Schmutz in die Kabine brachten. Gut, das wurde kompensiert durch den herzlichen Empfang unseres Freundes und dem offerierten, belgischen Bier.

 

Danach ging‘s weiter Richtung Antwerpen. Zu unserem Glück gab‘s dann noch einen kurzen Platzregen, so dass der gröbste Dreck wieder abgespült wurde. Wir kamen ohne Probleme bis ein paar Kilometer an unseren Camping am Jachthafen in Antwerpen heran, als wir in einem Megastau stecken blieben. Wegen einem Grossanlass waren einige wichtige Strassen gesperrt und keine vernünftige Umleitung eingerichtet. Nach fast zwei Stunden gelangten wir über Umwege doch noch ans Ziel und als angenehmer Nebeneffekt kamen wir auch gleich an einer Autowaschanlage vorbei, so dass wir das Auto nochmal gründlich waschen konnten bevor es dann auf das Schiff kommt. Die Kanadier seien ziemlich pingelig und erwarten ein sauber geputztes Fahrzeug bei der Einfuhr waren wir informiert worden.

 

Nachdem wir uns im Camping de Molen eingerichtet hatten, gingen wir in ein nahes Restaurant, direkt an der Schelde gelegen. Wir genossen ein feines Nachtessen, konnten aber die Monsterportionen nicht bewältigen. Ein schöner Sonnenuntergang tauchte die Landschaft und die nahe Altstadt in weiches Licht. Dann wurde es aber auch bald unangenehm kalt und wir zogen uns ins gemütliche Innere des Campers zurück.

 

Der Morgen erwartete uns mit strahlendem Sonnenschein, so dass das Aufstehen trotz fast null Grad erträglich war. An der Tankstelle noch schnell einen Kaffee und schon waren wir unterwegs zum Hafen. Dieser hat unglaubliche Dimensionen und gegen 2000 Anlegestellen sind signalisiert. Dank der super Beschreibung von Seabridge und einer präzisen GPS Koordinate fanden wir das Hafenbüro ohne Schwierigkeiten. Wir mussten kurz ein Formular ausfüllen und schon schickte man uns zum nahen Ablieferungsort. Dort erhielten wir eine Eskorte und diese führte uns zu einem Parkplatz wo bereits einige andere Camper standen. Neben ein paar Wohnmobilen standen da doch tatsächlich noch zwei weitere Azalais. Es waren zwei Franzosen welche, so wie es aussah schon einige grössere Trips hinter sich hatten. Mal schauen, vielleicht treffen wir die Leute in Halifax oder halt sonst unterwegs.

 

Ein kurzer Check des Autozustands ein Blick auf die Chassisnummer und schon waren die Formalitäten erledigt. Der Typ vom PSA organisierte uns ein Taxi, welches er eine Viertelstunde später zu uns geleitete und wir waren unterwegs zurück nach Antwerpen. Wir liessen uns an der Altstadt absetzen und spazierten dann erst der Schelde entlang und dann mitten durchs historische Zentrum Richtung Bahnhof. Die Stadt beeindruckt durch viele guterhaltene Gebäude. Aufwändige Sandsteinfassaden, goldplattierte Skulpturen und kunstvolle Backsteingebäude überall. Die riesige Kathedrale beeindruckt schon von aussen, drinnen erscheint sie gigantisch. Auch der Bahnhof ist ein architektonisches Juwel. „Damals“ konnten sich die Bahngesellschaften offenbar noch was leisten. Marmorböden, kunstvolle Gewölbe und alles reich verziert und riesig. Sicher ein Zeichen, dass Antwerpen schon immer eine bedeutende Wirtschaftskraft hatte.

 

Mit dem Airport Express Bus fuhren wir frühzeitig zum Brüsseler Airport. Es war uns gesagt worden, dass man auf Grund der kürzlichen Anschläge min. 3 h vor Abflug eintreffen sollte. Es stellte sich heraus, dass es zwar zusätzliche Kontrollen gab, aber trotzdem waren wir in einer knappen halben Stunde eingecheckt. Wir hatten also noch viel Zeit zum Killen. Bald stellte sich dann auch noch heraus, dass unser Flug aus technischen Gründen nicht wie geplant um 1700 Uhr, sondern, wenn alles klappt, frühestens und 1925 h fliegen würde. Am Service Desk fragten wir nach Alternativen und wurden sicherheitshalber auf einen Lufthansa Flug via München nach Basel umgebucht. Sollte alles schieflaufen bei der Brüsselsairline kämen wir, wenn auch sehr spät, doch wenigstens noch am selben Tag in Basel an. Um unsere Zeit so angenehm wie möglich zu machen, schnorrte Ueli uns in die Business Lounge. Ueli ist Frequent Flyer Member, aber Myrta hat das Privileg nicht. Schliesslich hatte man aber Erbarmen und liess uns gleichwohl ein.
Gegen 1800 Uhr schauten wir nochmal nach ob es Neuigkeiten gab. Tatsächlich hatte man ein Ersatzflugzeug organisieren können und so konnten wir mit 2 ½ h Verspätung doch noch direkt nach Basel zurückfliegen.

 

Nun hoffen wir, dass die angekündigte Verzögerung des Schiffes nicht noch grösser wird, aber vielleicht hat es ja auch etwas Rückenwind auf dem langen Weg nach Halifax. Der eingeschaltete GPS Tracker wird uns aufzeigen ob wenigstens die Beladung termingerecht erfolgt. Die „Atlantic Conveyor“ werden wir auf marinetraffic.com  im Auge behalten.